USA - Boston Boston Studentenwohnheim 01. Dezember 2030
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Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Ein billiger Abklatsch 14.12.14 16:33
„Du machst dir viel zu viele Sorgen!“, meinte Ian schlicht, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, den Gedanken weiter auszuführen. Erstmal war Frühstück angesagt. Also zumindest das, was er unter Frühstück verstand: Tasse Kaffee, Couch, wach werden. Er war nicht unbedingt der Morgenmensch, darum dauerte es immer seine Zeit, bis er mal auf Touren kam und zu etwas zu gebrauchen war. Allerdings merkte er heute, wohl weil er in Gesellschaft war, dass Hayley gerade etwas mehr brauchte als nur ein paar wenige, unspezifische Worte. Auch er seufzte genüsslich, nachdem er einen großen Schluck Kaffee genommen hatte und dieser heiß seine Speiseröhre hinunter floss. „Hör mal, du bist von mir eingeladen worden hier zu sein und das meine ich auch. Wir gehen heute mal einkaufen, damit auch alles da ist, damit du morgen nicht vortäuschen musst, dass ein Kaffee morgens reicht.“, grinste er und schaute zur Seite um seine Hand einfach wieder neben sich auf die Katze zu legen, die auf Hayleys Schoß Platz genommen hatte. „Draven wird den Spuk hier vertreiben, wir genießen nen schönen Wintertag an der frischen Luft und ich zeig dir, wo du dich bewerben könntest. Was kannst du denn? Ich meine nicht als Fellball, sondern als... ähm... Arbeitnehmerin?!“ Er grinste, trank seinen Kaffee aus und stand dabei auf, um sein Handy zu holen. Gut, dass noch Kaffee da war... den brauchte er heute dringend um aus dem Reich der Toten zu kommen. Laut Draven brauchte man dazu ja mehr als Kaffee, aber seinen alten Geschichten von Früher glaubte Ian sowieso nur halb.
Hayley musste grinsen ob Ians Kommentar: „Sicher mache ich mir viele Sorgen! Es geht um meine Zukunft und so ein irrer Dämon ist hinter uns her!“ Na ja, eigentlich war da ja fast so etwas wie Alltag, dachte sie sich. Sie trank ihren Kaffee, während Ian weitere Ausführungen machte und Hypothesen aufstellte. Außerdem hieß es wohl, dass er davon ausging, sie länger bei sich zu behalten, was sie irgendwie sehr liebenswert von ihm fand. „Ich brauche morgens wirklich nichts. Es sei denn, du möchtest, dass ich über dem Klo hänge...“, was ja auch der Wahrheit entsprach, wenn man es genau nahm. „Aber unser Stubentiger kann sich nicht nur von Milch ernähren.“, deutete sie an und nickte in Richtung der Katze, die auf ihrem Schoß lang und sich von Ian streicheln ließ. Hayley nickte aber zuversichtlich. Das hörte sich zumindest nach einem Plan an. Aber die nächste Frage bereitete ihr etwas Kopfzerbrechen. „Ähm... Jaaah... Also, ich hatte Privatunterricht und hab so zu sagen einen Collage-Abschluss und ich kenne mich Dämonologie aus? Zählt das?“, meinte Hayley und setzte ihr breitestes Zahnpasta-Lächeln auf. Dann zuckte sie die Schultern und meinte: „Aber ich schätze, ich könnte alles machen, angefangen von Bücher sortieren bis hin zu Kellnern... und so... Oder mich um einen Studienplatz bewerben...“ Sie trank ihren Kaffee aus und schien sichtlich wacher und motivierter zu sein als Ian. Also wartete sie einfach, bis Ian Draven anrufen würde und sie sich auf den Weg machen würden. Sie schnappte sich ihre Tasse, die sich in die Küche brachte, machte sich dann daran andere Sachen zu suchen und damit im Bad zu verschwinden und frisch bekleidet wieder aufzutauchen. Bereit zum Aufbruch.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Ein billiger Abklatsch 05.08.18 13:29
Und da tat sie es schon... besetzte einfach das Bad, ganz ohne ihn zu fragen, ob er als 'Fast Hausherr', wenn man vom tatsächlichen Mieter absah, vielleicht vor ihr gehen wollen würde. Naja, er verzieh es ihr. Schließlich war es eine lange Nacht. Dämonen und Katzen, dazu morgens Kaffee und Couch. Was gab es denn für eine bessere Mischung als eine Art Flüchtling ohne Bleibe? Da wollte man sich sicherlich mehr als nur ins Bad verziehen. Eher in ein kleines, dunkles Loch aus dem man mit niemandem sprechen musste bis alles vorbei war. Dafür schlug sich Hayley allerdings ziemlich gut. Ian suchte auf seinem Handy nach Dravens Nummer und wählte dann. „Hey Prof.“, meinte er, als er den verschlafenen Professor hörte, der nach der ereignisreichen Nacht sicherlich nichts anderes getan hatte, als über seinen verstaubten Büchern zu stöbern. Zugeben würde das Draven natürlich nicht... „Wir könnten hier zuhause eine kleine Säuberung gebrauchen. Und wenn Sie schon auf dem Weg sind vielleicht eine Packung Orangensaft für unseren Gast.“, grinste er und war gespannt, ob Draven den Saft mitbringen würde... „Oh, ja... natürlich.“, hörte man den verschlafenen Professor nur sagen und Ian war sich sicher, dass später eine Nachricht kommen würde, mit der Bitte um Info, was sie genau telefoniert hatten. Nach langen Recherchenächten war Draven nicht gerade zuverlässig. „Alles klar, danke. Wir hören uns später. Ganz sicher.“, meinte Ian nur und drückte das Gespräch weg. So, erledigt. Was war der nächste Punkt? Er leerte seinen Kaffee und überlegte, ging in die Küche, schenkte sich nach und suchte sein Geld. Na ja, reichte wohl für ein paar Tüten Chips und ein paar Bier... nein! Das wollten sie nicht! Also sie nicht! Wahrscheinlich... Oder? Ach verdammt, sie sollte einfach selber entscheiden. Sie hatten einen kleinen Supermarkt der bald aufmachte. Den würden sie einfach plündern. Und bis dahin machte er es sich - oh wunder - auf der Couch bequem. Ganz der Länge nach. Das Einzige was ihn erstaunte war, dass ein kleines Kätzchen auf seinen Bauch sprang und sich zusammenrollte.
Als Hayley aus dem Bad kam, fand sie einen noch immer verschlafenen Ian auf der Couch und die Katze direkt auf ihm. Nur flüchtig hatte sie das Telefonat mitbekommen, dass Draven vorbei kommen sollte. Aber der Gedanke verschwand schnell wieder, als die graue auf Ian heruntapste. Hayley legte den Kopf schief und musterte das Tierchen, das auch grünen Augen auf sie zurückblickte. Sie überlegte kurz. „Chandra.“, kam ihr in den Sinn. „Meine Mutter hatte einmal eine Katze, die so hieß. Sie sieht aus wie eine Chandra...“, meinte Hayley etwas unsicher. Sie nahm Ian die Katze ab und ließ ihm damit Privatsphäre und ins Bad verschwinden, während sie die Wohnung immer wieder ablief und nach Spuren des nächtlichen Übergriffs suchte. Aber da war nichts mehr, bis auf etwas, das ihr leicht die Haare im Nacken aufstellte, wenn sie an die Drohung der Kreatur dachte. „Etwas, das noch keine Seele hatte...“, sie strich sich mit der freien Hand über den Bauch, während die andere die schnurrende Katze hielt. Als Ian aus dem Bad kam, riss er sie wieder auf ihren Gedanken zurück. Es dauerte nicht lang und sie brachen wieder auf und zwar zum nächsten, kleinen Supermarkt auf dem Campus. Der Campus war verschneit und leer. Hier und da schlenderten ein Paar Studenten herum, aber die meisten waren entweder schon nach Hause gefahren oder bereiteten sich auf die Semesterferien vor. Der Supermarkt war klein, nicht besonders neu oder sauber, aber es gab frisches Obst und Gemüse, von dem Hayley etwas einsteckte, Unmengen an unterschiedlichen Riegeln und Schokolade, die sie ebenfalls einsteckte, verschiedene Sorten Brot und das Wichtigste: Katzenfutter, das sie als etwas überteuert empfand. Essiggurken und Fischkonserven. Ihr Einkauf machte nicht wirklich Sinn und ergab schon gar keine Mahlzeit geschweige denn ein Gericht. Sie kaufte auch nicht viel ein, sondern so, dass es gerade einmal bis zum nächsten Tag ausreichte, falls sie dann noch da war. Aber eine Kerze und Salz nahm sie zur Sicherheit mit. Als sie an der Kasse standen, meinte sie: „Glaubst du, ich könnte auch irgendwie bei Draven anfangen, also Job technisch oder in der Bibliothek?“ Das stellte sie sich weder schwierig, noch auffällig vor. „Ich könnte ihm vielleicht auch zur Hand gehen?“, schlug Hayley vor. „Als Assistenz oder so?“ Sie konnte sich zwar Besseres vorstellen, als für diesen Draven zu arbeiten, aber einen Versuch war es wert. „Oder bei euren Hütern des Friedens? Oder braucht man da eine besondere Qualifikation?“, schmunzelte sie und erblickte in Richtung Ausgang ein schwarzes Brett mit verschiedenen Anzeigen.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Ein billiger Abklatsch 07.08.18 18:32
„Ach, Qualifikationen... wer braucht das schon? Ich hab auch kein Diplom in 'Dämon Abschlachtologie' oder sowas.“, grinste er, während sie gerade ihre Einkäufe eintüteten. „Ich glaube aber, dass du ein Diplom in 'Was kaufe ich alles für eine anständige Mahlzeit' nachholen solltest.“, lachte er dann, als er sich dabei ertappte, wie er das Kreuz und Quer an Dingen einpackte und sich eine Kombination aus Fisch und Schokolade auf seinem Mittagstisch vorstellte. Ian schüttelte den Kopf beim Einpacken und nahm dann, anständig, wie er war, die Tüten um sie zu tragen. Die Supermarktbesitzerin, eine alte Frau die den Job schon etwa seit hundert Jahren hatte, faselte im Hintergrund irgendwas von „Die Jugend immer mit ihren Videospielen...“, aber das nahm Ian schon lange nicht mehr ernst und winkte ihr zum Abschied. „Aber an sich hört sich das nach einer guten Idee an. Ich dachte mir auch schon, dass Draven etwas Hilfe gebrauchen könnte. Wir können ihn später mal fragen. Wenn wir uns beeilen, sind wir zuhause bevor er ankommt. Dann ist er noch ansprechbar bevor er Stundenlang die Wohnung reinigt und in seiner eigenen verwirrten Welt ist.“ Er blickte in die Ferne und stellte sich den Prof vor, wie er verwirrt durch die Wohnung lief und seine Assisstentin ihn mit Matratzen und Schienbeinschonern versuchte vor Verletzungen zu bewahren weil er mal wieder gegen die Tür lief... „Nein, aber mal ehrlich: wäre es dir ernst? Ich meine... nach gestern Nacht wären die meisten weggelaufen statt sich in der Nähe der Domäne eines Dämonen aufzuhalten. Du willst wirklich hier bleiben?“ Erst in diesem Moment bemerkte er, dass er vorhin meinte, dass sie rechtzeitig „zuhause“ sein könnten... als gehöre sie schon dort hin...
Hayley zuckte die Schultern. „Warum denn nicht? Ich lerne schnell, ich kenne mich mit Zauberei und Magie aus. Solange ich nicht persönlich gegen den Teufel kämpfen muss, ist es mir egal. Hauptsache, ich komme an Geld und kann mir ein Leben aufbauen.“, meinte sie recht pragmatisch, als sie den Heimweg antraten. Sie fragte sich allerdings – wie lange sie wirklich hier unterkommen konnte. Schließlich war sie ein Eindringlich in seinem Haus und Heim. Gerade als in die Straße einbogen, sahen sie ein Taxi einbiegen und Draven aussteigen, der sich schnurstracks auf den Weg ins Studentenwohnheim machte. Sie beschleunigten ihre Schritten, um aufzuholen. Als sie jedoch bei der Tür ankamen, bot sich ihnen ein sonderbares Bild. Draven, der mehr oder minder noch in der Tür bzw. im Eingangsbereicht stand und die kleine, tapfere, graue Katze direkt vor ihm. Sie versuchte ihm den Weg zu versperren, machte einen eindrucksvollen Buckel und fauchte, als wären ein Dutzend Dämonen hinter ihr her oder eben vor ihr. Hayley schon sich einfach mit einem „Guten Morgen!“, an dem alten vorbei und schnappte sich die kleine Katze, die sie fest an sich drückte und verschwand mit dem Bündel in der Küche. Erst da hörte es auf sich zu wehren, zu zappeln und zu fauchen und verfiel in ihr wohlbekanntes Schnurren. Sie wartete, bis Ian in die Küche kommen würde, um die Einkäufe abzustellen.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Ein billiger Abklatsch 07.08.18 19:06
Sie hatte recht. Wann traf man zudem mal auf jemanden der etwas von der anderen Seite der... konnte man es Menschheit nennen, wenn man eigentlich alles andere als die Menschheit meinte? Sie kannte sich aus und war ein mächtiger Wauzi. Draven hatte sicher nichts dagegen ein Exemplar zu studieren. Nur müsste Ian ihm dann beibringen, dass er sie nicht 24 Stunden am Tag bei sich behalten konnte, sondern nur die bezahlten 8 Stunden. Und die waren hoffentlich auch ganz gut bezahlt... Er nickte und nahm einmal so hin, was sie sagte. Das letzte Wort hatte schließlich immer noch Draven. Aber der war anscheinend schon angekommen und lief vom Taxi in die Wohnung. Anscheinend hatte er noch einen Abstecher nach Hause gemacht. Wahrscheinlich um ein paar seiner magischen Utensilien einzusammeln. „Wow, der ist echt schnell wenn er will.“ Er fasste Hayley an der Schulter, tippte sie mehr oder weniger an und zeigte auf den in das Gebäude laufenden Draven. „Lass uns gleich hinterher, sonst macht er noch was kaputt.“, grinste Ian und ging in einen leichten Trabschritt. Bei der Wohnung angekommen sahen sie dann, wie 'ihre' Wachkatze Chandra (warum eigentlich Chandra?! Das musste er sie noch fragen...), den Eindringling aufhielt. Tapfer wie ein Soldat, der seine Stadt verteidigte, fauchte sie Draven an. Dieser stand völlig hilflos im Eingang. Er wusste anscheinend nicht, ob er die Bestie töten, sie mit Fragen über ihren Auftrag bombardieren oder einfach weglaufen sollte... „Hey Prof.“, meinte Ian, nachdem er Hayley an ihm vorbeigehen sehen hat. Ian drückte ihm eine Einkaufstüte in die Hand und bedeutete ihm reinzukommen. „Keine Sorge, die tut keinem was.“ Ob er damit allerdings nur die Katze meinte, ließ er vorerst offen. „Wie bist du überhaupt rein gekommen?“ Draven hatte sich nun etwas beruhigt, legte die Einkäufe sowie seine praktische (riesen) Arzttasche auf den Küchentisch und zeigte dann einen Schlüssel her. „Es hat Vorteile schon Jahre hier zu verbringen. Man kennt zum Beispiel den Hausmeister.“, meinte er triumphierend lächelnd und steckte den Schlüssel wieder ein. „Hayley. Sag, wie geht es dir? Du hast den Schreck von gestern überstanden?“
Als die beiden die Küche betraten und die Taschen abstellten, versuchte Hayley die Katze mit einem Arm festzuhalten und kramte mit dem anderen schon in einer der Einkaufstaschen, bis sie das Katzenfutter heraus befördert hatte. Sie setzte die Katze auf der Arbeitsfläche ab, deutete dieser sitzen zu bleiben und machte sich daran eine Schüssel zu suchen. „Bis auf die Tatsache, dass der Spuk der letzten Nacht nicht enden will, ist alles bestens.“ Sie öffnete eine kleine Dose Katzenfutter und schüttet es in die Schüssel, die sie dann vor der Katze auf der Arbeitsfläche abstellte. Die Katze hingegen schaute Draven noch immer skeptisch an, solange, bis sich Hayley vorschob und die Katze damit mit ihrem Rücken verdeckte. Gleich darauf war ein leises Schmatzen zu hören. „Sagen Sie mal, Professor, hätten Sie so rein zufällig eine Stelle für mich? So als Assistentin oder irgendwie in der Bibliothek? Also nach dem der Spuk vorbei ist?“, fragte sie einfach unverblümt. Vermutlich waren Draven und Ian im Moment ihre beste Chance. „Na gut, gehen wir es an?!“; meinte sie fast schon vergnügt – als wäre es etwas alltägliches und holte Salz und eine Kerze aus den Einkaufstaschen. Aber vermutlich hatte Draven das Ganze auch dabei.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Ein billiger Abklatsch 07.08.18 19:45
In dem Moment in dem Hayley gefragt hatte, ob Draven jemanden gebrauchen konnte, kramte der Prof bereits in seiner Tasche. Die Katze, die ihn skeptisch beäugte, störte ihn - fast - garnicht. Er suchte nach Salz und Kerzen, sowie Weihrauch und alles was ihm sonst noch einfiel, um gegen jeden Dämon gewappnet zu sein. Plötzlich meinte Hayley, dass es losgehen konnte und scheinbar zeitlich holten sie Salz und Kerzen hervor... „Oh.“, machte Draven. Der geschulte Zuhörer, der Ian in Bezug auf Draven mittlerweile war, da er nach etlichen Lehreinheiten mittlerweile die Gewohnheiten seines Lehrers kannte, wusste, dass genau DIESES Oh, etwas Gutes hieß. Anscheinend war er ganz angetan von Hayley und der Tatsache, dass sie ähnlich dachte. Das war wohl die Gelegenheit für ihn das ganze zu verstärken: „Wissen Sie, Mr. Draven, ich glaube es ist etwas Gutes jemanden für unsere Sache zu gewinnen. Vor allem jemanden der wohl die Grundlagen schon kennt. Warum also nicht Hayley? Sie würde eine wunderbare Assistentin abgeben. Sie ist viel besser was den ganzen Lernkram angeht als ich... sie würden also echt wenig Arbeit mit ihr haben. Im Gegenteil, sie würde ihnen wirklich viel Arbeit abnehmen, hab ich recht Hayley?“, fragte er sie. „Hm... ja... vielleicht. Das muss ich mir noch überlegen. Wir sollten erst einmal die Reinigung angehen. Dann habe ich einen Kopf dafür.“ Einen Kopf dafür hatte er nie. Aber es hörte sich gar nicht mal so schlecht an. Immerhin hörte er auch ab und zu mal auf Ian und in diesem Fall machte Hayley gerade die beste Werbung für sich selber.
Hayley hörte eigentlich nur mit halbem Ohr zu, während sie ein Paar Gläser mit Wasser aus der Leitung befüllte und dann jeweils zwei Esslöffel Salz hinzu gab. „Kann schon sein. Andere lernen das Einmaleins. Ich hab im Kinderbett das Hexeneinmaleins gelernt...“, scherzte sie. Sie verteilte die Gläser auf alle Räume und zündete sich dann ihre Kerze an, mit der sie alle Räume gegen den Uhrzeigersinn eine alte lateinische Formel murmelnd abwanderte, allerdings im Gegensatz zu Draven machte sie sich keinen Spaß daraus gegen fast jedes Möbelstück zu laufen – so wie es der Professor tat. Bei ihrem Rundgang durch die Wohnung öffnete Hayley alle Türen und Schränke, die es nur in dieser Wohnung gab. Draven hingegen zündete Räucherwerk an, mit dem er die Wohnung von Osten bis nach Westen durchwanderte. Anschließend zeichnete er Schutzgesten in die Luft und schließlich zeichnete er über jedes Fenster und jede Tür eine Schutzrune. Bei der Arbeit durchwanderten sowohl Hayley als auch Draven völlig geistesabwesend die Wohnung. Nach ihrem Mahl folgte die Katze Draven sehr misstrauisch. Ja, sie verfolgte ihn schon und gab hin und wieder ein leises, unzufriedenes Fauchen in seine Richtung ab. Als Hayley fertig war, verkündete sie ein strahlend in Ians Richtung: „FERTIG!“ Und bisher war nichts sonderbares in dieser Wohnung mehr vorgefallen: Keine Geistererscheinungen, kein Spuk... nichts. Und auch Draven schien es ähnlich zu gehen. Etwas skeptisch und ratlos standen sie herum und schauten sich an. „Nichts...“, meinte Hayley fast schon enttäuscht und schaute dann etwas betreten zu Boden. „Wissen Sie, ich hatte gestern fast schon das Gefühl, als hätte es der Dämon auf mich abgesehen gehabt, als es das Mädchen gehen ließ und durch mich hindurchfuhr...“, sie schauderte merklich und zuckte für alle Anwesenden offensichtlich zusammen... „Vielleicht täusche ich mich auch... aber ich glaube, er will mich?“ Als ob sie schon so bedeutend war. Na ja, wenn man um ihre Abstammung wusste – vielleicht schon. Aber woher sollte es dieser Waschmittel-Dämon wissen? Unwillkürlich fischte Hayley nach der herum streunenden Katze und drückte diese wieder an sich, die gestärkt und nach all der Aufregung bereit war zu kuscheln und schlafen.