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 Eismondmorgen

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BeitragThema: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty26.08.11 8:53

das Eingangsposting lautete :

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EINSMONDMORGEN

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Kanada - Vorortschauft von Vancouver
Ascans Anwesen
02. Februar 2010

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Ascan
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty29.08.11 19:30

Sie grinste ihn ebenso so an wie er sie und ihre ganze Mine und ihr ganzes Verhalten schienen sich in Sekunden zu verändern. Sie schien nahezu so, als würde ein Großteil der eben entstandenen unangenehmen Spannung zwischen ihnen einfach verschwinden und ein keckes und offenes Spiel starten. Frei von vorgegebenen Regeln, so wie Kinder wohl spielten, nur das ganze auf einer rhetorisch höher angelegten Ebene, ohne das man jedoch tatsächlich darauf achtete. Ihre kleine Anspielung ließ Ascan nur weiter schmunzeln, er hatte das Ding ganz vergessen. Nun Bikini konnte man es wohl nicht nennen, die Bekanntschaft - von der er nicht einmal mehr den Namen wusste und die sich an ihre Begegnung überhaupt nicht mehr erinnern konnte - hatte eindeutig eine Vorliebe für knappe Sachen gehabt, denn ihr ganzes Outfit hatte nicht viel mehr bedeckt, obwohl es aus einem "Rock" , den man in anderen Kreisen wohl auch als Gürtel hätte tragen können, und einem Korsett bestanden, das jedoch zu einem sehr großen Teil offen gewesen war und weniger der ursprünglich formenden Funktion, als viel mehr der hervorhebenden Funktionalität gedient hatte.

Doch Jeromy schien das Thema peinlicher zu sein als Ascan, für ihn war es etwas absolut normales und nichts, das er nun verheimlicht hätte und schon gar nichts, dessen er sich geschämt hätte. Der menschliche Körper war nun mal zur Fortpflanzung geschaffen worden und nicht zur Abstinenz. Abstinenz war wohl die abnormste aller sexuellen Neigungen und Ascan hatte diese fast 50 Jahre betrieben und hatte einiges nachholen müssen. Es war etwas rein Körperliches gewesen, wenn auch deswegen bei Weitem nichts Minderwertiges. Er hatte seine Gespielin durchaus genossen und soweit er es ihren Geräuschen und Gedanken hatte entnehmen können, wäre sie wohl sehr enttäuscht, wenn sie wüsste welche Erinnerung man ihr genommen hatte. Doch auch wenn er es genossen hatte, war er mit ihr nicht einmal hier gewesen, geschweige denn dass er mit ihr etwas anderes als Befriedigung gesucht hätte. Der Bikini war dort gelandet, weil sie am nächsten Morgen, kurz bevor er sie in ihre Wohnung zurück gebracht hatte, noch duschen gewesen war. Allerdings spielte das jetzt keine Rolle, da Jeromy bereits vom Thema ablenkte.

Schließlich schien auch der Rest der Spannung von ihr abzufallen und sie lehnte sich zurück und schloss die Augen, ohne das sie bemerkte, dass sie Ascan für einen kurzen Moment mehr Bein zeigte, als sie es vermutlich gewollt hatte und unwillkürlich stieg in Ascan ein leises Gefühl der Begierde auf, das jedoch aufgrund ihrer veränderten, ruhigen Stimmung schnell wieder verstummte. Ascan war wie bereits erwähnt kein Freund der Abstinenz, doch er hatte die pubertäre Phase, in der die Hormone mehr Kontrolle über einen hatten als man selbst, schon ein paar Jährchen hinter sich.

Ihre ersten Worte ließen einen Teil Ascans nahezu freudig ausrufen, doch das ließ er sich natürlich nicht anmerken, sie würde also nicht jeden Moment von hier weglaufen, sobald sie dies ohne zu erfrieren könnte. Dann jedoch, auch wenn ihre Worte eher spielerisch klangen und einen leicht scherzhaften Ton hatten und so offensichtlich waren, fügten sie Ascan doch eine leichte Verwirrung zu. Es war etwas absolut Logisches, etwas absolut Einfaches und selbst für ein Neugeborenes wohl nachvollziehbar. Er mochte sie und dennoch, diese Tatsache - obwohl sie ihm doch schon längst klar gewesen sein müsste - aus ihrem Mund zu hören, wirbelte seine Gedanken und sehr, sehr tief vergrabene Emotionen durcheinander. Es war eine Sache, es unbewusst zu ahnen und eine andere es vor sich selbst zu akzeptieren, dass Jeromy es tatsächlich geschafft hatte, ihm so nahe zu kommen, dass er sie mochte. Nein, nicht nur so wie er zum Beispiel William akzeptierte und auf dessen Fachgebiet sogar schätzte, nein er mochte sie. Nicht ihre Fähigkeiten, nicht ihre Macht, nicht ihr Ansehen, nicht ihre Nützlichkeit, er mochte einfach sie, Jeromy selbst und diese Erkenntnis ließ ihn abwesend nicht einmal bemerken, was sie tat, bis ihn das Wasser und ihr freches Grinsen, das sich in seine Erinnerung schob, gleichermaßen trafen und er sie so schnell auf und davon flitzen sah, dass er nur noch durch Magie etwas tun hätte können. Seine Hand griff zwar noch nach ihrem Fuß um sie ins Wasser zu ziehen, doch verfehlte sein Griff ihr Fußgelenk und sie entkam bis zur anderen Seite des Ufers.

Ascan schwamm ihr nach, sodass er nahezu wieder dort stand, wo er zuvor mit geschlossenen Augen vor sich hingedöst hatte und erneut bot ihm ihr schnelles Laufen einen kurzen Einblick auf das, was sie verbarg, als sie zum Stehen kam und ihn ansah. Ascan grinste, er musste sich selbst eingestehen, dass er es sogar sehr schätzte, wenn man nicht sofort alles erkennen konnte und nur kurze Einblicke bekam, sodass viel Spielraum für Fantasien blieb. Auch wenn er sie schon nackt gesehen hatte, doch das war in anderen Situationen gewesen und hatte nichts mit dem momentanen Gedanken zu tun. Als sie stehen blieb um wohl etwas erstaunt nach ihm zu sehen, da sie es geschafft hatte seiner Rache zu entkommen, spannte Ascan seine Arme bereits am Rand und meinte zu ihr.
"Würdest du kurz?", und er nickte mit dem Kopf in die Richtung, in die sie gelaufen war, als Zeichen, dass er herauskommen würde. Doch ohne weiter abzuwarten, schwang er sich scheinbar mühelos aus dem Wasser heraus und tropfte den Boden voll. Von seinen Haaren rann das Wasser einen Moment noch in kleinen Rinnsalen den Rücken hinab, ehe scheinbar aus dem nichts ein Handtuch erschien. Natürlich hätte er sich auch magisch abtrocknen können, allerdings empfand sogar er es als übertrieben sogar solche Tätigkeiten durch Magie zu ersetzen. Lediglich die Haare schienen um Einiges schneller zu trocknen, als sie es wohl gewöhnlich getan hätten.

Dann folgten erneut leise Worte "ofil'nisha ann'ish" und so wie das Handtuch aus dem nichts erschienen war, verhüllte bereits nach wenigen Augenblicken frische Kleidung, die jedoch der glich, die er zuvor angehabt hatte, seinen Körper und Ascan trat näher an sie heran.
"Möchtest du dich noch anziehen oder sollen wir so mit der Führung beginnen?" Seine Stimme klang jungenhaft und ein kecker Schalk schwang darin mit.
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Katherina Wolkowa
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty29.08.11 20:21

Jeromy hörte das Rauschen des Wassers, als er sich hindurch bewegte und beschloss stehen zu bleiben. Sein erster Racheakt war ins Leere gegangen und irgendwie konnte sie nicht glauben, dass ein erneuter stattfinden würde, denn hätte er es vorgehabt, wäre sie bereits im Wasser gelandet, vermutete Jeromy jedenfalls. Sicher konnte sie sich nie sein. Sie sah wie seine Hände sich auf den Rand des Beckens aufsetzten und sich seine Muskeln anspannten, sie hörte auch seine Bitte. Doch noch bevor sie realisiert hatte und der Bitte nachkommen konnte, sah sie bereits mehr nackte Haut. Noch während sie sich abwandte, glitten ihre Augen an seinen Schultern hinab, seinem Oberkörper und... sie wurde knallrot. Ein Rot, das bisher keiner Rottönung in ihrer Intensität gleich kam.
Jeromy gab ein leises Wimmern von sich. Sie hatte doch gar nicht wissen wollen was er trug oder auch nicht. Langsam setzte sie sich in Bewegung mit gesenktem Blick. Verdammt, war das peinlich. Er konnte doch nicht einfach... Nicht daran denken, versuchte sie sich abzulenken.

„Hättest du mich nicht vorher vorwarnen können?“, beschwerte sie sich jämmerlich, doch ihre rote Gesichtsfärbung wollte einfach nicht verschwinden. Ohne sich nach ihm umzusehen, ging sie weiter und hörte seine Stimme etwas murmeln, dann seine Frage und während sie den Raum verließ, kamen bald seine Schritte in ihrem Rücken dazu. Sie wand sich noch nach ihm um, ohne Ascan wirklich anzuschauen, dennoch bemerkte sie erneut das viele Schwarz und war sehr erleichtert. Sie konnte nicht leugnen, dass er attraktiv war und wirklich gut be... mittelt. Aber das war doch näher als sie einem Mann sein wollte.

Anziehen?, drängte sich seine Stimme in ihre Gedanken.
„Das habe ich gerade vor!“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und stapfte davon zum Gästezimmer, den Weg hatte sie sich schließlich gemerkt. Und siehe da, ihre Sachen lagen auf dem Bett. Sie sah Ascan erwartend an, dass er den Raum verließ, was er auch tat. Manchmal war er eben ganz ein Gentleman. Ein letzter Blick ihrerseits, der ausdrückte: wag dich! Und die Tür schloss sich hinter ihm.
Tatsache, er hatte ihre Sachen auf den Kellergewölben her teleportiert. Sie streifte sich ihren Slip über, Top, Pullover, Jeans, Schuhe. Hm... es wurde aber auch wieder Zeit die weniger bequemen Klamotten aus dem Schrank zu holen, der Vollmond war schließlich vorbei und sie fühlte sich gut. Gut gelaunt und ruhig. Ruhig genug um sich sogar ein Paar modische Quälereien anzutun. Aber nicht jetzt. Sie trat schnell aus dem Zimmer heraus und sah Ascan bereits auf sie warten. Sie lächelte und verstand einfach nicht, wie ein Mensch so unterschiedlich sein konnte. Mal unterkühlt sachlich, dann wieder traurig und melancholisch, dann wieder durch und durch zuvorkommend, charmant, fast sogar besorgt, lustig und liebenswert und dann wieder gefährlich.

„Ich wär dann soweit, die Führung kann beginnen!“, grinste sie erneut und versuchte die Röte zu verdrängen, die noch immer – zwar nun heller – ihr Gesicht zum Leuchten brachte. Aber sie war gespannt wie viel er ihr zeigen würde, ob er wieder so aufrichtig zu ihr sein würde?
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Ascan
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty30.08.11 19:33

Ascan: Noch während sie sich wegdrehte, konnte er sehen wie sie rot anlief und er stellte doch etwas selbstzufrieden fest, dass sie wohl mehr gesehen hatte, als sie wollte und sie wohl nicht sehr abgeneigt davon schien. Wie schön musste es manchmal sein, wenn man noch so unerfahren war, dachte sich Ascan grinsend; ihre Beschwerde als Einziges mit einem breiten Grinsen quittierend und einem kurzen Augenzwinkern bevor er ihr ins Gästezimmer folgte und kurzer Hand gleich hindurch schritt und die Tür hinter sich anlehnte. Es dauerte nicht lange und sie erschien ebenfalls angezogen an seiner Seite. Schade eigentlich, dachte sich Ascan und schenkte ihr erneut ein kurzes, nahezu anzügliches Lächeln, das jedoch sofort von seinem sonstigen charmanten Lächeln abgelöst wurde, sodass wohl eher die Frage blieb, ob es nun tatsächlich da gewesen war oder ob man es sich nur eingebildet hatte. Immer noch zierte ein leichter Rotton ihre Wangen und ihr Gesicht und er fand es sehr amüsant, dass sie so darauf reagierte. Es war lange her das ihm jemand untergekommen war, der diesbezüglich noch unschuldig zu sein schien.

Dann nickte Ascan auf ihre Aussage hin. Nun dann sollte sie mal eine kleine Führung bekommen. Wenn sie tatsächlich mehr aus der Bibliothek wissen wollte, dann würde sie mehr als nur ein paar Stunden Zeit brauchen und gewiss mehr als eine Führung. Doch dennoch deutete Ascan mit einer kurzen Handbewegung zur Tür links von ihnen und ein durch einen immer noch leicht amüsierten Blick und durch ein Lächeln verfeinertes "Ladies First" erklang. Während er ihr folgte. Die Türen schwangen so wie beim Eingang von alleine auf und unverkennbar eröffnete sich der Blick auf eine durch eine Glaskuppel erhellte Bibliothek, die wohl des Nachts einerseits durch einen großen Magischen Luster, der in der Mitte hing und andererseits wie in alten Zeiten von bereitstehenden Kerzen erhellt wurde. Zwischen den Regalen waren einzelne Nischen, wo man Platz nehmen konnte und an einigen weiteren waren sogar kleine Schreibtische, auf denen Feder und Tintenglas, so wie einzelne Blätter und Pergamentseiten bereitlagen.

Sie selbst standen auf einer Art Galerie, so das sie nahezu den kompletten unteren Teil der Bibliothek überblicken konnten und links und rechts von ihnen schwangen sich ebenfalls die Bücherschränke gut 3 Meter bis zur Decke. Das Obere Geschoss war wohl eher dem Überblick gedacht, denn hier befanden sich die Regale nur in die Mauer eingelassen und die Galerie führte sowohl links als auch rechts an ihnen entlang bis zu jeweils einer Treppe, die im gegengleichen Rundbogen nach unten führte und somit zur eigentlichen Bibliothek, wo die Schränke beinahe doppelt so hoch waren und man selbst die mittleren Regale nur mit einer Leiter erreichen konnte. Wovon auch in jeder Reihe Verschiebbare montiert war. Ascan sah zu Jeromy.
"Das hier ist die Bibliothek des Hauses, zwar keine waren Schätze darunter, doch zumindest einen kleinen Teil an Literarischem Gedankengut das auch von Wert ist kann man hier durchaus finden."
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Katherina Wolkowa
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Katherina Wolkowa


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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty31.08.11 10:17

„Was gibt es denn da so süffisant zu grinsen?“, stichelte Jeromy, als Ascan sie noch immer mit diesem Blick betrachtete, als fände er sie sehr unterhaltsam. Mit fragend hochgezogenen Augenbrauen, kam sie seiner Aufforderung nach und schritt an Ascan vorbei. Zielstrebig ging sie auf die Tür zu, die vor ihnen lag und kaum dass sie davor zum Stehen kam, schwangen die Türen nach innen auf. Sie fand sich auf einer kleinen Plattform und stockte sogleich.
Das viele dunkle Holz, die Treppen, die meterhohen Regale, die eine Vielzahl an Büchern enthielten. Dann blickte sie hinauf und erblickte die Glaskuppel, durch die man im Augenblick nur grauen Himmel und vereinzelte Sonnenstrahlen erblickte. Bei Nacht musste es ein wundervoller Anblick sein. Sie trat näher ans Geländer und blickte sie um, entdeckte den antiken Leuchter.

„Wow...“, hauchte Jeromy sichtlich beeindruckt. Das alles hier ließ ein Blick aus die Schöne und das Biest in ihren Gedanken erscheinen, was sicherlich unpassend, denn Ascan war kein Biest und sie ganz bestimmt keine Schönheit. Aber es ließ sich nicht leugnen, dass es ihr wie in einem Märchen vorkam. Wie verzaubertes Schloss, in das sie sich immer mit Evy gewünscht hatte, wenn ihre Mom einmal mehr Wochen lang auf Tour verschwand und ihr Vater auf der Arbeit war oder nachdem er einen seiner bekannten Tobsuchtsanfälle gehabt hatte. Wie ein kleines Mädchen blickte sie ihn mit funkelnden Augen an, ihre Begeisterung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Du untertreibst sicher!“, doch ihre Aufmerksamkeit galt Ascan nicht lange. Jeromy setzte sich bereits in Bewegung, aber ihre Schritte waren langsam und ihr Blick wirr, er blieb nirgends lang und sie versuchte doch jede Kleinigkeit in sich aufzunehmen. Sie trat an eines der Regal und ihre Finger strichen ganz leicht über mehrere Einbände, die alt erschienen und deren Buchstaben sie nicht entziffern konnte.
„Ich bin mir sicher, dass hier einige geistige Schätze verborgen sind.“,dann bleib sie stehen. „Es gibt Sammler, die würden dir Unsummen für solche Bücher bieten.“ Sie bereits einen kleinen Einblick in den Kunst- und Handelsmarkt antiker Gegenstände während eines Seminars auf der Uni erhalten. Und einige der Werke hier mochten sich ein Jahrtausend überlebt haben.
„Das ist einfach... unglaublich...“ Sie ging ein paar Schritte weiter und zog ein Buch auf dem Ragal heraus, das in lateinischen Lettern geschrieben war. Sie schlug es auf und überflog einige Zeilen kurz, bevor sie es wieder behutsam zurückstellte. Sie kam schließlich wieder ebenso langsam auf Ascan zu und grinste ihn an, führe sie etwas im Schilde.
„Glaubst du, der Hausherr erlaubt mir mich bei Gelegenheit hier besser umzusehen, wenn ich verspreche ganz artig und sorgsam zu sein?“ Sie zweifelte nämlich kaum, dass sie hier auch den ein oder anderen Hinweis auf ihre „Krankheit“ finden würde.
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty31.08.11 18:47

Ascan beobachtete sie, während sie vor sich hin träumte und alles in sich aufnahm. Ihre gelegentlichen, entzückten Freudenausrufe, ihr bedächtiges und zugleich kaum erwartendes Voranschreiten und Abtasten der Bibliothek. Erst Schritt sie die oberen Reihen entlang, dann folgte sie der Treppe hinab, wo sie weiter Reihe um Reihe abschritt und jegliches Gefühl für Raum und Zeit verlor, zumindest für den Moment. Ascan jedoch war mindestens ebenso erfreut über ihre Reaktion, wie sie es über die Bibliothek war. Ihr in sich gekehrter Blick, wenn sie über die Buchbände strich, ihr sanftes Lächeln, wenn sie kurz an einem Punkt verharrte um dann doch ruhelos weiter zu gehen, all das ließen sie eher wie ein unstetes Kind denn eine Erwachsene wirken und dennoch war nur zu deutlich erkennbar, dass sie wusste, was sie tat. Ihr Blick schien stets genau die Bücher zu finden, die selten waren und ihre Hände strichen über deren Einbände wie eine Liebkosung.

"Ich habe mehr Geld, als ich jemals verbrauchen werde und wenn ich wollte, könnte ich mir so viel Geld erschaffen um damit eine Weltwirtschaftskrise zu verursachen.", sagte er scherzhaft ihren Vorschlag abtuend. "Also bin ich lieber selbst der Sammler, der Unmengen...", er hielt inne, nun ja rechtmäßig erworben war es eigentlich nicht, zumindest kam es auf die Auslegung dieses Satzes an. "… an Geld für seltene Bücher ausgibt." Vollendete er den Satz.


Wieder schien sie abgelenkt zu sein, er folgte ihr schlicht Reihe um Reihe, bis sich ihr Blick von abwesend auf verschmitzt änderte. Sie schenkte ihm ein süßliches Lächeln, während sie langsam auf ihn zu schritt. So so, nun das müsste er sich wohl noch überlegen und er schenkte ihr ein ebenfalls breites Lächeln.
"Wenn die Dame denn als Gegenleistung bereit wäre mir beim Frühstück Gesellschaft zu leisten, werde ich dem Hausherren den Vorschlag unterbreiten." Sein Grinsen wurde etwas frecher und ein kurzes Zwinkern folgte, bevor er erneut die Stimme anhob.
"Allerdings war es das jetzt noch nicht mit der Führung, es sei denn du möchtest nicht mehr sehen?"
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Katherina Wolkowa
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty31.08.11 22:51

Jeromy hatte noch nicht einmal bemerkt, dass Ascan sie beobachtet hatte. Sie sah ihn erst, als sie so dicht vor ihm stand und schockiert direkt in seine dunklen Augen schaute, als er sprach. Seine Stimme hatte einen Unterton, der ihr verraten sollte, dass es nur ein Scherz war, aber etwas daran machte sie skeptisch. Zudem verstand sie nicht ganz, weshalb jemand wie Ascan, der alles durch Magie haben konnte überhaupt noch Geld brauchte. Gespannt wartete sie auf Ascans Entgegnung. Das Grinsen auf seinem Gesicht ließ sie bereits ahnen, dass so etwas wie ein „Ja“ kommen würde, allerdings mit einem Haken. Umso erstaunter war sie erneut, als Ascan sie als „Gegenleistung“ - wie er es nannte – zum Frühstück einlud.
Doch allein sein Zwinkern und sein freches, jungenhaftes Grinsen ließen sich ihre Wangen erneut leicht rosig färben. Kein greller auffälliger Rotton, sondern ein kaum sichtbares Rosa, das ihr Gesicht nicht länger blass und müde aussehen ließ, sondern sie gleich um wenige Jahre jünger machte - lebendiger. Geschmeichelt und zugleich etwas unangenehm berührt blickte Jeromy auf ihre Schuhe hinab.

„Na ja, unter Dame verstehe ich etwas anderes. Wie damenhaft ist es sich einmal im Monat in ein Monster zu verwandeln und sich von oben bis unten mit Blut zu besudeln.“ Doch der Moment dauerte nicht lange an. Bald sah sie Ascan wieder an. Ihre Augen verengten sich in gespieltem Misstrauen.
„Wenn das alles an Gegenleistung ist...“, tat sie überlegend, nickte dann aber zustimmend.
„Dieser Einladung würde ich nur liebend gern nachkommen.“, ließ Jeromy theatralisch verlauten und deutete einen Knicks an, ihren imaginären Rock anhebend. „Aber zuerst würde ich gern auch den Rest des Hauses kennen lernen.“

Aus einer irrsinnigen Eingebung trat sie noch näher an Ascan heran und streckte ihre Hand nach ihm aus, als wolle sie sich bei ihm einhängen, unterließ dieses Bedürfnis im letzten Augenblick und schritt an ihm vorbei als wäre nichts gewesen, ihre Finger steiften gerade noch so seinen Ärmel. Woher dieses Bedürfnis gekommen war, konnte sie nicht mal ahnen. Es war einfach da gewesen, so als wäre es eine vertraute Geste zwischen ihnen, was aber unmöglich war. Sie schritt durch die Bibliothek, bis sie schließlich eine Tür hinter sich gelassen hatte und bei der zweiten ankam, denn dort glaubte sie noch eine Tür gesehen zu haben von draußen aus dem Flur. Außerdem musste dieser Stock und der nächste jeweils einen weiteren Raum beinhalten - wie von der Raumteilung zu schließen war – die sie bisher noch nicht kannte. Sie trat hinaus aus der Bibliothek Ascan dicht hinter sich wissend und blieb vor der gegenüber liegenden Tür stehen – weit genug entfernt, als dass diese nicht aufschwang - blieb sie stehen und schaute Ascan ernst an.

„Aber im Ernst, könntest du das wirklich... ich meine das mit der Wirtschaftskrise?“ Irgendwie ließ es sie nicht los, ob er wirklich so mächtig war. Ungeachtet, dass sie ihm einige der höheren Wesen sicher in den Weg stellen würden um die zu verhindern.
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty01.09.11 10:56

Ascan stellte zufrieden fest ,dass auch Jeromy wohl nicht gänzlich gegen seinen doch vorhandenen Charme unempfänglich war, als ein leichter Rosa-ton ihr Gesicht erblühen ließ, wie es jetzt wohl in vielen der hier vorhandenen Bücher umschrieben wäre. Ihre Aussage ließ Ascan kurz stutzen, denn auf Anhieb fielen ihm da gleich mehrere sehr damenhafte Exemplare ein, die sich vielleicht nicht in einen Wolf verwandelten, aber - wenn man an Erzsébet Báthory zurückdachte - konnte man ihre Worte immerhin wörtlich nehmen. Außerdem nahm diese ja die Blutbäder exakt aus dem Grund weil sie damenhaft oder anders ausgedrückt jung und schön bleiben wollte. Allerdings behielt er diese Gedanken für sich, es schien ihm, dass es Jeromys Ego vielleicht nicht so gut tun würde mit einer solchen Person verglichen zu werden, auch wenn man etwas damenhaftes Benehmen und äußere Schönheit bewertete, die Blutgräfin - wie sie heute genannt wird - sicherlich nur wenigen Frauen hinten nach stand.

Etwas misstrauisch und scheinbar doch erfreut nahm sie schließlich sein Angebot an und ging dann erneut an ihm vorbei. Für einen kurzen Moment dachte er, sie wolle sich bei ihm einhängen und obwohl seit dem letzten mal zumindest ein Tag vergangen war, schoss ihm eine Erinnerung durch den Kopf: wie Silenya exakt die selbe Bewegung auf ihn zugemacht hatte, mit beinahe dem selben Grinsen auf den Lippen und sich bei ihm eingehängt hatte. Doch der Moment verging so schnell wie gekommen war, und bis auf den leichten Druck ihrer Finger, während sie an ihm vorbei ging, blieb nichts davon zurück.

Ascan folgte ihr schließlich durch die Bibliothek, bis sie sie verlassen hatten und sich wieder im Flur befanden. Dann jedoch drehte sie sich zu ihm um und sah ihn ernst an. Ascan fragte sich weshalb der plötzliche Sinneswandel, doch ihre Frage ließ ihn sogar ein kurzes, amüsiertes Lachen lachen.
"Nun, ich habe es noch nicht probiert, also kann ich dir darauf keine genaue Antwort geben, aber wenn das sogar ein paar Bankdirektoren schaffen, kann es wohl nicht so schwer sein." Er grinste sie breit an und trat einen Schritt weiter, sodass er nun neben ihr stand. Natürlich war ihm klar, dass es bei Weitem nicht ganz so einfach werden würde, schon allein da es bei Weitem auch noch mächtigere Wesen als ihn gab, wenn auch nicht so viele, als dass er sich deswegen wirklich sorgen würde, außerdem war Ascan klug genug den Großteil derer, die zumindest einmal von ihm gehört hatten, im Auge zu behalten und sich größtenteils aus deren Angelegenheiten raus zu halten.

Dann schritt er auf die Vorratskammer zu, hielt dann jedoch kurz inne. "Dort oben solltest du besser nichts anfassen solange du nicht weißt, was es ist." Er zog etwas warnend die Augenbrauen zusammen. "Könnte sonst ziemlich schmerzhaft oder unangenehm werde." Dann trat er in den Vorratsraum ein und deutete ihr ihm zu folgen. Er durchquerte den Raum und trat am anderen Ende die Treppe hinauf. Die Luke, die ins obere Stockwerk führte, das auf Höhe des Gästezimmers lag, öffnete sich ebenfalls, wie auch nahezu alle Türen zuvor wie von Geisterhand und gab freien Blick auf einen zwar spartanisch eingerichteten, jedoch nahezu überfüllten Raum. Auf Regalen und Büsten waren Amulette, Ketten, Ringe und anderer Schmuck und Geschmeide zu erkennen. Über scheinbare Ausstellungspuppen waren Umhänge und andere Kleidungsstücke gehängt, vereinzelt blitzten glatt polierte Schwerter, Dolche und andere Waffen und ebenso fanden sich scheinbar längst verrostete daneben, bei denen man schon befürchtete, dass sie durch den bloßen Anblick bereits zu Eisenstaub zerfallen würden.

Davon abgesehen gab es noch sehr sehr viel allerlei von nahezu allem, Kelche, Kisten, sogar eine Pistole, die ihrer Bauweise nach wohl eine der ersten jemals gebauten sein mochte und mehr an eine Flinte in Miniaturformat erinnerte denn an eine Pistole. Ein Wandspiegel, so wie ein kleiner Handspiegel und noch einiges mehr, als das man überhaupt hätte in dem geordneten Chaos tatsächlich alles erkennen können. Ascan trat einen Schritt zur Seite, sodass auch Jeromy von der Treppe heraufsteigen konnte in den Raum, der einzig durch das Licht von seltsam glühenden Steinen erhellt wurde, die jedoch mindestens ebenso viel Licht spendeten wie eine normale Lampe. Sie waren seltsam verformt und wenn man schnell darüber sah, kam es einem fast so vor als würde sich die schwammige Oberfläche bewegen.
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Katherina Wolkowa
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty02.09.11 16:55

Auf Ascans Antwort folgte beinahe so etwas wie eine kurze Enttäuschung, dicht gefolgt von Erleichterung. Sie wusste nicht genau was sie von ihm und seinen Mächten halten sollte. Es war sonderbar. Auf der einen Seite mochte sie sie, da sie Teil von Ascan waren, auf der anderen Seite empfand sie sie als gefährlich. Aber etwas an dieser Gefahr zog sie auch an. Sie nickte nur schlicht als Antwort und folgte Ascan.
Als Ascan erneut den Vorratsraum betrat, wolle Jeromy fast schon sagen, das kenne ich bereits, tat es aber nicht, da kaum als sie angesetzt hatte, Ascan ihr zuvor kam. Seine Warnung hallte in ihren Gedanken nach. War sie denn ein Kind, etwas verdrießlich verschränkte sie die Arme vor der Brust und schaute Ascan trotzig an. Hielt er sie denn für so dumm? Nun ja, ihre Neugierde durfte man immer hin nicht unterschätzen, aber dass sie nach Sachen griff... so viel Intuition hätte er ihr doch zutrauen können. Wieder nickte sie: „Gut.“
Doch anstatt ihr einfach den Raum zu erklären, führte er sie weiter, durch eine Tür, die ihr kaum aufgefallen war, dann weiter hinauf. Und der Raum, der sich ihr nun bot, war ebenfalls eine Sammlung. Kaum dass sie den Raum betrat wurde sie überhäuft mit einer Überfülle an Eindrücken. Schmuck, Kleider, Waffen in allen Formen. Neugierig ging sie überall herum und blieb schließlich zunächst vor einem Ring stehen, der aus Silber war und einen blauen Stein trug. Er erinnerte sie stark an den Ring von Katherina Petrowa. Zu gern hätte sie ihn berührt, aber ihr Verstand gemahnte : Silber und sie schritt weiter zu einer sonderbar geformten Waffe, vor der sie ebenfalls stehen blieb.

„Wozu ist die?“, fragte Jeromy schlicht und blickte zu Ascan auf. Doch auch die Waffe konnte ihre Aufmerksamkeit nicht lange bannen, denn dann erblickte sie die Lichtquellen und tippelte darauf zu. Ihre Augen funkelten voller Freude und Aufregung. Die Macht von Magie war deutlich im Raum spürbar. Es gab keinen Gegenstand, an dem sie vorbei trat und der diese typische Aura nicht aufgewiesen hätte. Sie trat nah an die vermeintlichen Leuchtsteine heran.

„Phosphor?“, fragte sie versuchend, obgleich sie bereits ahnte, dass sie Antwort eine ganz andere sein würde. Denn als sie noch näher heran trat, erkannte sie die Oberfläche, die eine sonderbare Konsistenz hatte. Ihr Rechter Zeigefinger wanderte an ihre Lippen und tippt dagegen. Man sah ihr an, dass sie sich deutlich zusammen reißen musste um nicht die Hand danach auszustrecken. Stattdessen ging sie darum herum und betrachtete es weiter. Mit großen Augen schaute sie Ascan an.Ihre Begeisterung stand deutlich in ihren Augen.
„Und was ist das?“ Sie hätte ihn am liebsten zu jedem Gegenstand ausgefragt, aber dann wären sie sicher noch in einer Woche beschäftigt. Völlig gebannt schaute sie wieder aus das Leuchtdingsbums, das sie sich im Augenblick in ihr Schlafzimmer wünschte.
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Ascan
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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty03.09.11 8:22

Ascans Warnung war eigentlich rein informativer Natur gewesen und nicht um von ihr eine Bestätigung zu erhaschen, auch wenn dies natürlich nicht schaden konnte. Oben angelangt schien Jeromy in das selbe Schema wie zuvor in der Bibliothek zurück zu verfallen und Reihe um Reihe staunend abzugehen. Immer mal wieder blieb sie vor einem Gegenstand stehen und betrachtete ihn ausführlich und Ascan vermutete, dass sie nur zu gerne danach gegriffen hätte. Also war seine Warnung wohl doch keine so schlechte Idee gewesen, da ein Großteil der hier vorhandenen Artefakte bei falschem Gebrauch sich durchaus gegen ihren Anwender stellten und andere von Grund auf eher dazu gedacht waren neugierige Geister zu eliminieren, denn einen weiterreichenden Nutzen hatten.

Schließlich blieb Jeromy vor einem Dolch, der sowohl von seinem Griff, als auch von seiner Klingenbeschaffenheit her eindeutig zeigte, dass er weder für den Kampf noch für Meuchelaktionen besonders geeignet war. Der Griff selbst bestand aus einem rötlich schimmernden Gestein, das an einen Rubin anmutete - doch trüber war - und die Form eines Drachenkopfes darstellte. Die Klinge allerdings war es, die wohl Jeromys Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, denn es war eindeutig ein Ritualdolch und dazu war er bestimmt nicht als Zierdolch im Gebrauch. Seine Klinge bestand aus einer - wie es schien - ungeschärften Schneide, an der sich jedoch im Uhrzeigersinn nach unten hin scharf blitzende und sehr schmerzhaft aussehende Zacken wanden und schließlich in einer Spitze zusammentrafen. Ascan überlegte, dass sich Jeromy vielleicht durchaus als nützlich erweisen könnte, was Artefakte anging. Sie schien sich regelrecht von Macht angezogen zu fühlen, vielleicht auch ein Pluspunkt für ihn, doch diesen Gedanken ließ er nicht mal an die Oberfläche dringen. Stattdessen wartete er einen Moment und trat neben sie.
"Das ist der Dolch von Xian." Dann sah er sie an und beobachtete wie sie reagieren würde. "Ursprünglich aus dem Schatz eines Rotschuppendrachens, der seine noch geringe Macht durch Verbindung mit mächtigen Menschen steigern wollte. Obwohl der Drache bereits Tod ist und auch der vorherige Besitzer dieses Dolches, funktioniert er immer noch als das, wofür er gedacht war. Derjenige der seine Treue zum Drachen unter Beweis stellt und sich den Dolch ins Herz rammt, auf den wird die Macht des Drachen übertragen." Er hielt inne und korrigierte sich.
"Seine Macht wie ich sie eben zuvor als gering beschrieben hatte, war im Vergleich zu anderen Drachen gemessen. Für einen Großteil der Sterblichen würde diese Macht ausreichen sie sich als Gott fühlen zu lassen."

Doch Jeromy verweilte nicht lange, er war kaum fertig mit seiner Erzählung, als sie bereits die Lampen entdeckt hatte. Ascan grinste. Er fand es als sehr dekorative Beleuchtungsmöglichkeit, auch wenn man hierbei ebenfalls wissen musste was man tat, oder das Haus wäre innerhalb weniger Tag vollkommen von dem Leuchtenden Moos überwuchert, von daher würde es sich wohl, selbst wenn es nicht so selten und schwer zu bekommen wäre, wohl nie als moderne Beleuchtungsmethode durchsetzen. Nun mit Phosphor lag sie eigentlich gar nicht so weit daneben. Wenn man das Geflecht untersuchte, dann fand man tatsächlich Spuren von Phosphor, vermutlich mit ein Grund weshalb er diese fluoreszierende Wirkung aufwies. Wieder trat Ascan neben sie griff nach dem Geflecht, das - wenn man es nicht fallen ließ - eines der wenigen Gegenstände hier im Raum war, die man gefahrlos berühren konnte. Dann hielt er es Jeromy entgegen.
"Es ist eigentlich kein Gestein, auch wenn sich leichte Spuren von Phosphor finden lassen und wenn du es angreifst wirst du vermutlich ohnehin erraten worum es sich dabei handelt. Es ist eine Art schwammiges Moosgeflecht, das sich sehr schnell ausbreitet, wenn man es nicht zu stoppen weiß und auf nahezu jeder toten Materie gedeihen kann. Woraus es seine Nahrung bezieht habe ich bis jetzt noch nicht ganz heraus gefunden. Doch trotz seines schnellen Wachstums ist es sehr selten, denn es wächst nur dort wo sich magische Auren in der Nähe befinden."
Er deutete mit dem Finger auf die Umrahmung des Geflechts an der Wand, die aus einfachem Eisen zu bestehen schien. "Und Eisen unterbindet, dass es weiterwächst, weshalb es wohl auch nur so selten vorkommt, denn kleinste Eisenablagerungen haben bereits den selben Effekt wie dieser Eisenrahmen."
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Katherina Wolkowa
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Katherina Wolkowa


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BeitragThema: Re: Eismondmorgen   Eismondmorgen - Seite 2 Empty03.09.11 13:57

Jeromy ließ seine Worte in ihrem Geist immer wieder rotieren und suchte nach Verbindung in ihrem Wissen. Sie hatte etwas vom Dolch von Xian gehört. Aber wann... was... Abwesend hörte sie Ascan zu, wie er ihr zuerst etwas über den Dolch von Xian erzählen und dann von dem Geflecht, dass sie so neugierig anschaute. Sie beobachtete, wie seine Finger danach griffen und ein Stück daraus heraus rissen. Schließlich reichte er ihr es – vermutlich hatte man ihr angesehen, dass sie es unbedingt berührten wollte. Vorsichtig nahm sie es aus seiner Hand, ihre Finger streiften sanft über seine Haut, ohne dass sie es wirklich bemerkte. Dann hielt sie es in beiden Händen. Es fühlte sich etwas klamm an, aber nicht feucht oder gar nass, wie man es von anderen Moosen erwartet. Es lag kühl in ihrer Hand und leuchtete feucht fröhlich, während ihre Finger die wabernde, zum Wachsen bereite Masse immer wieder antippten. Wie ein Kind, dass es dazu bringen wollte etwas zu tun. Sie schaute Ascan begeistert an und grinste, bevor ihre Augen zu dem Moos zurückkehrten. Also doch das perfekte Beleuchtungsmittel... Xian... Xi'an... „westlicher Friede“... Shaanxi... Qin-Dynastie... langsam kehrten vereinzelte Erinnerungen zurück.

„Unsterblichkeit für den roten Drachen und Macht für den Kaiser Ying Fusu“, rezitierte sie aus einem Historienbuch, während sie weiter mit dem Moos spielte. Sie überlegte bis auch die letzten Synapsen arbeiteten. Erstaunt stellte sie fest:
„Fusu... Fusu war der Sohn von Kaiser Qin Shihuangdi, der auch die Terrakotta-Armee und das riesige Mausoleum schaffen ließ und nach dem Lebenselexier gesucht hatte, das angeblich auf der Zhifu-Insel hergestellt wurde...?“, fragend, als wolle sie sagen: das Xi'an?
„Ich dachte der Tempel, in dem der Dolch aufbewahrt worden war, sei um 18 nach Christus zerstört worden... und nach dem Wiederaufbau im 6. Jahrhundert sei er verschollen... etwas skeptisch betrachtete sie Ascan... wollte sie denn wirklich wissen, wie er da ran gekommen war? Nun, von dem Lebenselexier wusste man zumindest, dass es wahr war: aber in diesem Fall war es Blut.

Wieder kehrte sie zu dem Leuchten in ihren Händen zurück und ließ es durch ihre Finger wandern.
„Es gibt eine bestimmte Art von uralten Dämonen, noch vor Azazels Zeit, die anfällig für Eisen sind. Möglicherweise ernährt sich das Moos da gar nicht von der toten Substanz, sondern verwendet es nur als Halt und ernährt sich in Wahrheit von der magischen Aura von Artefakten, denn das von ihnen eine besondere Energie ausgeht, kannst du nicht leugnen.“ Sie zuckte mit den Schulter. Sie überlegte, was sie damit machen konnte...
„Wäre vermutlich keine so geistreiche Idee, wenn ich das hier“, sie deutete auf das Moos,“mit nach Hause nehme als Beleuchtung für mein Schlafzimmer?“ Grinsend reichte sie ihm das Stück Moos zurück, fast schon wehleidig, dass sie es nicht behalten konnte.

Sie schob sich wieder dicht an Ascan vorbei und bekam eine Erinnerung an seinen Duft, flüchtig strichen auch ihre Augen im Vorbeigehen über seiner Gestalt. Und wieder spürte sie die Wölfin, die ihn jagen wollte. Sie spürte auch ihre erwachende Zuneigung zu dem Magier. Dennoch ging Jeromy weiter zu den Kelchen. Ihre Augen suchten hoffnungsvoll, doch fanden sie das Gesucht nicht. Im Grunde war es klar, dass der Kelch gar nicht Ascans Besitz sein konnte. Er war schließlich mit Anna Van Helsing verschwunden. Jeromy ging wieder auf die Schmuckgegenstände zu, bis sie einen Silberring mit einem undurchsichtigen blauen Stein fand. Sie ging weiter zu einer Kette aus Silber, die in ihrer verspielten Rokoko-Fassung einen milchig-weißen Stein trug. Sie schaute Ascan fragend an. Sicher hätte er auch das gewusst, aber alles war möglich, sie wusste ja noch immer nichts neues.
„Darf ich?“, fragte Jeromy zögerlich, Ascan dabei ernst anblickend. „Oder tötet mich das auch?“, grinste sie dann wieder frech.
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