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 Alyssa Raven

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Alyssa Raven
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Alyssa Raven


Halbblut: Vampir-Phönix
Lebensalter : 2504
Tätigkeit : Vampir-Königin
Anzahl der Beiträge : 244
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BeitragThema: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:04

Alyssa Raven - 2504 Jahre - Halbblut: Phönix-Vampir-Mischling


Aussehen:

"Sie wollen wissen wie deise Frau aussieht? ", lachte der dunkel haarige Mann mit heiserer Stimme auf. " Nun, sie ist nicht grade das, was man als unauffällig bezeichnen würde. Ich kenne keinen Mann - mich eingeschlossen - desse Augen ihrer schlanken Gestalt nicht folgen würden, denn sie ist eine klassische Schönheit !
Ihre kühle,fast schon durchscheinende Haut hat die Farbe von hellem Marmor, auch wenn sie wesentlich weicher ist. Ihr engelsgleiches,blasses Gesicht mit den großen Katzenaugen,der kleinen graden Nase und den vollen,roten,sanft geschwungenen Lippen erinnert an das antike Schönheitsideal der vornehmen Blässe und Reinheit.Die hohen,kantigen Wangenknochen stehen im Kontrast dazu und erinnern an die Frau der Moderne. Auf den ersten Blick sieht Alyssa Raven wie eine junge Frau aus,doch diese schimmernde Fassade täuscht - auch wenn sie noch so anziehend ist, denn dahinter lauert ein Biest.
Aber das Auffälligste an ihr ist das lange,rubinrot Haar,das steht so wundervoll nach Jasmin duftet und seidige in glatten Strähnen über ihre zierlichen Schulter fällt.Es ist nicht da unnatürliche matte Rot, das man von gefärbten Haaren kennt. Nein.Ihr Haar funkelt golden im Sonnenlicht und erstrahlt in den unterschiedlichsten Fassetten von goldgelb bis hin zu violettrot.Ich habe es geliebt meine Hände und mein Gesicht darin zu vergraben oder auch nur das Lichtspiel darauf zu betrachten,wenn sie es so anmutig zurück warf. Genau Anmutig ! Überhaupt ist es das Wort,dass einen Vampir am besten beschreibt.Ihre schlanke und wohlbemessene Gestalt- ausgestattet mit allem weiblichen Vorzügen - bewegt sich mit fließenden Anmut und völlig unbewusster Grazie.Was dieses Auftreten noch unterstreicht ist die Tatsache, dass sie nur sehr ungerne ihren markellosen Körper mit Stoff verhüllt. So ist es nicht selten,dass sie enganliegende Korsette und Lederhosen bevorzug, die sie ihn ihrer Bewegungsfreiheit nicht einschränken und mehr von ihrem Körper enthüllen als verhüllen.Um so dominanter erscheint da der Kontrast ihrer nackten, schneeweiße Haut zu dem leuchtenden Rot ihres Haares und dem tiefen Schwarz ihrer Kleidung.
Auch wenn es mir scheint,ihr gesamtes Auftreten drückt eine begehrenswerte Sinnlichkeit aus, so liebe ich ebenso die Kindlichkeit und Verunsicherung in ihren Augenaufflackern zu sehen. Alyssas Ausstrahlung ist wie die der meißten Vampire anziehend und mystisch. Ein Geheimis an sich, dass man an manchen Tagen am liebsten besitzen und an anderen beschützen möchte, weil es eine unglaubliche Zerbrechlichkeit ausstrahlt. Eine Frau voller Widersprüche...


Größe:

Für eine Frau ist Alyssa genau richtig,würde ich sagen, auch wenn sie etwas größer ist als die Durchschnittsfrau.Aber ich wollte sie garnicht mit dem Durchschnitt vergleichen.Und wie viel sie wiegt weiß ich nicht genau.Für mich hat sich ihr Körper nie schwer angefühlt, also schätze ich mal so etwa gegen 55kg , vielleicht etwas mehr.


Haarfarbe:

Ein wundervolles Rubinrot, das garnicht rot ist, wie ich bereits erwähnte ",lächelte der Mann sanft.


Augenfarbe:

" Nun,ich würde ihnen raten sie kennen zu lernen und diese Dämonin genau zu beobachten, aber wahrscheinlich würde das einem normal Sterblichen nicht gut bekommen und ich hätte womöglich noch ein schlechtes Gewissen,wenn Ihnen etwas zustieße ! Nun ihre Augen sind erstaunlich ! Wenn Alyssa gelassen ist, so haben ihre Augen die Farbe der durchscheinenden See oder die Farbe von schweren Gewitterwolken,kalt und ruhig. Ich habe sie aber auch bereits in anderen Momenten gesehen, aufgebracht oder erregt, dann beginnen diese Seelenspiegel so wundervoll golden bis feuerrot zu funkeln.Sie sprühen richtig Funken und die Wut ist mehr als deutlich darin zu lesen. Ein schöner Anblick aber auch ein sehr gefährlich."



Charakter:

Was Alyssas Charakter am besten beschreibt,sind die Begriffe hitzig und feurig, denn diese Frau hat ein wahrlich feuriges und zündendes Temperament. " Eine leide Warnung schwang in seiner angenehm tiefen Stimme mit und ein anzügliches Grinsen zierte seine aristokratischen Züge.
"Dies wörtlich zu nehmen !!! Denn Sie ist eine leidenschaftliche Pyromanin.Mein persönlicher Rat wäre es sie nicht zu reizen und alles Entflammbare zur Seite zu räumen. Manchmal - gut zugegeben:oft - handelt Alyssa übereilt,unbedacht und sprunghaft. Oh ja !!! Sprunghaft ! Und wie ! Launisch und unkontrollierbar wie das Meer ! Ich kenne sie mittlerweile lange genug um zu wissen,wie sie sich gerne selbst sehen würde und zwar: als manipulativ und berechnend . Das gelingt ihr aber selten,denn die Gefühle sind stärker als der Verstand - was die kleine Lady aber bis heute nicht akzeptieren kann und vehement abstreitet.
Dennoch gelang sie oft zu ihrem Ziel,ganz egal welche Mittel sie dabei zur Hilfe nehmen musste. Alyssa scheut kaum etwas,wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Keine Rücksicht auf Verluste ! Und Langeweile ist noch so ein Thema ! Etwas,das sie nicht ertragen kann und was sie sehr schnell reizt,das ist die Langeweile, was wiederum zur Folge hat, dass sie sich nicht unter Kontrolle hat und kurze Zeit später alles in Flammen steht.Wie gesagt...feurig ! ",lachte er. "Vielleicht erinnern Sie sich noch an einen gewissen Kaiser namens Nero und ein kleines Lagerfeuer,das das gesamte Rom verschlungen hat. Sagen wir mal so,das Feuer ist nicht allein auf seinen Mist gewachsen,eine gewisse Person hatte da ihre Finger im Spiel.
Aber nachdem,was ich nun alles über sie erzählt habe...",räusperte sich der dunkelhaarige Wandler peinlich berührt; "sollen Sie nicht glauben,dass ich zu sehr von meiner Zuneigung verblenden bin. Ich gebe zu,dass ich immer eine Schwäche für diese Frau hatte, aber ich weiß ebenso um ihre schlechten Seiten.
Zurückhaltung und Selbstbeherrschung sind nicht grade ihre Stärken,egal in welchen Lebenslagen,aber sie hat eine Intuition dafür,wann es besser ist sich zurück zu nehmen. Außerdem sind ihr Pathos und Pariotismus fremd, da Alyssa eine gnadenlose Opportunistin ist, pragmatisch und exzentrisch obendrein! So würde sie auch kaum etwas tut, was nicht zu ihren eigenen Vorteil gereicht, es sei denn sie tut es aus Zuneigung. Aber wie oft kommt das denn auch vor ? Sie lässt kaum jemanden an sich heran.
Als jahrelange Einzelgängerin und Soziopatin ,ist sie deises Leben gewohnt und wer kann es einem da verübeln,wenn man nach den Verlusten der letzten 2000 Jahre niemanden mehr ins Herz schließt.Aus Selbstschutz, um nicht noch mehr verletzt zu werden ,um nicht noch mehr zu verlieren, um nicht schwach zu sein. Sie hasst Schwäche und ist dennoch nicht so stark,wie sie gerne wäre. Ebenso hasst Alyssa Verpflichtungen ,Vorschriften und Regeln - die vielleicht auch mit einer Beziehung einher gingen. Sie ist der zwispältigste Menschen - das zwispältigste Wesen - das ich jemals kennen lernen durfte.Ich weiß,dass sie zu sehr starken Gefühlen fähig ist, zu überweltigender Liebe bis hin zu alles verzehrendem,zerstörendem Hass. Wie jedes Wesen sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit,nach Zugehörigkeit und dennoch ist sie ruhelos. Abgestumpft.Kann nicht lange an einem Ort oder mit einem Menschen verweilen...
Ich hatte gehofft,dass ich sie mit meiner Liebe ändern könnte,aber ich habe mich geirrt. Denn wer vermag es dem Feuer Vorschriften zu machen? Es zu zügeln? " Trauer lag in seinem Blick.
"Ihre Freiheit,Unabhängigkeit und Eigenständigkeit ihr heilig wie das eigene Leben, vielleicht liegt es auch daran,dass es dieser Dämonin bis heute nie gelang eine langfristige Bindung ein zu gehen. Aber so viel weiß ich... " Hätte man James genauer gekannt, so hätte man die Trauer,die Verletzlichkeit in seinen grünen Augen gesehen,als es mit belegter Stimme weitersprach: "... es gab mal vor lange Zeit, einen Mann,den sie mehr liebte als alles andere, aber er beschloss lieber zu sterben,als zu dem zu werden,was sie war. Alyssas Liebe muss so groß gewesen sein,dass sie diesen Verlust nie verwunden hat und diesen Menschen bis heute noch immer liebt ! Der Verlust der einzigen Menschen ,die sie geliebt hatte,zu dem gemacht, was sie nun ist. Zu oft habe ich mir gewünscht einer dieser Menschen zu sein. Vergeblich...
Nun ja...egal ob Mensch oder Dämon,jeder wird von ihr gleich behandelt.Obgleich Alyssa sich viele menschliche Verhaltensweisen und Schwächen angeeignte hat,was sie fast menschlich macht: sensibel und verletzlich.In den Jahren ihre langen Lebens hat die Erfahrung sie gelehrt, dass es manchmal einfacher ist sich unter Menschern versteckt zu halten, anstatt sich in eine Dämonenmeute und die damit verbundene Gefahr zu stürzen. Aber Langeweile ist ein unpässlicher Begleiter für ein Wesen wie sie und Gefahr hat auch ihre Reize. Somit ist es nicht selten, dass sie auf irgendeine hirnverbrannte,lebensgefährlichen Idee kommt, die das größte Chaos anrichten. Und sie steht einfach dabei und amüsiert sich.Zudem genießt Alyssa einen ausschweifenden Lebenswandel und mag Entbehrungen jeder Art so gar nicht! Doch ihre größten Probleme sind wohl der Alkohol,der ihre Schmezen leider konserviert anstatt sie zu lösen - und die Männer! Sobald sich ihr die Gelegenheit ergibt, flirtet sie mit allem und jedem rum ! Nun zumindest eine Möglichkeit , eine Ablenkung von ihren Problem. Und alle mal besser als ihre sonst so lebensverachtenden und todessehnsüchtigen Handlungen...



besondere Eigenschaften:

Nun als kennzeichnende oder besondere Eigenschaften gibt es bei Alyssa ebenso wenig wie viel zu sagen. Vielleicht sollte ich es in besondere Fehler umbenennen,dann gäbe es da allerdings noch mehr zu erzählen.", scherzte der melancholische junge Mann nun endlich etwas fröhlicher mit Spott in seinen Augen. "Angefangen von Alyssas soziopatischer Seite,ihrer Abneigung gegen das Leben,denen wiederum eine irrsinnige Lebensfeude und Koketterie entgegenhält.Wenn man es überhaupt als Eigenschaft ansehen kann, so wird ihr ganzes Wesen von ihrer überweltigenden Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit beherrscht.Ihrer Neugierge ist nahe zu unerträglich und ihr Opportunismus das zu erreichen, was sie will- gefährlich.Noch dazu ist sie furchtbar launisch und unberechenbar,chaotisch und verrückt! Und Zwispältig. Ich könnte hier aber noch viele Eigenschaften mehr aufzählen...allerdings würde es zu weit führen...
Allerdings muss ich wohl anmerken,dass es da schon immer etwas gab,was mir Angst eingejagdt hat: ihre Intuition und ihre Menschenkenntis.Sie rühren wohl von ihrer "Menschlichkeit" her, aber sie sind erstaunlich und unnatürlich ausgeprägt.



besondere Fähigkeiten:

Dank der Linie ihres Vaters ging auch die nützliche Eigenschaft der Unsterblichkeit auf sie über. Alyssa ist nahe zu unsterblich und altert nicht.Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert,aber man sagt sich über Phönixdämonen, dass sie sich nach ihrem Tod stehts in ihrer vorhergehenden Gestalt rematerialisieren können.
Außerdem beherrscht sie als Phönix das Element Feuer, dazu benötig sie keine aufwändigen Sprüche oder Zauber,das Feuer ist einfach da. Es ist ein Teil von ihr.
Und zum guten Schluss noch mit Abstand ihre nervigste Fähigkeit,oder wohl mittlerweile Gewohnheit, diese Frau pflegt sich in einem explosiven Flammeninferno zu ( de-) materialisieren.Es ist laut und auffällig. Mit Anschleichen läuft da nicht viel. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran !
Das Vampirblut fördert ihren ausgeprägen Geruchssinn und Höhrsinn und einige Gelüste.



Schwächen | Anfälligkeiten:

Eben dieses Vampirblut ist es auch, dass einige ihrer Schwächen bestimmt, wenn es sich als Blutdurst meldet. Zwar ist Alyssa darauf bedacht diesen niederen Instinkt nicht über sich regieren zu lassen, aber dennoch hat sie sich nicht immer im Griff.Ein Paar Zwischenfälle gab es da schon... Als Halbvampir ist Alyssa nicht anfällig für Tageslicht und kann sich auch im Sonnenlicht freibewegen,ich habe aber festgestellt,dass sie es liebend gerne miedet,wenn es möglich ist.
Der Phönix in ihr bestimmt ihre eindeutige Abneigung gegen Wasser, denn Wasser ist es auch, das ihr den größten Schaden zufügen und sie sogar töten kann,wenn sie sich materialisiert.Gewöhnlichen Waffen verletzten sie ebenso wie einen Menschen, allerdings ist sie mit ihren Selbstheilungskräften - wenn diese auch langsam wirken und oft Blut einfordern - im Vorteil. Aber ihre allergrößte Schwäche ist immer noch ihr eigener Charakter.



Familiensache :

Tja...das ist einmal mehr ein wunderbares Thema ! ",spöttelte James mit purem Sarkasmus in der Stimme " Ein Thema über das wir alle gern reden. Das ist eine sehr lange Geschichte ohne Happy Ending und mit viel Blut...
Alyssa hatte ihre Eltern immer geliebt und würde diese auch jetzt noch innig lieben, wann man ihr die Möglichkiet dazu nicht bereits vor tausenden von Jahren genommen hätte, so viel weiß ich genau. Ihre Mutter hatte das Mädchen immer vergöttert, das erkennt man man alleine daran,dass sie das Andenken an sie - einen babylonischen Anhänger- wie ein Drache seinen Hort hütet, und den Vater hatte sie in stiller Ehrfurcht bewundert. Ihr Vater war ein wohlhabender Kaufmann und ihre Mutter eine schöne Adelige, die trotz aller gesellschaftlichen Richtlinien den Lebensbund schlossen und aus ihrer Liebe entstand dann dieses wundervolle Wesen.Von der Gesellschaft verstoßen,war die Familie zur Flucht in das liberale Neubabylon gezwungen. Im Zusammenhang mit der Hellenisiserung überranten an diesem verhängnisvollen Tag die Truppen Alexanders ihre Stadt, folterten und verbrannten zuerst die Mutter vor den Augen des Vaters und der Tochter und töteten anschließend den Vater,bis dem Mädchen niemand mehr geblieben war. Ich weiß,dass sie grausame Rache an den Mördern nahm und erst Ruhe gab, als alle tot waren... ein grausames Schicksal...


Vater:

Aphraim Worron, Phönix (verstorben).
Dazu sollte ich vielleicht erklären,dass Worron so viel wie Rabe bedeutet und Alyssa später die Bedeutung des Namens einfach in die englische Sprache übersetzte, womit sich ihr eigener Name ergab: Raven in Gedenken an ihren Vater.


Mutter :

Samira Durat , Vampirin (verstorben )


Geschwister:

Nein,hatte sie nie gehabt.Ist auch besser so !


Partner :

Ich bezweifle sehr stark,dass der Mann sie zu halten bereits geboren ist. Viel eher ist er vor langer Zeit gestorben. Er war ein Maler namens Ethan.
Und ein kurze Zeit lang durfte,auch ich selbst mich als ihren Partner sehen.Aber auch das ist mittlerweile eine Zeit lang her


Kinder:

Keine gute Idee. Jetzt stellen Sie sich einmal vor,es gäbe noch mehr Ausgaben von ihr !", lachte James heiter ; " Was wär denn das für ein Chaos?



Zuletzt von Alyssa Raven am 22.10.10 9:01 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:47

Von der Vergangenheit

525 v.Chr. Ägypten wurde persisch, hierbei trafen Samira Durat- eine außergewöhnlich schöne persische Adlige - und Aphraim Worron – ein ägyptischer Kaufmann - aufeinander und gingen den Lebensbund ein, trotz der gesellschaftlichen Richtlinien, die ihnen eine Vereinigung verbieten wollten.


495 v.Chr. wurde Alyssa Worron als einzger Tochter des Dämonenpaares in der Persis geboren.


486 v. Chr. war die Familie zur Unsiedlung nach Neubabylon gezwungen um nach der erneuten Reichvergrößerung den um sie aufkeimenden Spekulationen um ihr wahres Wesen zu entkommen und somit ihre Identität geheim halten zu können,zudem getrieben von den dynastischen Unstimmigkeiten der Herrscherhäuser.


415 v.Chr. zur Zeit der beginnenden Hellenisierung, als Sparta und Hellas zum Satrapenbund der Persis dazustießen und die Unruhen im Reich einsetzten, begann Alyssa die Lehre der alten Schriften, der Zauber und den Gebrauch ihrer Fähigkeiten.
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Zuletzt von Alyssa am 15.09.10 5:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:51


Tod der Eltern 331 v. Chr.


Alyssa saß auf einer hölzernen Schaukel, die im Garten hinter dem großen Steinhaus ihrer Eltern stand, und hatte ihre Füße im heißen,wei0en Sand vergraben. Es war ein schöner, warmer Sommertag. Das Mädchen mit dem langen, ungewähnlichem roten Haar lehnte sich zurück und ließ sich genüsslich die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Eigentlich hatte sie das offene Sonnenlich bisher oft wegen ihrer empfindlichen Alabasterhaut gemieden, aber heute war es anders. Ihr Vater hatte gesagt, sie könne sich nicht ihr ganzes Leben lang vor der Sonne verstecken. Sie müsse lernen ihre Macht für sich zu gewinnen und so war sie hierher gekommen. Und sie genoss es. Sie konnte die Hitze auf ihrer Haut fühlen: brennend. Genau so wie Feuer. Das Feuer, dass zu ihren besonderen Fähigkeiten gehörte. Und sich mochte diese Macht. Alyssa mochte diesen Ort ,es herrschte oft gutes Wetter und es regnete nur selten, denn genauso wenig wie das Feuer das Wasser mochte, so wenig mochte sie den Regen. Außerdem waren die Leute hier aufgeschlossen und nahmen das Leben wie es war. Sie fragten nie nach...
Neben den Lehrstunden im Zimmer ihres Vaters verbrachte sie die meiste Freizeit drinnen über alten,dicken und verstaubten Schriftrollen. Sie liebte den Geruch von trockenem Papier und Tinte. Die Worte erzählten so viele Geschichten, von Monstern,Helden und fremden Ländern, in denen fremde Pfanzen wuchsen, so wie diese hier im Garten ihrer Mutter.
Neben der Schaukel blühten üppige, rote Rosen und heller Jasmin, die man schon von weitem roch. Ihre Mutter roch auch immer danach. Hier war ihr zu Hause und alles schien idyllisch, hier war sie glücklich und wollte nie wieder von hier fort, solange sie nur weiter mit ihren Eltern in Harmonie leben konnte. Und so schwelgte Alyssa in den Eindrücken, die sie umgaben und die sie auf Grund ihrer Vampirseite intensiver wahrnehmen konnte als gewöhnliche Menschen. Das surren der Käfer in Gras,das Zwitschern der Vögel, den blumigen Duft in der Luft, den Wind, der leise um ihren Körper strich...
Da packten sie zwei Frauenhände sachte von hinten. Erschreckt drehte sich das Mädchen um und blickte in das starre Gesicht der babylonischen Priesterin aus dem hiesigen Tempel. Sie nahm Alyssa bei der Hand und zog sie von der Schaukel. Das Mädchen sah sie jedoch nur verblüfft an. Irritation stand deutlich in ihr schönes Gesicht geschrieben.
„ Nahla, was ist denn passiert ?“, verlangte sie zu wissen.
„ Stell keine Fragen ,Kind, und komm mit mir! Es wird alles wieder gut, alles wird wieder gut !“, murmelte sie eher zu sich selbst als zu dem Mädchen. Noch nie hatte sie Nahla so gesehen: die Priesterin stand vollkommen neben sich ! Etwas stimmte eindeutig nicht, bloß was ?! Alyssa beschloss jedoch mit ihr zu gehen und abzuwarten. Schließlich wollte sie ebenso wissen, was heit vor sich ging.
Die Priesterin führte Alyssa zu dem massiven Tempel, zog die schwere Metalltür auf und schob sie hinein. „Bleib hier drin und komm auf keinem Fall raus, bis ich dich kommen hole, hast du mich verstanden !“ Alyssa nickte nur schlicht. Sie sank auf den Boden, den Rücken gegen die schwere Tür gelehnt und wartete... Langweilig... sie wartete weiter...
Schon bald konnte sie jedoch den Boden zittern fühlen, selbst durch die Steinwände der massiven Tempelmauern. In seinem Inneren roch es nach Weihrauch und es war kühl, aber dennoch nicht abweisend, mit den sandfarbenen Wänden, den Kerzen und den Gesängen der Priester aus dem Raum nebenan. Einige Male war sie bereits hier gewesen mit Nahla und ihrem Vater, die sie hier in den alt babylonischen Schriften unterrichtet hatten. Auch ihre Mutter war eine der Priesterinnen.
Doch so sicher wie sich hier auch fühlen mochte, draußen ging etwas Schreckliches vor sich. Die Erde bebte vom Hufschlag tausender Pferde zerpflügt, Geschrei und Schwertergeklirre schwollen an. Es hörte sich ganz nach Krieg an. Eine Frau schrie dicht vor dem Tor zum Tempel auf. Alyssa konnte nicht an sich halten, sie schreckte hoch und öffnete die Tür einen Spalt breit. Was ihr bot, war ein Bild des Grauen. Tausend Mann saßen gepanzert und gerüstet hoch zu Pferd. Es waren hohe, schlanke und mächtige Tiere von einer ungewohnten Anmut und Größe. Die Reiter sahen Furcht einflößend, grausam aber trotzdem auch mächtig aus. Blut zierte ihre Schwerter und im Sonnenlicht silbern glänzenden Rüstungen, es rann in Strömen daran hinab zu Boden, wo es sich in Pfützen sammelte.
Es verschlug ihr schier den Atem, noch nie hatte sie eine solche Grausamkeit gesehen. Sie selbst war zwar auf Blut angewiesen und kannte den Geruch nur zu gut, aber nie hatte sie es sich so genommen.
Ihr Vater hatte ihr beigebracht nicht zu töten, sondern nur so viel zu nehmen, wie sie brauchte und meißst löste ihre Nahrungsaufnahme auch ein gewisses Gefallen bei ihren Ernährern aus. Aber das hier war anders: nicht sinnlich, nicht anziehend, sondern nur grausam und tödlich.
Furcht ergriff sie und klammerte sich um ihre Gedanken wie eine eiserne Kette.
Alyssa stieß die Tür auf und rannte aus Leibeskräfte. Wollte nur nach Hause, wollte zu ihren Eltern um sich zu vergewissern, dass sie noch am Leben waren.Sie hatte nicht um sich Angst, sondern um die, die sie liebte: um ihre Familie. Ein Ruck stieß sie zu Boden, einer der Reiter war vor sie getreten, den Arm nach vorne haltend, so dass sie unweigerlich gegen ihn stieß und ungeschickt fiel. Er lachte hämisch und sprach sie in einer fremden Sprache an. Man sah ihm an den Augen an, dass er nichts Gutes im Sinn hatte. So rappelte sie sich hoch und wollte lossprinten um dem Mann zu entkommen, dieser hielt ihren Arm fest umklammert, so dass es kein Entkommen gab. Wut flammte in ihr auf und die vorher grauen Augen verfärbten sich glühend golden, während sie standhaft in seine Augen sah. Eine unglaubliche Kraft lang in diesem zierlichen Körper. Für einen kurzen Augenblick schien er überrascht, ließ nichtsdestotrotz nicht von ihr ablenken. Der Druck seiner Finger nahm nur noch zu . Jetzt platzte ihr endgültig der Kragen und sie warf einen Feuerball, der in ihrer freien Hand entstand, nach ihm. Das Feuer war einfach da, genau wie ihre Wut, ein Teil von ihr. Gleich ging der Mann in Flammen auf, begann zu schreien und wie wild um sich zu fuchteln. Alyssa verfiel wieder in ihren Sprint um schnellst möglich zu ihrem Haus zu gelangen.Dort angelangt merkte sie, dass die Haustür offen stand. Außer Atem,mit laut trommelndem Herzen aber auf leisen Sohlen betrat sie das Haus um festzustellen, dass im Inneren alles verwüstet war: Möbel waren zerschlagen, der Teppich zerrissen, das Geschirr lag in Scherben, die Vorhänge waren nur noch Fetzen. Es grauenvoll dies ansehen zu müssen, das geliebte Zuhause zerstört. Chaos. Zerstörung.
Das Bild, das sich ihr in den Wohnraum der Familie bot, war jedoch noch schlimmer.
Ihre geliebte, wunderschöne Mutter war das Erst, was sie sah. Die Vampirin war gefesselt worden, das rote Haar hing ihr in feuchten,zerzausten Strähnen ins Gesicht und blaue Flecken leuchten auf der totenblassen Haut. Tränen und mit ihnen Hoffnungslosigkeit stand in ihren graßen grauen Augen, die ebenso wie die der Tochter anmuteten. Zwei Soldaten hielten sie fest und drückten sie zu Boden. In der anderen Zimmerecke kniete ihr verzweifelter Vater und flehte sie an, sie mögen seine Frau gehen lassen. Alyssa hielt sich hinter dem Türrahmen verborgen und betrachtete das Szenario ganz still, in Schock und Panik und dnnoch auf einen Moment wartend,in dem sie hätte angreifen können. Sie verstand nur Wortfetzen und somit nicht wirklich warum die Soldaten wollten, dass sich ihren Eltern an diesem sinnlosen Krieg beteiligten! Sie hatten doch nichts getan, als in Frieden zu leben, es war ungerecht ! Es war ihr fremd ungerecht behandelt zu werden, sie kannte es nicht. Bis dahin hatten ihre Eltern sie immer vor allem beschützt und sie vor diesem Gefühl bewart. In einer solchen Situation musste sie feststellen, dass sie nur ein naives, verwöhntes Kind war. Dann riss sie plötzlich einen Aufschrei des Vaters aus ihren kindlichen Gedanken, als man Samira hoch zerrte und ihr einen Dolch in den Magen stieß, worauf hin sich ihr schönes Gesicht mit Schmerz verzerrte. Und in dieser Sekunde schrie auch sie selbst grell auf, so dass sie alle auf sich aufmerksam machte. Es war dumm, das wusste Alyssa, aber sie hatte den Schrei nicht unterdrücken können. Sie konnte regelrecht den Schmerz mitfühlen, den ihre Mutter erleiden musste. Tränen quollen aus ihren großen Augen. Regungslos stand sie da zu einer Salzsäule erstarrt.
„ Lauf weg !“, schrie ihr Vater ihr zu, dem ebenfalls unkontrolliert Tränen die Wangen hinab liefen.
Aber sie konnte es nicht! Sie war gelähmt und konnte ihren Blick nicht von gequälten Geicht ihrer Mutter abwenden, in den so viel Sorge um das Kind und Trauer sie zu verlassen, stand. Einer der Reiter ging auf die Vampirin zu und setzte sie in Flammen. Die Leinen ihres Kleides fingen schnell Feuer und bald schon stand ihr ganzer schöner Körper in Brand. Die Augen starrten nur entschuldigend in Aphraims und Alyssas Richtung und ihre Lippen formten die Worte:
„ Bring sie weg von hier!“
Tränen verschleierten Alyssa die Sicht, dennoch war der Schmerz im Gesicht der Mutter unverkennbar. Einer der Soldaten packte das Mädchen, aber sie bekam es noch nicht einmal mit. Sie versuchte ihn aus Reflex abzuschütteln, konnte ihre Augen aber nicht von der Mutter abwenden. Die Götter machten es der Vampirin nicht leicht. Es dauerte lange, bis die Schmerzen endlich nach Minuten unendlicher Qual ihr Gehirn betäubten und sie ohnmächtig wurde. Der Geruch nach verbranntem Fleisch lag süßlich in der Luft und rief Brechreiz hervor. Ihr Körper zitterte,in ihrem Kopf drehte sich alles und Alyssa japste nach Luft.
Noch lang würde sie das Bild ihrer brennenden Mutter in Erinnerung behalten, ebenso wie diesen Geruch.
Sie hatten sich mit jedem Augenblick, den ihre Vampirmutter mit den Flammen gekämpft hatte, in die Erinnerung des Mädchens gebrannt. Und noch länger dauerte es, bis der Vampirkörper zu Asche zerfiel. Eine unbändige Kraft erwachte in Alyssas Inneren und verzehrte sie fast, ohne dass das Mädchen hätte sagen können, was es war. In den kurzen Zeit der Ablenkung konnte sich Aphraim losreißen und an den Soldaten in Richtung des Ausganges stürzen, Alyssa mit sich reißend aus den Armen des Soldaten. Er nahm sie in den Arm und materialisierte sich zusammen mit ihr im Wald. Sie kannte ihn gut ,kannte alle Verstecke und Tücken.
„ Alyssa, Liebling, ich möchte, dass du dich hier versteckst und keinen Mucks machst. Bei Dämmerung komme ich, um dich zu holen, aber bis dahin bleibst du hier. Versprich es mir !“,seine Stimme klang ihr fremd, es lag ein irrsinniger Ton darin, der Alyssa vollkommen rätselhaft war, obgleich er sich bemühte seine Stimme ruhig und beruhigend klingen zu lassen. Sie konnte nur ahnen, dass dieser grausige Ton Unheil bedeutete.
Sie nickte ; „ Ich verspreche es .“
Seine Lippen trafen flüchtig ihre Stirn. “Braves Kind.“ Dann war er such schon verschwunden. Seltsam, weshalb kannte sie diesen Satz nur. Nahla hatte es ihr auch gesagt und war nicht zurückgekommen.
Aber sie hatte es versprochen. Wie in Trance wanderte das Mädchen zu einer Höhle ganz in der Nähe, die ihr Schutz bot. Abwesend kroch sie hinein und kauerte sich hin, die Beine dicht an den Leib gezogen ,die Hände um sich geschlungen. Sie selbst umarmend, da niemand anderer da war, der sie hatte in den Arm nehmen und trösten können.
Dieser Geruch, dieser Blick ihrer Mutter. Sie fühlte sich so allein und so taub. Alyssa fühlte nichts, gar nichts bis auf die Kälte in ihrem Inneren. Sie war leer und hohl, wie eine Puppe. Reglos saß sie nur da, verstört ihren Körper hin und her wiegend, der Schock saß zu tief. Ein Kind, das bisher nur Glück und Frieden verlebt hatte, verkraftet solche Gräuel kaum. Verkraftete kaum, dass die Welt, wie sie sie bis zu diesem Tag kannte , in sich zusammenbrach.
Sie wartete. Wartete auf die Rückkehr Aphraims.
Minuten vergingen.
Sunden vergingen.
Die Sonne sankt herab und in der Höhle wurde es so finster wie in der Nacht. Alyssa wartete. Sie konnte die Nachtgeräusche um sich herum hören ,blieb dennoch stumm, regungslos. Sie konnte nicht sagen, wie viele Stunden vergangen waren, wie lange Finsternis und Kälte herrschten, sie fühlte es nicht. Als es tagte, war Aphraim noch immer nicht zurückgekehrt. Sie konnte nicht ewig hier bleiben, also verließ sie ihr Versteck. Es konnte nur einen Grund geben, weshalb ihr Vater nicht zurückgekehrt war. Er musste gefallen sein. Das wusste sie mit unumstößlicher Gewissheit. Doch sie konnte sich den erbitterten Kampf nicht vorstellen, der in Wahrheit abgelaufen war, wie sich ihr Vater von blindem Zorn erfüllt auf die Krieger stürzte und einen Leib nach dem anderen mir bloßen Händen zerfetzt hatte, wie viele hatten brennen müssen, genauso wie seine Samira. Er hatte ebenso grausame Rache genommen und mindestens Hundert Mann in den Tod gerissen. Wie er gestorben war, wusste Alyssa bis heute nicht, aber es mussten mächtige Zauber am Werk gewesen sein um den Phönixdämon zu töten. Am nächsten Morgen, als die gesamte Stadt in Trümmern lag, die Asche kalt am Boden lag und nur noch vereinzelte Häuser leise vor sich hin brannten, betrat Alyssa die Trümmer ihrer Heimat. Es stank bestialisch nach verkohltem Fleisch und verbrannte, verstümmelte Leichen bedeckten den Boden. Es sah aus, als wäre ein Heer von Racheengeln am Werk gewesen. Von ihrem Haus war nichts mehr geblieben, nur zerfallene Steine und keine Spur ihrer Eltern. Nur das goldene Amulett ihrer Mutter glitzerte blass unter dem Staub hervor, ein seltsamer rauchiger Dunst lag über der Stadt. Ohne es zu realisieren nahm das Mädchen den Gegenstand an sich. In einer wahren Hölle auf Erden stehend, überweltigte sie ein Gefühl, doch es war nicht Trauer. Es war ein Gefühl, dass ihrem Vater nicht fremd gewesen war. Sie ging langsam weiter, auf der Suche nach merh Überresten. Das Kurzschert ihres Vaters ragte noch in einem der Körper der Reiter. Sie zog es unsacht aus dem toten Körper und Blut lief an der Klinge hinunter, tropfte zäh auf den Boden.
Sie würde es behalten.Das einzige Gefühle,das sie fühlen konnte und wollte,war Rachedurst und Zorn. Das einzige Gefühl für das sie lebte, oder gar leben konnte, das sie am Leben erhielt und sie weitergehen ließ.
Sie würde jagen gehen!
Sehr ausgiebig !
Sehr blutig !
Bis jeder tot war und ihre Eltern gerächt.


Zuletzt von Alyssa am 15.09.10 5:48 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:52

334 – 323 v.Chr. Die nun auf sich allein gestellte Dämonin verfolgte die Truppen Alexanders mit dem Ziel Rache an ihnen zu nehmen. Der Feldherr selbst verstarb aber, bevor sie auch nur in seine Nähe hätte kommen konnen.


Bis 288 v. Chr. zog Alyssa umher um Rache an den Mördern ihrer Eltern zu nehmen, bis alle, die sie finden konnte tot sind und mit Alexanders Sohn der Letzte seines Stammes starb. Sie geriet bei ihrem Unherziehen in den ersten punischen Krieg, wo die bisher unerfahrene Frau ihre ersten Erfahrungen im Kampf sammelt:


250 v. Chr. Im Verlauf der Diadochenkriege verlor das persisch-makedonische Großreich Alexanders endgültig an Macht und zerfiel in einzelne Kleinreiche, die sich untereinander in den Ruin trieben. So fand sie ihren Weg nach Rom, das zur Zeit in die Punischen Kriege verwickelt war. In einer der Schlachten rettete sie dem Feldherrn Scipio das Leben.


218 – 201 v.Chr. Begleitete sie ihn und Marcus( seine Sohn ) nach Nordafrika während des zweiten punischen Krieges und half ihm einen großen Sieg zu erringen, wobei Alyssa eine enge Freundschaft zu der Familie des Feldherrn entwickelte.


Zuletzt von Alyssa Raven am 22.10.10 9:04 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:54

210 v. Chr. Scipio und Marcus in Africa

Alyssa trug einen leichten Harnisch, der kaum Schutz bot, aber dafür schränkte er sie auch nicht in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Sie hatte nicht grade große Angst getroffen zu werden. Es tat zwar weh,aber umbringen würde es sie nicht grade. Aber wenn sie Schmerzen fühlte, fühlte sie wenigstens etwas...
Hoch auf dem Rücken eines edlen, iberischen Andalusiers konnte sie von dem Hügel, auf dem sie stand, den gesamten Kriegsplatz überschauen aber zugleich war sie auch ein leichtes Angriffsziel. Denn jeder konnte das Glänzen ihrer Körperbedeckung im Sonnenlicht und die Weiße Fahne mit dem purpurnen Adler darauf sehen. Es war die Fahne des Aquila-Führers und sie war der weisende Aquila. Langsam setzte sich das prächtige Tier in Bewegung und trabte durch das blutige Leichenmeer auf einen anderen Hügel zu, wo auch Scipio und Marcus sich aufheilten; sie berieten sich über die Schlachtordnung für den nächsten Tag.
Der Rausch des Kampfes und das viele Blut lösten ein verführerischen Brennen in ihrem Hals aus und sie konnte fühlen, wie ihre spitzen Fänge pochten, darauf gierend sich in warmes,weiches Fleisch zu senken.
Aber sie riss sich zusammen, es war der falsche Ort und die falsche Zeit.
Viele ihrer Legionäre waren gefallen, aber auch auf der Gegenseite gab es nicht zu verleugnende Schäden. Mit einem warmen Lächeln empfing der gealterte Scipio sie, denn er verdankte ihr sein Leben. Im letzten Augenblick war sie zu ihm geeilt, als der Feind ihn umzingelte und einer der Gegner sein Schwert hatte auf ihn nieder sausen lassen wollen. Man galt als Ehrenbürger, wenn man einem bedeutenden Feldherren wie ihm das Leben rettete.
„ Was macht der Feind ? “, brachte sie mit einem spöttischen Grinsen hervor, während sie von Rücken des Rassepferdes stieg, dass Scipio nur für sie hatte bringen lassen.Er sah sie mit seinen aufrichtigen, braunen Augen an „Ach, die Heldin des Tages!“,neckte er sie.Woraufhin sie ihm ihre Zunge zeigte und er in Lachen ausbrach.
„ Noch immer ein Kind ! Ich dachte du seiest erwachsen ! Eine mächtige Löwin auf dem Schlachtfeld“
„ Ich bin älter als Ihr! “ Erneut musste der bereits 40jährige Feldherr schallend lachen.
„Der Feind leckt seine Wunden! “, tönte seine Stimme zufrieden.
„ War ja auch ein nicht zu verachtender Sieg gewesen! “
Marcus schwieg, er mischte sich nur ungern ein, wenn sein Vater mit ihr sprach. Er mochte die scheinbar junge Frau und bewunderte ihr schönes Äußeres. Doch seiner Meinung nach, gehörte die Frau an den Herd und nicht in die Schlacht. Vielleicht war aber ein Teil von ihm auch nur eifersüchtig, weil sein Vater sie so lieb gewonnen hatte, wie eine Tochter und sie größere Siege davon trug als er selbst. Es stimmte, sei hatte wie eine Katze auf dem Schlachtfeld gekämpft und hatte den Überraschungsmoment auf ihrer Seite, wenn der Gegner verdutzt in das Gesicht einer Frau blickte. Wäre die Lage nicht so ernst, hätte er immer loslachen können bei den dümmlichen Minen der Feinde. Aber der Feind war nicht die einzige Gefahr. Diese Frau war es auch. Aber ohne sie wäre sein Vater bereits tot. Er war ihr zu Dank verpflichtet. Alyssa blickte auf das Tal unter ihnen, wo heute die Schlacht stattgefunden hatte. Die Erde war durchtränkt vom Blut, das nicht mehr einzog, sondern in Pfützen stand. Es roch nach Eisen und Blut. Sie hatte aber für den heutigen Tag ihren Blutdurst noch nicht gestillt, das würde sie heute Nacht tun müssen.
Einer der gegnerischen Soldaten, der auf Scipio mit hoch erhobenen Schwert und blankem Hass im Gesicht zugestürmt war, hatte sie diesem ihre Fänge ins Fleisch gesenkt und ihm anschließend mit einer Handbewegung und einem entsetzlichen Knacken den Hals gebrochen. Sie erinnerte sich noch an die Angst, die deutlich in seinem Gesicht gestanden hatte, sowohl Angst vor einem verfrühten Tod, vor dem Erreichen seiner Ziele aber auch die offenbarte Abscheu die sein Gesicht widergespiegelte.
Abscheu vor Alyssas wahrem Wesen, vor der unstillbaren, grausamen Blutgier, die in dem zierlichen , weichen Frauenkörper steckte. Und in diesem Moment bekam die Dämonin Angst.
Angst davor Scipio zu verlieren, sei es in der Schlacht oder durch ihre wahre Natur. Sie liebte ihn wie einen Ziehvater, der er für sie auch gewesen war. Doch es würde irgendwann die Zeit kommen, da auch er sie verlassen würde. Erneut blickt sie auf das blutige, von Leichen bedeckte Schlachtfeld hinab, während in der Höhe irgendwo ein schwarzer Rabe auf sie herab lachte. Noch nicht, es war zu früh. Sie würde ihn schützen so gut und so lange es ging. Mit einem stillen Versprechen blickte sie Markus an,denn sie ahtte seinen Blick auf sich gespürt. Sie wusste, dass er sie hasste, dass er eifersüchtig war und sie hoffte inständig, wer könnte seine Meinung ändern. Sie würde ihm sagar gern dabei helfen.
" Ich werde mich zurückziehen ! ", merkte sie an, wand sich ab und verschwand hinter dem nächsten Hügel. Scipios Worte schallten jedoch nach :
" Was für eine Frau! " Marcus' Blick bohrte sich in ihren Rücken.

Es war bereits dunkel, als Alyssa aus ihrem Zelt spähte. Die Männer feierten ihren Sieg und tranken bei einem gemeinsamen Mahl Bier und Met, jedoch war der eine, den sie suchte, nicht unter ihnen. Er saß allein in seinem Zelt. In seinem Stolz verletzt, in seinem Ansehen geschmälert: von einer Frau übertroffen worden zu sein.
Da niemand von den Männern zu sehen war, verließ die Vampirin ihr Zelt. Der Abendwind wehte den Geruch nach Blut in die entgegen gesetzte Richtung, weg von ihr, und strich mit kalten Fingern über ihre smaragdgrüne, seidenen Tunika, deren Stoff so dünn war, als dass er beinahe durchsichtig war. Die weichen Falten umschmiegten ihren Körper perfekt, legten sich zwart um die weichen Rundungen ihrer Brüste und umspielten ihre Hüften. Barfuß überquerte sie die wenigen Meter, die sie vom Nachbarzelt trennten, und schob unbemerkt den Vorgang zur Seite. Ohne Aufforderung betrat Alyssa das große Herrscherzelt, dessen Inneres mit Teppichen ausgelegt und möbiliert war. An einem der Tische saß ein junger Mann von kaum Zwanzig Jahren über sein Pergamentstück gebeugt, über das seine Feder kratzte. Er wirkte konzentriert. Doch sie ließ sich nicht beirren und ließ sich wortlos auf sein Lager aus Decken und Kissen nieder, aber nicht ohne reitzend die langen,schlanken Beine über einander zu schlagen und die Seide bis über ihre Knie an zu heben, so dass ihre weichen Schenkel mehr Haut zeigten, als es sich für eine römische Frau gehörte. Auf ihre Arme gestützt lehnte sie sich zurück und das Rot ihres Haar ergoss sich in Lasskaden über ihren Rücken. Ihren Kopf zur Seite neigend fixierte seinen Rücken.
" Ich weiß, dass du da bist ! Und ich will, dass du wieder gehst ! ", erklang die Stimme des jungen Mannes gedämpft. Er dachte nicht daran sie auch nur anzusehen und der Antagonismus zwischen ihnen war benahe fassbar. Jedoch war ER es, der ihn in kalten Wellen verbreitete.
" Nicht bevor du mich angesehen hast ! ", bestand sie mit einem Lächeln in der Stimme.
Er schrieb unbeirrt weiter.
" Reicht dir nicht aus, dass du bereits jeden Mann in diesem Lager verhext hast. Genügt dir nicht wie mein Vater und die anderen Männer dich ansehen. Willst du jetzt auch mich... ", seine Stimme klang verbittert, was sie jedoch nur noch mehr ermutigte und antrieb.
" Es geht nicht nur darum, was ich will - mit unter auch - aber es geht auch darum, was du willst ", wieder schwang das Lachen mit.
" Und jetzt sieh mich an ! ", befahl ihm ihre Stimme und alle Öllampen, die das Zelt erleuchtet hatten - bis auf eine einzige in der Nähe des Lagers,deren Licht nun ihren Körper mit Licht und Schatten modelierte - erloschen. Es wurde zu dunkel, als das er hätte weiterschreiben können und sie beide wussten, dass es ihr Werk war. Dass es ihre Art war, ihn zu beherrschen und das tun zu lassen, was sie wollte. Sie hatte vielleicht kaum Macht über seine Person, aber durchaus über seine Umgebung.
Seine Wut flackerte auf und sein Körper stahlte sie ab. Schleuderte sie Alyssa entgegen. Aprubt sprang er auf, so dass der Stuhl hinter ihm umfiel und dumpf auf die Teppiche knallte. Er hastete auf sie zu. Außer sich, dass sie Macht über ihn hatte. Am liebsten hätte er sie geschlagen. Sie hatte sich seinen Vater zu eigen gemacht, sein Heer, sein Ansehen, seinen Willen, seinen Stolz, einfach alles, was ihm gehört hatte und sie war doch nur eine Frau. Er wollte sie schlagen, wollte ihr wehtun, sie bloßstellen, damit sie endlich ging und ihm das ließ, was sein war. Direkt vor ihr blieb er stehen, ratlos, als er in diese sonderbaren grauen Augen blickte, die golden pulsierten. Nein, er würde nicht auch noch so weit sinken, dass er eine Frau schlug, so weit hatte sie ihn noch nicht getrieben. Er würde sie packen und aus seinem Zelt schleifen. Seine Finger streckten sich nach ihr aus und trafen auf nackte Haut. Mit einer flinken Bewegung hatte sie den Stoff gelöst und er war an ihren Schultern hinab geglitten. In ihrer Blöße stand sie nun vor ihm und blickte ihm in die Augen. Damit hatte er nicht gerechnet. darauf war er nicht gefasst gewesen und auch nicht darauf wie schön und weich ihre bleiche Haut im Kerzenlicht sein würde, wie rund und voll ihre Brüste sein würden, wie geschmeidig sich ihre Hüften gegen den grünen Stoff abzeichneten. Wie viel Macht sie über ihn hatte, auch wenn er dagegen ankämpfte...
Alyssa sah das Erstaunen seiner unergündlichen, tief schwarzen Augen, das jedoch bald schwand und von einem wilden Funkeln abgelöst wurde. Sie kannte diesen Ausdruck: Wut. Zorn. Rasend. Heftig. Gewalttätig. Und sie wusste, dass er nachgeben würde, ebenso wie sie wusste, dass sie sich gleich unter seinem Körper wiederfinden würde. Nicht einen Augenblick zu früh fassten sie seine Hände grob an der Taille und drückten sie in die Kissen. Seine rauen Hände glitten an ihren Schenkeln hinauf und befreiten ihre Beine von der Seide, indem sie sie über ihre Hüfte schoben. Sein Körper drängte sich zwischen ihre Schenkel und sein Gewicht lastete warm auf ihr, während seine Hände weiter fordernd an ihrem Körper entlang glitten, nicht zärtlich. Und sie wollte auch nicht, dass er zärtlich war, wenn er sie nahm. Seine Bewegungen waren kraftvoll und unerbittlich hart, genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie spürte seinen Hass, seinen Zorn, sein dringliches Verlangen sie zu erniedrigen, indem er sie sich gefügig machte. Sie fühlte es in jeder seiner Bewegungen.
Und für diese eine Nacht, ließ sie ihn gewähren, ließ ihn seine Macht auskosten. Selbst als sie ihre Fänge in seinen Hals senkte, ließ sie ihn im Glauben es sei Teil des Liebesspiels und ihr Bemühen ihm zu gefallen. Es war wie ein still schweigendes Abkommen zwischen ihnen, dass die Unterschiede ausgleichen und die Wogen des Hasses glätten sollte.
Und es hatte auch gefruchtet, als die Männer sie am folgenden Morgen nackt und erschöpft bei ihm liegen sahen.

Doch eine Woche darauf fiel der Feldherr Scipio durch den Dolch eines Mannes aus eigenen Reihen, der nicht mehr sehr lange nach seiner Tat unter den Lebenden weilte. Er fiel einem blutrünstigen Monster in der Gestalt einer schönen, jungen Frau zum Opfer. Marcus übernahm mit seiner reizenden, wie auch gefährlichen Aquila-reiterin die Führung, doch nach seinem glorreichen Sieg, kehrte sie mit ihm nach Rom zurück um Zeugin der Geburt von Scipios Enkel zu werden,dessen Mutter jedoch nicht sie selbst, sondern Marcus' Gemahlin war, die er in Rom zurückgelassen hatte. Das Schicksal des Kindes war es, ein ebenso großer Feldherr zu werden, wie seine Vorfahren. Alyssa bedauert das Kind vom Tag seiner Geburt an. Im Krieg zu sterben galt als ehrenhaft, doch das war es nicht. Es war alles andere als das, es war blutig, kalt und grauenvoll. Schlimmer hätte die Hölle auch nicht sein können.Und wer durch das Schwert lebt wird durch das Schwert zu Grunde gehen.


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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:55

202 – 148 v.Chr. war sie als freiberufliche Söldnerin tätig, wobei sie niemals Scipios Familie aus den Augen verlor und über sie wachte, da sie bis dahin die einzigen sind, die sie in ihr Herz schließen konnte. Am meißten traf sie daher der Tod Scipios, der sie an ihren eigenen Vater erinnert hatte und der Marcus' , auch wenn er ein kanges und glückliches Leben mit seiner Frau und seinen Kindern geführt hatte.


149 – 146 v.Chr. begleitete Alyssa den Enkel Scipios in den dritten punischen Krieg und stand auch ihm bei seinem Sieg über Kathago bei. Damit endete auch ihre kriegerische Phase für’s erste.


147v.Chr – 68 n.Chr. gab sie sich als römische Staatsbürgerin aus und erlebte die aristokratisch Blütezeit der Res Publica Romana und lernt den ausschweifenden Lebenswandel kennen.
Nachdem Kaiser Nero die wunderschöne Frau mit dem Alabasterkörper bei den dionysischen Theaterspielen hatte tanzen sehen, fand er großen Gefallen an ihrer Anmut und nahm sie bei sich im Palast auf. In der Beziehung ging es oft sehr chaotisch zu bis diese und diese mit einem lodernden Ausbruch endete.


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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:57

Kaiser Nero 64 n. Chr.

„Wag es ja nicht mir zu drohen !" schrie Alyssa den stattlichen Mann von einer Größe von ungefähr 1,80m an. Er war der mächtigste Mann Roms, was ihr im Grunde relativ gleichgültig war, denn sie konnte ihm in jedem Fall in dieser Situation entkommen oder ihn lange genug beschäftigen können um sich im wahrsten Sinne aus dem Staub machen zu können. Sie war ihm überlegen. Alyssa lief durch die weiten mit rotem Teppich ausgelegten, vom Licht der Sonne erleuchteten Fluren des Palastes zu ihrem Gemach um ihre Sachen zu packen und schnellst möglich zu verschwinden, denn noch länger hielt sie ihn, diesem jähzornigen und brutalen Herrscher, nicht aus.„ Bleib stehen, sofort !“, tobte er.
„ Ich bin nicht eine deiner Dienerin oder eine deiner Frauen,Nero, du kannst mir nicht vorschreiben, was ich zu tun habe!“ Sie beschleunigte ihre Schritte , bis sie in einen gelenken Laufschritt verfiel.
„ Du undankbare Hure ! “, wütete er und folgte ihr.
Endlich hatte sie ihr Zimmer erreicht und warf die Tür fest hinter sich zu, obgleich sie wusste, dass sie Nero nicht lange hätte aufhalten können. In nur kürzester Zeit hätte er sie aus den Angeln geheben oder sie gar in kleinste Splitter zertrümmern lassen. Sie kannte sein rachsüchtiges, egozentrisches Temperament und wusste dass er nicht davor zurückschreckte sogar über Leichen zu gehen, wenn es darum ging, seine Spielsachen zu schützen. Und als das betrachtete er sie: als sein leibeigenes Spielzeug! Wie erwartet schlug die Tür mit einem gewaltigen Knall auf und Nero stürmte außer sich auf sie zu. Alyssa ergriff in ihrer ersten allzu menschlichen Reaktion die nächst beste Vase, die sie nach ihm warf, doch ihr Ziel mit voller Absicht verfehlte, wobei die Vase in einem schrillen Ton in Tausend Scherben an der Wand zerschellte. Aber diese Aktion machte ihn nur noch wütender als er ohnehin schon war –falls das überhaupt möglich war. Nero stürmte auf die junge Frau zu und ergriff sie fest bei den Schultern, seine Finger bohrten sich tief in ihre Haut ; wäre sie ein Mensch gewesen, dann hätte er ihr bereits mehrere Knochen gebrochen in seiner rasenden Tobsucht, doch der Göttin sei Dank, war sie es in dieser Situation nicht. Ihre Stimme war nur noch ein bedrohendes Zischen : „ Lass mich sofort los !“
Der tobende Mann dachte nicht daran, sich etwas von einer Frau befehlen zulassen, ebenso wenig wie Alyssa gedacht sich an seine Anordnungen zu halten. Er hatte sie nie geliebt , sie bezweifelt, dass er überhaupt wusste was das war : Liebe! Hatte er sie damals nicht mit schmachtenden, begehrendem Blick betrachtet, in dieser einen Nacht, als sie mit den anderen Tänzerinnen auf der Tribühne in seinen Hallen bei den Dionysios Theaterspielen als Muse verkleidet - oder besser gesagt entkleidet - getanz hatte. Hatte er nicht der kleinsten ihrer Bewegungen mit einer unmenschlichen Genauigkeit und Bewunderung mitverfolgt? Hatte er ihr trotz seiner Ehe nicht den Hof gemacht und die Sterne vom Himmel gehoben - ach ja, richtig, gelogen, nicht gehoben ! Er hatte gedacht sie wäre wohl ein reizendes Schmuckstück in seiner Sammlung . In ihrer Dummheit war Alyssa mitgegangen, verblendet von dem Luxus und der Macht, die er ihr hatte bieten wollen. Nur selten irrte sie sich so in einem Menschen, wie sie sich in ihm geirrt hatten. Sie war für ihn nicht anderes als eine schöne Trophäe, die man ab und an aus dem Regal holte um sich mit ihr zu schmücken und vor Freunden damit anzugeben. Das entsprach jedoch nicht ihrem stolzen Charakter ; sehr schnell hatte sie sich vernachlässigt gefühlt und sich einen neuen Gespielen gesucht. Der zu Neros Schmach ein einfacher Mensch war, sogar sein eigener Diener. Sie hatte genau gewusst, dass ihr Verhältnis mit dem Menschen ihn derart verletzen und in Rage versetzen würde, wie es der Fall war. Genau dies hatte sie beabsichtigt. Es lieferte ihr genau den Grund, den sie brauchte um von hier zu verschwinden, obgleich es ihr um den armen Mann Leid tat, den sie mit sich in den Untergang gestürzt hatte. Aber nun denn, sie war nicht besser als er und wahrscheinlich waren sie sich zu ähnlich, als das es hätte auf lange Zeit gut gehen können.
Noch einmal wiederholte sie ihre Forderung mit blankem Hass und purer Verachtung:
„Lass mich los!“
Mit wutverzerrtem Gesicht begann er sie zu schütteln. Alyssa, der es nun allmählich zu viel wurde, entschloss sich ihre Fähigkeiten zu gebrauchen, denn weshalb sollte sie sich eine derartige Frechheit bieten lassen. Ungeachtet ihrer Habseeligkeiten, die sich noch im Zimmer befanden , verfärbten sich ihre Augen feurig gold und das Zimmer stand binnen einiger Sekunden lichterloh in Flammen. Furcht durchfuhr für einen kurzen Augenblick das Gesicht des Kaisers, bevor er sich wieder fing.
„ Das wirst du bereuen, du Schlampe !“
Sie grinste ihn nur noch sehr spöttisch und abfällig an :
„ Das glaube ich kaum !“
Mit diesen Worten war sie aus seinem Griff verschwunden und ließ ihn in seinem zerschmetterten Stolz mitten in dem brennenden Inferno zurück. Nein, er würde nicht umkommen, dazu war er zu langlebig und intrigant, doch sein Palast, das Wahrzeichen seiner Macht, brannte. Ganz Rom würde brenne. Es würde niederbrennen bis auf die Steinsäulen und das Fundament, kaum etwas Bewohnbares würde übrig bleiben und das verschaffte ihr die Genugtuung ihrer Rache. Es war Alyssa gleich, was aus ihm wurde ,sie jedenfalls hatte ihre Rache ,derer man noch lange gedenken würde.
Sie materialisierte sich außerhalb des Schlosses und sah wie die Flammen über die Mauern leckten.
Sie sah Neros erzüntes Gesicht, das aus ihrem Raum nach draußen spähte - auf der Suche nach ihr.
Er kannte sie einfach zu gut, denn sie war sein Ebenbild. Sein bestialischer Wutschreit hallte durch den ganzen Palast, doch sie kümmerte sich nicht darum und rannte davon, in das Getümmel des wilden Stadtlebens am Tiber entlang. Wo ihr die unterschiedlichsten Gerüche begegneten, wo die unterschiedlichsten Farben leuteten und sich Menschen aller Rassen und Länder herumtrieben...


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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 4:57

68 n.Chr. zog Alyssa in die Gallica Pransalpina nach Aquitanien (spätere Provence), da sich in Rom innerpolitische Konflikte anbahnten, war in dieser Region der Einfluss der Legionen immer weniger spürbar und bot einen perfekten Unterschlupf um unter den Naturvölkern unerkannt zu leben und ihren gewohnten ausschweifenden Lebenswandel unerkannt fortführen zu können.


476 – 511 n.Chr. ging das Römische Reich, als einstige Staatsstruktur langsam aber endgültig unter und die Germanenstämme errichteten eine eigene Regentschaft unter Chlodwig, einem weisen und gerechten König, von dessen Hof sich Alyssa fern hielt und in dieser Zeit ein eigenes Wirtshaus betrieb, wo so mancher Reisender sein Leben lassen musste.


668-714 n.Chr. in dieser Zeit begannen erneute Unruhen zischen den Franken, den Langobarden und den Sachsen,die um die Vormachtstellung ,des bedrohten Königsgeschlechts des Pippin, Somit begann der Streitkampf der früheren Germanenstämme um die Territorien und das bestehende,germanische Großreich zerfiel in viele kleine Einzelreiche, die nun vom machthungrigen Adel beherrscht wurden. Im Tumult der Feindschaften gelangt es Alyssa sich wieder in das Hofleben einzugliedern.


714 – 730 n.Chr. begab sich die Dämonin zum Besitz eines französischen Adligen, der sich die Königposition ergaunert hatte: König Illonesse. Dieser vergrößerte seine Macht und stellte ein Herr zusammen um die umgebenden Kleinreiche zu unterwerfen und das eigene Reich weiter aus zu dehnen. Alyssa gab sich einige Jahre als Hofdame der Königin aus und so gelang es ihr in das Innere des Schlosses zu gelangen, das sie bald in Brand setzte um den König davon abzubringen sein Volk in eine unnötigen Krieg zu verwickeln.


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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 5:00

729 Frankreich

Tja ja, das Mittelalter war zu dieser Zeit überall gleich und in Frankreich sah es nicht anders aus als in anderen Teilen Europas. Hier herrschte genau das selbe Chaos wie auch in allen anderen Königreichen. Die Großreiche hatte den Aufständen und Unruhen nicht Stand halten können und waren zerfallen. Es schien das Schicksal eines jeden Königreiches zu sein in Trümmer zu zerfallen. Der Adel gewann mehr und mehr an Macht. Nicht jeder der Adligen konnte sich behaupten , doch einigen gelang es, so zum Beispiel auch König Illonesse. Bis vor Kurzem hatte Alyssa diesen Mann gar nicht gekannt; sie hatte nur von seinen Bestrebungen gehört seine eigenes Fürstentum zu vergrößern. Und eben dieser Mann war es auch, das ganz vorne gestanden hatte, als es darum ging den König zu stürzen.Kein König war perfekt, nicht einmal annähernd , denn sie alle waren Menschen. (Um nicht zu sagen, dass ein Dämon NICHT fehlen konnte, ganz im Gegenteil. Alyssa selbst war das beste Beispiel dafür.)Es tat ihr Leid um den alten König Pippin , denn er wat ein gerechter Mann gewesen, nicht wie diese Geier, die nun unter sich sein Land zerrissen.Ein Glück war es, dass diese nur all zu blind waren in ihrem Machthunger… Das machte ihr Spiel um einiges leichter.Eben so einfältig war auch Illonesse. Nun da er sich selbst durch eigenen Gewalt zum König eines Reiches erklärt, war er wie besessen von dem Gedanken an die eigene Unbesiegbarkeit .So hatte es Alyssa auch nicht viel Mühen gekostet seiner Gemahlin über den Weg zu laufen und sich als Adlige aus zu geben. Die Königin, die äußerlich selbst zwei Dekaden älter als Alyssa zu sein schien, obgleich sie ein Mensch war, schloss das Mädchen nur all zu bereit in ihr Herz. Sie selbst hatte den König geheiratet, weil es ihr Stand von ihr verlange. Ein Blick in ihre Augen genügten Alyssa um fest stellen zu können, dass ihren Mann hasste und er sie nicht minder, da sie ihm bisher keinen Nachkommen schenken konnte.Doch auch der König selbst fand Gefallen an ihr , an ihrem liebreizenden, unschuldigen Aussehen und war nicht abgeneigt, als die Königin sie als Hofdame aufnahm.Doch von Beginn an war Alyssa mit einem Ziel das schloss gekommen: um den König zu zerstören und der Blick in das traurige Gesicht der schönen Königin bestätigte sie nur darin . Obgleich Alyssa nicht grade jemand war dem das Wohl der Menschen erheblich am Herzen lag , so erfüllten die Taten des Königs sie mit Abscheu. Selten hatte sie einen Menschen von solcher Brutalität gesehen, der plünderte und sich jede Frau nahm , die er wollte. Dem nichts an seinen Untertanen lag, der sie alle behandelten als seine sie nur Vieh. Verrat, Betrug, Diebstahl , Mord…Ihr Anliegen war nicht grade selbstlos, denn Alyssa wusste, wenn dieser Mann mehr an Macht gewann würde er alles in seiner Umgebung unterwerfen und auch das würde ihm nicht genügen; er würde immer weiter gehen. Ein sicheres Leben würde bald nicht mehr möglich sein.Sie würde warten, warten bis sie eine Gelegenheit bot ihn aus dem Weg zu räumen, ganz gleich wie…[/size]



König Illonesse 736

[size=12]Nachdem Alyssa die Königin vorzeitig aus der Burg gebracht und sie somit gerettet hatte , arbeitete sich die pyromanische Vampirin systematisch vor. Angefangen mit den Räumen im Inneren der Burg, die sie zuerst in Flammen steckte, damit den panischen Menschen ein Fluchtweg blieb und ihrer brennenden Idee nicht noch mehr Unschuldige zum Opfer fielen, als nötig war. Sie sorgte dafür, dass alle gewarnt waren und rechtzeitig fliehen konnten bevor alles lichterloh brannte. Jetzt, da die Meisten geflohen waren und die Flammen hungrig und gierig um sich schlugen und alles in ein gespenstische Licht tauchten, war es an der Zeit den König zu suchen, denn sie hatte sorgfältig darauf geachtet, dass er in einem Teil der Burg blieb und seine Auswege versperrt waren. Alyssa beschleunigte ihre Schritte und rannte aus einem der mit Rauch erfüllten Nebengänge in Richtung des Hauptflures, wo sich das Gemach des Königs befand.
Nein, sie würde seinen Tod nicht dem Zufall überlassen, sie würde erst gehen, wenn gesichert war, dass er nicht mehr atmete. Kaum war sie also in den mit Teppichen behangenen Hauptflur gebogen, als sie wahrnahm, wie jemand hinter ihr her rannte. Alyssa fluchte vor sich hin, denn jemanden, der sich einmischte, konnte sie absolut nicht gebrauchen. Es wäre schlauer gewesen, wenn er sich auf und davon gemacht hätte um seine eigene Haut zu retten anstatt hier in diesem Flammenchaos nach dem eigenen Tod zu suchen. Er rief ihr etwas hinter her, was jedoch im wilden Flammengebrüll unterging, selbst mit ihren geschärften Sinnen konnte die Vampirin es nicht verstehen. Aber im Augenblick war es ihr gleich, was der Mensch tat, solange er ihr nicht in die Quere kam. Sollte er doch so töricht sein Leben aufs Spiel setzten, was für sie im Augenblick zählte war den König tot zu sehen, so setzte sie ihren Weg fort ohne weiter auf ihn zu achten. Der andere war zweitrangig.
Endlich hatte sie den brennenden Raum erreicht, in dem sich der tobende König befand. Ein Gefühl der Erleichterung und der Genugtuung beflügelte sie, denn der König war nicht entkommen und würde sein baldiges Ende durch ihre Hand finden. In dem selben Moment hatte jedoch der Fremde, den sie seltsamerweise noch nie hier gesehen hatte, sie eingeholt. Er steuerte zielstrebig auf den König zu ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Alyssa konnte nur erahnen , dass der Mann das selbe Ziel verfolge: den König tot zu sehen. Ohne Zögern ergriff dieser sein poliertes Schwert, in dem sich die um sich greifenden Flammen spiegelten, und prescht wie ungehalten auf den König los. Er wollte ihren Auftritt vermasseln. Im Normalfall hätte sie ihm das nicht durchgehen lassen. Aber dieses mal tat sie eine Ausnahme, er nahm ihr schließlich die Drecksarbeit ab. Schön !
Alyssa beschloss sich im Hintergrund zu halten und ab zu warten wie sich der Kampf entwickeln würde.
Sollte der Fremde versagen, was sie kaum glaubte , so würde sie sich des Königs annehmen. Pragmatisch wie sie war, begab Alyssa sich damit zufrieden neugierig das Geschehen außer Reichweite der Klingen und des Feuers zu beobachten und platzierte sich im hinteren Teil des Zimmers, von wo aus sie das Szenario überblicken konnte. Anscheinend kümmerten sich weder der König noch der Mann um Alyssa – oder gar sahen sie sie nicht. Die Flammen schlugen immer höher, leckten nach den Teppichen und verzehrten die Wände. Die Hitze bahnte sich sengend durch den Raum. Sie musste den Menschen zusetzen, denn selbst sie konnte diese Hitze ätzend um sie herum spüren. Trotzdem betrachtete sie gespannt den attraktiven Fremden - wie gekonnt er sein Schwert führte, den König im nur wenigen Zügen zurückdränge und in noch weniger Zügen das funkelnde Metal in seinen Körper bohrte. Blut ergoss sich aus der Wunde als der Mann das Schwert aus seinem Leib zog und eine bittere Genugtuung überzog seine gleichmäßigen Gesichtszüge. Alyssa erging es nicht anders.Das Gesicht der Königs wechselte von Ungläubigkeit hin zur Ausdruckslosigkeit als er zu Boden ging.
Er war tot. Aber es blieb keine Zeit zur Freude; neben dem betäubendem Brüllen der Flammen schrillte ein Kreischen und ein bedrohliches Krachen. Noch bevor sie überhaupt realisieren konnte, was es war, ging ein Teil des Gebälkes auf sie herunter. Erschreckt , aus Reflex, erhob Alyssa die Arme schützend über sich, als der Rest der brennenden Holzdecke auf sie stürzte. Aus dem Drang heraus sich zu schützen dematerialisierte sich sie aus dem Raum heraus, bevor die brennenden Trümmer sie trafen. Aus den Augenwinkeln heraus sah wie eine weitere Gestalt auf den jungen Mann zu rannte. Der Gesichtsausdruck des Neuankömmlings war konzentriert während seine Lippen sich bedächtig bewegten in eine Zauberformel versunken. In dieser Sekunde wurde alles vor ihren Augen gleißend weiß. Alyssa konnte nicht sagen ob dieses Licht vom Fluch des Magiers oder von der Wucht ihrer eigenen Dematerialisierung ausging. Dann öffnete sie die Augen und stand im Wald, von hohen dunklen Tannen umringt. In einer mittelalterlichen Landschaft mit hohen unberührten, leuchtend grünen Bäumen und wild wuchernden Hecken. Um sie herum war die Luft erfüllt von panischem Geschrei der fliehenden Menschen und von einem schweren, dunklen Dunst, der nach Feuer roch. In der Ferne sah sie die Burg in Flammen stehen. Es tat ihr Leid um den Fremden, sicherlich war er entweder dem Magier oder dem Feuer zum Opfer gefallen. Das hatte sie nicht gewollt. Doch ihr Ziel war erreicht : der König war tot und konnte keine Unheil mehr anrichten! Dieses Kapitel war beendet. Zeit für ein neues, in dem die Opfer dieses Krieges keinen Plot mehr hatten. Sie würde das hier einfach vergessen und fort gehen.
Wer weiß vielleicht nach England…

730 n.Chr. floh Alyssa nach Britannien, wo sie den Aufschwung aus einem dunklen Zeitaltern bis hin zur Kultivierung erlebte und mit ansehen konnte, wie die Künste aufblühen. Hier ging sie einem unbedeutenden, namenlosen Künstler zur Hand, der sie auf einigen seiner Bilder verewigte. Abgeschieden gelang es Alyssa ihr früheres Studium der Magie wieder aufzunehmen und ein geregeltes Leben zu führen. Sie würde sich sehr bald in einen mittellosen, avantdardistischen Künstler, der leider nur ein Mensch war, verlieben und ihr Herz sollte endgültig an ihm zerbrechen.


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BeitragThema: Re: Alyssa Raven   Alyssa Raven Empty14.09.10 5:05

738 England

Einmal im Monat fand in der Stadt ein großer Markt statt. Zwar kamen von überall Händler herbei um ihre Waren anzubieten , jedoch verglichen mit den Märkten im alten Babylon oder Rom war, war dieser hier verschwindent klein, obgleich sich heute eine Vielzahl von Menschen heir eingefunden hatte. Alyssa kam nur selten in die Stadt und dies auch nur um die nötigsten Einkäufe zu tätigen, ansonsten hielt sie sich gerne von der Bevölkerung fern, denn auf diese Weise konnte sie sicher gehen, dass niemand unter ihnen hinter ihr Geheimnis kam. So zog sie es vor am Rand eines benachbarten Dörfchens zu wohnen. Doch irgendwie musste eine alleinstehende Frau über die Runden kommen und somit war Alyssa gezwungen sich heute hier her zu trauen.Die junge Frau trug ein baiges, schlichtes Baumwollkleid, das lange rote Haar hatte sie mit einer goldenen Spange im Nacken gefasst, nur einige lose Strähnen hingen ihr ins blasse Gesicht mit den hohen,aristokratisch anmutenden Wangen. An einem Arm trug sie einen geflochtenen Krob, der bei jedem ihrer Schritte sacht hin und her wippte und gegen ihre Hüften schlug. Eine große Menschenmenge war heute unterwegs, überall wurde gehandelt und gefeilscht. Lautes Gemurmel , Unterhaltungen und das Geschrei einer Gauklergruppe drangen zu ihr durch. Irgendwo roch es nach Blut, da ein Schwein geschlachtet wurde. Nicht mehr ganz so frischer Fisch. warmes Brot. Die untersiedlichsten Gewürze...
In diesem Gemenge bahnte sie sich sehr geschickt ihren Weg durch die Menschenschar ohne auch nur an irgendjemanden zu stoßen, dabei war ihr Gang wendig wie der einer Katze auf der Jagd und ebenso leise. Alyssa wandt sich durch den Pulk an den Stand, den sie zuerst beabsichtigt hatte auf zu suchen. Der Händler war ein feißter Mann Anfang dreißig, sehr offen und weltgewand. Nie hatte er die schöne Frau warten lassen und war stehts zuvorkommend zu ihr, denn Alyssa kaufte ihre Stoffe für ihre Gewänder immer bei ihm. Kaum dass sie vor ihm stand, begrüßte er sie herzlich, denn der Händler würde sie nicht ohne etwas verkauft zu haben gehen lassen. Sein Lächeln war warm, aber wessen Händlers war es das nicht ? Alyssa erwiderte seine Begrüßung mit einem hellen Lächeln um ihren Blick dann wieder auf die Stoffe zu senken. Ihre schlanken Hände machten sich schnell daran die Stoffe zu durchforsten nach dem schönsten zu suchen. Ihre Augen und Finger waren beschäftig, ebenso wie ihre Gedanken, die sich darum wanden, was sie aus den Stoffen am besten hätte fertigen können. Als sie endlich einen roten Seidenstoff - in der Farbe ihrer Haare - in Händen hielt , reichte sie diesen an den Händler, während eine große Menschenmenge in lautem, aufgeregten Getratsche an ihr vorüber zog. Als der Verkäufer die Seide für sie maß, wanderten ihre aschgrauen Augen nach oben, da sie das Gefühl beobachtet zu werden beschlich, und sie sah sich bedächtig um, bis sie in ein Paar funkelnder Saphire blickten, die ihr entgegen strahlten. Die sie regelrecht festhielten,sie bannten. Nein, in ihren Bann schlugen, unausweichlich. Alyssa konnte ihren Blick nicht abwenden, musste einfach zurückstarren. Das Gesicht , in das sie schaut , war schmal und schön, umrahmt von einer Schar wilder, dunkel brauner, kinnlanger Locken.
" Das macht 3 Denare ", meldete sich der Händler und legte ihr freundlich lächelnd die Seide in den Korb, womit er sie von den Augen des Fremden los riss. Keckt blickte sie den Händler an und entgegnete :
" Meint Ihr nicht, dass Euer Preis überteuert ist ! Für einen Denar mehr kann ich eine Kuh kaufen! "
Der Mann warf ihr jedoch ein wissendes, charmantes Grinsen zu.
" Meine Liebe, die Schönheit sollte einer Frau nicht zu teuer sein. Und ein weniger edler Stoffe würde einem Antlitz wie dem Euren nicht gerecht werden ."
Sie schenkte ihm ein weiters kokettes Lächeln, wie Alyssa es oft tat, bezahlte und verabschiedete sich. Zu ihrem Korb hinab gebäugt und den Stoff darin zurecht nestelnt, hatte sie nicht gemerkt, dass jemand vor sie getreten war. Unachtsam - den Blick noch immer nach unten gerichtet - prallte sie gegen einen schlanken Körper. Noch bevor sie hoch geblickt hatte, hatte sie bereites gewusst, dass ein Mann sein musste. Das hatte Alyssa an der Größe und dem festen Griff um ihre Arme - der sie vor einem Sturz rettete - gemerkt. Als sie nun ihren Blick hob schaute sie in die vorherigen Saphire, die sie erneut in ihren Bann rissen. Vollkommen verblüfft von ihnen, rang sie nach Luft und brachte nur ein gehauchtes :
" Entschuldigung ", hervor.
Die starken Hände, die sie bisher festgehalten hatten, ließen sie los, obwohl es ihr am leibsten gewesen wäre, wenn sie sie auf ewig gehalten hätten. Der schöne Fremde trat ein paar Schritte zurück und senkte seine Augen um den intensiven Blickkontakt zu unterbrechen, während Alyssa weiterhin wie in Trance sein Gesicht erforschte. Er war ein junger Mann, der so blass war, da er wohl die meiste Zeit seines Lebens im Inneren verbracht haben musste, wahrscheinlich über Büchern. Aus seinen Augen sprach Klugheit, Kühnheit und ein unwiderstehlicher Charme. Außerdem war er zwar schlicht in unscheinbar blasse Farben gekleidet, doch seine Kleidung sprach nicht grade von Armut, aber auch nicht von Reichtum. Andererseits hätte er Lumpen getragen, so hätten diese seine Ausstrahlung nicht schmälern können. Scheu huschten seine Augen wieder zu ihr, das Gesicht gen Boden gewandt. In einer Mischung aus fragend und auffordernd sah Alyssa ihn an, den sie wollte endlich seine Stimme hören. Ob sie wohl ebenso schön war wie sein Äußeres? Der Mann, der sich ihres Blickes bewusst war, räusperte sich, dabei konnte sie sehen, wie seine helle Haut sich an den Wangen rötlich verfärbte , was ihr sogar sehr gefiel.
" Ich habe Euch vorhin bei diesem Stand gesehen und wollte Eure Erlaubnis erbitten, Euch malen zu dürfen " , brachte er endlich eingeschüchtert mit rauer, doch nicht mider wundervoller Stimme, hervor. Nach anfäglichem Erstaunen und offensichtlichem Hingerissensein musste Alyssa nicht lange überlegen; sie hatte das Gefühl ihm überall hin folgen zu wollen. Dieses Angebot würde sie ihm nicht abschlagen. Allein die Vorstellung ihn stundenlange beim Malen zu betrachten, die Konzentration in seinen ebenmäßigen Zügen zu erkennen, seinen Adlerblick auf ihrem Körper entlang wandern zu fühlen, zu sehen wie sich seine sehnigen Künstlerhände sich bei der Arbeit bewegten und sich vorzustellen, was er mit ihnen alles tun konnte, entzückten sie...[/size]



749 Ethan, der Maler


Alyssa saß im Licht der Mittagssonne, das durch die großen Fenster in das Innere der Hütte fiel. Sie saß in einem schweren Holzsessel, der an einen Thron erinnerte. Ihr Kleid aus blauen Leinen war perfekt um sie herum drapiert. Ihr Erscheinungsbild passte nicht zur spartanischen, schlichten Einrichtung der sauberen, großen Hütte, die am Rande des Dorfes stand und sich dem Tannenwald zu kehrte. Diese Umgebung war traumhaft ; in einem Märchen hätte sie nicht schöner und unwirklicher sein können. Düster konnte man aus den nördlichen Fenster einen Weg sehen, der in dem tief grünen Wald verschwand, ein Nadelteppich zierte den Boden und irgendwo in der Ferne hörte man einen Falken rufen. Das andere Fenster, zu dem Alyssa mit dem Rücken saß, offenbarte den Weg zum Dorf, das sie so gerne mied. Der Tag war perfekt, eine Ruhe und Harmonier hatte sich über die Welt gelegt; es war einer dieser Tage, wo man das Gefühl hatte, alles sei vollkommen und es gäbe keine Probleme. Alyssa fühlte sich wohl und geborgen, so wie sie da saß. Die Situation war ihr nur allzu vertraut. In einem Abstand von 3 Metern war eine große Staffelei aufgestellt worden, die einen Künstler verbarg, dessen Können seiner Zeit vorauseilte. Alyssa kannte jede seiner Bewegungen, kannte jede seiner Reaktionen, sie kannte seine Gesichtszüge auswendig. Wenn sie ihre Augen schloss, so sah sie sein Gesicht vor sich und dennoch konnte sie nie ihre Augen von ihm abwenden. Ihr Blick folgte ihm auf Schritt und Tritt, selbst als er sich von dem Hocker hinter der Leinwand erhob und hinüber zum anderen Zimmerecke ging um neue Farben zu holen. Während er sich an dem Stand mit Farben zu schaffen machte, beobachtete sie jede bewusste, sorgfältige Bewegung seiner schlanken Finger, als er die Farben neu mischte und in die Farbpalette füllte. Unwillkürlich rutschte sie auf dem Stuhl herum um ihm im Blickfeld behalten zu können,als er sich für einen kurzen Augenblick abwandte. Ein Kribbeln breitete sich in ihren Körper aus und eine nur zu bekannte Wärme erfasste ihr Inneres. Ihr lodernder Blick galt nur ihm. Erregt leckte sie sich über die roten Lippen, viel lieber hätte sie seine Finger auf ihrer Haut gespührt, als jede seiner quälend sorgfälltigen Bewegungen zu zuschauen. Und das sein Aussehen, nicht mehr das eines 20-Jährigen war, änderte nichts an ihrer Begierde.
Ethan war ein Mensch und alterte dem entsprechend auch. Er war nicht mehr der junge Mann, den sie damals kennen gelernt hatte. Dennoch waren seine Augen genauso jung und strahlend geblieben, wie sie es damals waren. Seine Gestalt hatte sich kaum verändert, er war ebenso schlank und adrett. Die Wölbungen der Sehnen konnte man noch immer deutlich unter seiner Haut erkennen, wenn er sich anstrengte. Sie mochte seine zerzausten, braunen Locken, die er mit einem Band im Nacken zusammen hielt. Ihn als schön zu bezeichnen wäre nicht zutreffend gewesen, denn er war im klassischen Sinne schön, edel. Seine Ausstrahlung hätte selbst die selbst eines König verblassen lassen und dennoch war der Künstler bescheidener, als alle Menschen, die Alyssa jemals getroffen hatte. Sein ovales Gesicht mit den hohen Wangen, der graden Nase und den schmale blassen Lippen zierten nun einige Falten. Für sie aber würde er immer der schüchterne aber charmante Mann sein, der sie damals auf der Straße angesprochen hatte um sie darum zu bitten für ihn Portrait zu stehen. Sie erinnerte sich gut, wie er immer zu Boden geblickt hatte und wie sich die Wangen des jungen Mannes damals leicht rötlich verfärb hatten. In diesen Augenblick bereits hatte er ihr Herz gewonnen. Doch nun waren seit diesem Tag gute 20 Jahre vergangen, Alyssa bleib die selbe Jugend und Schönheit in Person, während er nun ein gereifter Mann war. Die damalige Scheu war vor langer, langer Zeit verflogen und er war zu einem fähigen Künstler geworden, zu dumm nur ,dass die Gesellschaft seine Werke nicht zu schätzen wusste. Oft sagte man ihm Teufelswerk nach, aber wäre dies der Fall, so wäre Alyssa die Erste gewesen, der es ins Auge gefallen wäre. Der Mann war einfach begnadet und in ein falsches Zeitalter hinein geboren. Alyssa wusste, dass einmal eine Zeit kommen würde, in der das Volk in verehren würde. Aber er blieb stur! Manchmal konnte der Tod nur der Anfang der Unsterblichkeit sein, doch Ethan weigerte dies zu begreifen. Der Gedanke an die Zeit, die viel zu schnell verstrich, bereite Alyssa täglich aufs Neue Schmerzen. Sie wusste , dass einmal der Tag kommen würde, wenn sie allein in einem Bett liegen und sein Körper 6 Fuß unter der Erde – kalt und leblos- ruhen würde. Und dieser Gedankt quälte sie, denn die Zeit hinterließ mit jedem Tag neue Spuren, neue Falten, neue Gebrechen auf ihm. Ganz gleich wie er einmal aussehen könnte, so würde sie doch bei ihm bleiben, so lange er nur der Mann blieb, den sie liebte! Sie würde ihn bis an das Ende der Zeit lieben! Egal was geschah.
Was waren 20 Jahre verglichen mit der Ewigkeit ? Nichts ! Nicht mehr als ein flüchtiger Wimpernschlag. Doch sie wünschte sich innständig, hätte alles dafür gegeben, dass er nur bei ihr bliebe. Ohne ihn war die Welt leblos und leer und erst durch Ethan hatte sie gelernt, was Liebe war. Es wäre einfacher gewesen ihm nie zu begegnen, als ihn jetzt zu verlieren. Und sie würde ihn verlieren, dass wusste Alyssa so sicher ,wie sie wusste, dass jeden Morgen die Sonne aufging. ER war ihre SONNE, wenn er von ihr ginge würde sie für immer in der Nacht gefangen sein. Oft schon hatte das Paar Streitgespräche, weil Alyssa ihn verwandeln wollte, ihn zu dem machen wollte, was auch sie selbst zum Teil war. Aber Ethan, hatte es immer abgelehnt. Er fürchtet ums sein Seelenheil und fürchtete sich davor später ein Anderer zu sein, als der Mann, den sie so sehr liebte. Alyssa hatte geweint, gefleht, gebettelt, dennoch blieb Ethan standhaft; er wollte diese Welt als Mensch verlassen. Es lag nicht daran, dass er sie nicht liebte, sondern daran, dass er nicht wusste ob aus ihm ein liebenswertes Wesen erstehen würde, oder ein gefährliche mordende Bestie, die sein Innerstes auffras und danach die Frau die er liebte. Er hatte Angst, den Hass und den Ekel in ihren Augen zu sehen. Sie leiden zu lassen, indem sie ihn ein zweites mal verlor.
So blieb er für alle ihrer Einwände taub. Würde sie ihn ohne sein Zustimmung verwandeln, so würde er sie hassen und gegen seinen Willen handelte sie niemals, sie konnte es nicht, sie vergötterte ihn dazu zu sehr. Die Situation blieb auswegslos und Aylssa wusste nicht, was sie tun sollte ! Es blieb nur zu warten und zu hoffen, dass er seine Meinung einmal änderte.Sie seufzte schwer, als sie ihn so betrachtete und verklärte sich ihr Blick,ihre Gedanken spiegelten sich nur zu deutlich darin.
„ Alyssa, ich kann nicht malen, wenn du die ganze Zeit herum rutschst !“, rügte er sie in einer viel zu ruhigen und sanften Stimmlage, die blauen Augen funkelten verspielt. Ein schelmischen Lächeln huschte über ihr Gesicht; das hatte er schon so oft zu ihr gesagt.Also setzte sie sich wieder in Pose
„ Ja, Herr Maler ! “
Bis weit in die Abendstunde saß sie regungslos da und wurde nicht müde den Künstler bei der Arbeit zu beobachten - nun im Kerzenschein vieler Hundert Kerzen, die den Raum erleuchteten, als wäre es Tag.Doch selbst in dem sanften, gelben, warmen Licht war Ethan ungewöhnlich blass, seine Hände zitterten beängstigend. Er war müde, dass sah sie ihm an. Eine böse Ahnung stieg in der jungen Frau auf. So erhob sie sich von den Platz und ging zum Fenster, das sie aufstieß um die frische Nachtluft hineinzulassen. Leise und bedächtig trat sie hinter ihn und legte ihre kalten Hände in seinen Nacken. Er war schweißnass und glühte förmlich. Alyssa stützte ihr Kinn auf seine Schulter, da er ein ganzes Stück größer war als sie, und stellte sich auf die Zehenspitzen um einen Blick auf das Gemälde zu erhaschen, doch was ihr von dort entgegenblickt, war nicht sie selbst, es war ein gänzlich andere Frau, die eher in ihrer Schönheit einer Göttin glich als Alyssas Äußerem. Konnte ein Mensch sie etwa so wahrnehmen ?Nein, unmöglich, aber ein Künstler lebte oft in seiner eigenen Welt, mit seinen eigenen Engeln und eigenen Dämonen. Sie wollte grade die Hände um seine Taille schlingen, als Ethans Knie nachgaben und er fast in Zeitlupe zuerst in die Knie ging und dann zu Boden stürzte. Alyssa war wie gelähmt, sie konnte nicht eingreifen, konnte nur wehrlos zusehen wie er fiel. Als sie sich zu ihm kniete und seinen Oberkörper in ihrem Schoß bettete, wusste Alyssa, dass es bereits zu spät war. Wie so oft einmal konnte sie nicht sagen woher sie es wusste, es war einfach da , das Wissen ! Sein Atem war ungleichmäßig und der Herzschlag fast stumm ! Tränen stiegen ihr in die Augen.
„ Nein, das darf nicht sein !“, konnte sie nur flüstern. Die Dämonin blickte in seine halbgeöffneten Augen, die in die ihren blickten.
Sie wartete.
Wartete auf die entscheidenden Worte.
Hatte gehofft, dass er seine Meinung ändern würde im Augenblick seines Todes, dass er bei ihr bleiben würde." Ethan, bleib hier!“, schluchzte sie laut, am ganzen Leib zitternd, und brachte kaum erkennbar ihre Worte heraus;
„Nur ein Wort! Du brauchst nur ein Wort zu sagen! Bitte,Ethan,sag es! Bleib bei mir !“
Seine Lippen bewegten sich jedoch nicht, als er ihr tief in die Augen blickte,wie er es immer pflegte. Er hob seine Hand um ihr über die Wange zu streichen, während bittere Tränen Alyssa die Sicht verschleierten.
Ethan lächelte sie ein letztes Mal an; es war ein warmes und herzliches Lächeln, dass all seine Lieb und Bewunderung zu ihr ausdrückte. Dann konnte sie spüren, wie die Kraft seiner Hand entwich und sie leblos wurde. Die Welt um sie herum brach zusammen ! Unfähig auch nur irgendetwas zu tun, warf sich Alyssa zu ihn auf den Boden, schmiegte sich an seinen warmen Körper und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie wusste nicht wie lange sie bei ihm lag und wie lange sie bitterlich weinet. Es war ihr gleich. Noch nie hatte sie sich so allein und verlassen gefühlt. Die Einsamkeit schnürte ihr die Kehle zu, zerdrückte ihr Herz. Betäubte sie und versetzte sie gleichzeitig in wilde Panik. Sie fühlte sich so hilflos. Nichts machte plötzlich länger Sinn.Es existierte nichts bis auf ihre ungeheure Trauer ! Außer der Nacht ! Doch dieses Mal gab es nichts, was sie jagen und töten konnte, bis sie ihre Rache hatte.Sie verfluchte und hasste ihn unter versiegenden Tränen, dass er sie verlassen hatte um kurze Zeit später aufs Neues unter Tränen ihren Kopf an seine Brust zu legen und fest zu stellen, dass sein Herz nicht mehr schlug und nie schlagen würde. Die Ewigkeit, die vor ihr lag schien unerträglich und grausam. Sie wusste nicht einmal ob sie diese Nacht überleben würde...



750 England


[size=12]Was nun begann konnte niemand länger als Leben bezeichnen .
Alyssa war innerlich tot; obgleich ihr Körper noch immer der einer scheinbar lebenslustigen, jungen und schönen Frau war, aber innerlich war sie erkaltet. Ethan hatte alles Menschliche, alles Liebenswürdige mit sich in den Tod genommen und zurück war nicht, als eine leblose Hülle, geblieben.
Alyssa spürte nichts mehr. Das eigene Leben war ihr gleich, nichts kümmerte sie mehr. Hätte ihr Herz aufgehört zu schlagen, sie hätte es wohl nicht bedauert... sondern willkommen geheißen.
Man hatte sie nicht als hässlich bezeichnen können, aber ihr Äußeres hatte sich verändert : unter den Augen hatten sich tiefe, dunkle Schatten gebildet, da sie seit langem nicht mehr geschlafen hatte.
Alyssa konnte nicht mehr schlafen, sie hattes es verlernt. Jedesmal, wenn sie die Augen schloss, sah sie Ethans Gesicht in ihren Gedanken, doch sobald sie sie öffnete, war er verschwunden und das Bett neben ihr war kalt und leer. Niemand war da, der wärmend die Arme um sie schlang. Sie vermisste seine Nähe, seine Wärme. Doch noch mehr vermisste sie sein Lachen und seine Scherze. Ihre Haut war durchscheinend blass, die Wangen eingefallen, die Lippen bleich, wie der Rest ihres Gesichtes. Ihr Körper war ausgezehrt, die Knochen stachen hart gegen die Alabasterhaut. Zwar brauchte die Vampirin seltener Blut als andere Vampire, aber sie selbst wusste nicht einmal, wann sie das letzte Mal auf der Jagd gewesen war. Auch das hatte sie verlernt. Alyssa hatte jeden Selbsterhaltungtrieb verloren, sie war nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Ein Geist. Oder noch nicht mal das. Für die weiter Welt gab es sie nicht mehr. Nur selten erhob sie sich aus ihren Laken. Meißt bestanden ihre Tage daraus, dass sie irgendwann vor Sonnenaufgang auf ihren Wachträumen erwachte ohne die Augen zu öffnen, sich auf seine Seite legte und einfach liegen blieb bei verhangenen Fenstern. Das Bett roch noch nach ihm, wenigstens so konnte Alyssa sich das Gefühl aufrecht erhalten, dass er noch hier war. Seine Kleider hingen im Schrank und auch seine Bilder standen unberührt da. Sie hatte sie nicht angefasst, geschweige denn weggeräumt. Alyssa blieb einfach liegen, ohne sich zu bewegen, bis die Sonne unterging. Dann glitt sie irgendwann im Verlauf der Nacht und bitterer Tränen wieder in ihre Wachträume. Und irgendwo zwischen ihrem steinernen Herzen und dem wahnsinnigen, verblassenden Verstand wurde ihr bewusste, dass das Wesen,das Glückliche war, das einen Verstand hatte und sich erinnern konnte. Das Einzige, was sie am Leben hielt, waren eben diese Erinnerungen. Sie lebte nur dafür sich an den einzigen Mann, den sie je geliebt hatte, zu erinnert, mehr gab für sie nicht ! Über Tage, Wochen, Monate blieb sie reglos liegen, so als wäre sie wirklich tot. Wenn sie sich nicht bewegte, so glaubte sie, dass ihre Schmerzen nicht so groß waren, noch irgendwie erträglich. Es war einfacher liegen zu bleiben, anstatt aufzustehen und täglich aufs Neue sinnlos gegen das Leben an zu kämpfen, denn es hatte für immer seinen Sinn verloren.


Zuletzt von Alyssa am 15.09.10 5:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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