Der Klang der Stille

Erneut konnte er fühlen wie sie sich über ihm bewegte und ihm durch diese Bewegung Vergnügen bereitete. Auch ohne die Verbindung war es offensichtlich gewesen, dass sie Gefallen daran fand. Auch ihre folgenden Aktionen deuteten nur zu deutlich an, dass ihr sein Gefallen daran nicht entgangen war. Er mochte wie sich ihre Hände auf seinem Körper anfühlten, lang war es her, dass er zärtlich berührt worden war, selbst seine kurzzeitigen Intermezzos, die er durchaus gehabt hatte, lagen schon mehr als ein Jahrhundert zurück. Als ihre Hand sich zwischen sie beide schob und sanft die immer noch etwas überempfindliche Stelle berührte und streichelte, zuckte er leicht zusammen unter ihrer Berührung und atmete erneut schwerer aus. Dann war sie über ihm und ihr Haar zog streichelnd von seiner Brust aufwärts zur Schulter, bis ihr Gesicht neben dem seinen war und sie ihm ins Ohr flüsterte. Nun er hatte zuvor eigentlich an andere Dinge gedacht, dennoch musste er zugeben, dass er nicht abgeneigt war ihr auch diesbezüglich einiges zu zeigen. Vorerst wohl ohne irgendwelche Zusätze, doch wenn sie wollte, würde er ihr eines Tages auch zeigen, was noch alles möglich war, aber das hatte vorerst Zeit. Dann umfasste sie ihn fester und er fühlte wie sich sein Gemächt ihr entgegen drückte und während ihre Frage an seinen Hals gehaucht wurde, legte er seine Hände an ihre Hüften und führte eine sachte Bewegung mit seinem Becken aus, sodass er unweigerlich auch über ihren Intimbereich strich.
„Der Nachfahrin meiner Schwester.“ Er hatte ihr damals nicht alles gesagt, was es mit dem Blut auf sich hatte, zum Beispiel dass er dadurch immer sagen konnte, wo sie sich befand, insofern sie sich nicht gerade hinter einer magischen Abschirmung befand, außerdem konnte er, wenn er sich darauf konzentrierte herausfinden, ob es ihr physisch gut ging oder wenn er wollte sich auch direkt zu ihr teleportieren. Doch das würde sie noch erfahren, wenn sie danach fragte.

Wieder wurde sie bestätigt indem, was sie tat, sobald Ascan ihre Hüften umfasste, beinahe so, als wolle er sie festhalten und sich gegen sie drückte. Etwas überrascht zuckte sie zusammen bei der Berührung, da sie ihn trotz ihrer Hand, die ihn umfasst hielt zwischen ihren Beinen fühlen konnte. Und dann beantwortete er ihr Frage mit einem halb Satz. Wieder grinste sie. Ihre Lippen wanderten über seinen Hals zu seinem Kinn und dann zu seinen Lippen. Sie küsste ihn leidenschaftlich, ihre Zunge leckte neckisch über seine Unterlippen, dann küsste sie ihn noch hingebungsvoller. Die Hand, welche noch immer zwischen ihnen war, begann ihn mit rhythmischen Auf-und-ab-Bewegungen zu massieren. Wieder war da diese ständige Frage, ob sie es richtig machte. Langsam löste sie sich von ihm und richtete sich etwas auf ihren Arm gestützt auf. Ein fragender, unsicherere Blick in sein Gesicht. Aber sie wollte ihn, wollte es noch einmal spüren, wie es war, wenn er in ihr war, wenn er sich an ihren Körper bewegte. Also rutschte sie wenige Zentimeter hinab und half mit der Hand nach, sodass sie sich nur aufrichten musste und ihr Becken langsam auf seine Hüften senkte. Langsam ließ sie ihn in sich hinein gleiten und wartete wenige Momente, als sie sich rittlings aufsetzte. Ihr schwarzes Haar legte sich um ihre Brüste und fiel teilweise wieder in den Rücken. Ihr Rücken war etwas durch gestreckt und ihr Körper noch leicht angespannt. Ein leises Seufzen entwich über die leicht geöffneten Lippen, die sie mit der Zunge flüchtig benetzte, als sie ihn so unter sich betrachtete und zugleich dieses warme, dehnende Gefühl in sich spürte, das doch noch so neu war und sie noch immer nervös machte. Ihre Hände strichen wieder über seinen flachen Bauch, dann zu den Seiten. Nur sehr zaghaft ließ sie ihre Hüften in vorsichtigen Bewegungen kreisen und musterte ihn dabei immer wieder.

Er mochte die Art, wie sie so selbstsicher und doch zugleich verwirrt ihre Möglichkeiten erkundete. Er erwiderte ihren Kuss, als sie von seinem Hals abließ und sich wieder seinen Lippen zu wandte. Ihre Hand begann unterdessen die Bemühungen zu verstärken, was auch sichtlich Wirkung zeigte, denn Ascan schloss die Augen und begann leicht dem Rhythmus zu folgen. Doch es dauerte nur kurz, bevor sie wieder damit stoppte und auch die Wärme ihres Körpers von seinem Oberkörper verschwand. Er öffnete wieder die Augen und begegnete ihrem Blick, der ein wenig unsicher wirkte, mit einem zustimmenden Lächeln, dass er es ebenso wollte wie sie. Diesmal war es an ihr Initiative zu ergreifen und wieder war er erstaunt wie eng sie sich anfühlte, was jedoch auch mit der Stellung zusammenhängen mochte. Er ein leises, kurzes Stöhnen entkam bei seiner Ausatmung und er genoss den Moment, da er in sie glitt. Ließ seinen Blick über ihren Körper wandern, von ihren Augen zu ihrem Mund, über ihren Hals zu ihren Brüsten und ihren Bauch abwärts und schloss schließlich wieder seine Augen, als sie damit begann nahezu behutsam ihr Becken zu bewegen. Seine Hände wanderten wieder zu ihren Hüften und hinauf zu ihren Seiten und hielten sie sanft. Doch auch wenn es nun an ihr war das Tempo festzulegen, fand er bald ihren Rhythmus und erwiderte ihre Bewegungen, wenn diesmal auch mit weniger Eigenbewegung als zuvor. Er ließ seine Hände weiter zu ihren Brüsten wandern und strich darüber, hielt sie und streichelte sanft über ihre Nippel, bevor seine Hände wieder zu ihren Seiten zurück wanderten und er sie ein wenig fester hielt und an sich drückte um tiefer in sie einzudringen, während er zugleich mit seinem Becken Druck ausübte.

Als er ihren Rhythmus aufnahm und sich ebenfalls zu bewegen begann, sich ihr entgegendrückte, stöhnte sie leise auf und legte den Kopf leicht zurück. Seine Hände, die sie berührten, lenkten sich für einen Moment ab, daher war sie umso entspannter, als er seine Hände zu ihren Hüften gleiten ließ und sie lediglich festhielt und sich ihr entgegen drückte. Schnell fand sie einen Rhythmus und die Bewegungsabläufe, die ihr Vergnügen bereiteten und bald gelang es ihr auch ihr Denken anzuschalten und sich nicht länger mit lästigen Gedankenfetzen zu befassen. Ihre Hände legten sich auf seinen Bauch und sie betrachtete seine Muskulatur, die sich bei jeder seiner Bewegungen anspannte. Irgendwann verlor sie sich jedoch und schloss die Augen, während sie ihren Bewegungsablauf aufrecht hielt und von Ascan nur noch mehr darin unterstützt wurde.
Sie wusste nicht wie lange es dauerte, aber musste eine beträchtliche Zeit lang gewesen sein, die sie beide durch gehalten hatten, denn sie spürte wie ihre Muskeln zittrig wurden von der Anspannung. Viel mehr vor Körperspannung, die sie fortwährend aufrecht gehalten hatte, während sie ihn geritten hatte. Sie fühlte auch die Feuchtigkeit in ihren Nacken und auf ihrem Rücken und mittlerweile Reibung zwischen ihren Schenkeln. Schwere Müdigkeit breitete sich in ihr aus und bald darauf sank sie müde an seine Brust.
Ihre Finger strichen zufrieden über seine Brust, als sie sich dennoch an ihn drängte ohne ein weiteres Wort. Aber eines musste sie festhalten: sie mochte es über ihm zu sein. Das gab ihr das Gefühl von Kontrolle.
Als sie erwachte, leuchtete die Anzeige auf der Digitaluhr und zeigte bereits vier Uhr in der Früh.Sie musste wirklich in seinen Armen eingeschlafen sein. Sie lag in seinem Bett, in seinen Armen, völlig nackt und ihr Bewusstsein kehrte langsam zurück, versuchte zu verarbeiten, was geschehen war und wieder stieg Panik in ihr auf. Panik, dass sie nicht einmal an Verhütung gedacht hatte. Die gesamte Situation und auf einmal erschien ihr alles so surreal. Seine Atmung war gleichmäßig und ruhig, vermutlich schlief er. Ganz vorsichtig entwand sie sich seiner Umarmung und schwang die Beine aus dem riesigen Bett. Glitt nackt wie sie war aus dem Bett. Ihre Beine fühlten sich kurz wie Gummi an, boten aber dennoch Stand. Sie blickte sich noch einmal nach Ascan um, bevor sie Anstalten machte, sich aus dem Zimmer zu schleichen, möglichst leise um ihn nicht zu wecken.

Ascan wusste nicht wirklich, wann sie schließlich zusammengesunken und auf ihm einfach eingeschlafen war, aber es war sicher schon bereits mehr in den Morgenstunden denn nachts gewesen. Behutsam, ohne sie zu wecken, hatte er sich anschließend neben sie in eine bequemere Position gebracht, sodass sie nicht mit Muskelkater und steifen Gliedern aufwachen würde. Er hatte sie noch eine Weile beobachtete, während er sie in seinen Armen hielt und zärtlich über ihren Oberarm streichelte. Irgendwann hatte dann jedoch auch er eine gewisse Trägheit, die durch seinen Körper lief, und er trat in seinen meditationsähnlichen Zustand ein, der bei ihm den Schlaf ersetzte. Nun da er wieder mehr Zeit für seine Umwelt hatte, war ihm klar, dass nicht viel Zeit verging, bevor Jeromy neben ihm erwachte. Er hatte die geistige Verbindung ein klein wenig getrennt, sodass sie nun wieder nur ein hauchfeines Berühren war. In Gedanken musste er grinsen, auch wenn er zugleich auch ein gewisses Unwohlsein verspürte, als sie versuchte unbemerkt von ihm aus dem Bett zu schleichen. Aber er hatte ihr gesagt, dass er sie nicht aufhalten würde. Dennoch fand er es unpassend sie nun einfach so ohne Gewand verschwinden zu lassen. Sie würde wohl den Großteil des Weges als Wolf zurück legen müssen, was zu dieser Morgenzeit durchaus für Aufregung sorgen könnte. Also drehte er sich zur Seite und sah ihr einen Moment nach, wie sie so fast schon leicht wackelig auf den Beinen in Richtung Tür stolperte.
„Warte, du brauchst Kleidung.“ Mit diesen Worten war er kurz darauf verschwunden um nur einen Moment später wieder aufzutauchen. Er selbst immer noch nackt, hatte jedoch ein wenig an Kleidung in den Armen. Ein T-Shirt, Frauenunterwäsche, eine Jeans, einen Pullover einen Wintermantel, ein paar Socken und schöne Frauenstiefel, nun zumindest sollten sie schön sein dem Preis nach zu urteilen. Er legte die Sachen aufs Bett und ging langsam auf sie zu.
„Lass dir Zeit, du kannst jederzeit kommen und gehen wie du möchtest. Ich werde erst mal unter die Dusche gehen.“ Damit strich er im Vorbeigehen ihre Hand, suchte kurz ihren Blick und verschwand dann aus dem Zimmer, damit sie sich anziehen konnte.

Gerade als sie die Hand an die Türklinke legte, erklang seine Stimme. Ihr Klang ließ sie zusammenzucken und ein Gefühl von Schuld breitete sich in ihr aus. So, als hätte er sie bei einer Tat in flagranti erwischt. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Ihr Haar fiel nach vorn und bedeckte ihre Brüste spärlich. Die Hände verschränkte sie vor sich und war sich ihrer Nacktheit in diesem Moment um so deutlicher bewusst. Sie sah ihn an, wie er nackt wie er war aus dem Bett aufstand. Ihr Blick huschte verstohlen erneut über seinen Körper. Dann war er kurz weg, das war die Gelegenheit zu gehen, aber sie konnte nicht, bis er schließlich mit Kleidung zurück kehrte, nach wie vor nackt. Die Sachen wurden für sie auf das Bett bereit gelegt. Er hielt sie wirklich nicht auf, lud sie regelrecht ein wiederzukommen. Wobei einladen womöglich das falsche Wort war, er stellte es ihr frei wiederzukommen.
„Ich... Es tut mir...“, stotterte sie, brachte letztendlich jedoch nur ein leises: „Danke!“ zu Standen. Als er sich auf den Weg zum Badezimmer machte, strich seine Hand sie flüchtig und er schaute sie an. Etwas schuldig dreinschauend erwiderte sie seinen Blick. Der Drang ihm in die Dusche zu folgen breitete sich in ihr aus. Mit ihm nackt unter dem warmen Wasser zu stehen... Schnell schüttelte sie den Gedanken wieder ab, bevor er ihn in ihren Gedanken sehen konnte.
„Und du weißt, wie und wo du mich finden kannst...“, konterte sie leise, wenn auch mit einem verschmitzten Lächeln zurück, die Schuld wich aus ihrem Blick. Er hatte es zuvor getan, wenn er sie wieder sehen wollte, dann konnte er das schließlich auch. Und dann war er fort. Sie hörte das Rauschen von Wasser und starrte auf das zerwühlte Bett, welches sie so hinterlassen hatten. Aber es brachte ja alles nichts. Sie schlüpfte schnell in die Sachen, die er ihr bereit gelegt hatte. Wieder einmal teuer. Ihren Mantel konnte sie ohnehin vergessen, der nach wie vor im Badezimmer hing, samt ihren Stiefeln unter der Heizung, wo er sich nun befand. Ein letzter Blick in Richtung der Tür, als sie die Suite verließ und in den nächtlichen, verschneiten Morgen entschwand. Sie wäre liebend gern gelaufen als Wolf, aber bei der Paranoia der Russen war das keine gute Idee, da sie sich zunehmenden vor Angriffen durch Wölfe fürchteten.