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 Once upon a December

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BeitragThema: Once upon a December   Once upon a December Empty19.12.12 15:40



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ONCE UPON A DECEMBER


Once upon a December Moscow10



Moskau
Roter Platz
19. Dezember 2012


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Zuletzt von Admin am 01.04.13 10:10 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Katherina Wolkowa
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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty19.12.12 22:45

Die drei letzten Jahre waren an ihr vorbei gegangen wie im Flug. Sie hatte Ascan damals Anfang Februar mehr oder minder ohne ein weiteres Wort nach dem Zwischenfall im Limbus verlassen. Kein Abschied. William hatte ihr ebenso schnell, wie versprochen neue Papiere besorgt und sie war pünktlich am 10. Februar 2010 in ihre Flugzeug Richtung Sankt Petersburg gestiegen. Dort war es nicht schwer gewesen den guten Sergej Below zu finden. Williams Angaben hatten einmal mehr gestimmt und der betagte Herr von gut 50 Jahren hatte sie bereits erwartet. Es hatte keine Stunde gedauert, dass Sergej sie wie eine Tochter aufgenommen hatte. Wer einen jungen, modernen Doktoranten erwartete, wenn er an Medien und Kommunikation dachte, der lag eindeutig falsch. Der werte Herr Below war das Gegenteil. Statt Blazer trug er einen Wollpullover und eine abgewetzte Wildlederjacke, die schon bessere Tage gesehen hatte. Sein Haar war schwarz, wirr und kraus und seine Augen warm und braun. Die Haut war von Wind und Wetter gegerbte Haut und seine Stimme so rau, wie das Wetter hier oben. Kaum dass sie sich vorgestellt hatte, wurde sie bereits mit einer herzlichen Umarmung begrüßt und glaubte fast, er würde ihr die Rippen brechen. Nach dem Tee zum Aufwärmen, der einen nicht zu verachtenden Schuss hatte, wurde sie sogleich in der Universität herum geführt und schließlich vorerst bei Below einquartiert, was gar kein Problem darstellt, da er weder Frau noch Kinder hatte. Am Anfang hatte sich Jeromy gefragt, wieso so ein herzensguter und freundlicher Mensch sein Leben allein fristete, aber diese Frage sollte bald beantwortet werden. Nachdem der Jetlag auskuriert war, ging die Führung auch schon weiter, denn gar nicht mal unweit von der Universität befand dich die Straja, der petersburgische Guardia. Zugegeben, es war kleiner, als sie erwartet hätte und bei Weitem nicht so reich ausgestattet wie der Guardian in Vancouver. Als sie gefragt hatte, weshalb es so klein sei, hatte Below mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass Russland ein großes und wenig bewohntes Land sei und Wesen wie ihnen beiden genügend Raum gab und wenig Anlass sich zu verstecken. Von da an, hatte sie geahnt, was es mit Below auf sich hatte.
Maxime Wolkowa hatte sich an der Universität in Sankt Petersburg eingeschrieben und ihren Magister in historischen Wissenschaften abgeschlossen in nur zwei knappen Jahren. Außerdem hatte sie auch ohne Ascan ihre Recherche fortgeführt und hier und da die wenigen Aufgaben für die Straja erfüllt, die anfielen. Hier draußen lief die Zeit anders, da war es nicht schwer alles zu koordinieren. Vor allem fiel es ihr auch nicht schwer die Sprache aufzufrischen, die sie bereits einmal gelernt hatte. Sie wurde schnell zu der Person, die sie laut ihren Papieren war: zu Katherina Wolkowa, einer russischen Studentin, die ihren Schulabschluss in Kanada absolviert hatte, letztendlich jedoch in die Heimat zurück kehrte, was auch den leichten englischen Akzent erklärte.

Bis zum ersten Vollmond hatte sie sich fast eingelebt, aber dieser stellte ihre gesamte Welt auf den Kopf. Kaum dass sie zu Below gegangen war um ihm ihr Wesen zu offenbaren und ihr vorzuwarnen, was sehr bald bevorstand, gab er ihr eine Kostprobe seines Könnens und verwandelte sich vor ihren Augen in einen riesigen, muskulösen Wolf, der nicht im Geringsten wild oder gefährlich war. Er hatte sich völlig im Griff. Und von da an, hatte sie keine Angst mehr, wenn es jemanden außer dem Magier gab, der ihr die Stirn bieten konnte, dann war er es.
Vor dem ersten Vollmond hatte er Katherina, wie er sie nannte, in seine klapprige Lada gesteckt mit reichlich Decken und Kaffee und war mit ihre weit hinaus in den Wald gefahren. Dabei ging er nicht anders vor, als sie es vom Magier gewohnt war. Sie verbrachte Tage damit als Wolf die Weite dieses Landes zu genießen und wurde erst wieder zum Menschen als ihre Kräfte sie verließen und sie müde in den Schnee sackte. Auch die kommenden male waren da nicht anders. Doch nach und nach brachte Below sie dazu sich auch ohne den Vollmond zu verwandeln und zwar einfach dadurch, in dem er der sture Kauz war, der er nun mal war und sie an den Rand des Wahnsinns trieb. Einmal als er sie nach ihrer Forschung fragte und sie es ihm zu erklären versuchte, worauf hin er es absolut dumm und zwecklos erklärte, für nicht weiter als ein Märchen um kleine Wölfchen zum Einschlafen zu bringen. Sie war so wütend geworden, dass sie sich kaum hatte zusammen reißen können. Es war nicht wirklich Belows Schuld, sondern viel mehr ihre eigene, denn irgendwann drehte sie sich im Kreis, keine Fortschritte und sie wollte diese Sackgasse nicht wahrhaben. Ein weiterer Grund war das Serum gewesen, dass sie sich hatte spritzen wollen und welches Below einfach gegen die nächste Wand gepfeffert hatte. Immer und immer wieder brachte er sie dazu sich zu verwandeln und tatsächlich hatte er recht. Je öfter sie es tat, desto weniger wurden die Schmerzen, desto mehr gewöhnte sie sich an die Wölfin. Er hatte gesagt, dass es einfacher werden würde mit der Zeit und das wurde es auch. Die Wölfin wurde friedlicher. Aber er hatte auch gesagt, selbst wenn sie lernen würde die Wölfin zu sein,würde sie den Mond nie leugnen können, sie würde ihn immer singen und rufen hören und an diesen drei Tagen im Monat würde es ihr nicht immer so leicht fallen mehr Mensch als Wolf zu sein. Aber bereits nach einem halben Jahr hatte Katherina begonnen sich auf die Vollmondnächte zu freuen, denn es hieß wieder Freiheit. Sie lernte sogar mit der Wölfin zu jagen, gezielt zu jagen, mit menschlichem Verstand und tierischem Instinkt.
Und bereits ein Jahr nachdem sie in Sankt Petersburg war, ertappte Below sie dabei, wie sie sich nachts hinaus stahl und als Wolf in die Nacht entschwand, einfach nur um zu laufen. Und dazu in einer Neumondnacht. Er bemerkte auch, wie sie ihre eigenen Forschungen immer mehr vernachlässigte und zugleich viel ruhiger und ausgeglichener wurde, als sie es am Anfang war, als sie herkam. Sehr schnell hatte er auch kein Englisch mehr mit ihr sprechen müssen. Sie adaptierte schnell Sprache, Gebräuche, Verhalten und vor allem die Wölfin, was ihn weit aus mehr freute als alles andere. Er unterließ es sie darauf anzusprechen, als sie ihre Forschungen nach zwei Jahren völlig aufgab und ihre gesamten Unterlagen im Papierkorb landeten. Hier und da hatte sie immer Probleme mit ihrem Temperament, aber diese würde sie auch noch länger haben, das wusste er. Und so gewöhnte er ihr Stück für Stück ab eine Gefahr für sich selbst und ihre Umwelt zu sein. Vor seinen Augen verwandelte sie sich in einen anderen Menschen und vergaß ihr früheres Leben. Sie schrieb hier und da Postkarten oder Briefe an ihre Schwester, aber mehr auch nicht.
Insgeheime fragte sie sich jedoch, was wohl aus dem Magier geworden war. Er hatte sie nicht verfolgt, obgleich er sie hätte leicht finden können anhand ihres Blutes und seiner Blutmagie. Sie hatte ein Lebenszeichen erhalten und auch keines von sich zukommen lassen. Ob er wohl nun tatsächlich Leiter des Guardian geworden war oder doch die Rothaarige, die sie damals kurz bevor sie gegangen war, gesehen hatte. Die Rothaarige, an der die Vampirkönigin so großes Interesse gezeigt hatte? Aber auch wenn die Neugierde so groß wurde, dann sagte sie sich, sie sei Katherina, nicht Jeromy und sie mochte das Leben, das sie hier führte.
Nachdem sie ihren Magister cum laude abgeschlossen hatte, blieb sie dennoch noch eine Weile bei der Straja. Aber Below wusste, dass sie so weit war, dass sie hier nichts mehr lernen konnte und dass es Zeit war für sie weiter zu gehen. Also ließ er sie nach Moskau versetzen mit der Begründung, dass der Dozor dort mit einer Neugeborenen-Plage zu kämpfen habe, weil einige Vampire einfach herum rannten und neugeborene Vampire erschufen. Etwas widerwillig hatte sie sich dann gefügt, ihre Sachen gepackt und war schweren Herzens nach Moskau gereist mir ihrer Chandra und ihrem Koffer. Und hier stand sie nun.

Der schwarze Mantel hielt sie warm, zudem aber auch der eigene Körper, der auf Hochtouren lief und ihren Körper ohnehin auf 38,5° heizte. Aber der Wild war kalt und schneidend, also zog sie sich die Mütze tiefer ins Gesicht. Wie gern hätte sie den Mantel und Mütze gegen ein wärmendes, schwarzes Fell getauscht. Aber nein, die Menschen hier in Moskau mussten ja panische Angst vor Wölfen haben. Nicht, dass sie es ja gewohnt sein musste, weil hier mindestens einmal am Tag ein Wolf die Straße passierte. Aber nein... so war es zumindest unauffälliger. Als sie langsam in Richtung Kreml schritt, knirschte der Schnee unter den Sohlen ihrer schwarzen Stiefel und einzige Schneeflocken rieselten in ihr Gesicht und schmolzen gleich auf der warmen Haut. Der Kreml war taghell erleuchtet von den bunten Lichtern der Weihnachtsdekoration, auch am Roten Platz brannten die Laternen in voller Pracht und das Rot der Ziegel spiegelte sich im Schnell wider. Weiter hinten leuchteten die goldenen Kuppeln der heiligen Basilika Christi. Menschen eilten nach Hause. Hier und da schlenderten Pärchen an ihr vorbei, die diese unglaubliche, monumentale Schönheit bei Nacht und Schnee genossen. Der Schnee machte die Welt irgendwie heil, schön. Aber sie durfte sich nicht ablenken lassen. Es hieß schließlich, dass hier ein Nest sein wollte und ein beliebter Treffpunkt. Gerade hier. Also hielt sie die Augen offen und die Ohren gespitzt.
Wenn sie so selbst zurück dachte, hatte sie sich doch sehr verändert. Sie hatte aufgehört die Wölfin zu hassen, hatte kaum noch Schmerzen bei ihren Verwandlungen, war bei weitem ruhiger und konzentrierter und ihr Körper war nicht länger so ausgezehrt wie er eins war. Sobald die Verwandlungen sie nicht mehr solche Anstrengungen gekostet hatten, hatte sie nicht nur an Muskeln, sondern auch an Polsterungen zu gelegt. Ihr Gesicht wirkte nun nicht mehr so kantig wie einst, ihr Haar trug sie nun in einem langen Zopf, ihre Wangen waren durch den Kontrast von Kälte und Hitze leicht rosig, ihr Körper nicht mehr so sehnig, sondern weicher und weiblicher, wobei sie auch an ihrer Ausdauer gearbeitet hatte und ebenso mit Below an ihren Fähigkeiten im Nahkampf, sodass sie sich nun nicht im Geringsten vor einer Konfrontation fürchtete, sondern diese viel mehr suchte um diese Wut, die sie all diese Jahre in sich zurück gehalten hatte, auszuleben. Alles in allem hatte sie sich verändert und zugleich war sie keinen Tag gealtert, im Gegenteil, dadurch, dass sie nicht länger müde wirkte, sah sie gleich jünger aus.
Katherina, sie hatte sich so sehr an diesen Namen gewöhnt, dass es ihr komisch vorgekommen wären, ihren richtigen Namen zu hören, so schlenderte Katherina also weiter und hoffte inständig, das etwas spannendes geschehen würde.


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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty19.12.12 23:40

Schleppend waren die letzten drei Jahre vergangen. Nach dem Abend mit Jeromy, hatte er schon vermutet, dass er sie eine Weile lang nicht mehr sehen würde, doch dass sie noch innerhalb der nächsten Tage abreisen und sich nach Russland absetzen würde, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Dennoch war ihm klar, dass es wohl das Beste wäre sie einfach mal ziehen zu lassen. Natürlich hatte er sie nicht aus den Augen gelassen. Nein, viel mehr hatte er seinen Machtaufstieg im Guardian dazu genutzt nach und nach immer mehr Informanten für sich zu gewinnen, die ihm das eine oder andere erzählten, was für ihn so brauchbar war. So hatte er auch immer wieder einen Informanten auf Jeromy angesetzt. Oder sollte er besser sagen Maxime, wie sie sich jetzt nannte. Natürlich hatten ihm die Informationen jener Leute nicht gereicht, es war viel mehr ein Test ihrer Fähigkeiten und Loyalität gewesen, denn er hatte auch so immer wieder ein Auge auf ihr Tun geworfen. Eines seiner kleinen Spielzeuge erwies sich bei Beobachtungen aus weiter Ferne als sehr, sehr nützlich, sodass Jeromy nie etwas davon mitbekam. Zweimal war er sogar selbst nach Russland geflogen, hatte sich in ihre Nähe begeben, überlegt ob er sich mit ihr treffen sollte, war dann jedoch wieder abgereist ohne sich ihr zu zeigen. Ihr schien es gut zu gehen und das reichte ihm vorerst. Er hatte bereits mehrere Jahrhunderte auf ihre Rückkehr gewartet, er würde es auch noch ein paar Jahre durchhalten. Davon abgesehen hatte die Übernahme des Guardian ihm ohnehin mehr Probleme bereitet, als er dachte. Denn die Rothaarige, Namens Alyssa, hatte ihm sein Eigentum streitig gemacht durch ihre Anwesenheit, zu dem kam, dass er von allen die, die er zur Zeit kannte, darunter auch Jeromys Schwester, so ziemlich die Einzigen waren von denen eine Gefahr für ihn ausging. Nicht dass sie ihm wirklich übel gesonnen waren, aber es gab nur wenige, die sich mit ihm messen konnten und ein Phönix wie Alyssa konnte ihm eindeutig gefährlich werden und jene Wahrsagekraft von Jeromys Schwester mochte in manchen Situationen sogar noch gefährlicher für ihn sein.
Schließlich war das Ganze aber dennoch nach seinen Vorstellungen abgelaufen. Alyssa hatte den Wunsch verspürt sich an einem Ort nieder zu lassen und ihr eigenes Anwesen zu errichten, unabhängig vom Guardian und der Rest war dann sogar einfacher gewesen, als er anfangs vermutet hatte und nach zweieinhalb Jahren gehörte schließlich die gesamte Institution ihm. Nicht dass sie auch nur annähernd an das heran kam, was er schon mal besessen hatte, aber es war zumindest ein Anfang. Ein Anfang wieder mit zu spielen. Ein Anfang wieder einen wichtigen Platz in dieser mittlerweile verkommenen Welt einzunehmen. Es dauerte auch gut ein halbes Jahr, bis er die Institution seinen Wünschen gemäß abgeändert hatte. Zwar wurde immer noch jedem, der Schutz suchte, Schutz gewährt, jedoch unter bestimmten Bedingungen der Art des Wesens entsprechend. Nicht dass man jene Dienste sofort einforderte, aber man gab ihnen bei Weitem besseren Schutz und Unterkunft, als es bisher möglich gewesen wäre unter der Auflage, dass sollten ihre Fähigkeiten benötigt werden, sie diese für die Institution zur Verfügung stellen und so gelang es Ascan nach und nach eine ganz ansehnliche kleine und dennoch schlagkräftige Truppe an Wesen zusammen zu stellen, die ihn fast schon verehrten und nur auf seine Befehle warteten. Auch gelang es ihm einen cleveren jungen Mann für sich zu gewinnen. Ein junger Mann, der von einem Inkubus abstammte und den Großteil von dessen Fähigkeiten geerbt hatte. Sehr förderlich für Verhandlungsgespräche. Zwar traute er ihm nicht weiter, als er ihn kontrollieren konnte und doch arbeitete er ihn nach und nach in die Organisation ein, sodass ihm nach einem halben Jahr, die Möglichkeit für einen Spontanurlaub nach Russland offen stand.

Er überlegte ob er die schnelle Art des Reisens wählen sollte, oder doch lieber die des normalen Volkes, entschied sich jedoch für zweiteres, da er ohnehin nicht wusste, was genau er in Moskau wollte. Nun natürlich wusste er das schon, er wollte sie wieder sehen, selbst wenn er sich ihr nicht offenbarte. Wollte er wieder nahe sein wie die beiden male zuvor in denen er schlicht andere Gestalten angenommen hatte. Natürlich nicht wirklich, sondern schlicht als Illusion. Als Taxifahrer, Kellner, selbst als Dozent hatte er sich ausgegeben und er sehnte sich wieder danach ihr nahe zu sein, selbst wenn die Berührungen nur so flüchtig waren wie ein streifen der Hand. Doch das würde er sich selbst natürlich auch nicht eingestehen, auch wenn er es nur zu gut wusste. Nein, er hatte davon gehört, dass sie in Moskau Probleme mit ein paar jungen, sehr engagierten Vampiren hatten und Ascan hatte vor diese Jungunternehmer womöglich für seine Sache zu gewinnen. Ein gewisser Eifer konnte nie Schaden und dass Jeromy ebenfalls auf den Fall angesetzt worden war, spielte nur nebensächlich eine Rolle. Zumindest behauptete er das vor sich selbst.
So stieg er also am 18. Dezember 2012 aus dem Flugzeug und begann damit die Gegend nach Hinweisen bezüglich der Vampire zu untersuchen, doch vorerst ergebnislos. Auch der nächste Tag begann ereignislos. Zumindest bis er einen kleinen Tropfen von Jeromys Blut auf einen schön gravierten in Knochen gefassten Spiegel tropfte und erkannte, dass sie unweit seines Hotels unterwegs war. Nun vielleicht brachte der Tag ja doch noch Positives mit sich. Also verließ er sein Zimmer und noch ehe er das Hotel verlassen hatte, war ein Schleier um sein Aussehen gewoben, der seine wahre Gestalt verbarg und stattdessen das eines jungen, etwas müde wirkenden Blumenverkäufers zeigte. Als er an eben so einem vorbeikam, kaufte er ihm kurzerhand den gesamten Strauß Rosen ab, um dann mit diesem ein Stück weiter zu warten bis Jeromy, oder Max, an ihm vorbei kam.
„Eine Rose für eine Schönheit wie Euch?“, sagte er in etwas bröckligem Russisch und hielt ihr eine der Wildrosen entgegen, die keineswegs wie die gezüchteten Rosen aussahen, die man sonst so bekam, viel mehr hatten sie in ihrer Unvollkommenheit an Farbe ihren Charme.
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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty20.12.12 0:26

Während sie so weiter schlenderte und mit dem Füßen bis zu den Knöcheln im Schnee versank, wollte und wollte einfach nicht Spannendes geschehen. Sie seufzte leicht entnervt. Die Hände vergrub sie tief in den Manteltaschen und spazierte so vor sich hin, während es immer menschenleeren wurde und der Schnee immer wirrer zu kreisen schien und immer mehr auf sie herab fiel. Eine Stimme riss sie erst aus ihren Beobachtungen. Etwas verwundert schaute sie nach links und entdeckte einen Mann mit einem Strauß bunter Rosen. Es waren nicht diese von europäischem oder amerikanischem Standard, diese hochgezüchteten, gefärbten Dinger, nein, sie sahen viel mehr aus, als seinen sie in einem hiesigen Gewächshaus gezüchtet worden, unebenmäßig in Wuchs und Farbe und dennoch verbreiteten sie sogar jetzt in der Kälte einen wunderbaren Duft. Sie musterte den Blumenverkäufer flüchtig, sein Mantel war an den Ellenbogen leicht abgewetzt, die Mütze ins Gesicht gezogen und dennoch wirkte er sympathisch auf sie, charmant auf seine Art, ebenso wie seine Blumen. Sie hielt kurz inne. Da war etwas. Etwas Bekanntes. Vertrautes. Doch das Gefühl hielt nur eine Sekunde an und verschwand dann wieder. Komisch. Sie kannte genau dieses Gefühl, sie hatte dieses kurze Kribbeln bereits mehrfach verspürt, seit sie in Russland war, nein, es war kein Kribbeln, sondern viel mehr ein Stich? Sie konnte es nicht einordnen, nicht was dieses Gefühl auslöse und auch nicht wann oder wo. Es kam ohne Ankündigung und ohne Regelmäßigkeit. Egal, jetzt war es ja verschwunden. Anstatt den armen Mann länger warten zu lassen, nahm sie die Blume freundlich lächelnd an und sprach ein schlichtes Danke, kramte in ihrer Manteltasche und steckte dem Mann einen Hundert-Rubel-Schein entgegen.
„Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend. Aber ihr solltet eure Blumen womöglich an einem wärmeren Ort verkaufen.“, deutete sie auf den immer schneller fallenden Schnee und die immer weniger werdenden Menschen hin.
„Ich bezweifle, dass ich hier noch jemanden findet werdet!“, ihre Stimme war warm und ehrlich, ein gut gemeinter Ratschlag zu einem Menschen, den sie kaum kannte und zugleich um sein Wohl besorgt war. Sie führte die Blume ans Gesicht und roch daran.


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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty20.12.12 9:03

Das charmante Lächeln verflog kein einziges Mal, während sich ihre Blicke trafen. Ein kurzes Hochgefühl in seinem Körper, das er jedoch nur bedingt zu ließ, als er ihr sanft die Rose überreichte und seine Hand dabei sacht über ihre streichen ließ. So leicht war die Berührung, dass es ihr noch nicht einmal auffiel und doch war es ein Moment der Verbundenheit für ihn. Er hatte sich in den Kopf gesetzt sie zu erobern, sie zu verführen wie er es in ihrem früheren Leben schon getan hatte und wie es ihm schon beinah beim letzten mal gelungen war. Als sie begann nach Geld zu kramen, schüttelte er nur den Kopf.
„Diese Rose soll ein Geschenk sein, ein Gedenken an die Schönheit, die man oft nur an solch einsamen Orten trifft und auch nur dann, wenn man nicht danach zu suchen scheint.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ein wenig kryptisch, als er seine Hand wieder zurückzog.
„Ich wünsche Euch ebenfalls noch einen schönen Abend, meine Dame.“ Er strich sich das Haar wie gewohnt aus dem Gesicht, was etwas seltsam anmutete, da sein Äußeres offensichtlich kurzes Haar hatte, das noch dazu unter einer Mütze versteckt war. Der Schnee begann immer unangenehmer zu werden und der Wind musste sich bereits durch die Jacken der Leute fressen bis zu deren Knochen und er war froh, dass er nicht das Leid der Menschen teilte.
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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty20.12.12 22:08

Katherina steckte das Geld also wieder weg, so ein Geschenk konnte man schließlich nicht zurückweisen und sie wollte es auch nicht. Bei seinem Kompliment wurden ihre Wangen noch etwas rosiger als sie bereits waren und sie senkte etwas scheu den Blick. Doch nur für kurz, dann suchte sie wieder den Blick seiner warmen Augen und lächelte ihn an. Katherina kam einen Schritt auf ihn zu und streckte sich leicht in seine Richtung. Sie hauchte einen warmen Kuss auf seine Wange und sagte leise:
„Vielen Dank!“ Damit löste sie sich wieder von ihm und wand sich ab zum Gehen ab. Als sie gerade ein Paar Schritte getan hatte, wand sie sich noch einmal nach ihm um und winkte. Womöglich würde sie ihn ja morgen an genau der selben Stelle wieder sehen. Etwas in ihre hoffe das zumindest. Mit einem Hochgefühl, das sie bis vor Kurzem noch gar nicht gekannt hatte, schritt sie weiter von ihm weg in die Nacht. Dem Schnee entgegen. Ja, sie würde ihn wirklich gern wieder sehen. Als sie merkte, dass ihre Gedanken zu ihm abschweiften, ermahnte sie sich zu konzentrieren.
Noch bis Mitternacht lief Katherina umher und verzweifelte fast an ihrer Langeweile, weil sich ihr einfach kein verfluchter Vampir zeigen wollte. Sicher hatte sie einmal mehr eine Fehlinformation erhalten. Es dauerte sicher noch eine weitere Stunde bis sie mit der U-Bahn den Katherina-Park erreicht und endlich in ihrem Hotel war. Chandra begrüßte sie mit einem Schnurren und verfolgte sie, während Max die Rose in ein mit kaltem Wasser gefülltes Glas in den kleinen Wohnraum stellte und ebenso als sie duschen ging um die Kälte zu vertreiben, die sich mittlerweile auch in ihre Kleider geschlichen hatte. Danach kroch sie einfach nur noch unter die warme Bettdecke und schlief ein mit dem Vorsatz morgen früh noch einmal nach zu fragen, wo sich diese Vampire herum trieben. Vielleicht sollte sie ja wirklich als Wolf auf die Suche gehen... aber bevor der Gedanke beendet war, schlief sie bereits tief und fest, eingehüllt von Chandras Schnurren und der Wärme.



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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty20.12.12 22:20

Das charmante Lächeln wurde sogar noch ein wenig heller, als sie ihm den Kuss auf die Wange hauchte und fast bedauernd sah er ihr nach. Wäre am liebsten hingegangen und hätte sich ihr offenbart, doch er ermahnte sich selbst, dass jetzt der falsche Zeitpunk war. Schließlich waren sie im Moment fast so etwas wie Rivalen und er vermutete, dass sie nicht sonderlich erfreut darauf reagieren würde, wenn er sich jetzt offen zeigen würde und ihr damit wieder einmal die Sinne vernebelt hatte. Dennoch hatte er ein gewisses Gefühl der Trauer, als er sie immer weiter von dannen schreiten sah.
Nachdem sie außer Sichtweite war, ließ er die Illusion fallen, nahm jedoch die Rosen mit zurück in sein Hotelzimmer, wo er sie ins Wasser stelle. Dann jedoch machte er sich wieder auf den Weg zurück in die Stadt. Schließlich galt es die Vampire zu finden, bevor jemand anderer es tat und sie zur Rechenschaft zog. Das Schneegestöber wurde immer dichter und die Flöckchen nervten ihn langsam, während er einen Fuß vor den anderen setzte und sie ihm immer wieder die Sicht nahmen und seine Wimpern dazu brachten, dass er sein Auge schließen musste.
Es war erstaunlich wie wenig hier im Moment los war. Allerdings konnte man es den Leuten bei diesem Wetter auch nicht wirklich verdenken, dass sie lieber in den Häusern blieben. Er suchte noch ein, zwei Stunden die nähere Umgebung ab, redete mit ein paar Leuten ob Gerüchte kursierten, doch die jungen Vampire schienen das Ganze ziemlich clever anzugehen, denn von den normalen Bürgern schien kaum jemand auch nur etwas davon gehört zu haben. Wenn jemand überhaupt die Frage beantwortete, dann meist nur mit einem spöttelnden Bericht über die Leichtgläubigkeit mancher Menschen. Doch abgesehen davon - und damit konnte er nun auch nicht all zu viel anfangen - blieb seine Suche ereignislos, sodass er sich wieder ins Hotel begab, wo er seinen Informanten anrief um mehr Informationen zu bekommen, was aber ebenso ertraglos war. Dann würde er sich wohl morgen darum kümmern müssen.
Er musste allerdings auch weiterhin ein Auge auf Jeromy haben, denn wenn sie die Vampire zuerst antraf, konnte das seinen ganzen Plan gefährden und zudem noch seine Pläne Jeromy für sich zu gewinnen.
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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty20.12.12 23:15

Nur widerwillig quälte sie sich aus dem Bett, aber das klägliche Maunzen konnte einfach nicht ignoriert werden. Schließlich sprang das schwarze Fellbündel au ihre Bettdecke und begann damit diese mit Krallen zu traktieren und noch lauter und kläglicher zu maunzen. Was blieb ihr also anderes übrig. Zunächst wollte Katherina diese unerklärliche Katze füttern, doch schon bald erklärte sich das Problem. Das Fellbündel war es einfach nicht gewohnt eine Katzentoilette zu benutzen und weigerte sie auch erneut in diese alberne Kiste zu steigen, während ihr letztes Geschäft nicht beseitigt war.
„Ich weiß, dass er nervig ist, aber ich kann dich hier nicht auf die Straße lassen. Zwei Meter und dich überfährt so ein wahnsinniger Russe. Die können doch alle samt hier nicht Auto fahren!“ Das milderte Chandras Enttäuschung jedoch nicht. Allerdings tat es ein frischen Katzenklo und Lachs aus der Dose. Mit dem morgentlichen Kaffee hellte sich auch die eigene Laune auf. Als sie angezogen war und ein Anruf ihr Kommen im Dozor ankündigte, begab sie sich zur U-Bahnstation eine Straße weiter. Es hatte die gesamte Nacht über geschneit und der Schnee lag nun einen halben Meter hoch auf den Straßen. Der Straßendienst kam kaum noch hinterher die Straßen zu räumen, aber die PKWs fuhren dennoch bereits wieder. Ein Glück, dass sie so lange geschlafen hatte und die Gehsteige zumindest wieder begehbar waren. Es kostete sie eine halbe Stunde, bis sie im Dozor war und sich mit einem dortigen Mitarbeiter die Stadtpläne angeschaut hatte, aber sie war doch richtig gewesen. Den Rest des Tages verbrachte sie zu Hause mit Chandra und hoffte ihre kleine Gefährtin zumindest durch mehr Aufmerksamkeit davon ablenken zu können, dass diese nicht hinaus durfte.
Mit der Dämmerung gegen sechs Uhr abends begab sie sich erneut auf die Suche.
Neuer Tag, neues Spiel, an Glück wagte sie erst gar nicht zu denken. Auf dem Weg zum Roten Platz stieg ihr der Geruch nach frisch gebackenen Teigtaschen in die Nase und ihr Magen begann zu knurren und sie daran zu erinnern, dass sie etwas essen musste, da ihr Körper ohnehin alles etwas schneller verbrannte als gewöhnlich. So konnte sie nicht umhin, als sich drei unterschiedliche von diesen Teigtaschen an einem kleinen, klapprigen Stadt zu kaufen. Sie wollte erst gar nicht wissen, was alles an Keimen und Bakterien sich dort tummelte, auf jedenfalls schmeckte das Zeig heiß richtig gut. Nachdem sie sich also Zeit damit gelassen hatte, schlenderte sie zur selben Stelle wie gestern, in der Hoffnung den Blumenverkäufer erneut zu treffen, zumal sie heute früher dran war. Und tatsächlich da stand eine kleine, dunkle Gestalt. Ihr Herzchen machte einen kleinen, nervösen Sprung, als sie ihn sah und sie steuerte auf ihn zu. Sie hatte zwar gehofft ihn hier anzutreffen, aber es zugleich nicht erwartet. Ja, warum eigentlich nicht?
Heute schneite es nicht, der Himmel war tief blau und sternenklar in der klirrenden Kälte. Ihr Atem kondensierte in der Luft. Die zunehmende Mondsichel erleuchtete die Nacht zusätzlich zu den unzähligen gelben Laternen und ließ den Schnee silbern schimmern.
„Einen schönen guten Abend.“, lächelte sie ihn an, als sie im Abstand von etwas mehr als einem Meter von ihm zum Stehen kam.
„Verkauft ihr eigentlich immer im Winter Blumen?“, fragte sie nun etwas kecker grinsend. Eigentlich war es ja schon hirnrissig im tiefsten Winter Blumen draußen zu verkaufen, die erfroren ja bereits auf dem Heimweg, wenn man länger als 15 Minuten laufen musste und zugleich was es doch außergewöhnlich, denn nicht jeder stand stundenlang in Eiseskälte um Blumen zu verkaufen.


Zuletzt von Katherina Wolkowa am 10.01.13 22:55 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ascan
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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty21.12.12 0:10

Noch bevor Licht die dicke Wolkenschicht durchdringen konnte, war Ascan bereits wieder aufgestanden. Der Hund lag zu seinen Füßen und hob auch den Kopf, als Ascan sich an den Rand des Bettes setzte. Mittlerweile hatte er stattlich an Größe zugelegt. Er war mindestens so groß wie die Wölfin, vielleicht sogar eine Spur größer und er war immer noch dabei zu wachsen, auch wenn er mit Sicherheit im nächsten Jahr seine volle Größe erreichen würde. Die beiden unterschiedlich gefärbten Augen wirkten jetzt nur um so klüger, als sie es noch getan hatten, als Jeromy ihn das letzte Mal gesehen hatte und auch sein Fell hatte den Welpenflaum schon lange abgeworfen und sich stattdessen in ein robustes silbergraues Fell gewandelt, das bereits so manchen Biss und manchen Klauenangriff überstanden hatte. Dank Ascans Fähigkeiten sah er dennoch aus, als hätte er nie einen Kampf auf sich nehmen müssen, auch wenn es Hund, der einfach nur Hund hieß, nicht gestört hätte, wenn sein Fell ab und an von einer Narbe durchzogen wäre. So aber wusste er nur zu gut, dass Ascan es ungern sehen würde. Auch wenn dieser es darauf schob, dass er keinen mit Makel befleckten Hund wollte, so wusste Hund nur zu deutlich, dass es viel mehr daran lag, dass er keine Narben hatte, weil Ascan stets viel zu viel Kraft in die Heilung seiner Wunden legte, nur um nicht Gefahr zu laufen, dass er ihn verlor. Aber das würde er seinem Herrn mit Sicherheit nicht unter die Nase halten, er wusste nach den zwei Jahren, dass Ascan seine kleinen Selbsterhaltungslügen brauchte. So ähnlich hatte er sich ja auch bei Jeromy verhalten. Auch wenn Hund sie nur kurz kennen gelernt hatte, so hatte er sie dennoch vermisst seit dem Tag, an dem sie gegangen war, wenn schon nicht für sich selbst, so doch zumindest für seinen Freund. Denn durch die Verbindung, die zwischen ihnen bestand, wusste er nur zu gut, dass Ascan viel mehr darunter litt, als er sich auch nur selbst eingestand, geschweige denn nach außen hin sichtbar werden ließ.
Nachdem Ascan heiß geduscht und sich angezogen hatte, verließ er die Wohnung heute in Begleitung von Hund. Natürlich hatte dieser eine Illusion über sich selbst zu sprechen, sodass er für die Leute wie ein Golden-Retriever wirkte und damit harmlos. Wäre wohl alles andere als unauffällig gewesen, wenn er mit einem übergroßen Wolfshund durch die Straßen spazierte. Während sie also durch die Stadt wanderten und Ascan einen kleinen Snack für sich und Hund kaufte, ließ er letzteren immer wieder Seitengassen und Ähnliches beschnuppern um womöglich auf eine Spur zu kommen. Hund konnte mittlerweile nur zu gut die Gerüche der Wesen unterscheiden. Zumindest der häufiger anzutreffenden. Es dauerte eine ganze Weile, doch dann wurde er schließlich doch fündig. Nun zumindest hing noch der Geruch eines relativ jungen Vampirs in der Luft und als Hund der Spur folgte, führte es sie geradewegs zu einem Lüftungsschacht der Moskauer U-Bahn. Nun damit wäre dann wohl erklärt, wieso er an der Oberfläche niemanden angetroffen hatte. Sie versteckten sich offensichtlich im Untergrund und operierten von dort aus. Eigentlich ein ziemlich cleverer Schachzug, wenn auch nicht gerade sehr komfortabel, wie er vermutete.
Doch er verschob es jetzt hinunter zu steigen, da er ohnehin vermutete, dass die meisten von ihnen noch schliefen. Stattdessen begab er sich wieder zurück ins Hotel und tat das selbe wie am Vortag. Er beobachtete durch den Knochenspiegel was Jeromy so tat. Nicht all zu lang musste er warten, bis sie sich wieder auf den Weg in Richtung des Platzes machte, wo er sie bereits gestern abgefangen hatte. Also packte er wieder den Strauß Rosen, nahm heute jedoch Hund mit, natürlich wieder getarnt durch eine Illusion, so schlenderte er also an den gestrigen Ort und wartete darauf, dass Jeromy sich wieder blicken ließ.
Zu seiner Freude musste er auch nicht lange warten. Er griff sich also an die Mütze und verbeugte sich kurz.
„Wünsche ich Euch ebenfalls, Melady. Ich hoffe, die Rose hat euch Glück gebracht, dass ihr mich erneut aufsucht.“, wieder wurden die Worte von einem charmanten Lächeln begleitet.
„Nicht jeden Winter mein Fräulein, nur dann wenn der Winter seltene Liebreiz zum Vorschein bringt.“ Er ließ die Worte kurz wirken, bevor er eine weitere Rose hervorholten. Auch sie war nicht einfarbig, doch das minderte nicht im geringsten ihre Schönheit. Denn die unterschiedlichen Farben bildeten beinahe eine Symphonie an Übergängen, Schattierungen, Tiefen und Vermischungen, sodass sie schon fast wie ein gemaltes Kunstwerk wirkte. Zudem waren ihre Blüten eine Spur größer als die der anderen, was einem jedoch nur bei sehr genauer Betrachtung auffiel. Er hielt sie Jeromy entgegen.
„So wie diese Schönheit hier.“, sagte er und grinste freundlich über beide Ohren.
„Oder jene, der ich sie schenken möchte.“ Damit reichte er sie ihr entgegen und der Golden- Retriever an der Seite des Blumenverkäufers gab ein zustimmendes Jaulbellgeräusch von sich, so als wäre er auch damit einverstanden.
„Jedoch.“, fügte er hinzu, bevor er sie von ihr nehmen ließ. „Hätte ich heute gerne eine Bezahlung dafür.“, das Grinsen wurde ein wenig breiter und schelmischer und er wischte sich mit der anderen Hand ein paar Schneeflocken aus dem Gesicht.
„Ich wüsste gerne den Namen jenes Schneeengels, der nun zum zweiten Mal meine kalten Knochen zum erwärmen bringt.“
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Katherina Wolkowa
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Katherina Wolkowa


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BeitragThema: Re: Once upon a December   Once upon a December Empty21.12.12 0:49

Er verbeugte sich zur Begrüßung und wieder errötete sie ob seiner Worte und seiner Geste. Sie hatte zwar einen Teil ihrer Schüchternheit abgelegt, aber ganz vermochte sie es dennoch nicht. Sein Verhalten imponierte ihr jedoch wirklich sehr. Und dann hielt er ihr bereits eine weitere Rose hin. Katherina zögerte einen Moment und schaute den jungen Mann an, bevor sie nun auch diese Rose annahm. Aber ein sonderbares Geräusch schreckte sie auf. Ein Zeichen mehr dafür, wie abgelenkt sie in seiner Gegenwart war.
„Sie hat mir weniger Glück, als viel mehr Freude gebracht!“, erwiderte sie warm lächelnd. „Und meinen Namen könnt Ihr auch gen erfahren. Katherina Wolkowa. Aber vielleicht lasst Ihr mich, Unbekannter, Euch zumindest diese hier bezahlen.“, sie deutete auf die Blume in ihrer Hand und zu gleich war es eine Gegenaufforderung an ihn, sich bei ihr vorzustellen, wenn er es denn wollte.
„Dann muss ich kein schlechtes Gewissen haben, dass Ihr wegen mir weniger Umsatz macht!“ Sie erwiderte sein schelmisches Grinsen ebenfalls etwas schief. Dann beugte sie sich zu dem Hund hinab und streckte die Hand nach ihm aus. Von selbst kam er etwas näher und schmiegte sich regelrecht gegen ihre Hand, sodass sie ihn kraulen konnte.
„Wer bist denn du, Hübscher?“, fragte sie den Hund, den sie gestern gar nicht gesehen hatte.
Und zugleich stutze sie. Es kam ihr irgendwie vertraut vor. Wie ein Déjà-vu aus einem vergangenen, hinter sich gelassenen Leben. Mit leicht irritiertem Blick richtete sie sich auf und suchte in den braunen Augen nach Antwort.
„Ihr... Ihr kommt erinnert mich an jemanden...“, doch sie brach den Satz sogleich ab und schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein. Nachdem wie sie gegangen war. Außerdem war der Magier am entgegen gesetzten Ende der Erdkugel.


Zuletzt von Katherina Wolkowa am 10.01.13 22:56 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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