world of darkness
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

world of darkness


 
StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 Eismondmorgen

Nach unten 
3 verfasser
Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter
AutorNachricht
Admin
Admin
Admin


Gott
Lebensalter : usterblich
Tätigkeit : GOTT :-P
Anzahl der Beiträge : 129
Weiblich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty26.08.11 8:53

das Eingangsposting lautete :

*

EINSMONDMORGEN

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]



Kanada - Vorortschauft von Vancouver
Ascans Anwesen
02. Februar 2010

*
Nach oben Nach unten
https://world-of-darkness.forumieren.net

AutorNachricht
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty06.09.11 15:59

Ascan hatte Recht behalten, sie deutete seine Geste als Aufforderung voran zu gehen und so folgte er ihr knapp auf. Sein Grinsen hatte sich noch nicht gelegt und auch das Hochgefühl sah man ihm noch ein wenig an. Während er ihr so folgte und ihr den richtigen Weg zum Speisesaal wies, gingen seine Gedanken weiterhin um das Thema, wie sie es schaffte so auf ihn zu wirken. Es kam ihm sogar der Gedanke an einen selbst ihr unbekannten Zauber, womöglich das sie die Nachfahrin einer Sukkubi war und ganz unbewusst zauberte und ihn langsam aber sicher in ein unsichtbares Netz dieses Verführungszaubers einsponn. Doch er revidierte diese Theroie schlichtweg auf Grund der Tatsache, dass sie eine Werwölfin war. Somit schlussfolgerte er, dass wenn sie eine Succubi wäre, sie immun gegen die Mondwandler-Krankheit wäre, oder anders, wenn sie nur zu einem so geringen Teil Succubus wäre das, dass Mondwandlergen Wirkung zeigt, es vermutlich sämtliche Kräfte der Succubi unterdrücken würde und somit blieb das Ganze eine sehr fragwürdige Theorie, die er in die Ablage für sehr unwahrscheinlich verschob.

Ascan betrat den Speisesaal hinter Jeromy. Der Raum war eigentlich viel zu groß um als Speiseraum alleine genutzt zu werden, allerdings hatte Ascan keine weitere Verwendungsmöglichkeit dafür gefunden und so bestand der Raum nun schlicht und ergreifend aus einem sehr langen Tisch, wie man ihn von Banketten kannte, um den Stühle für mindestens 20 Personen gereiht waren. Wenn man bedachte, dass selten mehr als eine Person hier anwesend war und noch nie mehr als 2, zeigte es nur um so deutlicher wie unnötig viel Platz hier war. Doch ohne diesen großen Tisch hätte der Raum selbst nur noch größer gewirkt. Der Tisch war aus dunklem Holz, fast so wie die Außenwände und von einem sich über nahezu den ganzen Tisch ziehenden Tischtuch in Ellipsenform bedeckt, das in einem schlichten Rot gehalten und nur an den Rändern golden eingefärbt worden war. Die Stühle waren mit einfachen Schnitzereien versehen und hatten einladende Sitzkissen in der selben Farbe wie das Tischtuch, während an den Wänden rund um sie, wie für ein Buffet vorbereitet, ebenfalls dunkle Holztische standen, jedoch ohne Tischtuch. Gegenüberliegend von ihnen an der Wand wurde die Tischreihe unterbrochen um Platz für einen offenen Kamin zu schaffen, der jedoch nicht angefacht worden war und völlig unbenutzt wirkte, wenn man von den Holzscheiten absah, die sich bereits schön aufgeschichtet dort befanden. Rechts von ihnen waren mehrere große Fenster, die mit langen Vorhängen seitlich verdeckt wurden und nur einen nach unten hin größer werdenden Ausschnitt der verschneiten Szenerie des Gartens zeigte und je nach Blickrichtung auch Sicht auf den zugefrorenen See erlaubten. Die Wände waren so wie die meisten Räume: aus einem etwas helleren Holz, als die Außenwand, und auch die Decke fügte sich in dieses Bild ein. Einzig der Boden stach etwas heraus, da er aus nahezu schwarzem Holz bestand und dort wo sich der Tisch durch die Mitte des Raumes zog von einem roten Läufer bedeckt war.

Als Jeromy ihre Frage stellte, sah Ascan sie einen Moment lang ebenso verwirrt ob ihrer Frage an. Und sah sich dann im Raum um. Klar, für Jeromy war eine Küche etwas das in ein Haus gehörte. "Nun..." er trat einen Schritt weiter ins Zimmer. "Ich muss gestehen, kochen war nie sonderlich meine Stärke und um ehrlich zu sein, hatte ich in den letzten Jahrhunderten nie sonderlich Lust noch Laune etwas an meinen Kochkünsten zu verbessern..." Er trat einen Schritt vor sie und sah in den Raum. "Cal lueth drital.", noch während er sprach, begann sich der Tisch von alleine mit edlem Geschirr und Besteck für zwei Leute zu decken. Direkt gegenüber des Kamins am nächsten gelegen. Nachdem dies Geschehen war, drehte er sich wieder zu Jeromy um und zuckte mit den Achseln.
"So geht es einfach schneller und es schmeckt besser, als wenn ich selbst den Kochlöffel schwinge.", sagte er mit einem entschuldigendem Unterton, dem man wenn man genau hinhörte womöglich sogar einen Hauch von Scham anhören konnte. Doch noch während er mit Jeromy sprach, deckten sich auch bereits die Buffettische wie von Geisterhand. Als erstes legten sich weiße mit Gold verzierte Tischtücher darauf, dann in unterschiedlichsten Größen silberne und goldene,
sehr alt wirkende und doch wie neu glänzende Essbehälter in allen möglichen Formen. Dazwischen waren Tabletts mit ebenfalls allem Möglichen, das man zu einem Frühstück verzehren konnte. Da gab es die verschiedensten Omelette, Würstchen, Pfannkuchen, Brote, Brötchen, Süßgebäck in allen möglichen Variationen, Marmeladen, Honig, Wurst und Käse aus aller Welt, Salzgebäck. Mehrere verschiedene Behälter, aus denen es nach frisch gemahlenem Kaffee roch, standen bereit, Teekräuter. Selbst Cornflakes und Müsli war zu finden. Die verschiedensten Joghurts und Früchte sowohl als Ganzes, als auch in für die jeweilige Frucht vorgegebene Schnittweisen aufgelegt. Dann sah er sie nun wirklich entschuldigend an.
"Worauf hättest du denn Lust?"

Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty07.09.11 8:28

Jeromy staunte nicht schlecht ob der Größe und der Pracht des großen Speisesaals. Wie alles in diesem Haus war er nicht wenige luxuriös eingerichtet und mutete fast schon etwas altertümlich an, aber nicht auf diese grotesk kitschige Art, sondern auf einer erhabene und eines Fürsten würde Pracht, wie es ihr schien. Jedenfalls erinnerte es sie nahezu an einen dieser alten Heldenfilme, in denen der Haut-Cours zumeist an so tafelte. Sie fragte sich, ob Ascan hier oft Besuch hatte, aber irgendwie schien er ihr nicht gerade der gesellige Typ, auch wenn seine Umgangsformen tadellos waren. Jeromy wagte es kaum weiter voran zu gehen und überließ es dem Hausherren. Hm... seine Antwort deutete wohl darauf hin, dass sie hier keine Küche finden würde und nahezu im gleichen Atemzug wechselte Ascan die Sprache. Interessiert sah Jeromy zu Ascan, doch bald begann der Zauber zu wirken und der Raum erfüllte sich mit den angenehmsten Düften am frühen Morgen. Doch dann holte sie Ascans Stimme zurück und sie schaute ihn ebenso entgeistert an, wie sie eben die Tische angeschaut hatte. Sie nickte nur; eindeutig ging das schneller. Noch während sich Ascans Tischchen deckten, ging Jeromy voran durch den Raum, warf einen interessierten Blick dem Büfett zu, was viel mehr nicht dem Essen, sondern dem Zauber galt. Sie durchquerte den Raum und ging auf eines der großen Fenster zu. Ihre Finger griffen nach dem weichen, roten Stoff und schoben ihn fast zärtlich bei Seite, als sie sich dahinter schob und ihre Hände auf die weite Fensterbank setzte. Sie lehnte sich auf ihre durchgestreckten Arme und lehnte sich zugleich nach vorn, fast wie es ein Kind getan hätte, das zu klein gewesen wäre um einen Blick nach draußen zu erhaschen. Ihr Atem bildete Kondenzflecken auf der kalten Glasscheibe, während vor dem Fenster viele Tausend Schneeflocken tanzten und die Schneeschicht nur noch weicher und flauschiger machten, noch einladender. In ihren Augen stand deutlich die Sehnsucht durch den Schnee zu toben, so wie sie es früher als Kind zusammen mit Evy gemacht hatte, wenn es zu Hause geschneit hatte. Sie vermisste ihre große Schwester. Und dieses mal waren es beide, die diese Sehnsucht empfanden: Jeromy und die Wölfin. Dann drehte sie sich lächelnd zu Ascan um und lehnte sich gegen die Fensterbank, etwas schüchtern, fast schon scheu stand sie da und lächelte ihn an. Die ganzen Zauber und die Pracht, der Luxus waren ihr nicht geheuer und wieder fühlte sie sich fehl am Platz, auch wenn sie versuchte es zu verbergen mit einem verschmitzten Grinsen.

„Hm... Schade, wäre sicherlich ein sehr interessantes Bild dich mit einem Kochlöffeln ein ganzes Gericht zaubern zu sehen!“, spöttelte Jeromy und konnte sich ihr Amüsement über dieses Bild nicht verkneifen. „Würde ich nur zu gern einmal persönlich sehen!“
Sein entschuldigender Blick ließ sie sich fragen, wieso er sie überhaupt so anschaute, was er denn verbrochen hatte, dass er sich entschuldigen musste. Worauf sie Lust hatte, hörte sie ihn fragen. Gute Frage. Sie schaute kurz zu den Büfett herüber und konnte nicht umhin.

„Wenn versuchst du eigentlich zu beeindrucken?“, sie biss sich auf die Unterlippe, konnte aber nicht aufhören zu grinsen, während sie sehr langsam wieder auf Ascan zu kam, aber nicht widerstehen konnte sich im Vorbeigehen flüchtig, aber fast grazil eine Erdbeere zu klauen und ein Stück davon ab zu beißen.

„Hey, ich bin ein einfaches Seattler Mädchen, ein Kaffee und ein Bagel hätten's auch getan!“ Aber die Erdbeeren schmeckten im tiefsten Winter noch besser, musste sie bei dem zweiten Bissen feststellen. Sie schaute Ascan an und einmal mehr blieb ihr Blick an seinen Lippen hängen, ihr Grinsen schwand und ihr Blick wurde verträumt. Es erschien ihr so unwahr, dass er sie und sie ihn geküsst hatte. Wie es wohl wäre diese Erdbeeren von seinen Lippen...
Was zur Hölle dachte sie sich da eigentlich! Sie verdrängte den Gedanken und war dankbar, dass der Geruch von frisch geröstetem gemischt mit dem Geruch nach gekochtem Kaffee alles überschatteten einfach alles. So wand sie sich ab und ging auf den Kaffee zu, damit Ascan bloß nicht diesen Gedanken in ihrem Gesicht lesen konnte. Bedächtig und noch immer abwesend betrachtete sie die verschiedenen Kaffeesorten, entschied aber, dass traditionell Arabica die beste Wahl war. Sie goss in eine Tasse ein und schaute dann Ascan fragend an.
Sicher wäre Kaffee nicht die beste Wahl auf Grund der Dopamin- und Adrenalin-ausschüttung, aber die Wölfin war ruhig und kritisch wurde die Wirkung ja erst beim zweiten Liter. Die Verwandlung hatte sie zumeist irrsinnig viel physische Kraft gekostet, zugegeben sie war auch jetzt erschöpft, aber auf eine angenehme Weise. Allerdings wenn sie jetzt an Essen dachte und wie die Wölfin sich den Magen mit rohem Fleisch vollgeschlagen hatte und all das Blut... dann drehte sich ihr schlicht der Magen um. Aber es wäre womöglich unhöflich, wenn sie seinen Aufwand ablehnte und so nahm sie sich einen Bagel, so wie sie es jeden Morgen auf dem Weg zur UNI getan hatte und setzte sich so, dass sie zu seiner Linken sitzen würde. Abwartend schaute sie zu ihm.

„Wozu das alles, wozu der Aufwand? Hast du hier oft Gesellschaft?“ Aber sie hatte ohnehin eine Vermutung.
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty08.09.11 12:14

Während Jeromy durch das Zimmer ging, verfolgte er sie mit seinen Blicken und schritt ihr langsam hinter her. Ascan schüttelte etwas den Kopf bei dem Bild das sich in seinem inneren aufbaute. Es gab so Vieles, das bei weitem mehr Spaß machte als mit einem Kochlöffel in einer gewöhnlichen Küche herum zuhantieren. Ausnahme war natürlich das zubereiten magischer Elexiere, Tränke und weiteren alchemistischen Aktivitäten und dennoch drängte sich ihm der Gedanke auf, dass es womöglich durchaus einen bestimmten Charme haben mochte, wenn er selbst das Essen auf gewöhnliche Weise für sie zubereitet hätte. Jedoch vermeinte er, dass es vermutlich noch mehr Wirkung erzielen würde, wenn es sich dabei um ein Abendessen und nicht um ein Frühstück handeln würde.

Doch noch während er so vor sich hin grübelte, kam sie bereits wieder auf ihn zu. Schnappte sich eine Erdbeere und Biss ein Stück davon ab. Ascan musste über diese Tatsache grinsen. Eine absolut zweideutige Geste, die von ihr vermutlich nur unbeabsichtigt getätigt wurde. Dennoch brachte ihn das Bild dazu seine Gedanken auf sein Gesicht zu übertragen und so grinste er sie wie ein Junge, der etwas ausgefressen hatte an, jedoch nur für einen Moment, dann lächelte er einfach nur und fragte sich ob er ihr erklären sollte, dass sie soeben eine sehr bekannte Szene mehrerer Filme nach gespielt hatte. Doch er beließ es dabei und wartete bis sie wieder näher bei ihm war. Sie kam jedoch nicht wirklich näher, wie Ascan es vermutet hatte, sondern kümmerte sich doch noch um ihr Frühstück. Sie wählte einen Kaffee aus und nahm sich einen der Bagels, bis sie sich wieder zu ihm umdrehte und ihn ansah.

Wozu das alles? Ascan überlegte und sofort kamen ihm mehr als genug Gründe weshalb das alles sinnvoll war, und dennoch wusste er das es alles in Wahrheit unnötig war. Er hatte nie Besuch und wenn doch, konnte dieser sich meist danach nicht mehr daran erinnern, wo er am Vorabend gewesen war. Zweitens, aß er selbst so gut wie nie zu Hause, da er hier auch kaum Zeit verbrachte und egal wie man es sah, benötigte er es eigentlich nicht. Denn er konnte sich auch ohne so einen Raum zu erschaffen jegliche Speise herbeizaubern. Auch wenn es ihm dann mehr Anstrengung kosten würde als einfach nur die paar Worte zu sagen.

Nachdem er etwas überlegt hatte, sah er sie an und schüttelte den Kopf.
"Was denkst du denn wie viele Leute hier wohl herkommen und lebend wieder gehen dürften? Oder zumindest hier her kommen und danach noch wissen würden wo sie waren und was sie gesehen haben. Selbst wenn ich mich nicht darum kümmern würde, würde es vermutlich eine der Organisationen, die so auf Geheimhaltung allen Übernatürlichen aus sind, für mich erledigen." Dann sah er sich kurz im Raum um.
"Wozu das alles? Nun ich kann es und warum sollte ich es demnach nicht tun..." Er zuckte mit den Schultern. "Nenn es ein Hobby, wenn du so willst, manche sammeln Briefmarken und ich sammle eben magische Artefakte, manche bauen Modellflieger und ich erschaffe eben mit meinem Willen Dinge, die ich als nützlich oder schön erachte." Dann hielt er inne und grinste sie an und ein kurzes, gefährliches Funkeln lag in seinen Augen. "Es ist auf jeden Fall angenehmer für mein Umfeld, als würde ich die Artefakte in Umlauf oder meine Kräfte zur Zerstörung benutzen."
Auch wenn er grinste, ließ er ein wenig durchklingen, dass er wohl auch das schon ausprobiert hatte. "Außerdem zieht es weit aus weniger Aufmerksamkeit auf einen."
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty08.09.11 15:01

Jeromy sah Ascan grinsen und das sogar ziemlich spitzbübisch, aber sie verstand es nicht. Sie überlegte sich ihn danach zu fragen, aber da das Grinsen schnell wieder verstand, schaute sie ihn nur verwirrt an, tat es schnell wieder ab. Was wohl im Kopf des Magiers herum gehen sollte?

Sie betrachtete Ascan weiterhin eine Weile, denn er schien ernsthaft zu überlegen, wie er es ihr erklären sollte. Aufmerksam und interessiert hörte sie seinen Worten zu, doch diese wischten bald das Lächeln aus ihrem Gesicht und die Frage, die als Antwort folgte, war wohl eine rhetorische. Berücksichtigte sie seine ganzen Sicherheitsmaßnahmen, war ihr klar, dass nicht gerade viele Leute diesen Ort sehen durften und schon gar nicht hier eindringen durften. Sie hatte geahnt, dass seine mentalen Fähigkeiten dem einen oder der anderen bereits jegliche Erinnerungen genommen hatten und seinen Feinden hatte er womöglich wirklich sogar das Leben genommen. Kurz flackerte Angst in ihren klaren Augen auf und eine stumme Frage, die sie sich stellte. Ob er gegen ihr Abmachung verstoßen und auch ihr Gedächtnis löschen würde? Wenn er das täte, dann wäre sie wirklich enttäuscht und verletzt, nein sie würde sich gar nicht daran erinnern können und es wäre so, als wäre nichts gewesen. Sie schauderte leicht bei dem Gedanken und man sah ihr an, dass sie sich erneut unwohl fühlte. Es wäre einfacher und das alles hier wäre damit ungeschehen. Vermutlich hatte er seine Meinung nun geändert und bereute den Kuss doch, erkannte seinen Fehler. Wenn es so sein sollte, dann war es immerhin tröstlich, dass sie nichts mehr davon wissen würde, nichts von seinem Märchenhaus, nichts davon wie er sein konnte, nicht von dem Kuss. Aber sie wollte sich an das hier erinnern, an das Gefühl, das er in ihr ausgelöst hatte, als sie seine Lippen gefühlt hatte. Es hatte sich so wirklich angefühlt, so ehrlich. Aber vor ihm hatte sie keine Angst! Sogar wenn er ein gefährliches "Hobby" hatte, sogar wenn er selbst so gefährlich war und zumindest äußerlich ein Exzentriker.
Jeromy verharrte einfach still und verschränkte ihre Finger in einander, während der eine Ellenbogen auf den Tisch gestützt war und der andere auf den Stuhlspant. Sie schaute ihn keck an.

"Mir ist bewusst, dass sich deine wenigen Besucher nicht an das alles erinnern und du genügend Sicherheitsmaßnahmen hast um Eindringline fern zu halten oder im schlimmsten Fall zu töten, aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb ich gefragt habe." Sie stand langsam auf und ging auf ihn zu, bis sie ganz dicht vor ihm stand, fast so nah, wie bei dem Kuss. Ihre Augen schauten ihn an, nein, sie schauten fast durch ihn hindurch und sie lächelte. Ihre Stimme war ein leises, wissendes Hauchen.

"Du bist wie ich. Du bist einsam und für dich allein ist zumindest dieser Saal zu weit. Unnötig." Erst als sie diese Worte ausgesprochen hatte, realisierte sie, was sie gesagt hatte. Sie hatte nicht nachgedacht, nicht einmal geahnt woher diese Worte kamen. Sie waren einfach da gewesen. Die Vermutung, die sie aussprach, war rein intuitiv und basierend auf einer Vielzahl von Beobachtungen. Vielleicht hatte er sie auch geküsst, weil er sich einsam fühlte.
Erschreckt über sich selbst trat Jeromy wieder zurück und setzte sich. Eine stille Entschuldigung stand nun in ihren Augen.
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty10.09.11 6:11

Während er sprach, schien Jeromy sich wieder unwohler zu fühlen. Nun man konnte es ihr ja auch nicht verübeln, immerhin konnte - wenn man es genau nahm - nicht ausgeschlossen werden, dass ihr eines Tages das selbe Schicksal widerfuhr... Denn ihr Vertrag besagte ja nur, dass es ihm untersagt war sie nicht zu beeinflussen solange sie zusammenarbeiteten. Doch jetzt sah Ascan noch keinen Grund dies zu tun. Sie selbst konnte ihm nicht gefährlich werden, zumindest nicht mit dem geringen Wissen, das sie bis jetzt hatte. So weit er nach ihren Reaktionen schloss, war er wohl eines der mächtigsten Wesen, das ihr bis jetzt begegnet war, also war es auch unwahrscheinlich, dass sie besonders mächtige Verbündete hatte. Auch seine eigenen Feinde hatte er mittlerweile einfach überdauert, sodass auch keine Gefahr der Entführung oder dergleichen bestand. Insofern war es für Ascan absolut akzeptabel was sie bis jetzt gesehen hatte. Also würde es wohl nicht so schnell eintreten, dass er ihr Gedächtnis löschen musste... Wenn er es denn überhaupt tun würde, denn bis jetzt war sie seit langem jemand, mit dem er gern Zeit verbrachte und noch dazu war sie sehr bewandert in Geschichte, sollte sie sich also bei seiner Übernahme des Sanctuary nicht gegen ihn stellen, wäre sie eine Durchaus brauchbare Verbündete... und Verbündete waren eindeutig nützlicher, wenn sie sich an die Zusammenarbeit erinnern können.

Doch als sie zu sprechen begann, sah sie Ascan wieder einmal etwas entgeistert an. Er verstand nicht wieso sie ab und an so absolut offen - ohne Blatt vor dem Mund - sprach. Er war wie sie? Einsam und allein? Ja das stimmte wohl. Einsam war er, das war wohl auch der Grund weshalb sie das in ihm auslöste, weshalb er sich in ihrer Nähe so wohl fühlte. Aber dennoch... Er war einsam und alleine seit vielen Jahrhunderten, wenn man die gelegentlichen Schäferstündchen wegließ, die für kaum mehr als zum Abbau des Sexualtriebs dienten, nicht mitrechnete, war er seit Vlad einsam und selbst da war es wohl eher das extatische Beisammensein bei seinen Festen gewesen, das ihn abgelenkt hatte als die Tatsächliche Gesellschaft.

Sie schien jedoch über ihre eigenen Worte erstaunt zu sein, was sich Ascan fragen ließ, ob wohl auch nach Vollmond noch eine Verbindung zwischen ihr und der Wölfin bestand, die stark genug wäre, als das die Wölfin sie zumindest beeinflussen könnte? Denn soweit er das beurteilen konnte, hätten diese Worte wohl besser zu dem Wesen der Wölfin gepasst. Diese offensichtliche, unkomplizierte Sichtweise von Tatsachen.

"Da hast du wohl recht.", kam die schlichte Antwort. Er ließ sich neben ihr nieder und sank leicht in den Stuhl ein, sodass er eine bequem wirkende Lage einnahm.
"Ich frage mich allerdings, wie du es schaffst diesen Umstand zu verändern." Dann suchte er erneut ihren Blick. "Nicht dass man es vergleichen könnte... Denn ihre Aufgabe war eine ganz andere als es bei dir ist, aber wie du ja bereits festgestellt hattest, bin ich kein Mann der Abstinenz und ich hatte über die Jahrhunderte Gelegenheit - wie mir scheint - zumindest einen kleinen Einblick in eine Vielzahl verschiedener Frauen bekommen, doch keine von ihnen hat es geschafft, dass ich mich in ihrer Nähe wohl gefühlt hätte. Ich habe ihre körperliche Nähe genossen, doch ich habe ihnen in keiner Sekunde vertraut. Dich jedoch, wie du selbst bereits erwähnt hast, mag ich..." Er schien selbst etwas irritiert von seinen Worten, die er selbst erst zu verstehen schien, nachdem er sie ausgesprochen hatte.
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty10.09.11 8:44

Sie fürchtete nun beinahe einen Gegenschlag und dass sie zu viel gewagt hatte und kauerte sich regelrecht innerlich zusammen, obgleich die Wölfin wieder ihren Kampfgeist anfachte und sich gegen diese Verhalten auflehnte. Sie wartete, bis sich Ascan setzte und senkte ihren Blick. Flüchtig sah sie auf und sah die Irritation in seinem Gesicht, ehe sie erneut zu ihren Händen in ihrem Schoß schaute, doch als er dennoch ihrer forschen Feststellung zustimmte, war es an ihr ihn verblüfft anzuschauen. Zunächst war sie verwirrt von seinen Worten, doch es dämmerte ihr, dass er von seinen weiblichen Besucherinnen sprach, bezogen auf seine Einsamkeit. Jeromy hatte geahnt, dass er sicherlich einige Frauen gehabt haben musste, aber die Tatsache, dass er es aussprach. Sie errötete erneut und wand sich von ihm ab um diesen Umstand zu verbergen. Sie konnte auf weitere Ausführungen und Bilder in ihrem Kopf nur zu gut verzichten, besonders jetzt, da er ihr wieder relativ nahe war. Doch etwas ließ sie stutzten, es war die Formulierung, die er wählte. Sie hatte eine Aufgabe? Jeromy war ganz entgangen, dass sie Ascan gegenüber eine Aufgabe hatte, für sie war es viel mehr eine Abmachung, eine gegenseitige Verpflichtung, aber keine Aufgabe. Vermutlich war sie das für ihn, nur jemand, der ihm irgendwie von Nutzen war, der eine Aufgabe erfüllte, dachte sie sich trotzig... wie hatte sie nur so dumm sein können und sich einbilden, dass sie... Aber... aber er hatte doch gesagt, dass er sich wohl in ihrer Nähe fühlte, was keine seiner Liebschaften geschafft hatte, dass er sich mochte. Hatte er das etwa nur gesagt um sie milde zu stimmen. Oder war es die Wahrheit. Wieso bedeutete es ihr eigentlich so viel, wieso hoffte sie, dass es die Wahrheit war. Das war doch alles Irrsinn. Doch die erneut Irritation in seinem Gesicht...

Jeromy lächelte kaum sichtbar. Vielleicht war ihre Vermutung richtig und ihm ging es wie ihr. Aber er hatte ihr doch so viel Erfahrung voraus.
„Manchmal hab ich ein loses Mundwerk und Wort kommen aus meinen Mund, noch bevor ich mir überlegt habe, was ich da sage...“, sie schaute ihn entschuldigend an und die Röte wich noch immer nicht aus ihrem Gesicht, allein bei der Tatsache, dass er doch gesagt hatte, dass er sie mochte. Sie nippte überlegend an dem Kaffee und schloss kurz die Augen. Seit Tagen der ersten Kaffee. Als sie die Tasse wieder absetzte, schaute sie Ascan ernst an, aber dennoch lag ein warmer Ausdruck in ihren Augen und auf ihren Lippen, ohne dass sie wirklich lächelte.

„Ich habe noch nie jemanden wie dich kennen gelernt, Ascan.“,gab sie offen zu. „Ich werd einfach nicht aus dir schlau. Einmal bist du so verschlossen, geheimnisstuerisch und kalt, fast schon abweisend und einmal kannst du so ehrlich und freundlich sein. Fast fürsorglich.“, wenn sie so an die Wölfin zurück dachte. „Du könntest mich lesen wie ein offenes Buch und dennoch tust du es nicht. Du hast so viel Macht und dennoch bist du so angespannt und ständig auf der Hut. So gut wie immer unter Kontrolle. Dabei habe ich dich doch auch anders kennen gelernt und mich so anders gefühlt in deiner Gegenwart. Ich mag diesen Ascan. Und dann habe ich...“, nein keine Angst... „und dann fühle ich mich so fehl am Platz bei deiner ganzen Macht und deinem Lebenswandel... „
Es war alles andere als eine Kritik, sie versuchte nur sich selbst und ihr Bild von ihm zu erklären, vielleicht verstand er sie dann besser und vielleicht fiele es ihm dann einfacher ebenso ehrlich zu ihr sein.
„Es ist mir ein Rätsel, was an mir anders sein soll als an deiner sonstigen weiblichen Gesellschaft, besonders da ich dir nicht so unterhaltsam bin.“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Vielleicht aber empfand er es so, gerade weil er von ihr diese körperliche Nähe nicht bekommen konnte.
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty10.09.11 14:16

Ascan bemerkte ihre erneute Röte, die sich wieder über ihre Wangen zog, auch wenn sie versuchte diese zu verbergen. Körperliche Nähe schien ihr tatsächlich mehr als unangenehm zu sein. Zumindest wenn sie sie nicht direkt ausführte. Ihre Worte hingegen brachten ihn zum Grinsen, denn sie widersprachen sich. Ein loses Mundwerk hatte sie, das mit Sicherheit. Er erinnerte sich unweigerlich an die Situation des ersten Abends und ihr Verhalten in Williams Büro zurück. Sie hatte sich weder ein Blatt vor den Mund, noch Rücksicht darauf genommen, dass selbst William sich vor Ascan "gebeugt" hatte. Sondern hatte ihm ohne Scheu und auf Konfrontationskurs entgegnet. Doch das allein genügte bei Weitem schon aus um sie um vieles unterhaltsamer zu machen als den Großteil der entweder bereits angetrunkenen oder sonst meist zu weltlichen Art seiner anderen Gäste.

Doch auch ihre anderen Worte ließen Ascan wieder nachdenken. So wirkte er also auf sie. mysteriös, einschüchternd und doch zu gleich offen und fürsorglich... Ascan ließ sich diese Gedanken durch den Kopf gehen und die Erinnerungen der Zeit, die sie miteinander verbracht hatten noch mal revue-passieren. Er musste zustimmen, dass er sich aus ihrer Sicht her wohl tatsächlich sehr wankelmütig verhielt. Doch eigentlich war es immer er, der auch den selben Pfad nahm, nämlich den, der ihm mehr brachte... Eine Tatsache, die Ascan doch in den meisten Fällen, die er jetzt in seinem Kopf analysierte und die zwischen ihnen vorgefallen waren, als stimmig befand. Er würde kaum etwas anders machen von dem, was er bisher getan hatte. Die Entscheidungen wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte waren meist korrekt gewesen. Auch wenn es bei ihr durchaus schwieriger war, da es mehr Faktoren als bei anderen Menschen zu beachten gab. Dann lächelte er sie an.

"Nun das hängt wohl davon ab was und wie du mich fragst." Er stand auf ,ging zum Buffet und holte sich ein Glas, in das er scheinbar frisch gepressten Orangensaft aus einem Glaskrug einfüllte.
"Wenn du mich nach etwas fragst, das ich dir nicht sagen kann, dann muss ich ja verschlossen sein." Er setzt sich wieder zum Tisch und nahm einen Schluck, ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen.
"Und das Lesen deiner Gedanken, nun das haben wir in unserem Arbeitsvertrag vereinbart und an Vereinbarungen halte ich mich auch, zumindest dann, wenn sie sich nicht mit einer anderen und wichtigeren Vereinbarung überschneidet." Er lächelte immer noch, wenn auch ein wenig ernster. "Wenn ich das Gefühl haben sollte, dass mein Leben oder meine Gesundheit deinetwegen in Gefahr sind und ich glaube, dass du mir diesbezüglich etwas verschweigst, wird die Vereinbarung, die ich mit mir selbst getroffen habe um zu überleben, mit Sicherheit Vorrang haben gegenüber unserem Arbeitsvertrag." Er hielt inne und trank noch einen Schluck, dann lächelte er wieder, diesmal wieder freundlich und ehrlich. "Allerdings bezweifle ich im Moment das du ein Attentat oder sonst etwas auf mich vor hast, also musst du dir auch keine Sorgen bezüglich der Vereinbarung machen."
Dann sah er sich im Raum um und das Lächeln verschwand.
"Fehl am Platze? Ja das fühle ich mich auch, aber nicht nur hier oder im Reichtum, ich fühle mich in dieser Welt fehl am Platze.Womöglich weil meine eigentliche Lebensspanne schon vor Jahrhunderten hätte enden sollen. Aber in solchen Moment, wie dem, als ich mit dir durch den Schnee gerannt bin, da fühle ich mich dennoch zu dieser Welt zugehörig. Dann scheint für diese Zeit, in der keine anderen Gedanken aufkommen, alles einfach zu sein.
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty10.09.11 17:52

Und er tat es schon wieder, stellte Jeromy fest. Er grinste sie an. Sie amüsierte ihn also, nun wenigstens dazu war sie gut. Aber wieder sprach nichts als die Wahrheit aus seinen Worten, auch als seine Stimme in ihren Ohren erster wurde, nein, sie klang nahezu gefährlicher – fast wie eine Drohung – in ihren Ohren. Ihre Augen waren die gesamte Zeit auf ihn gerichtet, während die Röte bald vollständig verschwand, als sie ihn geduldig zu hörte.

„Ich unterstelle dir nicht, dass du dein Wort nicht hältst, aber es wäre ein Leichtes für dich dein Versprechen nicht zu halten, denn du könntest jeden Verstoß aus meinen Gedanken löschen...“, erinnerte sie ihn unnötigerweise mit einem selbstsicheren, herausfordernden Grinsen. Ihre Stimme war standhaft und voller Überzeugung.
„Ich mache mir keine Sorgen!“, musste sie feststellen, als in sich hinein horchte. „Ich habe keine Angst vor dir, Ascan. Ich habe Respekt vor deinen Fähigkeiten, aber keine Angst.“ Aus ihren Augen schimmerte Furchtlosigkeit. „Ich schätze, ich habe das Fürchten verlernt!“, gab sie mit einem kurzen, zynischen Aufblitzen zu. „Vor dem Tod habe ich keine Angst, auch nicht vor Schmerzen, auch wenn ich keine Sehnsucht danach habe. Aber ein Platz in der Hölle ist für Mörder ohnehin reserviert.“, gab sie scheinbar gleichgültig zu, so als hätte sie damit Frieden geschlossen. Allein davor sich selbst zu verlieren sträubte sich alles in ihr. Jeromy zuckte die Schultern und machte sich daran den Bagel zu zerbröseln. Es gab wohl wenige Menschen auf der Welt, die so etwas Ekliges essen konnten, wie einen unbelegten, ungesüßten Bagel mit schwarzem Kaffee, was Jeromy nicht im Mindesten zu stören schien. Sie hörte Ascan zu und seine Worte – es war unglaublich – sprachen ihr aus der Seele, oder zumindest das Gefühl, das diese in ihr hinterließen. Bis auf das Alter, konnte sie nur zu gut verstehen, wie er sich wohl fühlte, oder sie glaubte es zu verstehen. Wiedererkennen stand in ihrem Gesicht und ein warmes, aber kaum erkennbares Lächeln, besonders ob seiner Worte, was sie anbetraf.

„Fehl am Platz sind so viele Dinge in dieser Welt, Du, ich, der ganze übernatürliche Wahnsinn, der die Normalität stört... und dennoch sind wir hier, also gehören wir auch zu dieser Welt, sind Teil von ihr, ob wir wollen oder nicht...“, sie nippte kurz an dem Kaffee und überlegte.
„Ich muss dir dankbar sein für die vielen Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich bei diesem Vollmond machen durfte.“ Den Kuss eingeschlossen, dachte sie sich. „Wenn ich ehrlich bin, dann wäre es für mich einfacher, der Wölfin die Führung zu überlassen, dann müsste ich nicht denken oder kämpfen, dann könnte ich einfach die Sicherheit und Freiheit fühlen, die Macht, die sie fühlt. Ich würde mich mehr als Teil dieser Welt fühlen, als ich so jemals könnte. Das habe ich gelernt. Ich kann sie immer in mir fühlen, sogar jetzt. Und ich vermute, dass ich ihr auch jetzt ohne Vollmond die Führung überlassen könnte, auch ohne Blutmagie.“ Allerdings wäre das Zurückverwandeln und Kontrollieren ein Problem, da sie festgestellt hatte, dass es nur auf einvernehmlicher Zustimmung beider Seiten funktionierte. Außerdem hatte sie gelernt, dass es sie beide am Weitesten brachte, wenn sie ehrlich zu einander waren und zu dem konnte sie ihre Aufmerksamkeit zumindest etwas wieder auf ihr Hauptanliegen lenken, auch wenn sie heute sicherlich nicht so weiter machen konnte und die Müdigkeit einfach noch zu tief in ihren Knochen steckte.
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty11.09.11 20:32

Allein der Gespräche und ihrer vorausschauenden und durchdachten Art wegen, war sie schon um so Vieles interessanter und unterhaltender als seine sonstigen Gäste, deren Rhetorik meist aus - wie es schien - auswendig gelernten Sätzen bestand, oder es sprachen einfach die Damen aus diesem Etablissement in der selben "Fachsprache", auch wenn dieser des öfteren auch mal an Manierlichkeit fehlte. Dann schüttelte er jedoch leicht den Kopf.
"Ganz so einfach wie du es gerade schilderst, ist es auch wieder nicht. Erstens ist es jetzt, da du weißt, dass ich es kann und auch zumindest zu einem gewissen Grad immer darauf vorbereitet sein wirst, um ein Vielfaches schwieriger. Zweitens schützt ohnehin die Wölfin dich ebenfalls zu einem gewissen Teil vor meinem Eindringen. Und drittens, würde - auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge - immer das Risiko bleiben, dass du dich durch starke Gefühle oder eine ähnliche Situation doch wieder daran erinnern würdest." Er überlegte kurz. "Erinnerungen löschen ist in Wahrheit nicht möglich, denn dazu müsste man sie inexistent machen und mir wäre kein Wesen bekannt, das die Macht dazu hätte etwas seiner Existenz zu berauben. Das, was ich mache, ist nur das Verschieben der Gedanken und Erinnerungen in einen tieferen Bereich des Bewusstseins, sodass das Ziel sich nicht mehr gezielt daran erinnern kann. Die Erinnerung selbst jedoch bleibt erhalten."

Ascan nahm noch einen Schluck und schob dann das Glas ein Stück von sich zur Tischmitte, wo es augenblicklich verschwand. Dann jedoch lächelte er ein zugleich melancholisches und auch bitteres Lächeln.
"Und auf die Hölle, ich denke ich kann vorerst auf sie verzichten... Dort wartet bereits jemand, vielleicht auch mehrere sehnsüchtig auf mich und ich habe vor, diesbezüglich mal meine schlechten Manieren zu zeigen und ihn noch eine ganze Weile warten zu lassen... Und für die Erfahrungen gibt es nichts zu danken, denn auch ich durfte einiges an neuem Wissen zu meinem hinzufügen." Dann war er kurz leise und überlegte.
"Allerdings solltest du dir durch den Kopf gehen lassen, ob du nicht vielleicht zu voreilig schließt, wenn du nur über und nicht von der Wölfin lernen möchtest. Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn du sie zu verstehen versuchst..." Dann hielt er jedoch inne und betrachtete sie, wartete ihre Reaktion ab. Ihre Worte hatten seine Hoffnungen übertroffen. So wie sie im Moment von der Wölfin in ihr sprach, klang es beinahe so als würde es doch eine gute Chance geben, dass sie sich mit der Wölfin einigte, was schlicht und ergreifend das Beste für beide wäre.
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty12.09.11 7:48

Ascans Erklärung zu zuhören war sogar beruhigend, denn das hieße, dass das was sie verabscheute dennoch nicht eintreten würde. Selbst falls es eines Tages so weit kommen sollte, dass er beeinflussen müsste, wäre nichts gelöscht. Sie könnte vielleicht auf Gedanken, Erinnerungen, Erkenntnisse nicht zurück greifen, aber sie wären da, sie wäre noch immer sie selbst. Das die Wölfin sie schützte erstaunte Jeromy allerdings, was es eigentlich nicht hätte tun dürfen, denn gerade Dank ihr, war sie ständig auf der Hut. Verständnis zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, als sie Ascan frech angrinste.
„Deswegen also bist du mir so suspekt erschienen und deswegen habe ich dich nicht leiden können!“ Wohl gemerkt Perfekt, abgeschlossene Vergangenheit – fiel Jeromy auf – kein Präsens, was deutlich zeigte, dass sich dieser Umstand geändert hatte.

Doch sein trauriges Lächelns vertrieb ihre aufkommende gute Laune schnell wieder, es versetzte ihr einen Stich, auch wenn sie nicht wusste, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte, geschweige denn wo es herkam. In der Hölle wartete jemand auf ihn? Aus welchem Grund? Wegen all der Dinge, die er getan hatte in seinem Leben? Etwas sagte ihr aber, dass es wohl besser war nicht danach zu fragen, nicht dass sie es nicht wissen wollte. Aber vielleicht später fragen, vielleicht würde er es ihr irgendwann selbstständig erzählen.
„Na wenigstens ein tröstlicher Gedanke, vielleicht sehen wir uns dort ja wieder und dann kenn ich da schon wen!“, meinte sie im Scherz und grinste in ihre Kaffeetasse hinein. Nichts desto trotz fand sie einen anderen Gedanken weit aus tröstlicher, dass nach dem Tod alle Seelen in den ewigen Hort der Brizo, Selene, Luna, Sin, Annit, Chandra - oder wie auch immer sie noch heißen mochte – eingingen und manche sie von dort aus singen hören können. Und von dort aus kehrten sie eines Tages zur Erde zurückkehrten um die zu suchen, die sie einst geliebt hatten. Ein dummer Gedanke. Sie schloss kurz die Augen und lächelte in sich hinein. Evy glaubte fest daran, dass die Seele unsterblich war, wie die Sterne.

Doch das als sie erneut Ascan anschaute, riss sie das Verschwinden des Glases aus ihrer Träumerei. Verblüfft schaute sie dem Glas nach und dann wieder zu Ascan. , dieses mal neugierig. Sie brach ein Stück von dem Bagel ab und aß es, ein größere legte sie auf den Tisch vor sich und schob es langsam mit dem Zeigefinger in Richtung Tischmitte, darauf wartend was geschah. Und Tatsache, es verschwand. Begeistert grinste sie; ocha, das war die Lösung ihrer gesamten Haushaltsprobleme.
„Und was geschieht nun damit? Hört es dann etwa auch auf zu existieren?“, fragte Jeromy. Aber im Grunde lag ihr Interesse nicht nur daran, sondern auch etwas anderem:
„Was hast du denn neues Wissenswertes herausgefunden?“, löcherte sie Ascan ohne jede Scheu, auch wenn seine Worte ihr einen innerlichen Dämpfer verpassten. Sie die Wölfin verstehen? Unwahrscheinlich. Allein, dass er sie auf dieses Thema zurück brachte, von dem sie sich so gekonnt hatte ablenken lassen. Jeromy nickte nur zustimmend, Gedanken würde sie sich machen, spätestens wenn sie wieder allein zu Hause war. Apropos. Sie wartete seine Antwort ab und schaute Ascan dann zögerlich an, es wurde langsam Zeit.

„Hast du etwas dagegen, wenn wir erst Morgen mit der Arbeit beginnen? Ich brauche etwas Zeit um einen klaren Kopf zu kriegen...“, oder wohl eher um die Vorfälle der letzten Tage zu verdrängen.
„Außerdem habe ich Chandra die gesamte Zeit allein gelassen.“ Jeromy lächelte etwas schief. „Ich weiß, etwas zynisch für eine Mondwandlerin eine Katze auf den Namen der Mondgöttin zu taufen.“ Diese Katze war ohnehin sonderbar und in der Wohnung inklusive. Jeromy hatte sich die Wohnung im Erdgeschoss gemietet, ohne zu wissen, dass es hinter der Toilette einen Lüftungsschacht gab, der direkt nach draußen führte und als Katzeneingang fungierte, bis sie drei Tag nach Bezug der Wohnung ein Maunzen vernahm. Die Katze gehörte niemandem aus der Nachbarschaft, war aber auch kaum zu vertreiben gewesen, also hatte Jeromy sie behalten, da das Tier sich ohnehin sein eigener Herr war. Und so war es also zum Zusammentreffen mit Chandra gekommen.
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Eismondmorgen - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 4 Empty

Nach oben Nach unten
 
Eismondmorgen
Nach oben 
Seite 4 von 5Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5  Weiter

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
world of darkness :: The Past - Once upon a time :: Once upon a time :: III. Ascan & Jeromy - The Guardian-
Gehe zu: