Once upon a December

Ascan seufzte, als er die sich entfernenden Pfoten hörte, warum musste sie nur immer ihren eigenen Kopf durchsetzen? Egal dann also auf ihre Spielart. Es war relativ einfach ihr zu folgen, da Hund sich nun an ihren Geruch gewöhnt hatte und selbst wenn sie weit voraus gelaufen wäre, wäre es ein Kinderspiel für ihn gewesen auch Stunden später noch dem Geruch zu folgen. Ascans Blut, das durch den Hund floss, machte ihn zu einem eben so guten Jäger wie die meisten Werwölfe und er hatte nicht erst einen von ihnen außer Gefecht gesetzt. Doch eigentlich war es gar nicht nötig sich auf Hunds Geruchssinn zu verlassen. Im Gegenteil er konnte ihre Aura ganz deutlich fühlen und als er merkte, dass sie sich etwas entspannte, trat er auch um die Ecke herum, hinter der sie stand. Diesmal als Jeromy. Ein Lächeln umspielte für einen Moment seine Lippen, das seine wahren Gefühle zeigte, seine Freude sie wieder zu sehen. Bevor er es wieder mit einem Grinsen überspielte und dennoch waren seine Worte freundlich, charmant und vor allem ernst gemeint.
„Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Auch Hund trottete unterdessen neben ihnen ein und Schritt langsam auf Jeromy zu.

Und da kam er auch schon um die Ecke gebogen in seinem langen, schwarzen Ledermantel. Unverändert wie eh und je. Wie der Ascan aus ihren Erinnerungen und Träumen. Gutaussehend, gepflegt mit einem Lächeln auf den Lippen. Als sie in sein Gesicht sah und den Blick seiner unergründlichen Augen suchte, fühlte sie wieder diesen leichten, euphorischen Stich in der Magengegend und trotz des eisigen Windes und der Tatsache, dass sie unter dem Mantel nackt war, wurde ihr warm. Aber sie durfte sich nicht von diesem Gefühl aus der Fassung bringen lassen, er war schon mächtig genug und konnte auch ohnehin genug Macht über sie haben. Sie vergrub die kühlen Hände in den Manteltaschen und trat langsam wenige Schritte aus Ascan zu. Ihre Stimme war ruhig, eigentlich leise und tief, als sie ihn auf Russisch ansprach.
„Katherina. Ich heiße jetzt Katherina, wenn du dich erinnern kannst, Alexej!“, meinte sie mit einem süffisanten Lächeln ihrerseits und fuhr ruhig aber bestimmt fort.
„Als ich damals ohne ein Wort gegangen bin, hab ich unseren Vertrag beendet oder gebrochen, wie du es sehen willst und damit eigentlich auch die Abmachung, dass du nicht in meinen Gedanken lesen darfst.“ Es sollte keine Aufforderung dazu sein, die Aufforderung würde sie ihm schon anders zu kommen lassen, wenn sie es wollte, dass er in ihren Gedanken las. Dennoch war es eine Erinnerung daran, dass er es eigentlich tun konnte und zwischen ihnen keine Abmachung mehr bestand. Dennoch rechnete sie es ihm hoch an, dass er diese Privatsphäre nicht verletzt hatte.
„Ich weiß nicht genau, was dich hier her verschlägt nach Moskau und um deine Informanten tut es mir auch Leid, allerdings wurde ich für diesen Auftrag eingesetzt und ich glaube kaum, das eine Verstärkung in Planung war. Also lass mich die Sache auf meine Art machen.“ Oh nein, sie war ganz und gar nicht zufrieden, dass er den Vampir getötet hatte, der sie sicherlich zum Unterschlupf geführt hätte, so hatte sie aber zumindest zwei Anhaltspunkte. Max, wie sie sich nannte, schaute sich um und entdeckte, was sie gesucht hatte. Sie hob die dunkle Rose wieder vom Schnee auf, denn auch wenn sie wütend auf ihn war, so konnte sie dennoch nicht leugnen, dass sie mehr als angetan gewesen war von Alex.

Ascan hörte sich ihre Worte an und ließ die Ansprache, die viel freundlicher ausfiel, als er vermutet hatte über sich ergehen. Wohlgemerkt bekam er sogar ein sehr reizendes Lächeln, als sie ihn an ihren neuen Namen erinnerte. Nun mochte schon so sein, dass sie sich jetzt so nannte, aber für ihn würde sie Jeromy bleiben. Da gab es nichts daran zu rütteln. Er nickte ob ihrer Erklärung, behielt jedoch seine Gedanken diesbezüglich für sich. Er hatte ja schließlich auch nicht wegen des Vertrages darauf verzichtet, sondern lediglich weil er wusste, dass es ihr unangenehm war. Wenn es ihm geholfen hätte, hätte er es auch schon während des Vertrages getan, aber das spielte doch eigentlich keine Rolle. Nein, er tat es schlicht und ergreifend aus Respekt vor ihr nicht, den sie sich als Wissenschaftlerin durchaus verdient hatte und noch mehr als die Frau, die sie war. Nachdem sie geendet hatte, zuckte er mit den Schultern und meinte nur:
„Wie wäre es mit einem Kaffee zum Aufwärmen, der alten Zeiten wegen?“, er grinste und deutete mit einem nicken auf die Rose. „Davon abgesehen hast du es mir vor nicht mehr als 5 Minuten versprochen.“

Katherina konnte nicht anders als nur den Kopf über ihn zu schütteln und dennoch zu grinsen. Einfach unmöglich, dieser Mann. Unmöglich geschickt und charmant. Die alten Zeiten waren gar nicht so alt, schon gar nicht für ihn, der er nicht alterte. Sie seufzte leicht und schüttelte wieder den Kopf und musste lachen, dieses mal jedoch ehrlich.
„Ich falle immer wieder auf dich herein. Hätte ich dein Spiel früher durchschaut, hätte ich es nie vorgeschlagen.“ Mit diesen Worten setzte sie sich jedoch wieder in Bewegung. Ihre Hand strich noch einmal durch Krabats Fell, der nun völlig anders aussah, so wie er aussehen musste. Groß war er geworden und ein wirklich ansehnlicher Wolfshund. Scheinbar unbekümmert schritt sie also voran. Sie unweit von hier gab es einen kleinen Kiosk, als Stand konnte man ihn nicht bezeichnen, wo frisch gekochter Kaffee erkauft wurde und das bis spät in die Nacht. In eines dieser teuren, noblem Cafés hier in Moskau, wo man allein für einen kleinen Kaffee 15 Dollar bezahlte, hatte sie sich nicht nicht getraut. Und während sie ihm zu nickte ihr zu folgen, waren da wieder tausende von Fragen.
„Du, oder auch Alex, ihr beide seid mir noch eine Antwort schuldig. Was machst du hier in Moskau?“ Und während sie so liefen, strich ihre frei Hand durch das silberne Fell Krabats, während die andere Hand noch immer die Rose hielt. Es waren sicher noch fünf bis zehn Minuten Fußweg bis dahin. Aber erst mit jedem Schritt, den sie tat, bemerkte sie wirklich, dass sie nackt unter dem Mantel war, das seidige Innenfutter strich bei jedem Schritt über ihren Oberschenkel.

Ascan quittierte ihre Zustimmung mit einem Nicken unterstrichen von einem seiner charmantesten Lächeln und folgte ihr schließlich. Ob ihr wohl kalt war, ging ihm durch den Kopf, während er hinter ihr her schritt und sie schließlich einholte, sodass er neben ihr ging. Wohin auch immer. Auch Hund schloss sich ihnen an und um Ascan noch ein wenig mehr stummen Trotz zu liefern, schlenderte er an Jeromys Seite dahin und stupste immer wieder mit seiner Nase ihr Bein an, als wolle er sagen, schön dich wieder zu sehen. Nun das wollte er auch, doch er war viel zu sehr in seinem Stolz gekränkt von Ascan ausgeschimpft worden zu sein, als dass er diesen nun um etwas bitten würde. Ascan musste innerlich grinsen über Hund, was diesen jedoch nur noch mehr ärgerte. „Ich sagte doch schon, zwei meiner Informanten wurden kürzlich ausgeschaltet und das kann ich nun mal nicht dulden, als Leiter obliegt es mir für die Sicherheit meiner Mitarbeiter zu sorgen und die ist hier in Moskau offenbar nicht mehr gewährleistet.“, er stoppte kurz seinen Redefluss.
„Was, verzeih mir damit möchte ich nicht dich persönlich angreifen, offensichtlich daran liegt, dass das Dozor hier alles sehr hat schleifen lassen.“ Er sah sie kurz an ehe er fortfuhr.
„Es war ja noch nie dafür bekannt, sonderlich konsequent zu sein, aber in den letzten zwei Jahren häufen sich die Berichte über Gruppierungen, die sich ungehindert in Moskau bilden und drohen mit ihrer Identität an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Dann zuckte er erneut die Schultern.
„Und darum bin ich hier, um dem Dozor meine volle Unterstützung zu gewährleisten.“ Dann folgte wieder ein Grinsen und er betrachtete sie ungeniert von oben bis unten.
„Außerdem hörte ich das du ebenfalls hier bist.“

Ja, das mit den Mitarbeitern hatte sie schon kapiert, aber das was dann kam, ließ sie kurz stocken. Sie schaute ihn kurz an.
„Dann stimmt es also und du hast Williams Nachfolge angetreten...“, kommentierte sie unnötigerweise, was hieß, dass Ascan einige ausgestochen haben musste, die in Williams engerer Auswahl gewesen waren.
„Dann meine Gratulation!“, sie lächelte zwar, aber ihre Gefühle waren gemischt. Ascan war mächtig, klug, sicher sehr gut organisiert und konsequent, aber sie bezweifelte, dass das Guardian noch immer das Zuhause war, das sie damals vor Jahren in Vancouver angetroffen hatte. So war es doch nur gut bereits so früh Vancouver verlassen zu haben. Ihr Blick wurde finsterer, ernster, als er weiter sprach und sie fühlte sich keineswegs von ihm angegriffen.
„Ich habe den Eindruck, dass sie nicht alles haben schweifen lassen, sondern viel mehr den Eindruck, dass hier – wie überall – Geld geflossen ist und man hier und da ein Auge oder auch zwei zugedrückt hat!“, wechselte sie ins Englisch. Und als sie sich ihrer Muttersprache bediente, die sie seit zweieinhalb Jahren nicht gesprochen hatte, war ihr bereits ein leichter, kaum merklicher, wenn auch exotischer Akzent anzumerken. Nicht dieser grobe, an dem man einen Ausländer erkannte, sondern lediglich die Sprachmelodie mit den Akzenten hat sich etwas verschoben. Sie nickte verstehend auf seine Aussage hin. Und wenn wirklich nicht bald etwas geschah, seit sie hier war, dann würde sie auch an ihren Fähigkeiten zweifeln. Doch sein Blick, der auf ihr ruhte, brachte sie wieder dazu ihn anzuschauen. Ihr entging nicht, dass er sie musterte und sogleich fühlte sie sich wieder etwas unwohl, genauso wie sie es früher getan. Dabei hatte sie sich doch für eine andere, eine neue und bessere Person gehalten. Aber manches änderte sich wohl nie. Also griff sie das Spiel auf und grinste triumphierend zurück, zugleich wechselte sie wieder ins Russische, weil es ihr einfach viel besser gefiel das Zitat auf den Filme-Klassikern im Original zu zitieren:
„Hast du mich vermisst, Teuerster?“

Er nickte zustimmend ob ihrer Feststellung, tat es jedoch gleichzeitig mit einer Handbewegung ab. Auch wenn es schwieriger als geplant gewesen war, so hatte seine Übernahme doch nie außer Frage gestanden, im schlimmsten Fall hätte er sich mittels Drohungen und Erpressungen geholt, was ihm zustand.
„Ja, William hat letztendlich zugestimmt, dass meine Erfahrung schlichtweg unentbehrlich für den Schutz des Guardians ist.“ Während sie weiter gingen wechselte sie ins Englische, was ihm bedeutend angenehmer war.
„Das mag schon sein, dass es daran liegt, aber Gelder fließen in jedem Land und auch wir sind auf Spenden angewiesen.“ Eine Aussage, die nur bedingt stimmte, denn der größte Konzernunterstützer war Ascan selbst und das auch schon lange vor seiner Übernahme. Über die Jahrhunderte angelegtes Geld warf mehr als genügend ab, als dass er das Guardian aufrechterhalten konnte. Dennoch musste er natürlich um den Schein zu waren auch Sponsoren von außerhalb annehmen. „Aber das kann nicht als Grund dafür gelten, dass Jungvampire uneingeschränkt Leute überfallen um eine Privatarmee aufzustellen.“ Doch genug davon, er hatte nicht vor länger auf diesem Thema herumzureiten, schließlich war es ja eigentlich nur eine Ausrede, selbst wenn es stimmte, dass es beunruhigende Gerüchte gegeben hatte. Dann bekam er wieder eines ihrer Lächeln geschenkt und sie konterte seinen ausschweifenden Blick mit einer koketten Antwort.
„Wie ich sehe, hat dir dein Aufenthalt in Russland nicht die Sprache verschlagen.“, entgegnete er jedoch weiterhin auf Englisch. „Nun ja zumindest mit ein paar Worten des Abschieds hatte ich schon gerechnet.“, gab er in gespielt gekränktem Ton zu hören. Dennoch hatte es ihn damals mehr getroffen, als er sich selbst eingestand.
„Aber da du ja auch Alex schon kennengelernt hast, möchte ich dir gestehen, dass ich dir nicht immer ganz so fern war, wie du vielleicht annimmst.“ Sein Gesicht nahm einen undefinierbaren Ausdruck an, der jedoch von einem Lächeln wieder aufgehellt wurde.

Sie nickte nur zustimmend. William wusste sicher, was das Beste war. Und auch das Thema über die Korruption des Dozor ließ sie schnell fallen. Im Grunde wollten weder er noch sie sich darüber unterhalten. Sie wollte ihn nicht wieder in ihre Angelegenheiten verwickeln. Es war bereits beim letzten mal in einer Sackgasse geendet und das musste nicht wieder sein. Er hatte zwar irgendwo recht gehabt mit der Wölfin und sie mitunter auf den richtigen Weg gelenkt, doch die Art wie er es getan hatte, erschien in ihren Augen etwas unpassend. Sie hatte zwar keine Beweise, aber sie ahnte, dass er sie absichtlich abgelenkt hatte. Aber lieber zu den erfreulicheren Dingen.
„Wieso sollte mir der Aufenthalt hier denn die Sprache verschlagen. Es ist ein weites und schönes Land, über das man gern mehr Wörter verliert.“, wieder wechselte sie ins Englische und lächelte ihn keck an, was ihr heute auch nicht wirklich schwer fiel. Sie fühlte sich im Augenblick nicht so sehr von ihm bedroht wie einst. Ja die Worte des Abschieds. Das Lächeln wurde blasser, ihre Stimme etwas leiser und ernster, auch wenn sie sah, dass sein Unterton nur gestellt war.
„Ich wusste nicht, was ich dir hätte sagen sollen. Ich war überfordert von dir, von der Situation.Enttäuscht von mir und meiner Forschung. Doch seine letzten Worte brachten sie dazu stehen zu bleiben und ihn verwirrt anzusehen. Ein Schauen rann ihr über den Rücken und breitete sich über ihren Körper aus. Es war kein angenehmes Kribbeln, sondern eines dieser kalten Schauen, die kamen wenn man Unbehagen empfand. Das Gefühl beobachtete zu werden, ungeschützt zu sein.
„Wie meinst du das?“, ihre Frage klang fordernd. Verlange regelrecht nach einer Ausführung und so tat es auch ihr direkter Blick in seine Augen.

mmer wieder fragte er sich wohin sie ihn wohl führte. Denn ihm erschien es, als würden sie schlicht ziellos durch den fallenden Schnee gehen. Was ihn auch nicht sonderlich gestört hätte, doch er hatte wirklich Lust einen russischen Kaffee zu probieren und er war auch nicht daran interessiert, dass ihnen noch ein Vampir über den Weg lief, denn dann würde es um einiges schwieriger werden die Informationen vor Jeromy geheim zu halten. Doch noch während er seine Worte sagte, war ihm klar, dass sie es nicht sonderlich gut auffassen würde, einer der Gründe warum er es ihr auch gleich jetzt sagte, es würde ohnehin nur zwischen ihnen stehen und er müsste dann womöglich in einem unpassenderen Zeitpunkt dafür geradestehen. Selbst ohne gedankliche Verbindung entging ihm nicht, wie sehr sie sich anspannte. Bis sie sogar stehen blieb. Was auch ihn unweigerlich dazu zwang stehen zu bleiben.
„Nun, ich hab mich ab und an schon für Informationsbeschaffung in Russland aufgehalten und bei der Gelegenheit konnte ich einfach nicht widerstehen dir ab und an einen Besuch abzustatten.“ Nachdem er ein paar Schritt weiter gegangen war, drehte er sich zu ihr um, doch vor ihr stand nicht mehr Ascan, sondern Simjon, der akzeptabel aussehende, aber etwas rüpelhafte und aufdringliche Taxifahrer, der sie des Öfteren gefahren hatte. Als er dann wieder zu ihr aufsah veränderte sich seine Erscheinung wieder und vor ihr stand Andrej, einer der Kellner ihres Lieblingsrestaurant, dessen liebstes Hobby es gewesen war, ihr Getränke aufs Haus zu spendieren. Schließlich veränderte er sich erneut und vor ihr stand Boris, einer der Wachen der Straja, der zu so ziemlich jedem Zimmer in der Straja Zutritt gehabt hatte. Bis schließlich wieder Ascan vor ihr stand.
„Man muss immer auf dem Neusten stand sein, wenn man nicht hinten nach stehen will.“, sagte er nahezu unverhohlen und zuckte mit den Schultern.
„Ich dachte mir, dass du lieber eine Weile mein Gesicht nicht sehen möchtest, nachdem du das Guardian Hals über Kopf verlassen hattest.“

Während sie sich gerade wieder in Bewegung setzten wollte, war er ihr bereits einige Schritte voraus und blieb dann stehen, wand sich nach ihr um und Max hörte weiter seinen Ausführungen zu. Ihr Besuche abzustatten? Sie wollte gerade fragen, welcher Art diese Besuche waren, als er vor ihren Augen bereits eine kleine Vorstellung vollführte. Ihr Gesichtsausdruck wurde zunächst überrascht, dann verdutzt, wütend und schließlich einfach überfordert. Sie bleib einfach wieder stehen und schaute ihn ausdruckslos an. Ihr Blick wurde starr und sie sah ihn, sah aber durch ihn hindurch. Den Taxifahrer hatte sie nicht wirklich gemocht, sie war viel mehr immer einfach nur höflich zu ihm gewesen. Den Kellner hatte sie immer gemocht, nicht weil er ihr den einen oder anderen Drink spendiert hatte, sondern viel mehr auf Grund seiner ruhigen und vertrauenswürdigen Art. Aber der Wachmann war ihr immer etwas suspekt erschienen. Auch hatte sie Alex gemocht. Sie schaute Ascan einfach nur an und fühlte sich müde. Wusste zunächst nicht, was sie sagen sollte und schwieg daher zunächst bis sie ein Paar Minuten gegangen waren und sie diese Informanten verarbeitet hatte.
„Weißt du und genau das war einer der Gründe, weshalb du mich überfordert hast.“ Sie lief weiter und schließlich kam der kleine Kiosk mit der Hauseigenen Kaffeemaschine in Sicht. Aber bevor sie ihn erreichten, bleib sie stehen. Ihre Hand fasste an Ascans Ärmel und griff bestimmt, aber nicht grob nach seinem Arm. Sie stellte sich vor ihn und schaute zu ihm herauf. Sah wie so oft in den letzten Minuten offen in seine rötlichen Augen. Ohne Scheu. Mit aufrichtigem Interesse und einem Ausdruck, einem Gefühl, das sie nicht benennen konnte. Trauer? Enttäuschung?
„Wieso hast du das gemacht? Wieso warst du da und konntest mich nicht einfach gehen lassen?“ Eigentlich hätte sogar ihr mittlerweile kalt sein müssen, aber war es nicht, denn die Wut kroch langsam in ihren Körper und die Wölfin schimpfte sie dumm. Weshalb tat sie sich das an, wenn er sie doch so sehr verwirrte? Die Wölfin hatte Ascan wirklich gemocht und sie mochte ihn noch immer, aber nicht wenn er ihre bessere Hälfte immer in solche für sie unangenehmen Situationen brachte.