Ein sanftes Streichen durch sein Haar. Das kühle Berühren des Windes, der über sein Gesicht strich. Etwas, das ihn am Rand seines Ohres kitzelte. Dann hörte er Stimmen. Nur eine davon war bekannt und löste ein Gefühl des Vertrauens in ihm aus. Langsam ließ die Müdigkeit, die seinen Körper befallen hatte nach und das sanfte Streicheln fuhr von seinen Haaren zu seinen Schläfen und auf seine Züge legte sich ein zufriedener Ausdruck. Langsam öffnete er die Augen und je länger es dauerte, um so schneller schien auch die restliche Müdigkeit von ihm zu fallen und er erinnerte sich daran was passiert war. Ruckartig setzte er sich auf und suchte nach Faye. „Ist jemandem was passiert?“
„Er kommt zu sich!“, murmelte Bonny. Da fühlte Alyssa bereits, wie Seymor hoch schreckte und sich umschaute. „Es ist niemandem etwas passiert!“, sie legte die Hände auf seine Wangen und zog ihn zu sich, küsste ihn ganz zärtlich. Nur widerwillig löste sie sich von Seymor und bekam nur langsam ihre schweren Augenlider auf, dann lächelte sie und ihre goldenen Augen schauten Seymor an. „Du hast uns allen nur einen Riesenschreck eingejagt! Zuerst mir dafür rügen, dass ich es schaffe dir einen Schreck einzujagen und dann es selbst nicht besser machen!“, stichelte Alyssa, küsste Seymor jedoch noch bevor er antworten konnte und nahm dann schließlich seine Hand in die ihre um ihm beim Aufsetzten zu helfen. Erst als auch die anderen sahen, dass Seymor wieder er selbst war, kam die Gruppe näher. Faye hielt sich jedoch noch in einigem Abstand zu den anderen und vor allem zu Seymor. Sie war noch immer blass im Gesicht. Bonny erhob sich ebenfalls und schaute Seymor prüfend an, dann zu Faye herüber. Sie schien leicht hin und her gerissen. „Ist bei euch allen wirklich alles in Ordnung?“ Collin nickte und schaute Seymor an. „Was zur Hölle war das denn? Ich schätze, eine kleine Pause könnte uns allen nicht schaden. Gab er perplex von sich. Für den armen Collin war der gesamte Tag anders gelaufen, als geplant und das musst er erst einmal selbst verdauen, ganz zu schweigen von der verängstigten Faye.
Zuletzt von Alyssa Raven am 02.06.12 6:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Als erstes fühlte er Alyssas Lippen auf den seinen, dann konnte er Bonny erkennen, die sich wohl auch zu ihm gekniet hatte. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Egal da sich langsam sein Blick wieder zentrierte und ihm dadurch ermöglichte die anderen anzusehen, die langsam auch auf ihn zukamen suchte er deren Gesichter ab. Alle schienen ziemlich erschreckt zu sein und auch Alyssas Worte bestätigten das wohl. Doch sie schien ihren Schreck bereits wieder überwunden zu haben und auch Bonny schien nicht wirklich eingeschüchtert zu sein. Die Einzige, die wirklich sogar noch leicht zitterte, war Faye, die wohl tatsächlich ohne Alyssa nur mit viel Glück einem tödlichen Ende entkommen war, dennoch hatte Seymor kaum ein schlechtes Gewissen. Je mehr er sich erinnerte, um so mehr kam auch der Wunsch zurück seine Kräfte weiter zu trainieren und vor allem kam ihm nun auch eine Idee wie er Bonny trainieren konnte. Er setzte sich langsam auf und sah von Alyssa zu Bonny und dann zu Colin. „Tut mir Leid, ich weiß nicht genau was passiert ist.“ Gab er ehrlich zu und fuhr sich leicht fragend mit der Hand durchs Haar. „Ich denke, es hatte irgendetwas mit Fayes Energie-Attacke zu tun, da hab ich die Kontrolle verloren.“ Sein Blick suchte Fayes, doch die wich seinem aus, also sah er wieder zu Collin zurück. „Wenn ihr wollt, können wir für heute Schluss machen, ich würde aber gerne mit Bonny trainieren, denn ich habe eine Idee, wie ich ihre Kräfte fördern kann und ich denke, sie könnte mir auch dabei helfen meine besser verstehen zu können. Davon abgesehen wird Alyssa nach dem, was ich gesehen hab, schon bald mehr als genug Probleme machen können um mich als Gegner zu ersetzen.“, sagte er grinsend und sah auch fragend zu Bonny und schließlich zu Alyssa, die er küsste. „Wenn das für dich okay ist.“, sagte er lächelnd.
Alyssa schaute Collin ebenfalls an, der seine Schwester bei der Hand nahm und mit sich zog. „Ich bringe Faye erst mal nach Hause, ihr anderen, könnt ja noch da bleiben, wenn ihr wollt.“ Bonny, erwiderte Seymors Blick und nickte, bevor sie sich wieder an Collin wandte: „Also, ich bleibe noch hier.“ - „Ich auch!“, schloss sich Meredith an und Cassy und Faye schauten sie erstaunt an. Faye zuckte nur die Schultern und schenke Meredith lediglich einen gleichgültigen Blick, ließ sich aber von Collin zu dem alten Pick-Up führen. „Falls ihr wieder Lust und Zeit haben solltet wieder mit uns zu trainieren. Sehen wir uns Sonntag zur selben Uhrzeit. Hier?“ Collin nickte nur Bonny und Meredith zu und verschwand mit den beiden Mädchen hinter dem Haus. Bald darauf erklang das Stottern des alten Motors, bis er sich mit einen protestierenden Röhren in Bewegung setzte. Das Gefährt wohl auch bereits Jahren auf sein Ende. „Ich schätze, das war ein okay?“, grinste Alyssa Seymor an und Meredith trat zu der Gruppe. „Ich möchte gern zu schauen, wenn ich darf. Ich möchte lernen, aber nicht von Faye. Ich will einfach nicht länger nur ein Anhängsel sein und so viel mitnehmen, wie ich kann.“, meinte Meredith kleinlaut. Alyssa nickte und schaute Seymor an. Es war nur zu gut zu verstehen, dass sich die drei Mädchen langweilen, weil sie im Vergleich zu den Blackwell-Geschwistern vergleichsweise machtlos waren. „Auf Collins Angebot können wir jeder Zeit zurück kommen und sonntags wird es sicher im Lucky Number und auch in den Tierheimen relativ ruhig sein...“, falls sie für Seymor einen Job fanden, fügte Alyssa in Gedanken hinzu. Nun war es an Bonny Seymor wieder anzuschauen. „Bist du dir sicher? Ich bin bereit, an was hast du gedacht?“, fragte sie. Alyssa betrachtete den Himmel, der zunehmend blauer wurde, es wurde bald Abend. Die Kälte kroch langsam unter ihre Kleidung. Die Müdigkeit breitete sich in ihren Gliedern aus und Alyssa merkte erst jetzt wie stark das Feuer an ihren Kräften gezehrt hatte und wie müde sie langsam wurde.
Seymor beobachtete wie Faye immer kleiner zu werden schien. Sie musste wohl tatsächlich einen Schock haben und obwohl er kaum schlechtes Gewissen hatte, tat sie ihm irgendwie Leid, auch wenn er seine Tat nicht bereute. Vielleicht war es ganz gesund für sie ein wenig Angst zu haben. Angst konnte ja bekanntlich ein guter Lehrer sein, wenn man sich nicht von ihr beherrschen ließ. Er nickte auf Collins Frage hin. „Ich denke, wir werden noch ein wenig länger in der Stadt bleiben und euer Angebot annehmen.“ Damit wollte Collin eigentlich mit den anderen gehen. Dass Bonny auf seine Frage hin bleiben würde, hatte er bereits gedacht, aber das auch Meredith sich aus Fayes Kielwasser reißen würde, war eine Überraschung. Also hatte sich zumindest schon mal etwas Positive aus dem ganzen Entwickelt. Als die anderen verschwunden waren, gesellte sich Meredith zu ihnen. Er lächelte ihr fast schon ein wenig stolz auf sie zu und nickte. „Du kannst natürlich gerne nur zusehen, aber vielleicht entdeckst ja auch du Fähigkeiten in dir, von denen du selbst jetzt noch nichts weißt.“ Er schaute zu Alyssa und wieder zurück zu Meridith. „Auch Alyssa hatte mir bis vor ein paar Tage nicht geglaubt, dass sie das Feuer beherrschen kann.“ Schließlich lehnte er sich noch einmal zurück in Alyssas Arme und küsste sie auf die Wange, dann erhob er sich und während er sich wieder Bonny zu wandte. „Nun, ich habe gerade selbst auch etwas über mich gelernt.“, gab er zu und man hörte ihm die Aufregung in der Stimme an. „Bis jetzt waren meine Verwandlungen immer instinktiv gewesen. Ich hatte den Drang zu kämpfen, also nahm ich die Pumagestalt an. Ich musste unbemerkt sein, also die Katze. Ich musste irgendwo hinauf oder schlicht schnell einen Ort verlassen, dann nahm ich wie selbstverständlich die Gestalt des Bussard an.“, er zuckte mit den Schultern. So ist es wohl, wenn man damit aufwächst und die Fähigkeit nie von einem wegzudenken ist. „Doch, was ihr vorher gesehen habt war nicht instinktiv. Ich wollte mich einfach in eine Schlange verwandeln, ohne dass ich einen Grund dazu gehabt hätte.“, wieder zuckte er mit den Schultern und ein Lächeln kroch über sein Gesicht. „Das vorhin hat zwar nicht so geklappt, wie ich wollte, aber ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich mich in jedes Tier, das ich kenne, verwandeln kann.“, wieder war die Aufregung heraus zu hören. Dann trat er einen Schritt auf sie zu. „Allerdings hab ich ein ähnliches Problem wie du. So wie du einen Mangel an Wissen daran hast wie der Körper wirklich funktioniert, habe auch ich nur eine Ahnung darüber wie jene Tiere, in die ich meine Gestalt verändere, leben. Das heißt, ich müsste mich rein auf die Instinkte des Tieres verlassen, um es zu verstehen, doch dann passiert, was wir eben gesehen haben.“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, kannst du nicht nur Krankes erfühlen, sondern auch wie sich gesundes anfühlt. Ich denke, damit könntest du uns beiden helfen; mir zu verstehen wie diese Tiere leben und vor allem weshalb sie wohl so leben und dir, indem du verstehst wie sie aufgebaut sind. Ich glaube bei meiner Verwandlung müsstest du genau spüren können wie etwas entsteht.“, er lächelte. „Bereit für einen Versuch?“
Alyssa jubelte innerlich, als sie Seymors Worte hörte, dann konnten sie wohl doch länger da bleiben! Und sie hatten mehr oder minder bereits Freunde gefunden. Insgeheim grinsend und sich sogar über diese Geste des Kusses freuend folgte sie seinem Beispiel und stand auf. Doch dann gab sie ein unzufriedenes Gurren von sich. Seymor, hatte Recht, sie hatten ihn für verrückt erklärt und nichts wissen wollen, aber das Feuer war bereits ein Teil von ihr, auch wenn sie es gestern noch gefürchtet hatte. Sie streckte ihm die Zunge heraus und vollführte zugleich einen Knicks, der natürlich durch einen Effekt untermalt wurde, sie ließ kurz das blaue Feuer überall an ihrer Kleidung empor lecken und gleich darauf war es wieder verschwunden. Meredith schaute erstaunt zu und war sichtlich beeindruckt von dem unbedeutenden Trick. Schließlich kehrte aber wieder Ernst ein, als Seymor wieder das Wort erhob und Alyssa nun die Antworten auf die zahlreichen Fragen in ihrem Kopf bekam, nun zumindest auf einen Teil der Antworten, die sich auf Seymor bezogen. Während er sprach verstand sie langsam, was vorgefallen war, verstand auch, was Seymor vorhatte und nickte Meredith zu ihr zu folgen. Als Seymors Hand auf Bonny Schulter landete, war es Zeichen genug für sie, den beiden zumindest etwas Raum zu lassen. Es war kein Befehl, sondern nur eine Frage, die sie an Meredith richtete. Diese war jedoch froh, dass man ihr überhaupt Aufmerksamkeit beimaß. „Wir könnten und doch mal mit dir befassen, während Bonny und Seymor üben?“, schlug sie lächelnd vor. Die beiden liefen zehn Schritte bei Seite und Alyssa ließ sich auf den kühlen Boden nieder. Auch Meredith folgte und kaum, dass sie beiden Mädchen einander gegenüber saßen, zog Alyssa einen Feuerkreis um sie. Sogleich vertrieb das heiße Feuer die Kälte der einkehrenden Nacht. In dem Raum, den Alyssa geschaffen hatte, war es warm und hell und dennoch hatte sie Seymor im Blick, falls er die Kontrolle verlieren sollte. „Als Hexe müsstest du doch in der Lage sein zu channeln? Also Kräfte anzuzapfen, so wie es Bonny auch tut. Ob mit Zirkel oder Blackwells, allein schon, weil du bist, was du bist, sollte es im Bereich des Möglichen liegen. Also könnten wir damit beginnen?“, schlug Alyssa vor, wenn sie sich auch zugleich wunderte, woher dieses Wissen über Hexen und Channeling kam. Dennoch ließ sie Bonny nicht aus den Augen. Diese schaute Seymor fast schon erschreckt an. „Du willst also, dass ich deine Verwandlung erfühle...?“, etwas ängstlich nickte Bonny und das Unbehagen stand in ihren Augen. Sie spürte Seymors Schulter, seine Muskeln und Knochen unter dem Leder und auch seine inneren Kräfte. Was wohl nun kommen sollte. Auf was musste sie sich gefasst machen? Sie nickte entschlossen, entschlossener als ihr Gesichtsausdruck war. „Bereit!“, murmelte sie und konzentrierte sich auf ihn, versuche die Bahnen in seinem Körper zu greifen, zu verstehen.
Seymor lächelte ihr Mut machend zu. „Keine Sorge, es ist weder Schmerzhaft noch unangenehm“ Er sah noch einmal zu Alyssa und Meredith, die sich nun in einen von Alyssa erschaffenen Feuerkreis befanden und redeten. Nun wenn man bedachte, wie es noch ein paar Stunden zuvor mit ihren Kräften ausgesehen hatte, musste er Collin wohl wirklich dankbar sein. „Ich werde mich erst einmal in einen Kater verwandeln. Dabei kann nichts schief gehen. Wenn man dem Tagebuch meiner Ziehmutter glauben darf, benutze ich die Form nahezu seit ich auf der Welt bin und hab den Großteil meiner Kindheit als Katze verbracht, also musst du dir keine Sorgen machen, dass so etwas wie vorher passiert.“ Dann nickte er um ihr zu signalisieren, dass er jetzt anfangen würde. Im Gegensatz zu sonst konzentrierte er sich auch selbst darauf wie es sich anfühlte. Es war für ihn so selbstverständlich wie Atmen oder Essen, dass er es so automatisiert hatte und gar nicht mehr wirklich sagen konnte wie es sich anfühlte. Er konnte spüren wie sein Körper sich veränderte. Wie er kleiner wurde. Den Rest fühlte er nur geringfügig. Es war seltsam, denn normalerweise müssten solche Veränderungen Schmerzen bereiten, doch das war nicht im geringsten der Fall. Nein wenn überhaupt war es ein eher angenehmes Gefühl, das seinen Körper durchlief. Nur wenige Zeit später saß das Katerchen auf Bonnys Schulter und maunzte einmal fragend, ehe er das selbe nochmal tat und kurz darauf bereits wieder als Mensch vor ihr stand.
Nun gut, Bonny schloss die Augen und konzentrierte sich also auf Seymor. Sie versuchte den Kater zu finden. Die Energie floss durch seinen Körper und begann sich dann zu verändern. Schrumpfte zusammen und auch die Energie schrumpfte, nahm andere Bahnen an. Bonny fühlte es nur zu deutlich. Allerdings verstand sie nicht, wie es ihm gelang die Energie so zu lenken. Das Gewicht auf ihrer Schulter und das Maunzen ließen sie zusammen zucken. Sie hielt die Augen dennoch geschlossen. Dann nahm sie den entgegengesetzten Vorgang wahr und die Energie wuchs. Sie flackerte nicht, verlor nicht an Kraft oder Intensität, sondern einfach nur ihre Ausdehnung. Aber Bonny konnte sie nicht wirklich greifen. Als sie das leise Geräusch seiner Füße auf dem Laub hörte, öffnete Bonny die Augen und schaute Seymor an. Er hatte genau den selben Gesichtsausdruck, das sie mit dem Maunzen verband. Sie wollte seine Hoffnungen ja nicht enttäuschen, aber schüttelte unzufrieden den Kopf und schaute zu Boden. „Ich kann die Energie fühlen, wie sie sich verändert, aber ich weiß nicht genau, wie ich sie dazu bringe sich so zu verändern. Lenken ist einfacher, weil man nichts verändert außer der Schnelligkeit des Flusses.“ Sie meinte etwas entschuldigend. „Ich glaube, da wird mehr als nur ein Versuch notwendig sein, um es mir verständlich zu machen.“ Die gesprochenen Worte schwebten zu Alyssa herüber und sie fragte sich, ob Meredith sie auch so klar hören konnte, als stehe sie direkt neben den beiden. Aber diese schaute nur auf das Schauspiel. Zeit, dass die Hexchen etwas lernten und nicht nur zuschauten. „Interessant!“; gab Alyssa lächelnd zu mit einem Seitenblick zu Bonny und Seymor. „Ich schätze, es wird Zeit, dass wir das Selbe versuchen!“ Die Brünette schaute Alyssa verdattert an. „Sag bloß, du kannst dich auch in eine Katze verwandeln?“, daraufhin musste Alyssa lachen. „Nein, aber du bist doch eine Hexe, wenn du keine eigenen Kräfte benutzen kannst, dann benutze die der Elemente, wie es die anderen auch machen!“ Alyssa schaute sich um und strich durch das Laub, bis sie auf einen Stein traf. Er war rund und passte angenehm in ihre Hand. Sie drückte das Teil in Merediths schlanke Finger und hoffte inständig, dass sie keinen Stuss erzählte und das Wissen, das aus dem Nirgendwo kam, nein, genau genommen aus ihrem Kopf, kein Unfug war. „Die Elemente sind immer um dich. Nimm Erde oder diesen Stein. Sie sind in ständiger Veränderung, immer unterschiedlichen Kräften ausgesetzt und üben selbst Kräfte aus. Versuch diese zu erkennen und zu nutzen.“ So hatte sie es zumindest bei Collin mit dem Feuer getan. Das Mädchen nahm den Stein in beide Hände und starrte darauf. „Stell dir einfach vor, ich wäre jemand aus dem Zirkel. Wenn es zusammen klappt, solltest du es auch allein schaffen können.“ Geduldig und ruhig ließ sie dem Mädchen Zeit, sich ihre Worte durch den Kopf gehen zu lassen und verfluchte sich innerlich so einen Mist zu labern.
Seymor nickte, er verstand nur zu gut, was Bonny meinte. Obwohl er natürlich nicht ihre Fähigkeiten hatte, so fühlte er ja dennoch, wie sich sein Körper veränderte. Obwohl er sich jetzt darauf konzentriert hatte, war es so schnell gegangen, dass es ihm schwer gefallen war genaueres mitzubekommen.Oder genauer gesagt Einzelheiten zu erfühlen. Er hatte zwar den Größenunterschied gefühlt. Er hatte die plötzlich größere Wärme gefühlt, als das Fell seinen Körper bedeckte, doch für weitere Einzelheiten war es zu schnell gewesen. „Nun, ich denke, wir werden noch ein wenig Zeit zu üben haben, also müssen wir uns ja keinen Stress machen.“, sagte er lächelnd. „Bereit für noch ein Mal?“, er sah ihr in die Augen, ehe er schließlich wieder das selbe tat. Dieses Mal war es ihm möglich zumindest ein paar mehr Eindrücke zu bekommen, davon wie es sich anfühlte, wenn er vom aufrechten in den vierfüßigen Stand wechselte, da er diesmal nicht auf ihre Schulter sprang, sondern sie sich mit auf den Boden kauerte, damit er mit ihr in Kontakt bleiben konnte. Wieder nahm er die Menschengestalt an und das taten sie noch einige andere Male. Zum Schluss versuchten sie es auch noch mit der Pumagestalt, doch die Andersartigkeit des viel größeren Tieres verwirrten Bonny mehr, als das es ihr half die Katze zu verstehen. Mittlerweile war es unangenehm kalt geworden und immer öfter bemerkte er ein Zittern von Bonny, während sie ihn berührte, sodass Seymor schließlich ihre Hand von seiner Schulter nahm. „Lassen wir es für heute Gut sein. Ich denke wir kommen ganz gut voran, es wird wohl noch eine Weile dauern, aber ich denke du könntest es wirklich schaffen.“, sagte er aufbauend und lächelnd. Dann drehte er seinen Kopf in Richtung Alyssa. „Was meint ihr, machen wir Schluss für heute?“ Mit den Worten ging er begleitet von Bonny auf den Feuerkreis zu, der sanftes Licht und angenehme Wärme spendete.