Als Alyssa Seymors Blick spürte, umfasste sie seine Hand und drückte sie leicht. Er klang wirklich so unsicher wie ein kleiner Junge. Mel musterte ihn und dann blickte sie leicht skeptisch zu Alyssa, die ihrerseits nickte und lächelnd meinte: „Er hat wirklich Recht. Seymor kann wirklich besser mit Tieren umgehen, als die meisten, die ich gesehen habe.“ Nun, wenn man sie als Großstadt-Barbie einschätzte, dann konnten das sicher gar nicht mal so viele Tierheime und Pensionen gewesen sein. Aber Mel nickte bestätigend. „Wunderbar! Ihr braucht euch ohnehin keine Sorgen zu machen. Jeder Mitarbeiter hat eine Probezeit von zwei Woche, die auch ausbezahlt werden für den Aufwand, ganz gleich ob wir die Arbeitskraft endgültig anstellen oder nicht. Diese Stelle wäre sowieso nur bis zum Frühling. Allerdings sollte ich noch erwähnen, dass wir nur 3000 Dollar für die Regelstundenzeit zahlen, dafür haben wir eine gesetzliche Krankenversicherung, was die meisten Arbeitgeber nicht bieten können und es ist kein leichter Job!“, warnte sie Seymor vor. Eines musste man der Frau zu Gute halten, dachte sich Alyssa, sie verschwieg keine Details. „Nun, dann könnt ihr es euch noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Kommt mit. Ich gebe euch noch die Unterlagen, die wir für eine Einstellung brauchen.“ Also folgten sie ihr in das Glashaus, vorbei an den tollenden Hunden und einem Nagerhotel zu einem Hinterraum, der so etwas wie ein verstaubtes und sehr unordentliches Büro war. Aber die Frau wusste, wo alle Unterlagen waren und holte einen Stapel heraus, den sie Seymor reichte. „Falls du dich entschließen solltest ein Mitglied unsere Kuscheltierrunde zu werden, erwarten wir dich morgen mit den ausgefüllten Anträgen. Sind zwar nur Formalitäten, aber muss leider sein. Die Steuern und so!“, Mel verdrehte die Augen, als hielt sie Steuer für die unnötigste Erfindung. „Alles weitere sollte sich in den Anträgen klären, oder falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich unter der Nummer unten auf der Seite erreichen! Wir würden uns jedenfalls auf ein Wiedersehen freuen!“ Sie machte eine ausladende Bewegung und bezog in ihr „Wir“ die Bewohnter dieser Einrichtung mit ein. Dann erklang von draußen ein lautes Scheppern und sie rannte bereits davon. Drehte sich noch einmal um und winkte den beiden zum Abschied. Alyssa sah ihr nur nach und schaute dann Seymor grinsend an. „Lief doch gar nicht mal so schlecht! Aber ich glaube, die könnten hier wirklich Hilfe gebrauchen!“, sie schaute sich um. Leicht chaotisch wirkte es schon. Aber auf Seymor kamen hier sicher nicht nur Aufgaben wir mit den Tierchen zu spielen und sie zu füttern zu, sondern auch einiges an Drecksarbeit. Ob er sich dessen bewusst war? Aber, das musste er. „Na, was meinst du? Sollen wir uns noch etwas hier umsehen? Oder hast du bereits eine Entscheidung getroffen?“, sie blickte Seymor neugierig an. Konnte doch schließlich sein, dass das hier auch das Letzte war, was er wollte!
Gespannt wartete er auf eine Antwort von Mel, doch diese schien wohl über seine Vorstellung, wie zu erwarten, nicht sonderlich begeistert zu sein, doch als Alyssa das Wort ergriff und ihn bestätigte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie schien ihm gegenüber zustimmender zu werden. Sie folgten ihr zu einem Raum, der wohl das Büro sein sollte, aber mehr Seymors „Wohnung“ in New York glich, wie er fand, doch das behielt er für sich, wäre sicher nicht förderlich, wenn er zu kritisieren begann, noch ehe er eingestellt war, davon mal abgesehen, war Ordnung ohnehin nicht eine seiner Stärken. Der Rest, den sie erklärte, war Seymor eigentlich recht egal. Erstens hatte er ohnehin keinen Plan davon wie viel man so durchschnittlich in einem Tierheim verdiente, davon abgesehen hatte er diesbezüglich keine Ausbildung und musste vermutlich froh sein, wenn man ihn einstellte und er hatte sich ohnehin nicht dazu entscheiden zu arbeiten, weil sie das Geld brauchten, sondern weil er Alyssas Beispiel folgen und versuchen wollte sich unter die Menschen zu mischen. Vielleicht würden sie dadurch ja tatsächlich weniger Aufsehen erregen, als beim ständigen Durchs-Land-Fliegen. Außerdem würde das wohl ohnehin eher Alyssa regeln. Denn bis er die Anträge, oder was auch immer, durchgelesen hätte, wäre das Arbeitsverhältnis wahrscheinlich wieder zu Ende. Also machte er sich darum erst mal gar keinen Kopf. Dann wartete er bis Mel verschwunden war und wandte sich zustimmend an Alyssa. „Ja scheint so, als ob ich hier wirklich helfen könnte, davon abgesehen gefällt es mir hier eindeutig besser als beim anderen.“ Dann ging er zu Alyssa und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich denke, ich überleg es mir noch über den heutigen Tag, aber ich glaube einen Versuch ist es zumindest wert hier?“
Alyssa nickte nur auf Seymors Worte hin. Sie würde ihn nicht drängen und seiner Meinung war sie schließlich auch. Also fuhren sie nach Hause um sich noch ein Paar gemütliche Stunden zu machen. Sie diskutierten die Pros und Contras der Stelle und Alyssa hoffe, dass sie Seymor durch Zureden zumindest ein Paar Bedenken nehmen konnte. Sie sahen sich die Verträge an, an denen Seymor wenig Interesse zu haben schien, bis es schließlich Abend wurde und Alyssa wieder zur Bar ging. Alles in Allem verliefen die kommenden Tage relativ gut. Sie hatte eines ihrer Konten auf Seymor umschreiben lassen und schwer gehofft, dass ihre gefälschten Ausweise nicht auffliegen würden. Aber sobald meinen einen Job in Kanada hatte, schien das kein Problem mehr zu sein. Außerdem hatte sie selbst Spaß im Job. Und auch Seymor begann sich langsam in seinem Job einzugewöhnen. Ebenso war Mel sichtlich erstaunt und begeistert, von Seymors Arbeit und seinem Umgang mit den Tieren und nach anfänglichen Schwierigkeiten, die eher organisatorischer Natur waren, lief alles relativ reibungslos. Das Einzige, das Alyssa nicht in Kram passte, war, dass Seymor manchmal bereits morgens zu arbeiten begann und sie oft allein im Bett zurück blieb und sich langweilte, nachdem sie aufgewacht war. So kam es nicht nur einmal vor, dass sie sich aus Langweile und weil sie ihn vermisste, einfach mal in die Tier-Pension teleportierte. Sie konnte schließlich dabei auch nebenbei ihre Fähigkeiten trainieren. Und das sonntägliche Training stellte sich als erstaunlich ernüchternd heraus. Faye hatte sich zwar schnell von ihrem Schreck erholt, aber Fortschritte schien sie keine zu machen, bis auf die Tatsache, dass sie die anderen Mädchen besser behandelte. Auch Bonny zeigte kaum Fortschritte. Sie verstand zwar die Katze langsam besser und konnte hier und da mal Seymors Verwandlung in den Kater beschleunigen und mal etwas abbremsen, indem sie seine Energien leitete und staute, aber sie war bei Weitem zu unsicher, sich an etwas größerem zu versuchen. Die Einzige, die wirkliche Fortschritte zu machen schien, war Alyssa. Sie hatte das Feuer bald wieder problemlos im Griff und beherrschte einige Tricks, die sie bis vor ihrer Reinkarnation nicht gekonnt hätte, so zum Beispiel das kalte, blaue Feuer, das teleportieren mehrerer Personen zugleich und sich selbst in reines Feuer zu verwandeln. Nun, die anfänglichen Versuche hatten sie leider ein Paar Kleider gekostet und sie war die ersten male splitterfasernackt vor Seymor gestanden, aber das war doch nur eine kleine Nebensächlichkeit. Was ihre Fähigkeiten begleitete, waren ihre Erinnerungen, sie erinnerte sie an Scipio, an Nero, an Illoness, ja sogar an Ethan und James. Dennoch bleib ihre Erinnerung bruchstückhaft und größere Zusammenhänge fehlten noch immer. Die meisten ihrer Erinnerungen kam nun in Träumen zu ihr und sie machte den Fehler nicht noch einmal und notierte alles gleich. Ebenso sah sie ihre Mutter immer häufiger in ihren Träumen, sah sie immer wieder sterben und fragte sich, wieso ihr die Göttin nicht geholfen hatte. Die Göttin, deren Amulett sie noch immer hatte. Wieso hatte sie ihre Mutter sterben lassen. Doch das war nicht das Einzige, was in ihren Träumen zu ihr kam. Sie sah die bleiche Königin auf dem goldenen Thron immer häufiger. Zu Beginn lagen Tage dazwischen, aber mittlerweile kam sie jede Nacht im Traum zu ihr. Außerdem war Alyssa ständig müde, sie schob es auf die schlaflosen Nächte und den von Träumen heimgesuchten, viel zu kurzen Schlaf. Es schien so zu sein, dass je häufiger sie das Feuer gebrauchte, desto müder wurde sie und desto häufiger kamen die Träumen. Trotz Unmengen an Kaffee konnte nichts ihre Müdigkeit vertreiben. Und so kam es, dass Halloween immer näher rückte und damit auch das sonntägliche, nun insgesamt vierte Treffen mit den Hexen. Aber wer konnte schon so genau sagen. Es war schließlich Halloween und an Halloween geschahen angeblich Wunder. Sie war wieder in der Bar, freitags und samstags war immer am meisten los und so arbeitete sie wieder am Wochenende. Ebenso war Seymor heute kurzfristig für einen Tierpfleger eingesprungen, da dieser krank im Bett lag. „Du siehst beschissen aus!“, raunte Caroline ihr zu. „Mach ma ne Pause! Ich übernehm so lange!“, damit schickte die Brünette sie raus. Brav folgte Alyssa der Anordnung. Sie war müde, das stimmte schon, aber es war nicht schlimmer als die letzten Tage. Also stöckelte sie in den Stiefeln und dem Kleid, dass sie an hatte die Straße entlang und wusste nichts mit sich anzufangen. Sie blickte in die dunkle Seitengasse, in der der Zugang zur Wohnung der Blackwell-Geschwister lag. Was wohl Seymor machte? Ein gedämpftes Licht erhellte die Gasse und zurück blieb nur Wärme, als Alyssa dort verschwand und wieder am neuen Gehege der Luchse auftauchte, wo sie Seymor vermutete. Es war gerade erst fertig gestellt worden und die Tierchen freuten sich über das neue Zuhause. Nicht weit entfernt fand sie auch Seymor. Sie überbrückte die Entfernung mit einer erneuten Teleportation und stand hinter Seymor, legte die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Ihre Hände glitt unter seine Jacke und weiter unter sein Shirt auf seinen Buch, strichen ein Stück hinab zur Hüfte. Sie streckte sich, begann seinen Hals zu küssen und leicht an der weichen Haut zu knabbern. Während sie ein leises „Überraschung“ hauchte.
Die Letzten zwei Wochen waren für Seymor eigentlich ganz gut verlaufen, wenn man von den langsamen Fortschritten Bonnys mal absah, die sich mittlerweile sogar Vorwürfe deshalb machte, die Seymor jedoch so gut als möglich zu zerstreuen suchte. Wenn sie sich jetzt auch noch einer Ich-schaff-das-eh-nicht-Phase hingab, dann würden sie erst recht nichts weiterbringen. Doch auf der Arbeit lief es von Tag zu Tag besser. Gleich am nächsten Morgen hatten sie die Anträge hingebracht und Mel hatte dann auch kaum länger als eine Kaffeepause gezögert um ihn in das Arbeitsgeschehen mit einzubinden. Anfangs traute sie ihm nicht sonderlich viel mit den Tieren zu und er hatte hauptsächlich die Aufgaben die Katzen und ab und an die Hunde zu versorgen. Doch das störte ihn eigentlich nicht, selbst wenn er viel lieber auch schon zu den Wildkatzen und der Wölfin gegangen wäre. Doch seine Beharrlichkeit, oder wohl eher sein geringes Selbstvertrauen, das es ihm erschwerte seine Wünsche diesbezüglich zu äußern, hatten zumindest den Vorteil, dass Mel ihn bei der Arbeit mit den Katzen sehen konnte und nun wie sollte es anders sein, da konnte selbst Mel, die die meisten der Tiere bereits seit Jahren kannte, nicht im Geringsten mithalten. Egal welche Probleme auftraten, hatte Seymor immer die richtige Lösung parat. Sei es das ein Tier nicht fressen wollte, oder dem seit ihrer Ankunft währenden Konflikt zwischen zwei Katern, den Seymor schlicht und ergreifend löste, indem er eines Nachmittags, als Mel und die anderen Pfleger gerade Pause machten aufs Klo ging und als Kater ihnen klar machte, wer hier das Sagen hatte und seit her waren sie wie zahme Kätzchen wenn er in der Nähe war. Durch diese Taten beeindruckte er Mel, auch wenn sie zunehmend darauf beharrte, dass er auch mit dem Team mehr Kontakt aufnehmen sollte, was ihm jedoch, nachdem er bereits fast eine Woche dort gearbeitet hatte, irrsinnig schwer fiel. Bis auf ein wenig Smalltalk beim Mittagessen mied er eigentlich alle mit Ausnahme von Mel, der er meist seine „Vermutungen“ bezüglich der Probleme schilderte. Durch seine Nähe und den guten Umgang mit den Tieren erlaubte Mel ihm jedoch auch nach der ersten Eingewöhnungswoche bereits zu den „gefährlicheren“ Tieren zu gehen, doch auch bei denen hatte Seymor weder Scheu noch Probleme. Auch wenn er in menschlicher Gestalt war, spürten und vermutlich rochen die Tiere, dass er kein gewöhnlicher Mensch war. So war es schon immer gewesen und das kam ihm eindeutig zu Gute. Der Einzige, mit dem er kleinere Probleme hatte, war der Bär, der es zwar durchaus auch verstand, aber der das Ganze dennoch nicht als Grund ansah ihn mehr zu schonen. Das änderte sich jedoch, als Seymor dabei half sein Gehege zu vergrößern, was sie gleichzeitig mit dem Vergrößern der Wildkatzen- und des Wolfgeheges erledigten. Schon nach Kurzem stellte er fest, dass seine Lieblingsplätze sich auch eben genau dort befanden. Von da an verbrachte er oft, selbst nachdem seine Schicht schon geendet hatte, Zeit in einem der Gehege. Eine der Wölfinnen war die erste, mit der er Freundschaft schloss, doch auch die zweite Wölfin, der ein Auge fehlte wurde von Tag zu Tag zutraulicher ihm gegenüber, obwohl sie den Rest des Teams mied. Die Wildkatzen hingegen beschnupperten ihn oft und er wurde von ihnen absolut akzeptiert, was jedoch nichts daran änderte, dass die meisten von ihnen dennoch Einzelgänger waren und somit es bevorzugten einen Platz für sich zu suchen. Von da an war es eigentlich immer Seymors Aufgabe bei Tierarztbesuchen und bei sonstigen Angelegenheiten, bei denen die „gefährlicheren“ Tiere miteinbezogen wurden und die meiste Mitarbeiter nicht sonderlich gut darauf reagierten, einzuspringen und diese zu beruhigen. Was bei Seymor meist recht gut klappte. So wurde er zwar als „Außenseiter“ und dennoch ins Team integriert und er begann sogar damit mit dem einen oder anderen ein wenig zu reden, auch wenn es dann meist ausschließlich um die Tiere ging, so machte er dennoch Fortschritte. Der Tag hätte eigentlich ein freier Tag für ihn sein sollen, doch Maik war krank geworden und deshalb hatte ihn Mel mit einem flehentlichen Anruf der in etwa: „Wir brauchen dich! Also beeil dich! In 30 Minuten ist der Tierarzt da, bis dahin will ich dich auch hier haben, ansonsten gibt's heut noch Tote!“, ausfiel und noch bevor er etwas antworten konnte, hatte sie auch bereits wieder aufgelegt und somit beschlossen, dass sein freier Tag doch auch Arbeit beinhalten sollte. Was ihn jedoch nicht besonders störte, da Alyssa ohnehin auch bald zur Bar fahren würde um ihrerseits zu arbeiten. Einerseits vermisste er es, die Tage für Alyssa und sich zu haben, doch andererseits hatte er das Gefühl, dass es mit ihnen beiden sogar noch besser lief, seit sie sich nicht rund um die Uhr sahen. Zumindest schien Alyssa es oftmals sehr eilig zu haben ihn abzuholen und verzichtete dabei auch des Öfteren mal aufs Auto. Was auch heute wieder der Fall war. Er fühlte die Wärme und die Energie, noch bevor Alyssa hinter ihm stand, ließ sich jedoch nichts anmerken, während er einer Luchsdame die Ohren kraulte. Dann fühlte er sie hinter sich wie ihre Hände sich unter sein Shirt schoben, Mel war so zufrieden mit seiner Arbeit, dass sie es mittlerweile akzeptiert hatte, dass Alyssa öfters zu Besuch kam. Seymor grinste und hielt ein wenig inne, während er ihren Atem an seinem Hals fühlte. „Na spionierst du mir nach?“, sagte er breit grinsend und drehte sich langsam um und küsste sie. „Oder bist du schlicht eifersüchtig auf Gana?“, fügte er hinzu, während er der schon etwas älteren Luchsdame noch einmal das Ohr kraulte und diese offenbar ein wenig eingeschnappt, dass man ihr die Streicheleinheiten entzog, von dannen schlurfte.
Alyssa: „Vielleicht ein bisschen von beidem! Man kann ja nie wissen, was du so treibst und wann man sich um dich sorgen sollte!“ Sie grinste ihn frech an und zog die Augenbrauen herausfordernd hoch, als er sich nach ihr umgedreht hatte. Ihre Hände ließen kurz von ihm ab und sogleich schmiegte sie sich an ihr. Ihre Hüften drückten gegen sein und ihre Hände wanderte zu seinem Rücken und wieder unter sein Shirt, strichen ein Stück seiner Wirbelsäule hinauf. Dann legte sie eine Hand in seinen Nacken und zog ihn leicht zu sich zu einem Kuss, der sehr innig war und auch lange andauerte. Als sie von ihm abließ, lächelte sie verträumt. „Ich hab dich vermisst und dachte mir, ich könnte dich besuchen, weil du sicher bald aus hast.“ Es dämmerte bereits und eigentlich sollte er ja nur für ein Paar Stunden hier sein, die nun endgültig vorbei sein mussten. „Nicht, dass du deine Aufmerksamkeit noch anderen Damen widmest als mir!“, hielt sie ihm spielerisch vor. Ihre Hand strich durch das Haar in seinem Nacken und die andere wanderte wieder über seine Seite nach vorn, während sie ihr Becken dichter gegen ihn drückte und ihn erneut stürmisch küsste. Noch währenddessen drehte sie sich mit dem Rücken zum Gehege und lehnte sich gegen den kalten Zaun. Sie schauderte sogleich, zog Seymor aber dennoch mit sich. Ihre Hand wanderte zum Saum seiner Jeans und begann mit dem obersten Knopf zu spielen, beschloss aber dann, ihn näher an sich zu ziehen, als sie ein Bein anwinkelte und gegen das Gitter drückte, sodass er nun wirklich Hitze ihres Körpers fühlen würde. Sie ließ ihre Hand zwischen ihren beiden Körpern über die Vorderseite seiner Jeans hinab und wieder herauf streichen, bis sie den Knopf öffnete und sich an dem Reißverschluss zu schaffen machte, während der Kuss immer haltloser wurde und ihr Herz schnell schlug.
Nun sein Feierabend schien ja gut anzufangen, dachte er grinsend und fand, dass seine Gedanken von zuvor sich im Moment durchaus bestätigt fanden. Er ließ sich von ihr zum Zaun ziehen und erwiderte ihren Kuss, der von den Wildkatzen und Luchsen neugierig beobachtet wurde. Mittlerweile hatten sie sich auch schon an Alyssa gewöhnt und sie als sein Weibchen akzeptiert, weshalb sie wohl, ohne dass es ihr wirklich auffiel, einen recht hohen Status hier hatte, doch das war ihr vermutlich im Moment absolut nebensächlich. Dann fühlte er ihre Hand, wie sie sich tiefer schob und noch viel mehr fühlte er wie seine Männlichkeit erwachte und gegen seine Jeans drückte. Es war wohl wirklich an der Zeit für Feierabend. Er überlegte kurz, ob er noch bei Mel vorbeischauen sollte um sich abzumelden, doch er wusste nicht einmal ob diese noch da war und es war eigentlich nicht verlangt das zu tun. Davon abgesehen war er sich nicht sicher, ob Alyssa ihm überhaupt so viel Zeit geben würde, also löste er den Kuss etwas widerwillig und schlich mit sanften küssen bis zu ihrem Ohr. „Wie wär's, wenn du uns zu einem etwas abgeschiedeneren Ort bringst?“ Dann ließ er es sich nicht nehmen mit seinen Lippen ihr Ohrläppchen zu küssen und wartete ihre Reaktion ab.
Alyssa klammerte sich enger an Seymor, als sie merkte, dass er den Kuss lösen wollte, musste es aber unzufrieden geschehen lassen. Ihre Wangen glühten bereits, ebenso wie ihre Haut, von der abendlichen Kälte spürte sie längst nichts mehr. Dann waren seine Lippen an ihrem Ohr und sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut fühlen. Ein leises Seufzen, während sie die Augen öffnete und Seymor zuerst etwas verwirrt anschaute. Ihre Augen waren völlig abwesend und funkelten golden, was nicht allein dem Feuer zu verschulden war, das erst eben eingesetzt hatte. Als es langsam durchsickerte, was Seymor gemeint hatte, ergriff sie ihn bei der Hand und zog ihn, so wie er war mit sich. Sie führte ihn um das Gehege herum, den Weg entlang. Es war bereits fast völlig dunkel geworden und zog Seymor hinter das Bärengehege, dessen Winterunterschlupf völlig blickdicht war. Von hier hinten würde sie niemand sehen, da musste man schon vollständig um das Gehege herum gehen. „Besser?“, grinste sie mit Schalk in den Augen. Aber Zeit zu einem Protest ließ sie ihm nicht mehr und drückte ihn gegen die gemauerte Wand, die aussah wie Stein, da hatte sich die Baufirma wirklich Mühe gegeben, es einer Höhle fast naturgetreu nachzuahmen. Wieder drückte sie sich an ihn und verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Schob ihre Hand unter sein Shirt und schob es zugleich hinauf, als ihre Hand seinen Bauch, hinauf zu seiner Brust strich. Ihre Lippen lösten sich nur langsam von den seinen, allerdings setzten sie ihren Weg fort, zu seinem Hals. Und als sie ihn so küsste, nahm sie seinen Geruch wahr, viel deutlich als sie es in letzter Zeit getan hatte. Sie hörte seinen Herzschlag, fühlte seinen Puls unter ihren Lippen und begann leicht an seinem Hals zu knabbern. Dabei gab sie ein leichtes, lustvolles Seufzen von sich.
Nun eigentlich hatte er erwartet, dass sie sich mit ihm in die Wohnung teleportieren würde. Seit sie ihre Kräfte wieder beherrschte, schien sie kaum noch etwas ohne diese machen zu wollen. Egal ob Kerzen anzünden oder Teleportieren und wenn sie das nicht tat, spielte sie zumindest mit einer Flamme herum. Er war sich zwar nicht absolut sicher, aber er glaubte, dass sie das letzte Mal, als sie ein Omelette für ihn gemacht hatte, sogar bei der Pfanne nachgeholfen hatte, denn der Herd war um Einiges schneller heiß geworden als sonst. Doch das störte ihn nicht weiter, solang sie nicht zu auffällig machte und damit nicht Gefahr lief, dass man sie dabei sehen konnte. Doch heute schien ihre Lust nicht danach zu sein ihre Fähigkeiten einzusetzen. Viel mehr schien ihr Körper von sich aus schon Wärme auszustrahlen. Doch das mochte an etwas anderem denn ihrer Fähigkeiten liegen. Ohne Gegenwehr ließ er sich also von ihr hinter die „Bärenhöhle“ ziehen, wo er zugeben musste, dass sie damit zumindest das, was er gefragt hatte, erfüllte. Denn hier draußen kam ohnehin kaum jemand vorbei und hinter der gebauten Höhle würde sie erst dann jemand erwischen können, wenn diese Person tatsächlich rund herum ging. Wobei ihm niemand einfiel, der das tat. Die meisten mieden ohnehin das Wildkatzengehege, da diese nicht auf alle Tierpfleger so gut ansprachen wie auf Seymor und durchaus schon die eine oder andere Kratzwunde verarztet werden musste. Natürlich nie etwas wirklich Ernsthaftes und dennoch so, dass sich die Wildkatzen durchaus Respekt verschafft hatten. Doch weiter kam er mit seinen Gedanken nicht mehr und auch Alyssas Worte hörte er kaum, geschweige denn, dass ihm Zeit geblieben wäre, etwas zu erwidern. Die Hitze stieg seinerseits in seinem Körper empor und er erwiderte Alyssas Kuss mit der selben Intensität. Dann waren ihre Lippen fort von den seinen und er konnte sie an seinem Hals fühlen. Fühlte erneut wie der Stoff der Jeans, die er trug, unangenehm eng war und die kühle Umgebungsluft, die nun über seinen zum Teil entblößten Oberkörper strich, im Kontrast zu Alyssas warmen Körper stand.
Zufrieden stellte sie fest, dass sich Seymor kein Bisschen sträubte. Kein Protest. Nur Erwidern. Ihre Gedanken begannen zu schwirren und lösten sich zunehmend vom Denken. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann sie sich das letzte mal so auf das Fühlen eingelassen hatte. Sie konnte den Duft seiner Haut wahrnehmen, ihre Hand glitt weiter hinauf zu seinem Herzen und sie küsste ihn weiter, ohne genau zu realisieren, was sie tat. Schmiegte sich eng an ihn, drängte regelrecht gegen seinen Körper. Eine ihrer Hände wanderte dann – wie zuvor – zu seiner Hose und machte sich an dem Reißverschluss zu schaffen, während die andere Hand von seiner Brust über seine Seite zu seinem Rücken glitt. Fordernd krallten sich ihre Nägel in seine Haut, Seymor zugleich näher an sich heran ziehend. Dann merkte sie, dass sie das Shirt störte um ihre Küsse weiter hinab zu setzten und sie gab ein unzufriedenes Geräusch von sich. Begnügte sich jedoch damit, stattdessen wieder seine Lippen zu küssen, als sie ihre Hand in seine Hose und seine Shorts gleiten ließ.
Seymor ließ vorerst einfach gewähren. Irgendetwas sagte ihm, dass es nicht nur ihr sexuelles Verlangen war, das sie zu dem trieb, was sie gerade tat und er hatte auch bereits eine leichte Ahnung davon, was dieses andere Verlangen sein könnte. Doch er ließ sich davon vorerst nichts anmerken. Denn sonst würde es sie womöglich verschrecken, so wie es auch ihre Fähigkeiten getan hatten. Er konnte ihre Hand fühlen, die weiter nach oben strich nur um die andere wieder wie zuvor zu seiner Hose gleiten zu lassen. Er konnte ihre Nägel in seinem Rücken fühlen und spürte die Lust immer weiter in sich hochsteigen. Spätestens als ihre Hand den Reißverschluss geöffnet hatte und sich in seine Hose drängte, hörte er auf sich Gedanken zu machen und legte stattdessen seine Hand in ihren Nacken um den Kuss noch zu intensivieren. Seine andere Hand glitt nun seinerseits ihre Seite entlang hinab, schob den Stoff ihres Kleides ein Stück hinauf, sodass seine Finger auf die warme Haut ihres Oberschenkels trafen. Dort ließ er seine Finger verharren, ehe er es nun war der den Kuss erneut löste und stattdessen damit begann ihren Hals entlang zu küssen und sie anschließend sanft und dennoch spürbar in die Beuge, wo Hals zur Schulter überging, biss. Seine Hand, die in ihrem Nacken lag, schob sich unter ihr Haar und zwang sie mit leichtem Nachdruck ihm mehr ihrer Kehle preiszugeben. Die andere Hand glitt nun zur Innenseite ihrer Oberschenkel. Schob sich nur langsam Stück für Stück höher.