Vancouver - Kanada Sanctuary "The Guardian" - Ascans Räumlichkeiten / Limbus Morgen des 03. Februar 2010
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Katherina Wolkowa Admin
Werwölfin Lebensalter : 27 Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian Anzahl der Beiträge : 250
Thema: Re: Vom Narrenmond beschienen 08.10.12 18:57
Vancouver - Kanada Sanctuary "The Guardian" - Ascans Räumlichkeiten / Limbus Morgen des 06. Februar 2010
Gestern hatte sie verborgen im Schatten eines Pfeilers gestanden und war nur erschienen um Williams Worte zu hören. Sie hatte Ascan seitdem nicht mehr gesehen und versuchte ihm auch jetzt so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, gut zugegeben: sich vor ihm zu verstecken. Sie hatte zugesehen wie William, der betagte Leider des Guardian auf einem kleinen Podium gestanden hatte und um ihn herum eine Menschenmenge. William räusperte sich, richtete das Mikrophon und begann seine Rede: „Meine verehrten Gäste, Mitarbeiter und Freunde, ich danke euch allen, dass ihr erschienen seid und mit mir diesen Tag begehen wollt. Für mich ist dieser Tag ein sehr wichtiger, wenn auch kein leichter, denn er verheißt Abschied. Wir haben alle letztes Jahr mitansehen müssen, welches Chaos in New York ausbrach und wie zahlreiche Organisationen nieder gehen mussten und zerbrachen. Darunter befand sich die Organisation unter dem Vampir-Fürsten Lysander, die Maston Corporation, die sich dem Schutz der Reinblütigen verschrieben hatten und ebenso die Iscariot, die wohl älteste uns bekannte Organisation zum Schutz des Übernatürlichen. Der Feind – Aleksej Korolow – wurde besiegt, doch zu welchem Preis? Aus den Reihen der Menschen und auch aus unseren Reihen mussten viele fallen. Ihr wisst alle, dass sich Unruhen im Untergrund formieren und Gerüchte laut werden, dass sich bald ein neuer Feind erheben wird und wir eine der letzten noch stehenden Bollwerke sind. Es ist gut möglich, dass die prophezeite Apokalypse des letzten Jahres in Wahrheit erst ihren Anfang nimmt. Unsere Aufgabe ist es alle Kräfte zu mobilisieren, die wir haben und uns für alles zu wappnen. Ihr alle kennt mich, die einen kürzer, die anderen länger. Ich habe bereits seit 182 Jahren die Leitung des Guardian inne und es war eine sehr schöne Zeit. Aber in dieser Phase des Umbruchs, ist es für mich an der Zeit zurück zu treten und meinen Platz einem besseren, klügeren Leiter zu überlassen. Der die Fäden mit größerem Geschick und Wagemut leitet als ich. Manche von euch werden sich denken, dass ich es aus Feigheit tue, aber ihr werdet wissen, dass ich es zum Wohle unserer Gemeinschaft tue. Ascan von Falkenstein, mein guter Freund, mit dem ich so zahlreiche, lehrreiche Stunden verbracht habe. Mein treuer Freund, der mir mit klugen Ratschlägen zur Seite stand. Und natürlich, unsere verehrte Kyrinia, die wohl älteste und schönste Königin unsere Welt. Meine Freunde, ich habe euch hier her berufen um über die Frage meiner Nachfolge zu entscheiden. Also seid mir willkommen, seid meine Gäste und Verbündeten, damit wir gemeinsam mit eurem Wissen und eurem Können ein solch gewaltigen Schicksalsschlag abwenden können!“ Kaum dass William geendet hatte und seine Kandidaten und dessen Begleitung betrachtete, die ebenso mächtig war wie die Anwärter selbst, war das Rascheln von Stoff zu hören, als die Königin Kyrinia, die von sechs Vampirinnen in blauen Gewändern, den Rock ihres altertümlichen Kleides raffte und zu William hinauf stieg auf das kleine Podium. Sie schaute ihn viel sagend und er nickte, die perfekte wortlose Kommunikation. Er trat zurück und machte ihr Platz vor zu treten. „Da heute scheinbar der Tag, der großen Verkündungen ist, schließe ich mich an.“, ihr Stimme war so klar, dass sie von überall her schallte und den Körper sogar zu durchdringen schien, so viel Macht lag allein in ihrer Stimme. „Was die wenigsten wissen ist, dass wir Vampire so alt wie die Menschheit sind. Unsere Mutter war Aset. Schöpferin, Hüterin, Königin und Göttin der alten Welt. Sie herrschte vor 600 000 Jahren. Vor 30 000 Jahren schied sie aus dieser Welt und übergab all ihre Macht an mich. Ich bin nicht, wie viele glauben, die erste Königin der Bluttrinker. Nein, ich bin nur der Abglanz unsere Göttin. Doch auch ich will aus diesem Leben gehen um denen zu folgen, die ohne mich gegangen sind. Aber unser Volk kann nicht ohne Königin existieren. Stirbt die Königin, stirbt das Volk. Daher werde auch ich eine Nachfolgerin erwählen, die die Bürde diese Macht zu tragen hat. Die lebte, damit unser Volk lebt und unser Erbe in dieser unruhigen Zeit tragen kann. Diese Person wird eine persönliche Benachrichtigung erhalten, sobald ich jene, die dieser Bürde würdig ist, erwählt habe.“ Diese auffallend schöne Vampirin fixierte jemanden in der Menge, den Jeromy nicht kannte. Aber es war ihr gleich. Jeromy hatte gestern den Guardian verlassen und war nun heute mit einer Bitte wiedergekommen. Sie klopfte leise und kontrolliert, bis ein freundliches „Herein“ erklang und nun William ebenso freundlich lächelnd vor ihr saß. „Guten Morgen, Jeromy, was führt dich zu mir?“
Thema: Re: Vom Narrenmond beschienen 09.10.12 23:35
„Das war eine bemerkenswerte Rede gestern.“, sie fixierte seine grünen Augen. „William, ich bin nicht dumm. Dieser Ascan taucht hier auf, bekommt die luxuriösesten Räume und du wirst auch deine Stellung an ihn übergebe. Aber bevor dies geschieht, habe ich ein Anliegen.“ Damit legte sie die Unterlagen auf den Tisch, die sie heute Nacht sorgfältig ausgefüllt hatte. „Ich kann mit Ascan nicht arbeiten. Er ist für mich eine einzige Ablenkung. Daher habe ich hier alle Anträge für eine Versetzung nach Sankt Petersburg beantragt. Ebenso wie neue Papiere und eine russische Staatsbürgerschaft. Damit ich dort von vorn beginnen kann. Mit meiner Arbeit. Mit meiner Forschung. Mit dem Virus. Und mit meinem eigenen Leben.“ William hörte ihr aufmerksam zu und nickte, als sie geendet hatte, verständnisvoll. „Wenn es wirklich das ist, was du möchtest.“ „Ja, das ist es!“, nickte Jeromy bestimmt. „Gut, das mit den Papieren wird kein Problem sein. Aber es ist traurig so eine fähige Mitarbeiterin und Tochter zu verlieren.“ Er lächelte sie warm an. „Ich werde dich und Henry am meisten vermissen!“, sie konnte nicht anders und sprang auf um William zu umarmen. Auch er legte die Arme um sie und sie schniefte leise an seiner Schulter. „Ich werde dich und deine Wutausbrüche auch vermissen. Und Ascan sicherlich auch. Ich werde alles in die Wege leiten, so ungern ich es auch tue. Es sollte nicht länger als drei Tage dauern, bis wir alles fertig haben und deiner Reise nichts mehr im Wege steht.“ „Du kannst mich ja gern besuchen kommen?“, scherzte Jeromy, als sie von dem alten Vampir abließ. „Sobald es dein Timing zu lässt und du in den Ruhestand trittst.“ Er grinste nur und winkte ab. „Aber wenn du glaubst, dass ich dich ganz allein auf Reisen schicke, hast du dich gewaltig geirrt!“ Er nahm ein Stück Papier hervor und kritzelte etwas darauf, das er Jeromy reichte, die las: „Staatliche Universität St. Petersburg Sergej Petrowitsch Below Fakultät für interkulturelle Kommunikation und Medialität Geb. B. 2 „ „Das ist ein Freund von mir, der dir womöglich weiterhelfen kann. Wenn du Fragen hast, oder Hilfe brauchst, kannst du dich an ihn wenden.“ Außerdem zog er einen Ring vom Finger, der recht aufwendig gearbeitet war und in der Mitte einen blauen Stein trug. Die Fassung erinnerte an gotisches Zierwerk. „Der Ring ist auch Silber. Er wird dir sicherlich Schmerzen bereiten. Aber wenn du merkst, dass dir jegliche Kontrolle entgleitet, wird er dir zumindest ein Paar Minuten verschaffen.“ Beides nahm Jeromy gern an. Bedankte sich bei William, umarmte ihn erneut und verließ sein Büro, bevor sie erneut in Tränen ausbrach. Die kommenden Tage bereitete sich Jeromy auf den Umzug vor. Sie räumte die Wohnung, verpackte alles, was sie verkaufen oder spenden wollte. Warf einige Dinge weg. Ihr Kleider wurden reduziert auf eine Reisetasche, der Rest wurde gespendet. Aber sie besaß ohnehin nicht viel. Woran ihr Herz hing waren ihre Unterlagen, ein Paar Fotos und ihre Katze Chandra, die ebenfalls auf die lange Reise vorbereitet wurde. Ein Katzenkorb wurde gekauft, ausgepolstert für die lange Reise und gegen die Kälte des russischen Frühlings. Sie versuchte die schwarze Katze durch kleinere Bestechungen in den Korb zu locken, was ihr auch ganz gut gelang. Schließlich drei Tage später, hielt sie die neuen Papiere in ihren Händen, hatte einen Koffer, eine Tasche und einen Katzenkorb. Mehr besaß sie nicht länger und flog dem Winter und Schnee entgegen. In ein neues Leben.