world of darkness
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

world of darkness


 
StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 Eismondmorgen

Nach unten 
3 verfasser
Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4, 5  Weiter
AutorNachricht
Admin
Admin
Admin


Gott
Lebensalter : usterblich
Tätigkeit : GOTT :-P
Anzahl der Beiträge : 129
Weiblich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty26.08.11 8:53

*

EINSMONDMORGEN

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]



Kanada - Vorortschauft von Vancouver
Ascans Anwesen
02. Februar 2010

*
Nach oben Nach unten
https://world-of-darkness.forumieren.net
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty26.08.11 23:43

Das weiße Licht, das durch das Fenster auf ihr Gesicht fiel, weckte sie. Jeromy öffnete widerwillig die Augen und blinzelte. Sattrote Stoffbahnen schoben sich in ihr Blickfeld, ebenso rot die die Bettwäsche, in der sie lag. Sie streckte sich und versuchte sich zu erinnern, doch die Bilder kamen nur sehr langsam. Sie erinnerte sich an Ascan, der sich hier umgezogen hatte. Wie die Kleidung eben hier auf dem Bett gelegen hatte. Noch immer benommen und orientierungslos setzte sie sich auf. Sie wusste nicht mehr wann oder wie sie hier her gekommen war. Die Wölfin war im Schnee eingeschlafen... und er musste sie hier her teleportiert haben? Sie zog den roten Stoff höher bis ans Kinn und stellte fest, dass er sich wunderbar kühl auf ihrer leicht gereizten Haut anfühlte. Sie verspürte in allen ihren Muskeln ein unangenehmes Ziehen, wie nach jeder Verwandlung. Das Satin war kühl, aber um sie herum war es warm und still. Von Ascan fehlte jede Spur. War wohl besser so, beschloss sie, als sie feststellte, dass sie einmal mehr nackt war.
Oh Gott, war das erniedrigend, sie wollte gar nicht wissen, wie oft er sie nackt gesehen hatte in den letzten 3 Tagen. Peinlich war das. Sie schloss die Augen und atmete durch. Es war wohl besser wenn sie ging. Jetzt. Aber alles um sie herum fühlte sich angenehm an, obwohl die Wölfin ihr sagte, dass in diesem Haus so ziemlich alles gefährlich war. Aber die Wölfin war dankbar und verdammt müde. Sie wehrte sich nicht mehr und eine ungewohnte, müde Stille erfüllte ihr Inneres, fast so als hätte es die Wölfin nicht gegeben. Gehen... Gleich...
Unsinnigerweise schaute sie sich nach ihrer Kleidung um, die natürlich nicht da war, sondern noch immer im Keller des Sanctuary lag. Sie überlegte sich kurz etwas von den Sachen im Schrank zu borgen, tat die Idee mit einem Unbehagen gleich wieder ab. Stattdessen zog sie das rote Satin-Bettlaken heraus und wickelte es einmal um sich. Barfuß trat sie an das Fenster und blickte hinaus. Die Sonne war hinter den grauen Wolken nur zu erahnen, es musste noch relativ früh sein. Sieben, Acht, maximal neun Uhr in der Früh. Allerdings bemerkte sie etwas anderes, die Figuren saßen nun anders da, als die Wölfin sie gesehen hatte. Glaubte sie zumindest.
Jeromy ging zur Tür und stieß sie auf, spähte hinaus. Ausgestorben. So steig sie die einzige Treppe hinab, darauf achtend nicht über ihr provisorisches Gewand zu stolpern, und endete wieder im Flur. Drei Türen zeigten nach rechts, drei nach links. Sie schaute sie erneut um. Kein Ascan.
Sicher durfte sie die Zimmer nicht betreten, aber Ascan hatte selbst Schuld,er hatte ihre und die Neugierde der Wölfin gestern geschürt. Sie wollte unbedingt wissen welche Geheimnisse hinter den Türen auf sie warteten. Unentschlossen ging sie auf eine Tür links von ihr zu und drückte die Klinge sehr langsam hinab. Ihr bot sich ein Raum mit einer Tür am anderen Ende. In seinem Inneren standen jedoch eine Menge Gegenstände herum, die durchaus als aus magischem Ursprung einzuordnen waren. Darauf wartend, dass eine Falle im selben Augenblick zuschnappte, trat kleine und bedächte Schritte voran in den Raum um sich besser umzuschauen. Ihre Neugierde war einfach stärker. Was zur Hölle war das alles?
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty27.08.11 9:33

Irgendwann nachdem sie noch eine Zeit lang durch den Wald gelaufen waren und er sie schließlich sogar eine Weile "allein" durch die Gegend hatte streunen lassen, natürlich dennoch ihren Geist beobachtend, doch diesmal ohne Drohung, ohne Verbot. Ascan bezweifelte, dass sie überhaupt den Drang dazu hatte einen Menschen anzufallen. Es würde ihre und vermutlich auch seine Mühen zu Nichte machen, wenn sie dies täte, denn es würde höchstens Jeromys Meinung über ihre zweite Hälfte bestärken und damit auch ihren Drang ein "Heilmittel" - wobei es wohl eher ein Gift werden würde - zu finden. Doch Ascan würde tun, was er konnte um es so lange wie möglich hinaus zu zögern und versuchen ihr klar zu machen, dass auch die Wölfin in ihr ein Teil ihrer Persönlichkeit war - sie selbst war. Schließlich hatte er irgendwann gemerkt wie ihr Geist schläfriger wurde, was wohl mit dem Ende des Vollmonds zusammenhing und deshalb hatte er sie dann schließlich schlafend im Schnee vorgefunden und sicherheitshalber wieder zurück in sein Anwesen teleportiert und dort ins Bett gelegt.

Dann hatte er sich daran gemacht das Blut zu studieren. Es war wichtig, dass er vor ihr wusste was der Baustein war, denn dann könnte er es um so besser vor ihr verstecken. Doch nach wie vor wollte es ihm nicht gelingen seine Konzentration vollends darauf zu richten. Immer wieder gingen ihm Gedanken über Jeromy, über die Wölfin und über Silenya durch den Kopf und als die alte Pendeluhr, die er ins Labor dieses Hauses mitgenommen hatte, 8 Uhr morgens anzeigte, ließ er es bleiben und beschloss lieber wieder nach Jeromy zu sehen. Er wusste ja nicht wirklich wie sie reagieren würde, wenn sie hier aufwachte, und das Haus war für jemanden, der nicht wusste worauf er aufpassen sollte, voller Gefahren. Langsam ging er die Treppe nach oben, die aus dem unterirdischen Keller heraus führte und streckte sich, während sein Nacken bei der Bewegung einmal laut knackte. Er hatte wohl zu lange ruhig gestanden und das Blut beobachtet.

Ohne Eile durchschritt er den Verbindungsgang, der zum Flur führte, und öffnete die Tür. Während er heraustrat, sah er aus den Augenwinkeln wie eine in rote Seide gewickelte Jeromy gerade eben in der Nebentür verschwand. Nun beschleunigten sich seine Schritte, was genau tat sie dort drinnen. Er trat hinter ihr in den Lagerraum ein. Es roch gut nach Gewürzen und allerlei Kräutern und in den Regalen konnte man, wie man es von alten Filmen kannte, Säcke und Tiegel sehen, in denen wohl Lebensmittel haltbar gemacht und aufbewahrt wurden. Es war ziemlich dunkel und Ascan entzündete mit einer kurzen Handbewegung auch in diesem Raum das Licht.
"Guten Morgen." Er lächelte ihr zu auch wenn sie ihn noch nicht bemerkt zu haben schien.
"Schon so früh wach?"
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty27.08.11 10:33

Das durch die Tür einfallende Licht war die einzige Lichtquelle in dem fensterlosen Raum. Da nichts geschah trat sie weiter in den Raum und stritt an den zahlreichen Regalen vorbei, ihre Finger strichen abwesend über die Kannte eines hohen Tischen. Anschließend blieb sie vor einem Regal stehen, denn der Geruch kam ihr sehr bekannt vor, auch wenn sie ihn noch nicht zuordnen konnte. Ihre Finger streiften leicht eine kleine Glasphiole mit einer klaren rötlichen Flüssigkeit. Kaum dass sie sie berührten, wurde es hell. Ihre Hände zuckten zurück und griffen nach dem Laken, das sie trug um es mit beiden Händen dichter vor ihr Dekoltee zu drücken, dabei blieb der Stoff an dem Verschluss der Phiole hängen und riss sie mit sich als, Jeromy sich hastig umdrehte und noch in der Bewegung Ascans Stimme vernahm, die sie zusammenzucken ließ. Im gleichen Moment fiel die Phiole klirren zu Boden und zerbarst.

Sie blickte in Ascans lächelndes Gesicht und machte sich darauf gefasst, dass sein Lächeln bald vergehen würde. Einen Herzschlag lang stand sie nur versteinert da und blickte ihn ausdruckslos an. Dann nahm ihr Blick einen schuldbewussten Ausdruck an und sogleich ging sie in die Knie um die Glassplitter einzusammeln.

„Ich konnte nicht mehr schlafen... Tut mir Leid, ich hätte nicht ohne Erlaubnis hier hinein gehen sollen. Während ihre Finger vorsichtig die Glasscherben zusammen klaubten, senkte sie wie ein Kind, das etwas ausgefressen hatte, den Blick und ihr Haar fiel nach vorn über ihre Schulter. Sie dachte nicht daran, aber in ihrer jetzigen Position hatte er einen Ausblick auf ihre bloßen Schultern und würde nun die Narbe an ihrer Schulter erkennen können, die an ihrem linken Schlüsselbein begann und sich über ihre Schulter bis nach hinten auf ihr Schulterblatt zog. Eigentlich war es nicht eine Narbe, sondern mehrere, die sich zu einem sonderbaren Gebilde zusammenschlossen, dass an zahlreiche Bissspuren erinnerte und sie als Erinnerung an den nächtlichen Angriff übrig behalten hatte. Von den Verletzung durch das Silber war kaum etwas zu sehen, nur an kaum noch sichtbarer rötlicher Schimmer, wo sich die neue Haut gebildet hatte. Vermutlich auch Dank Ascans Heilung.
Schnell waren alle Splitter eingesammelt und Jeromy erhob sich und legte sie auf den Tisch, während sie Ascan erneut anblickte.
„Ich habe das Badezimmer gesucht...“, log sie unschlüssig. Sie wollte noch nicht gehen. Wann würde sie schließlich noch einmal die Gelegenheit bekommen sich in Ascans Haus umzusehen. Aber es war wohl besser wenn sie ging...
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty27.08.11 12:29

Ascan konnte gerade noch sehen wie das Glas fiel und zerbarst und es ging zu schnell, als dass er es noch hätte ändern können. Das Katzenblutkrautöl ergoss sich über den Boden und glitt zwischen die Spalten des Bodens. Schade darum, die Pflanze war mittlerweile selten geworden und wuchs als natürliches Vorkommen nur in Europa, allerdings gab es weitaus wertvollere Dinge hier, die hätten zu Bruch gehen können, und die Wirkung des Katzenblutkrauts war ohnehin nur recht gering und dafür viel zu aufwendig herzustellen.

Ascan sah wie Jeromy vor ihm niedersank und die Scherben einsammelte.
"Lass sie liegen." Doch sie hatte sie bereits eingesammelt und auf den Tisch gelegt. Während sie jedoch so vor ihm am Boden gehockt hatte, war ihm die Narbe durchaus nicht entgangen. Es war nicht schwer zu erahnen woher sie diese wohl hatte und auch nicht dass es sehr schmerzhaft gewesen sein mochte. Doch er beließ es einstweilen dabei und ging näher auf sie zu, sprach ein paar Worte und die Scherben so wie die Flüssigkeit schienen sich in Luft aufzulösen.

Ascan lächelte immer noch, während sie sprach. Da hatte wohl jemand ein schlechtes Gewissen, dachte er sich grinsend. Seit er die Wölfin kennen gelernt hatte und sie ihm Bilder von der kindlichen Jeromy gezeigt hatte, sah er sie anders. Ihm war erst so richtig bewusst geworden wie jung sie im Vergleich zu ihm noch war und wie viel sie noch zu lernen hatte.

Als sie ihm verriet, dass sie das Badezimmer gesucht habe, schenkte er ihr einen schalkhaft wissenden Blick und meinte dann
"Dann komm mit, dann zeige ich dir das Bad und wenn du willst, kann ich dich dann im Nachhinein offiziell etwas herumführen." Er sah sie fragend an und deutete ihr dann ihm zu folgen.

Den Weg, den er ging, war sehr verwirrend und erst jetzt stellte er fest wie unbequem das Haus eigentlich eingerichtet war für Leute die nicht teleportieren konnten, er hätte vielleicht doch den Makler die Grundausstattung übernehmen lassen sollen und nicht einfach nach seinem Gutdünken die Räume verteilen sollen. Doch jetzt verspürte er keinen Drang dazu etwas daran zu ändern. Sie kamen zurück in den Flur und Ascan trat durch die Tür, aus der er gerade zuvor noch gekommen war. Am Ende des Ganges war eine Treppe nach oben und eine nach unten, an deren Ende sich eine Tür befand zu sehen. Der Gang selbst war schmaler und hatte dennoch Ähnlichkeit mit dem Flur. "Tut mir Leid, ich hab eher selten Gäste." sagte er etwas sarkastisch. "Darum ist es eher auf meine Bedürfnisse eingerichtet und da ich selten zu Fuß gehe, ist mir bisher noch gar nicht so recht aufgefallen, dass es ziemlich unpraktisch ist das Badezimmer oben zu haben.

Er schritt ihr voran die Treppe hoch und oben kamen sie in einen erneuten Gang, an dessen Ende eine Tür und links ebenfalls eine Tür wegging. Zielstrebig wählte er die linke Tür und öffnete sie. Das helle Licht der Morgensonne erfüllte das Zimmer mit ihrem Glanz und man bekam Sicht auf ein Zimmer, das wohl als Gästezimmer diente, doch kaum zum Rest des Hauses passte. Die Decke war niedriger als in den anderen Räumen. Es war freundlich und hell eingerichtet, die Wände waren mit hellem, cremefarbenem Holz verkleidet und auch hier fand sich ein Himmelbett, doch nicht aus rotem sondern aus ebenfalls nahezu identischem cremefarbenem Satin, das sich nahezu perfekt in das ganze Muster einfügte. Die Wände waren zusätzlich mit Bildern von Gärten und Blumen geziert und die Decke war in einem schlichten Weiß gehalten. Eine kleine Kommode, sowie weiße Felle befanden sich sowohl links und rechts des Bettes, ein Tisch aus Elfenbein, zumindest hatte es den Anschein danach, flankiert von zwei ebenfalls verzierten Elfenbeinstühlen. In die Ecke links befand sich eine Tür. Eine schmale Wendeltreppe schwang sich kunstvoll in der gegenüberliegenden Richtung nach oben und eine weitere Tür war zu erkennen, die halb offen stand und so einen schmalen Blick auf die Bibliothek ermöglichte.

Ascan hielt kurz inne und überlegte, dass er sie wohl besser hier her gebracht hätte am Vorabend, doch er hatte sie erstens nicht direkt als Gast gesehen und zweitens nicht einmal daran gedacht, dass er ja ein Gästezimmer hatte. Er drehte sich kurz zu ihr um. "Ein Stock noch." Damit ging er auf die Wendeltreppe zu und stieg hinauf.

Oben angelangt offenbarte sich ein rundervoller Ausblick. Die komplette rechte Seite war eine riesige Glasfront und man war bereits so hoch, dass man sich über der durchschnittlichen Baumgrenze befand und so einen weiten Ausblick über den erwachenden Wald hatte. Die Wände hier waren rund umher mit Efeu und anderen Schlingpflanzen bewachsen und die Blüten schienen nur so darum bemüht zu sein sich gegenseitig mit ihrer Pracht zu übertrumpfen. Der Raum selbst war großteils leer, wenn man von dem in den Boden eingelassenen "Pool", wobei er - da es so mit seiner Umgebung verschmolz - eher einem Biotop glich, jedoch mit glasklarem Wasser gefüllt war, absah. Seerosen und Wasserlilien schwammen auf der Oberfläche und nur links und rechts an den Wänden führten hölzerne Stege über das Wasser hinweg. Auch hier ging Ascan einfach weiter, so als würde er die Schönheit, die diesen Raum mehr als jeden anderen im Haus umgab nicht mehr berühren und dennoch wurde sein Blick für einen kurzen Moment weicher, auch wenn Jeromy dies wohl kaum sehen konnte. Auf der anderen Seite angekommen, deutete Ascan auf eine Tür und sah dann zu Jeromy.
"Dort findest du das Badezimmer. Ich denke du solltest alles finden, was du benötigst."
Er lächelte und noch immer war sein Blick ein wenig wärmer als sonst.
"Lass dir Zeit so lange du möchtest." Die Forschung hat keine solche Eile wollte er noch hinzufügen unterließ es jedoch. Er wollte ja schließlich nicht, dass sie zu früh feststellte das er gegen sie arbeiten würde.
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty27.08.11 14:28

Jeromy: Einmal mehr reagierte Ascan gelassen, doch bevor er ein Wort an sie gerichtete hatte, waren die Scherben zusammen geräumt, wenn auch nur notdürftig. Sie hörte ihn in einer sonderbaren Sprache einige Worte sagen und dann verschwanden die Überreste ihrer Ungeschicklichkeit. Erstaunt schaute sie zu, aber wieso erstaunte sie überhaupt noch irgendetwas. Er grinste sie mit einem wissenden Ausdruck an und sie senkte erneut den Blick und errötete leicht. Er wusste, dass sie log und sie wusste, dass er es wusste, dennoch bot er ihr an den Weg und sogar seine Haus zu zeigen.

„Gern.“, stimmte sie schlicht ein, weil sie damit bekommen würde, was sie wollte und zum anderen weil sie nicht wusste, was sonst zu sagen war. So folgte sie ihm und betrachtete die Räume, die sie passierten in dem Versuch die Bauweise des Hauses nachzuvollziehen und sich besser orientieren zu können. Zugegeben hatte Ascan recht, das Haus war wirklich nicht wirklich funktional gebaut, jedenfalls nicht nach dem modernen Verständnis.
„Es ist sicher alt.“, pflichtete sie bei als Erklärung dafür, dass es so unpraktisch war. Sie kamen irgendwann an einem teuer eingerichteten Gästezimmer vorbei und sie fragte sich, warum sie in seinem Zimmer aufgewacht war und nicht hier. Tat es aber schnell wieder ab, denn die angelehnte Tür zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie blieb mitten auf der Treppe stehen und versuchte einen Blick hinein zu erhaschen, sah jedoch nur Regale und Bücher... eine hauseigene Bücherei? Aber Ascan setzte seinen Weg fort, so holte sie den Abstand wieder auf, bis sie dicht hinter ihm war. Unterwegs musste sie immer wieder das Bettlaken raffen um nicht darüber zu stolpern.
Beim letzten Absatz wäre sie fast darüber gefallen, so kam sie stolpernd zum Stehen und blickt erst da von ihren Füßen auf. Der Anblick, der sich ihr bot, war ausnehmend schön. Rosen, Lilien, Efeu. Und der Rosenduft lag in der feuchten, warmen Luft. Die Galsfront verlängerte den Raum und es schien fast so, als befänden sie sich draußen und nicht im Hausinneren. Stege führten über das Wasser und sie fragte sich, wie die Holzwände ein solches Gewicht dieses Wassermassen tragen konnte. Vor allem wie es möglich war eine solche Oase im Inneren zu schaffen. Gebannt folgte sie ihm.

„Es ist wunderschön...“,hauchte sie beeindruckt und Ascan war ihr bereits wieder voraus. Erneut musste sie aufholen und er deutete auf das Badezimmer, das - man könnte sagen - am anderen Ende des Raumes lag. Doch sein letzter Satz ließ sie stutzen, sie solle sich Zeit lassen? Wieso? Wozu? Sie verstand nicht, was dieser Satz zu bedeuten hatte.
„Danke.“, meinte sie nur und schob sich bereits ins Badezimmer, langsam und leise schloss sie die Tür und lehnte sich dagegen. Ein kurzer Blick zeigte ihr, dass auch ebenfalls dieser Raum luxuriös ausgestattet war: mit Badewanne, Dusche, Toilette, BD, einem großen Waschbecken, glänzend polierten Wasserhähnen und Armaturen. Genügend Stauraum für Handtücher und Allerlei, was man sich nur im Bad wünschen konnte.

Jeromy trat vor den großen Spiegel über dem Waschbecken und betrachtete sich darin, ließ das Laken fallen und musterte zunächst ihre Haut auf Hinweise auf die Verletzungen der letzten Tage. Nichts. Sie drehte kaltes Wasser auf und wusch sich das Gesicht, das Wasser perlte an ihrem Hals hinab und ihr Haar sah wüst aus. Sie griff nach einer Haarbürste, die auch noch neu zu sein schien und bürstete ihr Haar so lange vor dem Spiegel, bis es wieder glatt war und glänzte, aber eine Dusche, könnte wirklich nicht schaden. Also stieg sie flink unter das Wasser, das sie wie Regen auf ihrer Haut anfühlte, was an dem modernen Aufsatz lag. Doch auch das dauerte nicht lange, gerade einmal lange genug um sich die Geschehnisse der letzten Tage von der Haut zu waschen. Die zahlreichen Fläschchen und Kosmetika ließ sie unbeachtet. Gerade als sie sich ein Handtuch nahm, fiel ihr etwas auf. Unterwäsche, vielleicht auch Badebekleidung. Obwohl es sicher keine Bekleidung, sondern Entkleidung war, so sparsam wie der Stoff für die Herstellung verwendet worden war. Das Ascan so etwas in seiner Freizeit trug bezweifelte sie. Gehörte sicherlich einer seiner Liebschaften. So viel dazu, dass er nicht oft Besuch hatte.

Sie legte das Bettlaken zusammen und ließ es oben auf einem der Regale liegen stattdessen tauschte sie es gegen ein großes Handtuch, das ihr bis über die Mitte der Oberschenkel reichte. Kleidung wäre jetzt sicher nicht das Schlechteste gewesen. Sie schaute sich in den Schränken um, doch nichts war zu finden. Und diesen Stofffetzen würde sie sich nicht umbinden. Sie fühlte sich hier unwohl, doch nicht aus dem selben Grund wie die Wölfin, nicht nur. Bei dem Luxus, den er hier aufwendete, fühlte sie sich unwohl, fehlt am Platz. Sie sollte sicherlich wirklich besser gehen. Sie gehörte nicht hier her. Und sie wusste nicht, wie sie mit Ascan umgehen sollte, es war so viel einfacher, als sie noch ein Wolf war. Als Mensch war sie sich stets unsicher. Jedenfalls wenn er so freundlich zu ihr war. Ihr wäre es lieber, wenn er wütend wäre, sie herausgeworfen hätte, oder sie zumindest herausfordern würde. Aber so wusste sie nicht, was sie tun sollte. In einer Gegenwart fühlte sie sich nervös und wie ein kleines Mädchen.

Kaum 10 Minuten, nachdem sie im Badezimmer verschwunden war, öffnete sie wieder langsam die Tür. Sie hörte ein Platschen und trat barfüßig hinaus. Ihr Haar hatte sie – nass wie es war – über die linke Schulter gelegt, sodass Wassertropfen noch immer an ihrer Haut hinab kullerten und in dem blass gelben Handtuch landeten. Sie trat weiter und erblickte Ascan in einer Ecke. Seine Augen waren geschlossen und er sah entspannt aus, während seine Arme sich zu den Seiten am Rand des Beckens befanden. Sie wollte ihn eigentlich nicht stören, aber so konnte sie schlecht durch Schnee und Wind nach Hause laufen. Leise tippelte sie näher heran und blieb zunächst einmal mehr unschlüssig stehen, beschloss dann aber sich in guten 3 Metern Abstand zu ihm zu setzten und ihre Füße in das angenehm warme Wasser zu strecken. Ihre Hände landeten in ihrem Schoß und sie blickte auf die Wasseroberfläche ohne ein Wort zu sagen. Als sie den Fuß leicht anhob, versetzte sie das Wasser in Bewegung und eine Seerose trieb auf sie zu, die sie mit weiteren Bewegungen ihren Zehen näher an sich heran und dann wieder fort treiben ließ.

Jeromy trieb dieses unsinnige Spiel eine Weile, aber immer wieder glitt ihr Blick zu Ascan. Na einer Weile räusperte sie sich leise, aus Angst das Echo könnte ihre Stimme zu laut wiedergeben.
„Ascan, gibt es irgendetwas an diesem Haus, dass nicht durch Magie getragen wird... ich meine, es ist wunderschön... und ohne Zweifel nützlich...“, sie schwieg um nach den richtigen Worten zu suchen. „Aber vermisst du nicht manchmal das herkömmliche, gewöhnliche, menschliche...“
Scheu glitt ihr Blick wieder zu dem Wasser und ihre Hände rückten das Handtuch, das an ihren Oberschenkel ein Stück hinauf gerutscht war, wieder zurecht und sie nestelte mit äußerlichem Unbehagen an dem Stoff herum um ihre Haut größtmöglich zu bedecken. Zu dem fiel ihr in dem Augenblick ein, dass Ascan im Wasser war und sie hatte nicht darauf geachtet, wie viel er an Kleidung trug. Noch mal ein flüchtiger Blick in seine Richtung, sie konnte nichts sehen durch die Vielzahl an Blüten, errötete aber allein bei dem Gedanken.
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty28.08.11 13:56

Ascan war nicht entgangen wie sie auf seine kleine Fantasie reagiert hatte. Er musste bedauernd feststellen, dass er dies hier bisher noch gar nicht gewürdigt hatte, obwohl es doch exakt so war, wie er sich eine Oase der Ruhe vorstellte. Allerdings wann kam er schon zur Ruhe. Eher selten, doch während Jeromy im Bad verschwand und er überlegte, was er so lange tun sollte, schien der Pool regelrecht nach ihm zu rufen. Warum sollte er eigentlich nicht genießen, im Moment war sein einziges Ziel mal abgesehen von der Übernahme des Sanctuary, das noch eine Weile warten konnte, nur das, dass er Jeromy erstens davon überzeugte, dass ihre zweite Hälfte nicht böse war und zweitens sie daran zu hindern das "Heilmittel" zu finden bevor er als erstes geschafft hatte. Nach dem Jeromy die Tür geschlossen hatte, wurden seine Kleider kurzer Hand mittels eines Zaubers in seinen Schrank verfrachtet, einzig das Amulett prangte nun da die Kleidung fehlte um einiges auffälliger um seinen Hals. Mit einem Kopfsprung tauchte er in das warme Nass, während die Blumen durch die Wellen, die der Sprung nach sich zog, erst zum Rand und dann zurück geschwemmt wurden. Eine Weile tauchte er, genoss es für die Zeit, die er völlig umgeben von Wasser war, nahezu von der Welt abgeschnitten war.

Erst nach ein zwei Minuten - er hatte nicht darauf geachtet - tauchte er wieder auf, sein Herz schlug ruhig, noch ruhiger als sonst und während er die Haare zurück strich, die durch das Wasser nun beschlossen hatten sich über sein Gesicht zu legen, schwamm er zum Rand, wo der Rand mit einer Erhöhung ausgestattet war so dass Ascan bequem die Arme über den Rand hängend angelehnt stehen konnte. Ruhig schloss er die Augen und ließ die Stille auf sich wirken. Einzig die Geräusche aus dem Bad: das rauschen des Wassers und gelegentliche Schritte waren zu hören, doch davon abgesehen war es absolut ruhig. Ascan begann einzudösen, sodass er Jeromy erst bemerkte, als die Wellen, die ihre Beine verursachten sanft gegen seinen Brustkorb strichen, der sich fast bis zum Hals unter Wasser befand. Doch noch ließ er die Augen geschlossen und wartete auf eine Aktion von ihr.

Erst als er ihre Stimme hörte und ihre Worte vernahm, öffnete er die Augen und sah sie interessiert und eindringlich an. Betrachtete sie, vermeinte dass ihre Worte einiges über ihr Denken aussagten, auch ohne das er sie lesen musste. Sie wünschte sich wieder normal zu sein, ohne das Virus, ohne sich zu verwandeln und die selbe Frage stellte sie nun ihm. Ascan sah sie eine Weile an ohne sie wirklich zu sehen, sein Blick schien durch sie hindurch zu gleiten, während er an lange vergangene Zeiten dachte, doch seltsamerweise waren sie nicht so schmerzhaft wie sonst, es schien als würden sie ihm nun aufzeigen, weshalb er Macht und Schönheit allem anderen vorzog. Er überlegte eine Weile und fragte sich wieso er den Drang hatte, Jeromy mehr zu erzählen, doch da er nicht dahinter kam und er auch keinen Grund darin sah, wie oder warum sie ihm gefährlich werden sollte, kehrte sein Blick zurück. Er sah wie sie leicht errötet war und ihm wurde bewusst, dass er nichts trug. Doch verdeckten vermutlich die Seerosen ohnehin alles und ihm wäre es ohnehin schlicht und ergreifend egal gewesen. Er hatte seine Scham diesbezüglich vor Jahrhunderten abgelegt und sah seinen Körper so wie ihn wohl die Wölfin sah, die ebenfalls keine Kleidung trug um ihren Körper zu verstecken. Ascan sah Kleidung eher als eine Möglichkeit sich angemessen hervor zu heben und nicht um etwas zu verbergen.

Doch sein Blick kehrte wieder zu ihren Augen zurück.
"Ich komme aus einer Zeit, in der Magie und alles Magische verfolgt wurde. Das wird es heute noch, doch hat man heute nicht mehr die Möglichkeit so offen zu handeln, da man ja die Allgemeinheit im Dunkeln lassen will."
Er beobachtete sie, während er sprach. Dann wurde sein Blick wieder etwas trauriger.
"Und eben diese Allgemeinheit ist es, was du gewöhnlich nennst. Sie sind Menschlich und sie sind Opfer. Opfer ihres eigenen Schicksals, Opfer der Lust anderer, Opfer des Zufalls, Opfer der Mächtigen und ob damals oder heute gilt stets das Recht des Stärkeren und diese Lehre ist es, die jeder eines Tages lernt, doch für viele kommt dieses Wissen zu spät und einige Leben bis dahin durch "Glück" - oder was auch immer es sein mag - glücklich, doch ein großer Teil lebt in einem ewigen Trott. Sie leben wie Maschinen in den Tag und fühlen sind kaum mehr am Leben, als ein maschinell am Leben gehaltener Komapatient."
Sein Blick glitt zu den Seerosen und wieder zurück zu ihr.
"Normal ist ein Begriff, der für viel verwendet wird und doch kaum Aussagekraft hat, für mich ist es durchaus normal Dinge aus dem Nichts zu erschaffen." Dann verfinsterte sich sein Blick. "Auch war für mich eine Zeit lang durchaus normal zu töten. Ich habe vermutlich mehr getötet als andere Lebensjahre haben mögen, ob Mensch, Dämon, Vampir und welche Geschöpfe mir noch untergekommen sein mögen. Ich habe viele schlechte Dinge getan und davon mögen diese Tode noch die Geringsten gewesen." Dann wurde sein Blick wieder ruhiger.
"Mir wurde bereits, als ich jung war, gezeigt dass nur derjenige, der Macht hat auch die Freiheit hat Entscheidungen zu treffen. Ich wurde als Adliger geboren und doch gab es auch damals immer jemanden, der über mich bestimmen konnte. Der mir vorschrieb wie ich zu leben hätte. Der mir meine Freiheit nahm und das obwohl ich mehr Freiheit hatte, als viele es zu dieser Zeit jemals gehabt hätten. Doch das wichtigste wurde mir verwehrt und als ich es mir dennoch nehmen wollte, wurde mir erneut gezeigt, dass es jemanden gab, der Mächtiger ist als ich und wieder wurde es mir verwehrt und schließlich durch meine Machtlosigkeit für immer verwehrt."
Seine Augen schlossen sich wieder, als er merkte dass der Schmerz zurückzukehren drohte bei der Erinnerung an den Tod seiner Silenya. Seiner Liebe, die ihm erst verboten und schließlich für immer genommen worden war und die einen Teil von ihm mit sich genommen hatte.
"Nein ich vermisse es nicht machtlos zu sein. Ich möchte nicht wieder dem Schicksal und den Launen Anderer ausgeliefert sein und ich möchte auch nicht menschlich sein, denn von allen grausamen Kreaturen, die diese Welt bevölkern ist keine so grausam und blutrünstig, wie es der Mensch ist."
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty28.08.11 20:39

Als sie ihre Stimme erhob, öffnete er seine Augen und schaute sie an, zunächst glaubte sie er versuche in ihr zu lesen, doch dann änderte sich sein. Ascan sah an, ohne sie wirklich zu sehen. Womöglich suche er nach den richtigen Worten oder sie würde auch keine wirklich Antwort bekommen, dachte sich Jeromy. Als Ascan dann zu sprechen begann, zuckte sie fast zusammen ob des Klanges seiner Stimme in der Ruhe des Raumes. Aber seine Worte erstaunten sie, denn es war mehr als sie jemals gehofft hätte zu erfahren und seine Worte lösten einen unglaublichen Sturm an Gefühlen in ihr aus. Das pure Chaos.

Von der Inquisition, den Verbrennungen zahlreicher Hexen, Magier und Vampire, der Hetzjagd auf Werwölfe und Gestaltwandler hatte sie bereits einiges gelesen, die Frage war nur aus welcher Epoche Ascan stammte. Ihr stellte sich ihr die Frage wie alt er wohl war. Mittlerweile schätzte sie den Magier auf ein halbes Jahrtausend, es gab schließlich Wesen, die noch älter werden konnten. Und danach schwenkten seine Worte um. Wenn er so von Opfern sprach, dann konnte sie sich auch dazu zählen. Sie selbst war Opfer des Zufalls oder des Schicksals geworden, aber zählte sie gleich zur Allgemeinheit?! Wut kochte in ihr auf und Jeromy wusste noch nicht einmal auf wen, auf Ascan oder den, der ihr das angetan hatte? Daraufhin hielt sie in ihren Bewegungen inne und senkte ihren Blick, der glasiger wurde, als sie sich in einem Wirrwarr aus Ascans Worten und den eigenen Gedanken verfing. Ihr Leben hatte man nie als Trott oder gewöhnlich bezeichnen können, es war immer chaotisch, so gut wie immer ein Desaster. Sie mag zwar nicht zufrieden gewesen sein, aber doch zum Teil glücklich, so lange sie Evy hatte. Damals, als sie noch zur der großen, stupiden Allgemeinheit gehört hatte. Was war falsch daran. Ein bisschen Normalität und Ordnung konnten einem auch das Gefühl von Sicherheit und Gewohnheit geben und in vielen Fällen reichte dies bereits aus um glücklich zu sein.Zugleich war aber auch was wahres dran. Die Menschen waren wirklich stets Gefangene ihres normierten, konzeptionellen und durch und durch organisierten Systems, das sie Leben nannten. Geprägt von Geboten und Verboten.

Doch das Folgende zeichnete unverhohlene Angst in ihr Gesicht, dennoch richtete sich ihr Blick unverwandt auf Ascan. Sein eigenes Gesicht und seine Stimme wirkten bedrohlich, als er so offen gestand getötet und Schlimmeres getan zu haben. Was wohl dieses Schlimmer war? Was konnte schlimmer als ein Mord sein? Doch sie fragte nicht. Ihr Unbehagen drückte sich in ihrer gesamten Haltung aus, die etwas steifer und langsamer wurde, bis zur vollkommenen Reglosigkeit. Sie wusste, dass er kein Unschuldslamm war und dennoch war es verschreckend es ausgesprochen zu hören. Aber sie brauchte ihm nichts davon vorzuwerfen, schließlich hatte auch sie getötet.
Das nächste löste jedoch wieder stummes Mitleid... nein, stummes Mitgefühl in ihr aus. Eingeschränkte Freiheiten... sie musste an die Wölfin denken und konnte nachvollziehen wie es war gefangen und eingesperrt zu sein. Und Verlust. Verlust des Wichtigsten, wie er es bezeichnet hatte. Es stärkte ihre Vermutung, dass es eine Frau war. In ihr Denken konnte sich nämlich das Denken, dass die Familie das Wichtigste war, nicht einfügen. Sie hatte noch nie einen Partner besessen, aber da konnte sie sich vorstellen, dass es sich so anfühlen musste, als würde ein Teil seiner Selbst wegbrechen. Irgendwie war das eine Erfahrung, auf die sie gern verzichten konnte.
Die Art wie Ascan dann die Augen schloss und sich Trauer auf sein Gesicht legte, ließen in ihr das Bedürfnis entstehen ihn trösten zu wollen. Sie wusste jedoch nicht wie, nicht was sie tun oder sagen sollte. Hatte sie überhaupt das Recht, würde er es gestatten? Bliebe immer noch das wie. Aber seine finale Antwort vertrieb das Gefühl kurz. Wie hatte sie auch zweifeln können, natürlich wollte er es nicht, wollte kein Mensch sein, er hatte alles: Macht, Einfluss, Jugend, sicherlich zahlreiche Frauen und Vermögen. Dennoch fand sie es traurig und empfand es als abwertend, sie wäre zu gern nur wieder ein Mensch. Es war nichts Schändliches dabei, wenn auch manche wirklich grotesk grausam waren.

Wieder senkte Jeromy ihren Blick, ihr Gesicht war ein Spiegel ihrer Emotionen. Sie fühlte sich unbehaglich und eingeschüchtert. Wollte am liebsten gehen. Und zugleich wollte sie ihm nahe sein. Aber es war eine mehr als ungünstige Situation, da es zu einer unpässlichen Intimität führen könnte, die Jeromy dringend umgehen wollte. Wieso musste es nur so kompliziert sein als Mensch. Wieso hatte sie bloß gefragt und in ihrem Kopf klopfte die Wölfin leise an. Jeromy war stärker, der Vollmond war vergangen. Aber dieses mal war es ein Angebot, dass sie die Führung übernehmen könnte, wenn es ihr als Mensch so schwer fiel.

„Ich sollte besser...“, gehen beendete sie ihren kleinlauten Satz in Gedanken. Verwirrt und unschlüssig saß sie allerdings da und starrte auf die Seerose vor sich. Sie wollte noch nicht gehen, denn obgleich sie sich unbehaglich fühlte und den dringlichen Drang zu fliehen hatte, hielt sie ein anderer hier. Wie Gravitation, die sie unweigerlich zu diesem Mann dort im Wasser anzog. Vermutlich lag das alles nur daran, dass die Verwandlung so kurz zurück lag. Sie senkte ihren Kopf leicht nach vorn, so wie sie es oft tat und die nassen Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Sie schloss die Augen und atmete einmal durch, die hätte jetzt liebend gern nachgegeben und die Wölfin zurück geholt.

Sich mit einer Hand am Rand festhaltend beugte sie sich über das Wasser, ein Stück weiter und sie wäre hinein gefallen. Ihre Finger griffen nach der Rose und zogen sie zu sich, ohne ihren Stiel zu zerreißen und sie von den anderen zu trennen. Sie war wunderschön. Er mochte schöne Dinge, doch was fand er an ihr, an Jeromy?

„Ich bin dir sehr dankbar für alles, was du für mich getan hast...“, sie schaute ihn ernst an. Es war so viel mehr, als sie erwartet hatte. „Ich würde dich so gern verstehen.“, diesmal war es ein kleines aber aufrichtiges Lächeln, wenn ihre Stimme auch traurig klang. “Wieso tust du das alles, Ascan? Unsere Abmachung beinhaltet so viel weniger als das.“ Ihre Augen schweiften noch einmal durch den Raum, als Symbol dafür, dass er sie nun zumindest zu einem Teil an seinem Leben teilhaben ließ.
„Es hat sich noch nie jemand so viele Mühe gegeben der Wölfin die Stirn zu bieten...“Sie schaute ihn fragend an. Das war sie einfach nicht gewohnt. Selbst James oder William hatten es nicht auf diese Art versucht.
Nach oben Nach unten
Ascan
Admin
Ascan


Magier
Lebensalter : 824
Tätigkeit : Leiter der Guardian
Anzahl der Beiträge : 225
Männlich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty29.08.11 15:41

Ascan konnte während er sprach, mitverfolgen wie sie sich zum Teil von seiner eigenen Traurigkeit anstecken ließ, auch konnte er Verwirrung und vielleicht auch etwas Angst aus ihren Zügen ablesen. Sie schien sich unbehaglich zu fühlen und dazu waren keine hellseherischen Gaben oder Gedankenlesen nötig um es zu erkennen. Ascan konnte nicht genau sagen wieso, aber ein Teil von ihm fühlte sich fast gekränkt davon, dass sie sich in seiner Gegenwart meist etwas unwohl fühlte. Ein Aspekt, der sehr seltsam war, denn es war bei "Gott" keine Seltenheit, dass sich Leute in seiner Gegenwart unbehaglich fühlten, spätestens dann, wenn sie mehr über ihn und seine wahre Macht erfuhren. Oder zumindest dachten bereits das volle Ausmaß seiner Kräfte zu kennen. Ihre Worte bestätigten nur dass sie sich unbehaglich fühlte, jetzt da er von sich sprach wohl noch mehr, als sie es sonst bereits tat, aber immerhin hatte sie gefragt und er hatte geantwortet und dies ohne die Wahrheit zu verdrehen. Er sah wie sie sich weiter vor beugte und für einen Moment dachte er sie würde zu ihm ins Wasser kommen, doch sie zog eine Rose zu sich heran und betrachtete sie. Dann sah sie ihn erneut an und ihr Blick veränderte sich.

Aufrichtiger Dank schien in ihrem Gesicht zu stehen. Er hörte ihren Worten zu und wieder wie zuvor dauerte es eine Weile bis er antwortete, jedoch diesmal mit einem Lächeln.
"Soll ich ehrlich sein?" Er sah sie an. "Ich weiß es selbst nicht was mich dazu bringt das hier zu tun, weshalb ich dir das eben erzählt habe, warum ich die Wölfin ebenso sehr wie dich kennen lernen möchte und aus einem mir bisher noch verborgenen Grund möchte, dass ihr mich beide akzeptiert." Er hielt inne und überlegte schüttelte schließlich den Kopf. "Akzeptanz ist noch zu wenig, ich bin sogar darum bemüht, dass ihr mich mögt und dennoch weiß ich nicht, weshalb ich das möchte." Ascan löste sich von der Ecke und schwamm eine Spur näher an sie heran, während sie die Rose in der Hand hielt.
"Es gibt niemanden, der heute noch lebt, den ich so nahe an mich heran gelassen habe und dennoch habe ich kein Gefühl von Besorgnis bei dir." Er bretrachtete die Rose eine Weile.
"Aber ich rede darum herum, schlicht und ergreifend ich weiß es nicht."
Dann hielt er erneut kurz inne und sah nochmal auf die Rose und sah erneut auf Jeromy.
"Wusstest du, dass ich, seit ich das hier besitze, noch kein einziges Mal hier war, ich habe es erschaffen und dennoch musstest erst du hier her kommen, damit ich es schätzen kann, was ich hier eigentlich habe."
Ascan war nun noch gut einen Meter von ihr entfernt und ließ einen Arm am Steg aufliegen, sodass er nun seitlich von ihr an die Mauer gelehnt war. Dann bemerkte er, dass sie nur in das Handtuch gekleidet war. Eine Tatsache, die ihm bis jetzt völlig entgangen war und vermutlich mit Schuld war weshalb sie sich unbehaglich fühlte.
"Ich war so frei und habe dein Gewand unten im Gästezimmer bereit gelegt.", sagte er etwas unbehaglich. Er vermutete, dass dies ein entscheidender Faktor war, weshalb sie nicht sofort gegangen war und das sie vermutlich recht bald aufbrechen würde, wenn sich dieser Umstand änderte.

Ascan suchte ihren Blick und ein leichter Ausdruck von Wehmut trat in seinen Blick, auch wenn dieser kaum merklich war und seiner Stimme nicht anzuhören.
"Wenn du möchtest bringe ich dich auch zurück zum Sanctuary."
Nach oben Nach unten
Katherina Wolkowa
Admin
Katherina Wolkowa


Werwölfin
Lebensalter : 27
Tätigkeit : Mitarbeiterin im Guardian
Anzahl der Beiträge : 250
Weiblich

Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty29.08.11 17:42

Ascan lächelte sie tatsächlich wieder an und dieses Lächeln hatte etwas, das sie selbst lächeln ließ. Ganz ehrlich? Sie nickte entschlossen grinsend. Dann verschwand das Grinsen sofort und sie starrte ihn nur verblüfft an. Er wusste es nicht?

„Dann gibt es wohl auch Dinge, die der mächtige Ascan nicht weiß!“, spöttelte Jeromy gespielt triumphierend, konnte ein Grinsen jedoch nicht verbergen und zog zugleich herausfordernd die Augenbrauen hoch. Allein diese Vorstellung vertrieb ihren Trübsinn. Sie fand wirklich Gefallen daran, denn auch wenn er gesagt hatte, er wolle nicht menschlich sein, war das einer der Gründe weshalb er menschlich war – jedenfalls manchmal. Während er sich in Bewegung setzte, ließ Jeromy von der Rose ab und setzte sich wieder auf, stattdessen begann sie wieder Bewegungen mit ihren Beinen im Wasser zu machen und verursachte wieder Wellen, die die Rosen ein Stück weit wegschwemmten. Seine folgenden Worte verwandelten das Grinsen in ein zaghaftes Lächeln, fast scheu aber bedächtig strich sie sich einige Strähnen wieder aus dem Gesicht hinters Ohr. Sie empfand es schon fast als Kompliment, dass es zur Zeit niemanden gab gab, der ihm so nahe stand. Sie stand ihm nicht wirklich nahe, sicher ein Zeichen, dass er kaum jemanden an sich ran ließ. Und dass sie hier her kommen musste, damit er es schätzen musste... mit Sicherheit. Wieso glaubte sie nur, dass dass er das hier bereits mindestens einmal genossen hatte mit einer Frau, soder besser in einer Frau.

„Und was ist mit der Frau, der der Bikini gehört?“, erschreckt, dass sie diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte schaute sie ihn an und schüttelte ganz schnell den Kopf. „Tut mit Leid, vergiss das wieder, streich es. Geht mich nichts an,hab ich niemals gesagt!“, plapperte sie nervös drauf los und schaute weg, während sie es mit einer kurzen wedelnden Handbewegung abtat. Und dann war er neben ihr, wenn auch in einigem Abstand. Sie spürte seinen Blick auf sich und dann seine Bemerkung über die Kleidung. Stimmt. Für den Moment hatte sie fast vergessen, dass sie nur das Handtuch an hatte.
Und dann sein Vorschlag sie zum Sanctuary zu bringen? Wollte er sie los werden? Aber sie wollte noch nicht gehen, jetzt da sie sich gerade wohl zu fühlen begann. Doch auch als sie ihn anschaute, hatte auch sein Blick etwas eigenartiges.
Jeromy schloss die Augen, legte den Kopf zurück und atmete mit einem leichten, aber glücklichen Lächeln durch. Sie wirkte Jahre jünger und nicht mehr so zynisch und angespannt wie sonst. Ihr Atem war leise zu hören.
„Es ist so still...“, murmelte sie mit geschlossenen Augen. Sie konnte wie Wölfin nicht hören.
„Ich mag diesen Ort...“, dann schlug sie plötzlich die Augen auf und schaute Ascan mit gespielter Enttäuschung an. „Ich kenne den Weg und ein bisschen Auslauf wird mir nicht schaden... aber was ist denn mit meiner versprochenen Hausführung. Hier gibt es sicherlich noch einige skurrile Dinge zu entdecken.“ Dann überlegte sie und führte den Zeigefinder an die Lippen, tippte drei mal darauf und grinste Ascan breit an, als hätte sie die Lösung.
„Hm... aber ich glaube, ich weiß die Antwort auf das wieso … Du magst mich!“, grinste sie frech, holte aus und bespritze Ascan mit einem ordentlichen Schwall Wasser. Sie wollte den Überraschungsmoment nutzen, sprang auf und machte sich bereits daran sich vor einem Gegenangriff zu schützen, indem sie in Richtung Ausgang rannte.
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Eismondmorgen Empty
BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen Empty

Nach oben Nach unten
 
Eismondmorgen
Nach oben 
Seite 1 von 5Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4, 5  Weiter

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
world of darkness :: The Past - Once upon a time :: Once upon a time :: III. Ascan & Jeromy - The Guardian-
Gehe zu: