USA - Boston Boston Logan Airport - Boston University 30. November 2030
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Zuletzt von Admin am 13.08.14 18:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 10.08.14 13:39
Ian schaute sie schräg an und rümpfte die Nase. „Goldlöckchen und Harfe hole ich meistens erst Zuhause raus. Außerdem bin ich wohl weniger Buffy, dafür mehr Angel, was?“, grinste er dann und lehnte sich ebenfalls in seinem Sessel zurück. Engel waren wohl eher nicht das, was sich die meisten vorstellten. Wenn sie mal seine wahre Gestalt sehen würde, dachte sie wohl eher an einen Dämon der irgendwie zu hell geraten war, um als Dämon durchzugehen. Außerdem sah er ziemlich furchteinflößend aus, dachte sich Ian und war irgendwie ein wenig beleidigt, weil er nicht so ganz ernst genommen wurde. Nur weil Werwölfe stylisch waren, hieß das nicht, dass es Engel nicht auch sein konnten. Oder Deva. „Ich bin halt magisch unbegabt, na und? Ich brauche keine Magie um Dämonen fertig zu machen. Das kann ich auch ganz gut ohne.“, verteidigte er sich, als ginge es soeben um seine Ehre als Krieger. „Aber nein, töten müssen wir dich nicht, sonst hätten wir das ja jetzt genauso gut machen können. Genauso wie das Mädchen von vorhin. Das liegt sicher schon gemütlich im Krankenhaus und lässt es sich gut gehen. Sofern das nach einer Besessenheit möglich ist. Aber du scheinst ja nicht besessen zu sein. Ich frage mich wie das eigentlich geht. Außerdem... willst du danach wirklich gehen? Ich meine, soll ich dir helfen was für die Nacht zu suchen? Ich kann mir gut denken, dass du jetzt nicht mehr unbedingt in meiner Studentenbude schlafen möchtest, jetzt, wo du weißt, was ich bin.“ War das Bedauern in seiner Stimme? Er kannte sie doch kaum und eigentlich konnte es ihm ja auch egal sein, ob sie da war oder nicht. Immerhin wollte er ja nur jemandem in Not helfen und konnte genauso gut darauf verzichten, dass sie bei ihm war, oder?
Hayley konnte nicht leugnen, dass sie Ians Verhalten in diesem Moment als wirklich niedlich empfand; wie er fast schon schmollte und sich verteidigte. Sie konnte ein Schmunzeln nicht ganz unterdrücken und vertiefte sich scheinbar in das Buch. Sie ließ ihn einfach plappern. Irgendwie lenkte es sie ab und machte die Situation entspannter und angenehmer zu ertragen. Als er dann geendet hatte, zuckte Hayley schließlich mit den Schultern. „Der Dämon wollte nicht wirklich Besitz von mir ergreifen, daher bin ich auch nicht besessen.“, hörte sich doch alles ganz logisch und wahrheitsgetreu an. „Pass auf, Angel!“, meinte sie wieder mit einem Schmunzeln, das jedoch sehr schnell verschwand, als Hayley wieder ernster wurde. „Ich bin kein Rassen-Nazi wie andere! Mir ist es egal, ob du ein Dämon wärst, Engel oder Gott persönlich. Ich mache mir nichts aus Rassenzuschreibungen. Ich habe einfach nur keine Lust zwischen die Fronten zu geraten und in einen epischen Kampf zwischen Gute und Böse verwickelt zu werden!“, übertrieb Hayley völlig theatralisch. „Ich würde gern bleiben. Aber mein zweiter Vorname scheint wohl Ärger zu sein. Ich will alles nicht noch komplizierter für dich machen, als es ohnehin schon ist.“ Damit schaute sie sich wieder im Büro um. Wo blieb dieser Draven eigentlich.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 10.08.14 18:37
„Also wenn das so ist... dann darfst du gerne noch bleiben. Für mich sind das nun wirklich keine Umstände.“, meinte er nun etwas besser gestimmt. Außerdem hatte er wohl die Diskussion über sein Engel-Sein, eindeutig gewonnen. Eindeutig! Das hob ungemein die Laune und ließ ihn somit aufstehen, da er neuen Tatendrang verspürte. „Für mich wird es nicht komplizierter und wenn es für dich nicht schlimm ist mit einem Gold-Löckchen unter einem Dach zu schlafen, dann sind wir uns ja einig.“ Außerdem schienen sie sowieso keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden wo denn eigentlich der Schlüssel für Hayleys Wohnung war. Ian ging zur Tür hinüber und wollte diese gerade öffnen, als Professor Draven wieder in den Raum trat. „Oh. Wolltest du gehen, Ian?“ „Nein nein Chef, eigentlich wollte ich Sie holen. Für einen Exorzismus. Hayley will auch endlich wissen, ob da was in ihr ist und wenn ja, dann soll es da bitte raus.“, meinte er schulterzuckend, als sei es ihm mal wieder alles ziemlich gleichgültig. „Ist das so?“, fragte Draven, zwischen den beiden hin und herschauend. „Dann lasst mich meine Arbeit tun und bald wird alles wieder beim Alten sein.“, gab er lächelnd zu verstehen, dass er, wenn Hayley das Okay dazu gab, anfangen würde, aus ihr den Dämon herauszuholen.
Hayley war etwas erstaunt über Ians Verhalten, aber es freute sie, wenn er so fröhlich und mit neuer Energie reagierte und sie sogleich daran machte den Professor zu holen. Aber es schien tatsächlich, als könne Draven Gedanken lesen, denn gerade da schob sich die Tür auf und er kam zurück. Hayley beobachtete das Ganze mit etwas mulmigem Gefühl, als Draven wieder den Raum betrat und Ian ihm ihr Vorhaben erklärte. Hayley nickte nur auf die Frage des Professors. Sie klappte das Buch zu und legte es auf seinen Schreibtisch. Dann setzte sie sich in den freien Sessel neben Ian und zog ihre Beine an, als der Professor weiter den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss. Sie war sichtlich nervös. Niemand hatte bisher versucht sie zu exorzieren. Geschweige denn ihr Baby. Aber weder sie, noch das Lebewesen in ihrem Bauch waren ja besessen, also von Natur aus besessen, also sollte ihnen auch nicht passieren. Hoffentlich. Und wenn da doch etwas war, dann würde es wohl bald verschwunden sein. Hayley hatte sichtlich Schwierigkeiten sich zu entspannen, also schloss sie die Augen und wiederholte ihren Singsang ganz leise für sich. Drei Mal: „Sol et luna et veritas“ Langsam schien sie sich zu entspannen, zog die Arme aber dennoch leicht um ihre Körpermitte, sobald sie Dravens Stimme hörte, die den Exorzismus anstimmte. Sie kannte diese Worte, zwar nicht so, wie Draven sie sprach, aber so ähnlich. Hayley wartete und wartete, während er den Spruchzauber rezitierte, aber es geschah nichts. Sie spürte nichts. Funktionierte es nicht? Oder war sie einfach nicht besessen? Dann setzte Draven zum zweiten Mal an. Wieder nichts. Hayley öffnete die Augen und schaute zu Ian, dessen Augen auf sie gerichtet waren. In selben Augenblick begann das Licht im Zimmer bedrohlich zu flackern. Dann wurde es schwarz. Hayley wollte bereits etwas sagen, als das Licht wieder anging und sie etwas besorgt von Ian zu Draven schaute, der unbeirrt weiter machte. Ein drittes Mal setzte er zu dem Spruchzauber an und das Flackern kehrte zurück. Langsam wurde Hayley nervös. Ein sehr ungutes Gefühl beschlich sie. „Irgendetwas stimmt hier nicht...“, warnte sie durch Dravens Monolog hindurch. Im nächsten Moment geschahen mehrere Dinge zugleich. Die Glühbirne zerbarst zusammen mit den Fensterscheiben in Dravens Rücken und bedeckte sie mit einem Scherbenregen. Hayley duckte sich nach vorn, die Arme reflexartig über ihren Kopf gezogen, als Tausende von Glasscherben auf sie prasselten. Es war dunkel, nur das Licht von draußen erhelle noch den Raum und eisiger Wind schlug ihnen entgegen.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 12.08.14 16:13
Was zur Hölle – und das war wohl ironischerweise sogar mal ganz wörtlich gemeint - war hier passiert? Gerade noch hatte Draven – unüblicherweise - den Exorzismus ganze drei Mal wiederholt, ohne eine Wirkung zu erzielen und im nächsten Moment waren überall Glassplitter verteilt. Der Raum sah aus, als hätte Draven es mal richtig krachen lassen. Fette Party. Abrissparty, bei der nichts stehen bleiben sollte. Doch diese Explosion, diese Druckwelle, sie kam von draußen. Nicht von drinnen, wie man hätte erwarten können, da der Dämon im Wirtskörper sich wehrte. Hayley war sogar ziemlich entspannt gewesen, nachdem sie sich mit irgendeinem Spruch in eine Art Entspannungs-Modus gesungen hatte. Ihre Vermutung, dass was nicht stimmte, war wohl mehr als treffend gewesen. Hier war einiges sehr seltsam. Seltsam war auch, dass er plötzlich eine Präsenz spürte, die ihm bekannt vorkam, die er aber nicht einordnen konnte. Sie war allerdings ziemlich stark und Ian wusste mal wieder, dass er vielleicht doch dieser blöden Meditation etwas mehr Bedeutung zukommen lassen sollte. Doch das war nicht wichtig gerade, denn das Seltsamste von allem kam ja erst noch: Professor Draven stand da, Glasscherben schmückten seinen ganzen Anzug, als habe man ihn damit zu Weihnachten bestreut, statt mit Lametta. Und in seinem Gesicht: das zufriedenste Lächeln, dass ein Mensch nur haben konnte. Oder ein Deva. Oder so ein seltsamer Mischmasch, der sie halt waren. „Ich denke, damit ist nun alles eindeutig. Hayley, Ian, ihr solltet gehen. Das Aufräumen mache ich schon selber. Genießt den Abend noch. Zu befürchten solltet ihr nichts mehr haben.“ Ian konnte nichts sagen und blickte nur noch völlig verwirrt durch die Gegend, während sein Haar im eisigen Wind wehte, der durch die großen, offenen Fenster kam.
Als der Spuk vorüber war, richtete sich Hayley auf und schaute sich um. Ian war vollkommen irritiert, das sah sie bereits an seinem Gesichtausdruck. Dann spähte sie vorsichtig zum Professor, der irgendwie zufrieden aussah. Sonderbar. Hayley schüttelte die Glassplitter von sich herab, wobei ihre Hände wieder unmerklich über ihren Körper strichen. Nur um noch einmal sicher zu gehen, dass sie unversehrt war. Aber da sprach Draven und Hayley schaute erstaunt auf und dann zu dem noch immer verwirrten Ian. Das ging nun doch zu einfach. Er entließ sie einfach so? Hayley blinzelte. Nun gut. Ihr sollte es recht sein. Sie zuckte mit den Schultern. „Meinen Sie sicher, dass sie keine Hilfe beim Aufräumen brauchen?“, fragte sie der Höflichkeit halber nach, obwohl sie eigentlich von hier verschwinden wollte. Als Draven noch immer zufrieden dreinblickend abwinkte, schaute sie Ian an. „Dann lass uns gehen!“ Damit stapfte sie bereits in Richtung der Tür und wollte gerade diese aufziehen und mit einer Abschiedsgeste nach draußen verschwinden, als sie erneut gegen den Bannkreis stieß und leise schnaubte. Sie wand sie aber mit einem Lächeln zu Draven um. „Hat mich gefreut Sie kennen zu lernen.“, meinte sie. „Unter anderen Umstände wäre das Zusammentreffen sicher erfreulicher gewesen... Aber könnten Sie...“, damit deutete Hayley in Richtung der Tür, wo der Bannkreis noch immer aktiv war. Mit einer einfachen Fingerzeiggeste, denn mehr war es wirklich nicht, öffnete Draven den Bannkreis. Aber nur vorübergehend, wie es Hayley schien. Das Energiefeld wurde schwächer, sodass sie nun hindurch gehen konnte, auch wenn es noch immer vorhanden war. Sie blickte Draven an und nickte Danken. Sie war wirklich dankbar, dass er nichts weiter gesagt hatte. Damit verschwand Hayley in der Tür und warf sich ihre Jacke über, obwohl es im Gang sogar wärmer war als nun in Dravens Büro.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 13.08.14 14:14
Er ließ sie einfach gehen? Einfach so? Aber da war doch noch so viel Dämon in ihr und wo war überhaupt des Waschmittel abgeblieben? Ian verstand die Welt nicht mehr und blickte immer verwirrter zwischen den beiden hin und her, bis Hayley schließlich das Zimmer verließ, nachdem Draven den Bannzauber für einen Moment lang gebrochen hatte. Kopfschüttelnd schaute er seinen Ausbilder an, doch dieser lächelte ihn nur an und zuckte mit den Schultern. "Du solltest ihr folgen. Sonst ist sie gleich wieder weg und ich glaube das ist nicht, was du willst, oder?" Schon machte der Professor sich an die Arbeit und verschaffte sich einen Überblick was das Chaos in seinem Büro anging. Ian sah noch, wie er einen kleinen Handfeger aus einer Schublade holte und seufzte. Viel zu klein dieses Ding, für so viel Unordnung! Der Deva-Azubi rannte zur Tür, aus dem Zimmer und sah Hayley bereits am Ende des Flures um die Ecke biegen, sodass sie außer Sichtweite war. "Warte!", rief er hinterher und lief so schnell er konnte, bis er sie schließlich eingeholt hatte. "Was.. was.. ist da jetzt abgegangen?", war die erste Frage, die er stellen konnte.