Alyssa verlor sich vollends in dem stürmischen Kuss und ließ alles geschehen, sogar dass seine Lippen von ihr abließen und ihren Hals küssten. Sie mochte das Gefühl seiner Hand in ihrem Nacken, war jedoch erstaunt, als ihr Kopf zurückgezogen wurde, doch auch da gab sie nach und legte den Kopf bereitwillig in den Nacken. Seine Lippen waren warm und weich, wenn auch kühler als ihre Haut und dann zuckte sie zusammen von einem unerwarteten Gefühl und gab ein erschrecktes Stöhnen von sich, das aber alles andere als Missfallen ausdrückte. Sie bog ihren Körper durch, drückte ihre Hüften erneut fest gegen seine und zugleich gegen seine Hand, die ihr Bein immer weiter hinauf wanderte. Sie seufzte ein weiteres mal, als sie seine Finger so bewusst auf ihrer Haut wahrnahm. Das Verlangen danach ihm nahe zu sein wurde immer schlimmer und ganz gleich wie nahe sie ihm im Augenblick war, es war nicht genug. Sie wollte mehr und mehr von allem und zugleich wagte sie es kaum gegen seinen Griff anzu drücken. Ihr Körper war wie betäubt von dem Verlangen, ihrer Lust erlegen und zu schwer um sich zu bewegen oder gegen das, was er tat, zu sträuben und zugleich fühlte sie sich schwerelos. In ihrem Kopf drehte sich alles sobald sie die Augen schloss und den Bezug zur Realität verlor, denn da war nur sein Körper, seine Hände, seine Lippen. Noch eine Zeit lang ließ sie ihn gewähren, genoss was er mit ihr anstellte. Ihre Hände bewegten sich immer unkontrollierter in seiner Hose und ihr Atem ging mittlerweile so schnell, dass es erstaunlich war, dass sie nicht hyperventilierte, so kam es ihr jedenfalls vor. Doch bald hielt sie es nicht länger aus und gab ein klägliches Wimmern von sich. Ihre Augen öffneten sich und sie schaute ihn flehentlich an. Sie hatten die Farbe von Bernstein. Bestimmt löste sie sich von ihm und wechselte erneut Positionen. Sie lehnte sich gegen den kalten Beton, so wie sie es bei dem Gitter getan hatte. Aber dieses mal fühlte es sich nur kühl an im Vergleich zum Glühen ihres Körper. Sie zog Seymor mit sich, streifte sich in einer Handbewegung die Unterwäsche ab und drückte ihm demonstrativ das Becken entgegen, während sie seine Hose über seine Hüften schob.
Seymor genoss was er mit Alyssa anstellen konnte. Er fühlte förmlich wie sie die Kontrolle nach und nach abgab und sich immer mehr ihm und ihren Empfindungen hingab. Er ließ seine Finger Zentimeter für Zentimeter höher streichen, verharrte ab und an, wenn er wollte, dass sie seine Lippen mehr denn seine Finger wahrnahm und ließ sie wieder nach oben streichen, bis er den Stoff ihrer Unterwäsche fühlen konnte. Doch Alyssa gewährte ihm viel zu kurz, wie ihm schien, das Vergnügen sich ihm auszuliefern, während er selbst jedoch immer mehr Probleme hatte klare Gedanken zu fassen. Dann wechselte sie schlicht mit ihm die Position und ihrer Bewegung, in der sie ihre Unterwäsche nach unten zog, war wohl zu gut zu entnehmen, dass sie sich nicht länger mit seinen Finger zufrieden geben würde. Noch bevor er sich die Hose hinab streifen konnte, machten sich bereits ihre Hände daran zu schaffen und er schob sie lediglich noch ein Stück tiefer um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Dann folgte ein erneuter Kuss, diesmal war er es, der sich kaum beherrschen konnte, während sie ihr Becken gegen das seine drückte und er nur zu gut fühlen konnte, wie sehr sie ihn in sich wollte. Er fühlte die Wärme zwischen ihren Beinen, als seine Männlichkeit gegen sie drückte und seufzte unweigerlich während der stattfindenden Berührung. Ein Zittern durchfuhr seinen Körper und seine Hand legte sich an ihr Bein und hob es ein Stück an, während er sein Becken leicht von ihr löste, nur für einen Moment, um in sie einzudringen und erneut ein leises Stöhnen von sich zu geben. Das Gefühl in ihr zu sein war mit dem zuvor nicht zu vergleichen. Ohne sein Zutun begannen seine Bewegungen stärker zu werden. Es schienen nur Augenblicke zu vergehen bis sie in einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten und Seymors Finger sich fester in ihren Oberschenkel klammerten und mit Sicherheit auch einen Abdruck hinterlassen würden, wenn er die Hand jetzt weggebe.
Als sie ihn an sich spürte, konnte es Alyssa nicht schnell genug gehen. Doch bereits bei der ersten Berührung stöhnte sie auf und ihre Muskulatur spannte sich an. Die das Gefühl von Enge, die sie in sich spürte, war so heftig, dass es schmerzte und das Stöhnen ging in ein Wimmern über. Aber sie war nicht die Einzige, der es mittlerweile an die Substanz ging. Sie konnte sein Zittern fühlen, dass sie nur noch mehr erregte. Dann drückten sich seine Finger in ihren Oberschenkel und hoben ihn an. Sicher musste der Druck seiner Finger fest sein, aber sie spürte ihn kaum noch und schlang das Bein leicht um seine Hüfte. Ihre Nägel krallten sich fester in seinen Rücken und der Druck ihres Knies wurden beide zugleich stärker, als Seymor nur Zentimeter von ihr abrückte. Aber dann war er in ihr und sie gab ein gelöstes und mehr als nur zufriedenes Seufzen von sich und legte den Kopf leicht in den Nacken und gegen die Betonhöhle. Mit jeder seiner Bewegungen, mit jedem seiner Stöße krallten sich ihre Finger tiefer in seine Haut. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, als sich ihr ein Laut des Verzückens nach dem anderen entrang. Ihr Herz pochte wie wild. Ihr Körper glühte. Sie öffnete leicht die schweren Augenlider und schaute Seymor an. Zu gern hätte sie jetzt seinen nackten Körper gesehen und mehr berührt, als sie es jetzt tat. Dennoch schweifte ihr Blick an seinem Körper hinab, als könnte sie ihn damit entkleiden und wanderte zu seiner Hand, deren Finger sich in ihre Haut gesenkt hatten und sicher Abdrückte, wenn nicht sogar blaue Stellen auf ihrer Haut hinterlassen würden. Aber ihre Augen wanderten weiter hinab, bis sie sie wieder schloss und ihr Becken Seymor weiter entgegen drückte um ihn tiefer zu spüren. Aber bald überwältige sie das Gefühl so sehr, dass sie ihre Stirn gegen seine Schulter sinken ließ. Doch erst da stellte sie fest, wie gut er roch. Ein kurzer klarer Gedankenfetzen ließ sie sich fragen, ob er wohl immer so gut gerochen hatte. Sie begann damit seinen Hals zu küssen. Ihr Atem war ein heißer Hauch auf seiner Haut und sie küsste ihn atemlos weiter, stieß hin und wieder ein leises Seufzen an seiner Haut aus. Konnte seinen Pulsschlag fühlen, der sich mit einen Bewegungen vermischte und mit den sonderbaren pulsierenden Wellen der Lust, die durch ihren Körper jagten. Sie biss ihn leicht in den Hals. Aber irgendein Drang verleitete sie dazu ihn fester zu beißen, was sie auch ein zweites mal tat. Beim dritten mal gab sie diesem Pulsieren in ihrem Kiefer nach und biss fest zu, sogleich merkte sie etwas Warmes und nach Metall schmeckendes auf ihrer Zunge und realisierte zuerst gar nicht, was sie getan hatte, denn das Bedürfnis danach war zu groß. Aus einem Instinkt heraus begann sie leicht zu saugen und über die Stelle zu lecken, so lange bis sie versiegte, während sich ihr Körper immer mehr verspannte und einem Höhepunkt entgegensteuerte. Sie biss ihn ein weiteres mal an einer anderen Stellen. Sie verlor immer weiter die Kontrolle und biss diesmal fest zu und schmeckte den selben Geschmack erneut.
Die Welt um ihn herum schien zu verschwimmen, denn alles andere außer Alyssa schien immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Er schloss die Augen, fühlte ihre Nägel, die sich in seinen Rücken krallten und dennoch nur die Lust steigerten. Fühlte ihren Körper, der sich heiß gegen seinen drückte und sich perfekt dem Rhythmus anpasste. Dann fühlte er sie an seinem Hals und er beschleunigte seine Bewegungen noch mehr. Sein Geist schien von dem Gefühl und der Ahnung, die ihn durchlief, noch mehr angeheizt zu werden und während er immer wieder ihre Lippen an seinem Hals fühlte, steuerte er immer mehr einem Höhepunkt entgegen. Dann konnte er fühlen, worauf er gewartet hatte. Ein leichter Schmerz, der jedoch in dem Lustgefühl, das seinen Körper durchfuhr völlig unterging. Noch einmal verstärke er seine Bewegungen, seine Atmung ging schnell und sein Puls jagte, bis er in seinen Ohren pochte, während er einen erneuten Biss fühlen konnte. Ob sie wusste, was sie tat, jagte ihm kurz der Gedanke durch den Kopf, doch er wurde sofort wieder hinweg geschwappt von den Wogen der Gefühle, die er durchlebte. Erneut drang er tief in sie ein, presste seinen Unterleib gegen den ihren und vertiefte die Vereinigung, indem er den Druck und Zug gegen ihr Bein verstärkte. Ein Stöhnen löste sich erneut von seinen Lippen, während er kam und die Anspannung langsam aber stetig von ihm wich.
Noch während sie tat, was sie tat, wurden seine Bewegungen schneller. Der Druck seiner Finger wurde stärkte, aber das nahm sie kaum noch wahr. Allerdings fühlte sie zu deutlich wie sie mit dieser Geste viel enger an ihn heran gezogen wurde und er tief in sie stieß. Mit einem Keuchen ließ sie von seinem Hals ab und legte den Kopf zurück, hielt die Augen geschlossen. Ein sonderbares Gefühl erfüllte ihren Körper: Verspannung und Entspannung. Es war als fühlte sie Kraft durch ihren Körper summen, war eigentlich außer Atem und auf sonderbare Weise müde. Auf der anderen Seite erfüllt sie ein Hochgefühl, Euphorie, die sie immer weiter trieb und nach mehr verlangte. Und dann war da noch dieser andere Drang, der noch immer nicht gestillt war und den sie noch immer nicht benennen konnte. Als sein Körper sich entspannte, versuchte sie es ihm gleich zu tun, aber dennoch hielt sie ihn fest, ließ nicht zu, dass er sich auch nur einen Millimeter von ihr entfernten, versuchte zu Atem zu kommen. Schaffte es nicht. Alyssa rief sich ihr Schlafzimmer vors geistige Auge und nur einen Herzschlag später waren sie zu Hause. Vor ihrem Bett. Doch ohne Rückhalt wäre es zu schwer in der selben Pose zu verharren. Noch als sie sich rematerialisierten, löste Alyssa seine Finger, senkte ihr Bein und schob Seymor rücklings zum Bett, wo sie ihn hinab drückte und rasch über ihm auf dem Bett war. Ohne ihn zu betrachten, folgte sie intuitiv ihrem Drang, ihre Lippen fanden sein, fanden seinen Hals und dann wieder dieses Pulsieren, das sie so reizte. Ohne nach zu denken, biss sie ihn erneut und schmeckte sein Blut. Doch ohne ihn in sich zu spüren, ohne dies Ablenkung realisierte sie viel zu bald, was dieser fremde und doch vertraute Geschmack war. Sie zuckte zusammen und löste sich von ihm, jedoch nicht, ohne noch einmal sachte über die Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, zu lecken. Abrupt setzte sie sich auf und betrachte ihn. Ihre Augen weiteten sich mit Angst, als sie die beiden Bisswunden auf der linken Seite seines Halses sah und die auf der rechten Seite. Sie gab ein reumütiges Wimmern von sich und suchte seine Auge voller Furcht. „Wieso hast du mich nicht abgehalten?“ Und dennoch dürstete es sie eigentlich nach mehr. Noch immer schnell atmend, mit geröteten Wangen und mit Blut benetzten Lippen sah sie ihn an. Wenigstens war die Blutung fast versiegt. „Was hab ich bloß angestellt! Das wollte ich nicht...“, ihre Stimme wurde leiser. Und eigentlich wollte sie es doch. Aber ihre Lust ebbte plötzlich ab und sie erhob sich wie ein Zombie vom Bett und stapfte in Richtung Badezimmer, von wo sie gleich mit einem frischen Handtuch und Pflastern auftauchte. Schnell war sie wieder bei Seymor und drückte es auf die Wunden um die Blutungen ganz zu stoppen. Tupfte leicht. Und während der gesamten Zeit konnte sie sein Blut riechen , konnte es noch immer auf ihrer Zunge schmecken und in ihrem Kiefer pulsierten ihre Fänge, die sie wohl kaum vor Seymor verbergen konnte. Die spitzen Eckzähne blitzten leicht unter ihren Lippen hervor, als sie sich bemühte durch den Mund zu atmen um seinen Geruch nicht zu deutlicher als notwendig wahr zu nehmen.
Noch während sein Körper begann das Lustgefühl durch eine Art Betäubung, die sich wie in Watte gepackt anfühlte, konnte er Wärme fühlen. Wärme, die seinen ganzen Körper erfasste, so wie er es in letzter Zeit des Öfteren fühlte und einen Augenblick später waren sie in ihrem Schlafzimmer und Seymor wurde gen Bett geschoben. Er wehrte sich nicht, als sie ihn aufs Bett drückte und zog sie mit seiner Hand noch sanft zu sich. Dann fühlte er erneut ihre Zähne an seinem Hals und die Lust begann bereits wieder in ihm aufzuflackern, auch wenn sie nur sanft gegen die Erschöpfung, die der Akt in ihm ausgelöst hatte, ankämpfte. Doch dann veränderte sich das Bild. Alyssa schien zu realisieren, was sie tat und wie er bereits damals im Auto befürchtet hatte, reagierte sie falsch, wenn auch zum Glück bei ihm und nicht bei einem Fremden, was womöglich tödlich, sowohl für diesen, als auch für sie, hätte ausgehen können. Als Seymor ihre Fragen beantworten wollte, stand sie bereits auf, schneller als er ihre Hand ergreifen konnte und verschwand im Bad. Seymor setzte sich leicht seitlich auf, sodass er ihr mit seinem Blick folgen konnte. Als sie mit dem Handtuch und Pflastern zurückkam und auf seine „Wunde“ tupfte, griff er nach ihrer Hand und hielt sie fest. Er lächelte sie an und schob ihre Hand mitsamt des Handtuchs, das kaum noch Blut zum Aufsaugen gefunden hatte, zu seiner Brust und sah ihr tief in die Augen. „Erinnerst du dich noch was ich dir damals im Auto gesagt habe? Was du noch bist, abgesehen von einer Frau die Feuerbälle werfen kann?“, sagte er grinsend und neigte leicht den Kopf um ihr seinen Hals zu zeigen, lächelte sie jedoch dann wieder an. „Es ist ein Teil von dir und um ehrlich zu sein, einer den ich nicht missen möchte.“, sagte er grinsend. Er ergriff ihre Hand schob das Handtuch beiseite und zog sie zu sich um sie zu küssen. „Es ist gerade vermutlich etwas verwirrend für dich, aber mach dir diesbezüglich keine Sorgen, du hast nicht nur, Nichts falsch gemacht, sondern indem du zu mir gekommen bist, hast du erstens alles Richtig und zweitens mir eine Erleichterung beschert.“ Dann grinste er über beide Ohren. „Außerdem hab ich eine recht gute Regeneration und so ein wenig Blut kann ich schon verkraften.“ Besonders da dieser Akt solche Lust in ihm auslöste. Es war auf eine andere Art und Weise auch eine Vereinigung. Ganz anders, als wenn er in sie eindrang und dennoch nicht ums Mindeste weniger intensiv. Er versuchte in ihrem Blick zu erkennen, ob sie verstand, was er ihr zu sagen versuchte.
Alyssa schaute Seymor irritiert an, als er ihre Hand von seinem Hals wegschob, aber sie folgte brav und ließ ihre Hand an seiner Brust verweilen. Er lächelte. Das verwirrte sie noch mehr. Aber er sprach bereits weiter und Alyssa nickte. Sicher erinnerte sie sich, sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass es wahr war und sich vor allem so intensiv anfühlte und ihr schier das Denken unmöglich machte. Als Seymor seinen Hals zur Seite neigte, spürte sie wieder das Pochen in ihrem Kiefer und die Sehnsucht nach seinem Blut. Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht und blickte schuldbewusst von seinem Hals zu seinen Augen. Aber Seymor schien nicht das Geringste dagegen zu haben. Sein Grinsen erschien ihr wie die Ruhe selbst und das Handtuch wurde sanft aber bestimmt ihren Fingern entwunden. Und er küsste sie. Sie ließ es geschehen und konnte noch immer sein Blut schmecken. Mehr als dass sich Alyssa auf den Kuss einließ, achtete sie darauf, Seymor nicht noch eine weitere Bekanntschaft mit ihren Fängen machen zu lassen. Sie spürte es in sich, diesen Drang, diese Begierde und es machte ihr Angst, ebenso wie es das Feuer gemacht hatte. Wenn sie sich völlig darauf einließ, dann konnte sie alles ausblenden bis auf seinen Herzschlag, seinen Puls, seine Wärme, seinen Geruch, sein Leben. Das Schlimmste war, dass sie es wollte, bis nichts mehr existierte, aber dann war es fraglich, ob Seymor Regenerationsfähigkeit auch dem Stand halten würde. Vorsichtig löstete sie sich von ihm und schob sich – mit der Hand gegen seine Brust gedrückt – ein Stück von ihm weg. Das war eindeutig zu nah. „Erleichterung? Wieso Erleichterung?“, fragte sie zaghaft. Sie Sah ihm eindeutig an, dass Seymor sogar Freude daran hatte? Hatte er wirklich Freude daran? Aber sie verstand es nicht. Es musste doch sicher schmerzen. Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie ein zweites mal seinen Hals betrachtete. „Ich glaube, ich habe einiges verlernt und dich dieses mal zugerichtet.“ Aber sie sah, dass die Blutung mittlerweile geendet hatte. Aber die blauen Flecken und Bissspuren würde man morgen sicherlich noch immer sehen. Sie rutschte wieder ein Stück näher heran, da sich ihre Sinne zu beruhigen schienen. Sie streckte sanft ihre Finger nach seinem Hals aus und strich ganz sacht an den kleinen Kratern vorbei, die ihre Zähne hinterlassen hatten. „Ich muss wohl noch etwas üben?“, sagte sie leise und lächelte verschmitzt. Dann wieder ernster: „Tut es weh?“ Und sie sichte wieder seine Augen. Ob es nun immer so wäre, dass sie sich nach seinem Blut sehen würde und es ihre Sinne so in Beschlag nahm. Sie war einfach überfordert mit ihrem neuen alten Leben und das stand nur zu deutlich in ihren Augen.
Brav ließ sie sich von ihm wegschieben und hörte ihm zu, während er ihr erklärte, dass sie aus seiner Sicht vollkommen natürlich gehandelt hatte. Was für sie sicherlich schwer nachzuvollziehen war. Vor allem, da der Drang dazu unnatürlich lange auf sich hatte warten lassen, wie er fand. Sogar solange, dass er selbst schon fast vergessen hatte, dass er in ihr schlummert. Als sie erwähnte, dass sie wohl etwas zu grob gewesen sei, strich er selbst an die Stelle und fühlte das es wohl tatsächlich weniger beherrscht ausgefallen war, als früher, da sie ihm kaum merkliche Spuren hinterlassen hatte. Aber eigentlich störte ihn auch das nicht. „Stell dir vor, du hättest den Durst nach Blut immer weiter unterdrückt, weil du Angst gehabt hättest mir davon zu erzählen. Dann wärst du irgendwann nicht mehr in der Lage gewesen dich auf etwas anderes zu konzentrieren, bis es so schlimm geworden wäre, dass du jemanden x-beliebigen angegriffen hättest. Was sowohl für dich, als auch für denjenigen alles andere als gut ausgegangen wäre, nehme ich an.“ Dann grinste er jedoch wieder. „Außerdem mag ich den Gedanken nicht, dass du diese Vereinigung und Nähe mit jemand anderem als mir teilst.“, sagte er grinsend, jedoch durchaus betont, sodass klar war, dass er es wirklich nicht leiden konnte. Bei ihrer Frage, ob es weh tat, strich er erneut über die Stellen und schüttelte den Kopf und überlegte kurz. „Ich denke, es ist wohl zu vergleichen mit dem, was du mit deinen Nägeln machst.“, wieder grinste er. „Wenn auch viel intensiver, eigentlich ist es ganz anders als alles, mit dem ich es vergleichen könnte.“ Er schwieg einen Moment. „Es ist eine ganz eigene Art der Verbindung, eine, die nur zwischen uns beiden besteht.“
Während sie ihm so zuhörte, stellte Alyssa fest, dass Seymor wohl recht hatte. Sie wusste, dass er schnell heilte und wenn ihr das auf der Arbeit passiert wäre, hätte sie sich vielleicht in der Bar an irgendeinem wehrlosen Opfer vergriffen und wäre aufgeflogen oder er oder sie hätte sie der Polizei gemeldet und wie hätte sie dann diese vampiristische Attacke erklären können? Keine gute Sache. Also nickte sie bestätigend. Dennoch machte es ihr schlechtes Gewissen nicht unbedingt besser. Obwohl es ihm wohl wirklich nicht viel ausgemacht hatte oder gar Schmerzen bereitet hatte. Jedenfalls keine richtigen oder zumindest starken. Und so viel stand fest, sie biss niemand anderen als ihn, obgleich in ihrem Kopf Bilder waren davon, wie sie andere biss, den Maler und einen anderen Mann, dessen Namen sie nicht kannte. In ihr regten sich Erinnerungen, die gar keine waren, die viel mehr Emotionen waren. Der Geschmack an Blut, das so ähnlich schmeckte wie Seymors, an einen Geruch, der ähnlich dem seinen war und doch völlig anders. Ihre Gedanken schweiften immer weiter ab, als er zu Ende gesprochen hatte. Aber wieso... „Wieso jetzt?“, sprach sie es laut aus. „Es ging doch einen ganzen Monat lang problemlos und nun hab ich plötzlich das Bedürfnis meinen inneren Vampir auszuleben?“, das machte doch alles keinen Sinn! Sie schüttelte den Kopf und sah dann Seymor an. Sie war der Vampir, sie musste es doch besser wissen. „Hat sicher etwas mit Halloween zu tun!“, grinste sie ihn an und beugte sich vor um Seymor kurz zu küssen. Ihre Küsse wanderten seine Wange entlang und zu seinem Hals. Sie legte ihre Lippen vorsichtig auf die Wunden an seinem Hals und hauchte leichte Küsse darauf, auch wenn das Bedürfnis danach ihn zu beißen ihr fast alles Denken raubte. Mit einem leisen Seufzen und sehr viel Widerwillen löste sie sich von Seymor und schaute ihn aus golden schimmernden Augen an. Überhaupt hatten ihre Augen in letzter Zeit viel mehr die Farbe von Bernstein als von Gewitterwolken. Sie grinste ihn an und die spitzen Eckzähne kamen zum Vorschein. „Und was mach ihn nun damit?“ Sie tippte mit dem Zeigefinger dagegen. Die waren wirklich echt. Dann schreckte sie hoch und grinste breiter. „Mist,Ich hab ganz vergessen, dass ich zurück sein sollte!“ Damit sprang sie auf, zupfte ihre Kleidung zurecht und war verschwunden. Seymor blieb allein im Zimmer zurück. Sie beeilte sich, sich bei Caroline abzumelden und sich auszureden, dass es sich wohl eine Erkältung eingefangen hätte, ihre Jacke und Tasche, die sie in der Garderobe zurück gelassen hatte zu schnappen und wieder in der dunklen Seitengasse, in der sie auch verschwunden und wieder aufgetaucht war, erneut zu verschwinden. Keine fünf Minuten später stand sie wieder im Schlafzimmer. Ihre Augen suchten nach Seymor. „Wo waren wir stehen geblieben?“
Bei ihrer Frage zum „warum jetzt“ zuckte Seymor schlicht mit den Schultern. „So genau weiß ich über den vampirischen Hunger leider auch nicht Bescheid.“, sagte er grinsend. „Andererseits war eigentlich schon überfällig, was vermutlich deine nicht so kontrollierten Bisse erklären könnte.“, sagte er noch mehr grinsend und so als würde er sie tadeln, zog sie dann jedoch zu sich und küsste sie. Noch mehr musste er grinsen, als sie mit dem Finger gegen ihre Spitzen Zähne tippte. „Falls sie bis Halloween halten, hast du auf jeden Fall schon ein gutes Requisit.“ Dann sprang sie vom Bett und war kurz darauf verschwunden, noch bevor Seymor wirklich verstand, was los war, nur um kurz darauf wieder bei ihm zu sein. Während sie verschwunden war, hatte er sich ins Bad geschlichen und im Spiegel begutachtet was sie denn so Erschreckendes angestellt hätte und befand, dass es höchstens blaue Flecken wie von einem „Knutschfleck“ zurücklassen würde bis morgen und sprang danach schnell unter die Dusche. Er hatte kaum das Wasser aufgedreht, als er Alyssas Stimme hörte. Die Badezimmertür hatte er erst gar nicht geschlossen und so konnte sie unweigerlich hören, dass er am Duschen war. „Ich denke, du wolltest deine neuen Gelüste besser verstehen lernen.“, kam es etwas verschmitzt durch das Prasseln des Wassers.