Belial nickte auf Ascans Frage hin. Je früher sie dort wahren, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass es der Werwölfin noch gut ging. Ohne viele Worte machte sie sich daran den Durchgang wieder zu reaktivieren. Am Rande ihres Bewusstseins nahm sie eine heftige Gefühlsregung wahr, welche sie zum Grinsen brachte. Gerade als James hinter der Erzfürstin in Stellung ging, traf ihn Evys Gewicht mit Wucht, ihre Arme schlangen sich überschwänglich um seinen Hals und sie presste sich an ihn. Stürmisch küsste sie James, dass dieser sogar für einen Moment völlig verdutzt war. Er musste sich regelrecht aus ihrem Kuss und ihrer Umarmung befreien. „Versprecht mir, dass ihr ihn mir heil zurückbringt!“, verlangte die Seherin keck und schaute zuerst zu Ascan und dann zu Belial, nachdem James sich endlich von ihr gelöst und sie in Richtung Bett geschoben hatte. Belial nickte ihr kurz zu. Versprechen konnte sie es nicht, aber sie würde sich bemühen, dass sie alle heil zurückkamen. Die Zeichen an der Wand, durch die sie zuerst Senna geschickt hatte, begannen zu glimmen, als Belial sie mit der eigenen Macht füllte. Zugleich verband sie sich mit beiden Magiern. Da Ascan nun zum Teil ihr gehörte, war es nicht schwer seine Gedanken zu erreichen. Bei James allerdings war es nicht ganz so einfach, da er sich auch gegen die Macht der Triade und somit gegen Evy schützte, damit diese nicht ständig in seinen Gedanken und Gefühlen las. Dennoch gelang es ihr. „Macht Euch auf alles gefasst. Ascan, haltet Euch bereit. James, errichtet Eure Bannkreise, wir werden sie brauchen!“, sandte sie nach beiden aus. Das Portal öffnete sich und offenbarte zunächst einen Blick in diese glühende Hölle. Belial fühlte die sengende Hitze, die ihnen entgegen schlug und zugleich diese anziehende, unerbittliche Macht der Hölle, die nur von James erwachenden Bannkreisen etwas gemindert wurde. Die Fürstin trat als erstes durch das Portal. Gefolgt von den beiden Magiern. Als sich der Durchgang hinter ihnen schloss, schaute sie sich um. Keine Wachen. Nur der schmale Weg, der vor ihnen lag und geschmolzenes Gestein um sie herum „Was für eine geschmacklose Demonstration von kaum vorhandener Macht!“, spie sie verächtlich aus, mehr zu sich als zu den Magiern. „Ascan, Ihr solltet vorgehen. Euch erwartet man. Und nicht.“, schlug sie vor und machte ihm Platz, sodass er auch das mittelalterliche Gemäuer auf den felsigen Klippen vor ihnen erblicken konnte. Aber etwas stimmte hier nicht. Warum ließ Ariman das Portal völlig unbewacht?
Ascan Admin
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Thema: Re: Dancing with the Devil 10.08.13 9:27
Als sie endlich aufbruchsbereit waren und Belial das Tor öffnete, wurde er ruhiger. Bis eben hatte eine gewisse Anspannung sein Denken erfasst, doch jetzt, als sie durch das Portal schritten und er Evy nur zunickte ob ihrer Forderung, wurde er zunehmend ruhiger. Sein Herzschlag langsamer, seine Sinne schärfer. Er hatte so lange auf diesen Tag gewartet, so viele Jahrhunderte waren ins Land gezogen, seit er diesen Weg beschritten hatte, der ihn heute hier her führte. Sofort umfing ihn die Hitze, als er gefolgt von Hund die Hölle betrat. Er war am Ziel so oder so, denn seit er sich für den Pakt entschieden hatte, war dies sein vorherbestimmter Ort gewesen. Gleich ob er Ariman nun besiegte oder nicht, irgendwann würde er in der Hölle landen. Doch wenn es nach ihm ging, wäre es ihm lieber im Dienste Belials zu stehen. Ascan trat also ohne weitere Worte zu verlieren an Belial vorbei. Auch ihm entging nicht das Fehlen von Wachen. Einerseits beunruhigte es ihn, andererseits vermutete er, dass Ariman sich auch über die Jahrhunderte kaum verändert hatte und jetzt, da er Jeromy hatte, sich im Vorteil wägte. Viel mehr als das, vermutete Ascan allerdings, dass genau dies Arimans Plan war. Ihn in Sicherheit zu wiegen, indem er den Glauben erweckte, er wäre genauso unvorsichtig und überheblich wie bei ihrem ersten Treffen und so wenig er Ariman mochte, für so dumm hielt er ihn nicht. Erst jetzt lenkte er den Blick auf den Weg vor ihnen und er erinnerte sich daran, weshalb er seine Burg hatte verlassen müssen. Er lächelte für einen Moment als er die Burg seines Vaters erkannte, die sich vor ihnen inmitten von Feuer Lava und Gestein erhob. „Dann lasst uns einen Fürsten der Hölle stürzen!“, sandte er den beiden in Gedanken und schritt - einen Fuß vor den anderen setzend - den schmalen Grat entlang, der eine Schneise durch das sengende Lavabecken schnitt. Im selben Moment als Hund knurrte, fühlte er die Präsenz, die sich ihnen schnell näherte. „zieht Euch zurück, James haltet die Bannkreise aufrecht, falls noch mehr kommen sollten und Senna versucht keine Aufmerksamkeit zu erregen! Wir wollen ja schließlich nicht zu früh auffallen!“ Das, was da kam, kannte er bereits. Es war ein Ärgernis, aber nichts, das er wirklich fürchten musste. Er und Hund würden sich darum kümmern. Also trat er noch einige Schritte weiter vor um mehr Abstand zwischen sich und seinen Begleitern zu lassen und Kollateralschäden zu vermeiden. Dann veränderte sich sein Äußeres; wie beim Abschluss des Pakts wurde sein Körper von einem Zwielicht umhüllt, ließ die Konturen leicht verschwimmen und seine Züge dämonischer wirken. Seine Fingernägel wurden schärfer, härter und länger und auch Hund neben ihm schien in dieses Zwielicht gebadet zu werden. Es schien, als würde er wachsen und doch zugleich an Gestalt verlieren in dem Zwielicht. Zauber direkt gegen den Behemoth gerichtet waren hier wirkungslos, allerdings galt das nicht für das ihn Umgebende. Eigentlich hatte er fast mehr von Ariman erwartet, aber man sollte den Fehlern seiner Feinde nicht nachtrauern. Das Stampfen der großen Füße, als der Behemoth auf sie zugelaufen kam, war unüberhörbar. Er stieß ein eigentümliches Heulen aus, das seine Mordlust widerspiegelte. Auch Ascan hatte einst vorgehabt einen Behemoth zu züchten, doch waren ihm die Mittel dazu verwehrt gewesen und einen zu kaufen war sinnlos, gehorchten sie doch nur jenen, die sie im allerersten Moment ihrer Erschaffung sahen. Geduldig wartete Ascan, bis er näher kam und erst als er auf Hundert Schritt Entfernung war, stürmten Hund und er wie auf ein Zeichen los, den schmalen Grat entlang, direkt auf das sie beide überschattende Wesen zu. Ihm war klar, dass der Behemoth es nicht auf ihn abgesehen hatte, vermutlich sogar ein Verbot hatte ihn zu töten, was die Sache sogar noch einfacher gestaltete. Als sie nur noch 20 Meter von einander entfernt waren und das Aufeinandertreffen unvermeidbar war, stieß der Behemoth dennoch einen freudigen, Kampfeslaut aus, der wohl jeden gewöhnlichen Menschen in Angst hätte erstarren lassen. Ascan hingegen reagierte, indem er eine Handbewegung vollführte, welche die Lava links von dem Behemoth aufstoßen ließ, damit diese dem Ungetüm das Augenlicht nahm und das Gesicht verbrannte, wobei der Kampfeslaut sich in ein Schmerzgeheul wandelte. Doch nur wenige Augenblicke, dann verstummte der Behemoth, als sich die scharfen Krallen Ascans von unten durch seine Kehle bohrten, bis sein Arm bis zur Schulter im Hals des Behemoths steckte. Hund hingegen stürmte zwischen den Beinen des Behemoths hindurch, machte kehrt und sprang auf dessen Rücken um sich in seinem Genick zu verbeißen und es unter seinem starken Kiefer bersten zu lassen. Dann sprang Ascan einige Schritte zurück, als das Vieh vor ihm zusammenbrach. Von Ascans Hand tropfte Blut. Etwas genervt versuchte er sich das Blut von Hand und Ledermantel zu wischen, bevor er sich umdrehte und deutete, dass sie weitergehen konnten. Nach kurzem gab er es auf. Im Normalfall hätte er es einfach durch Magie gesäubert, allerdings war selbst das Blut des Behemoths immun gegen Magie, weshalb es einen beachtlichen Preis unter Alchemisten erzielte. Doch das interessierte ihn im Moment nicht. Ascan schritt vorbei an dem Leichnam, Hund wartete bereits dahinter und schritt weiter auf das Tor zu, an dem nun doch endlich Wachen zu sehen waren. Also war das seine Überraschung gewesen? Dennoch sollte er besser wachsam bleiben. Als er am Tor ankam, bedachte er die beiden Wachen keines Blickes, sondern schritt einfach an ihnen vorbei. „Erhebt die Hand gegen mein Gefolge und ihr seit schneller tot als euer Haushund!“, fügte er im Vorbeigehen hinzu, seinen Weg zielsicher in Richtung Thronsaal fortsetztend.
Belial erkannte sofort um wen oder genauer gesagt um was es sich handelte und war eigentlich erstaunt, dass Ariman bei einem Gegner wie Ascan nur eines dieser possierlichen Tierchen schickte. Sie wollte bereits einschreiten, als Ascan ihr zuvor kam. Auch in James Gedanken erkannte sie eine Regung: er hatte das Bedürfnis sich zu verwandeln um zu helfen, allerdings würde er dann die Bannkreise nicht mehr aufrecht erhalten können. Also war dies wohl die einzige Lösung, damit sie nicht auffielen. Für Belial genügte dies allerdings, damit sie aufmerksamer war. Also tat sie wie geheißen und sah aus einiger Entfernung zu, wie Ascan den Behemoth geschickt und recht schnell aus dem Weg räumte, auch wenn es schade um das Tier war. Ein Lächeln legte sich auf ihre Züge, als er so schnell und effizient arbeitete. Sie hatte sich wohl den richtigen Magier ausgesucht um einen Pakt mit ihm zu schließen. „Schöne Arbeit!“, kommentierte sie grinsend, als der Behemoth vor ihnen zu Boden fiel und Ascan bereits voranschritt. Anstatt jedoch über den Kadaver hinwegzusteigen, schließlich war dieser recht massig und beanspruchte fast den ganzen Pfad für sich, versetzte Belial ihm einen kräftigen, übermenschlichen Stoß, sodass dieser zuerst langsam, dann zunehmend schneller in die Lava glitt und mit einem Zischen sogleich verglühte. Kaum dass der Weg geräumt war, folgte sie Ascan. Sie hatte zwar auf ihre dämonische Konstitution zurückgegriffen, aber bei einem starken Werwolf wäre sicher kaum einer misstrauische geworden, als man es ohnehin war. James folgte Belial und kam zunehmend ins Schwitzen. Und während sie der Burg immer näher kamen, spürte Belial auch, wie die Bannkreise um sie herum immer dichter und mächtiger wurden, sodass es um sie herum knisterte vor Energie, die schützend um sie pulsierte. Und es war diese Art von Energie, diese Art von weißer Magie, die auch ihr hätte gefährlich werden können, wäre sie gegen sie selbst gerichtet gewesen. Innerlich wappnete auch sie sich auf einen Angriff, allerdings ließen Arimans Wachen sie ohne weiteres passieren, was sie erstaunte. Aber sie wurden schließlich erwartet. Ohne Widerstand betraten sie das Gemäuer und schritten voran. Hier drin war es erstaunlich leise, dachte sich Belial, als im selbigen Moment ein lautes, wütendes Heulen erklang, gefolgt von einem blechernen Scheppern. Bedeutungsvoll schaute Belial Ascan an. „Ich glaube, wir haben dein Wölfchen gefunden und es ist noch quicklebendig!“
Katherina Wolkowa Admin
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Thema: Re: Dancing with the Devil 10.08.13 20:14
Katherina wusste, dass die letzte Vollmondnacht keine 12 Stunden zurück liegen musste, aber hier unten spürte sie den Mond nicht. Doch ihre Wut allein reichte bereits aus um ihre Verwandlung und Raserei anzutreiben. Sie tobte stundenlang und verlor endgültig jegliches Zeitgefühl, während sie jeden einzelnen Gegenstand im Raum zu Kleinholz, ja eigentlich sogar Staub verarbeitete. Wider Erwarten war auch die eigene Kraft irgendwann versiegt und sie war einfach müde auf dem Trümmerhaufen umgefallen und eingeschlafen. Wie lange sie geschlafen hatte, wusste sie ebenso wenig zu sagen. Kaum dass sie die Augen aufschlug, übernahm die Wölfin die Führung, der rote Schleier war da, als sei er nie weg gewesen. Es reichte! Außerdem gab es hier nichts mehr zu zerlegen! Die Wölfin lauschte kurz und machte zwei Wachen vor ihrer Tür ausfindig. Das Metall ihrer Rüstungen klapperte, als sie sich regten. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe die Tür wieder zu öffnen, sondern warf sich einfach dagegen, sodass das Holz und der Metallriegel ihrer geballten Wut, zusammen mit ihrem Körpergewicht nicht stand hielt und einfach mitgerissen wurden. Eine Tür kippte aus den Angeln und auf einen ihrer blechernen Wächter. Ein Helm rollte zur Seite und offenbarte Leere. Auch die zweite Wache hatte ein leeres Visier, bewegte sich aber auf sie zu, holte sogar mit einem breiten Schwert aus, war aber zu langsam. Ein Satz und auch das Ding fiel scheppernd zu Boden. Gefäße für körperlose Wächter. Aber Ariman wollte sie anscheinend gar nicht gefangen halten. Also stürmte sie weiter auf der Suche nach weiteren Opfern, welche sich auch leicht finden ließen, als sie den Gang weiter preschte. Dieses Mal war ihr Gegner körperlicher Natur. Eine dämonische Wache. Ein hässliches, verunstaltetes Wesen, das einmal ein Mensch gewesen sein musste, nun aber größer, deformierter war und nach Tod stank. Aber auch dieses Wesen war gepanzert, wenn auch nicht mehr so schwer. Dennoch war es ebenfalls zu langsam, besonders ja ihr Körper auf Hochleistung geschaltet hatte und nun um das eigene Überleben kämpfte. Obgleich es viel mehr ein Selbstmordkommando war, als ein Überlebensversuch. Aber die Mordlust, die Blutgier und die Wut steuerten alle ihre Sinne, pumpten pures Adrenalin durch ihr System, machten sie stärker und schneller. Ein gezielter Angriff und auch diese Wache röchelte bereits mit einer klaffenden Wunde im Hals. Vermutlich hatte Ariman die stärksten Wachen um sich gescharrt und die schwächeren hier abgestellt. Je weiter sie kam, desto mächtiger mussten ihre Gegner werden. Egal. Sie preschte weiter.
Amüsiert beobachtete er wie sein kleiner Haushund losstürmte. Ariman war natürlich bewusst, dass er damit nicht viel Schaden anrichten konnte. Was ihn jedoch enttäuschte, war dass Ascan sich selbst einmischte. Das gebot weder der gute Anstand noch war es fair dem Behemoth gegenüber. Schließlich sollte, wenn er einen Diener sandte, auch ein Diener gegen ihn kämpfen. Aber was sollte man machen. Offensichtlich waren Ascans Manieren über die Jahre verkommen. Ariman beobachtete also weiter wie Ascan, gefolgt von seinen Begleitern, das Tor passierte. Es wurde langsam Zeit, dass er seinen Pfand einsammelte. Er wusste, dass Jeromy bereits dabei war mehrere Wachen zu töten. Nicht dass es ihn störte oder dass sie entkommen könnte. Aber für einen akzeptablen Handel sollte Ascan sie schon sehen können. Ein Röcheln entwich dem sterbenden Wachtposten, als Ariman neben Jeromy erschien, kein wirklicher Verlust, er hatte hunderttausende wie ihn, dennoch war er enttäuscht, wie wehrlos er sich hatte töten lassen. Sofort merkte er die Aufmerksamkeit und Mordlust der Wölfin auf sich. Obwohl sie wissen musste, dass sie nicht die geringste Chance hatte,wollte sie ihn offensichtlich angreifen. Er lächelte. Bald war es so weit. Ariman griff mit der Hand nach der Wölfin, die versuchte nach ihm zu schnappen und dann waren sie wieder im Thronsaal. „Beruhige dich, es sind schließlich nur noch wenige Minuten, die du hier verbringen musst. Dein geliebter Prinz ist hier um dich zu retten.“ Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter, während er sie hinter einer magischen Barriere einschloss und sie zwang ihre menschliche Form anzunehmen, sodass sie neben ihm stehen musste. „Du hast deinen Zweck eigentlich schon erfüllt, aber schließlich sollt ihr noch das Vergnügen haben, euch ein letztes Mal zu sehen, ich bin ja kein Monster...“ grinste er sie breit an, bevor er wieder den Blick auf das große Tor des Thronsaals richtete. Der Thronsaal selbst war nahezu voll gestellt mit dämonischen Wächtern, manche groß genug, dass sie sich bücken mussten um sich nicht den Kopf an der hohen Decke zu schlagen. Dennoch war Ariman klar, dass sie mehr Zierde waren, als wirklicher Schutz.
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Ascan Admin
Magier Lebensalter : 824 Tätigkeit : Leiter der Guardian Anzahl der Beiträge : 225
Thema: Re: Dancing with the Devil 11.08.13 7:45
Hinter sich hörte er wie der Behemoth zischend in der Lava versank und Belial sowie auch James wieder ihren Weg fort setzten. Eigentlich hatte er mit weiterer Gegenwehr gerechnet, doch die blieb aus, während sie durch die Straßen und Gassen seiner längst vergessenen Heimat schritten. Hund neben ihm beobachtete alles genauestens, kannte er diese Wege doch nur aus den Erinnerungen Ascans. Mit jedem Schritt fühlte Ascan mehr und mehr Entschlossenheit in sich aufsteigen. Das Heulen, das durch die Burg schallte, tat das Übrige dazu, dass sein Körper sich anspannte. Ariman würde bezahlen für diese und für seine anderen Taten. Diesmal würde Ascan nicht zulassen, dass sie erneut seine Fehler ertragen musste. Die Zugbrücke, die nun über einen Lavafluss führte, anstatt über einen mit Wasser gefüllten Burggraben, war herabgelassen und Ascan schritt, gefolgt von Belial und James, in sein altes zu Hause. Mit jedem Schritt, den sie taten, konnte er Arimans Präsenz stärker fühlen, seit sie die Burg betreten hatten, waren die Wachen zunehmend mehr geworden. Die Mordlust war in jeder einzelnen Fratze abzulesen, jeder von ihnen hätte sich gerne am Fleisch der Gäste gelabt. Doch sie standen reglos wie versteinert da, zumindest bis James an ihnen vorbei schritt, dann verschwand die Mordlust für einen Moment aus ihren Augen und Angst ließ sie weiter zurück weichen. Zufrieden stellte Ascan fest, dass kaum wirkliche Bedrohung hier zu sein schien. Ariman hatte wohl tatsächlich nicht dazu gelernt. Abgesehen von seiner Idee Ascans Schwester als Entführerin zu benutzen, schien er viel zu sicher zu sein. Als sie vor das große Tor kamen, öffneten zwei der Wachen die schweren Eichentore und gaben den Blick frei auf einen mit Dämonen gefüllten Raum und auf dem Thron saß Ariman links von ihm Ascans Schwester und rechts von ihm Jeromy. Ascans Blick suchte den ihren, für einen Moment ließ er jede Vorsicht verfliegen, als er sie unverletzt nur so wenige Meter entfernt sitzen sah. Er musste den Drang unterdrücken zu ihr zu teleportieren, sein Herz krampfte sich für einen Moment zusammen, doch dann traf sein Blick auf den Arimans, dem weder sein Blick noch seine Gefühle entgangen waren. Ein zufriedenes, selbstgefälliges Grinsen umspielte Arimans Lippen, als er die Sehnsucht in Ascan erkannte. Nun war es also so weit.
Katherina Wolkowa Admin
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Thema: Re: Dancing with the Devil 11.08.13 13:34
Als sie Ariman vor sich auftauchen sah, bekam sie keinesfalls Angst. Im Gegenteil steigerte es ihre Wut nur noch weiter, sodass sie einfach Anlauf nahm und zu einem Angriff ansetzte, welchen er jedoch bereits kommen gesehen hatte, sodass es ein Leichtes war, die Wölfin aus der Luft abzufangen. Keine Sekunde später war sie im selben großen Saal, wo sie zuvor noch gespeist hatten. Sie sollte sich beruhigen? Ja, aber erst wenn er tot war! Sie wollte zum erneuten Sprung ansetzten, allerdings fühlte sie eine Macht, der sie sich nicht widersetzen konnte und die ihr einen Will aufzwang, der ihr mehr als zuwider war. Ihr Körper veränderte sich, ohne dass sie sich wehren konnte. Die Kraft verließ sie und alles, was die wölfische Körper mit sich brachte. Wieder in menschlicher Gestalt fühlte sie wie Schwäche und Müdigkeit auf sie einstürzten und ihre Knie wurden weich, die Beine gaben nach, sodass sie zu Boden sank, direkt neben Arimans Thron. Vorerst blieb sie noch sitzen, da sie die Macht um sich fühlte und es lediglich ein kläglicher Versuch gewesen wäre. Ihre Augen huschten durch den Raum und erkannten zahlreiche Diener und Dämonen, Untote. Hunderte von ihnen dicht an dicht gedrängt. Doch auf der anderen Seite hatte sie Ascan bereits hunderte Leben auslöschen sehen. Sie hörte zwar Arimans Worte, verarbeitete sie aber nicht wirklich, denn ihre Augen richteten sich auf die großen Pforten, die geöffnet wurden. Ihr Blick heftete sich sofort auf Ascan, der entschlossen und grimmig wirkte. Aber in seinen Augen stand so viel mehr, das sie bereits von ihr erkannte und ihre Wut schwand von einer Sekunde auf die andere. Das sollte das letzte Mal sein, dass sie sich sahen? Ihre Augen klammerten sich regelrecht an dieses Bild, dass sich ihr bot und Verzweiflung stieg in ihr auf. Auch wenn der Blickkontakt sicherlich nur ein Paar Sekunden gewährt hatte, kam es ihr unendlich lang und doch viel zu kurz vor. Viel zu bald wanden sich Ascans Augen von ihr ab und schauten Ariman an. So konnte sie zumindest Ascans Begleitung anschauen: James und Senna. Ascans Begleiter verweilten derweil regungslos, obgleich sie aus James Richtung Magie spürte und sogar die Drei umgebende Schimmern zu erkennen glaubte. Kaum dass sie die Senna erblickte, kehrte die Wut zurück und sie stieß ein tiefes Grollen aus, das nicht menschlich klang. Und selbst Arimans Zauber vermochte nicht diesen wölfischen Teil zu unterdrücken. Ihr Körper spannte sich wieder an und Hass glimmte in ihren Augen auf. Ihren Tod würde sie nicht betrauern. Noch bevor jemand das Wort erheben konnte, legte sie die Finger an Arimans Armlehne und schaute zu dem Erzfürsten, der über ihr thronte auf. „Bitte, nehmt Eure kraft zurück, aber lasst ihn leben. Nehmt meine Seele dafür. Ich möchte gar nicht zurück...“, flehte sie Ariman in wisperndem und etwas belegtem Ton an. Wahrscheinlich stimmt es sogar, dass sie nicht unbedingt zurück wollte, weil Ascan und ihre Schwester das Einzige waren, was sie wirklich an die Welt der Lebenden banden.
Ariman konnte Ascan immer näher kommen fühlen und mit ihm kam auch der Moment seines Triumphs immer näher. Zufrieden, fast erheitert, beobachtete er das Gefühlsspiel, das sich auf Ascans Gesicht abzeichnete und die Reaktion, welches ihm sein Tauschobjekt schenkte, ließ ihn nur noch breiter grinsen. Liebe war doch zu herrlich. Jeder der beiden würde für den anderen Sterben und beide Leben lagen bereits in seinen Händen. Also trat er freudig einige Schritte von seinem Thron nach vorne und schritt, umgeben von all seinen Untergebenen, die Platz finden konnten, auf Ascan zu. „Welch freudiges Ereignis Euch nach all der Zeit endlich zu Hause willkommen heißen zu dürfen, Ascan.“ Er vollführte eine weit ausholende Bewegung mit seinem Arm, die durch den Thronsaal zeigte. „Was sagt Ihr? Ein wundervoller Ort um die Ewigkeit zu verbringen, meint Ihr nicht auch?“ Er trat auch die weiteren Schritte auf das Trio zu, bis er nur drei Meter von ihnen entfernt war. „Ich hatte nicht erwartet, dass Ihr Freunde zu diesem freudigen Ereignis mitbringt, aber da Ihr mein Begrüßungskomitee umgangen seid, sollen auch sie mir Herzlich willkommen sein an diesem diesem denkwürdigen Ereignis. Dieser Heimfindung eines meiner verlorenen Schäfchen.“ Er verbeugte sich in ihre Richtung. „Ihr seid also James. Nun Euer Name ist nicht gänzlich unbekannt, doch denke ich nicht, dass ihr diesen Schutz benötigt, ich will weder Euch, noch Eurer Botin Schaden. Ascan, Ihr kehrt doch ohnehin nur zurück in Euer zu Hause.“ Er grinste breiter, als er zurück zu der nackten Jeromy sah, deren Blick immer noch geprägt war von der Bitte, die sie gestellt hatte und die nicht erfüllt wurde. „Eure Geliebte, ist unversehrt, wie Ihr seht und auch der Nachfahrin Eurer Schwester mangelt es an Nichts. Wenn Ihr also so frei wäret, euren Teil der Abmachung zu erfüllen, so sollen sie ihre Freiheit zurück haben, auch Euren Begleitern wird sicheres Geleit gewährt und alle sind glücklich und zufrieden.“
Ascan Admin
Magier Lebensalter : 824 Tätigkeit : Leiter der Guardian Anzahl der Beiträge : 225
Thema: Re: Dancing with the Devil 11.08.13 20:44
Ascan ließ Ariman aussprechen. Vollführte keine Regung, sondern hielt lediglich den Augenkontakt zu ihm. An seiner Rede war nur zu deutlich erkennbar, dass er sich seines Sieges bereits sicher war. Als er die Unversehrtheit Jeromys preisgab, sah er zu ihr hin. Erneut traf sich ihr Blick und Ascan wusste, dass sie Qualen erlitt. Nicht körperliche, sondern Qualen wie er sie erlitten hatte. Doch noch konnte er sie nicht davon erlösen. Er hätte ihr gern gesagt, dass ihm nichts geschehen würde, doch noch war es noch nicht so weit. Er musste Ariman noch eine Weile in Sicherheit wiegen, ihn glauben lassen, dass er ohnehin bereits gewonnen hatte. Seine Aufmerksamkeit auf seinen Sieg lenken und ihn dadurch unvorsichtiger werden zu lassen. Auch die Nachfahrin seiner Schwester bedachte er mit einem Blick, der lediglich Unverständnis ausdrückte, aber auch sie würde bald aus Arimans Griff befreit sein, selbst wenn es gegen ihren Willen sein mochte. Dann sah er zurück zu Ariman. „Nun, ich bin hier, wie Ihr es verlangt habt. Ich werde meinen Teil der Abmachung halten, allerdings habt Ihr bereits die Sicherheiten in diesem Handel bekommen, dass wir in Euer Reich gekommen sind und umgeben von Euren Wachen, also sollten auch wir zumindest eine gewisse Absicherung bekommen. Auch wenn sie sich dann noch immer in Eurem Reich befindet, so verlange ich, dass ihr Jeromy jetzt frei lasst und sie einkleidet. Dann sollt Ihr bekommen, was Ihr verlangt, meine Seele und den Teil der Macht, den Ihr mir gewährt habt.“ Er klang überzeugt und resigniert zugleich. Es war offensichtlich, dass er sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte. Abwartend sah er zu Ariman, ob dieser auf diese Forderung eingehen würde.