Zurück im Raum schaute sie sich um und konnte sogar in der Dämmerung klar sehen. Erstaunlich klar. Aber von Seymor war keine Spur zu finden. Aus dem Bad hörte sie das Rauschen der Dusche. Also trat sie ein Paar Schritte auf die Tür zu, die einen Spalt offen stand. Sie spähte hinein und Seymors Stimme, die sie so unerwartet ansprach ließ sie zusammen zucken. Lernen ihre Gelüste zu kontrollieren? Sie stieß mit der Hand die Tür auf und trat hinein. Warmer, feuchter Dampf schlug ihr entgegen. Sie trat auf die Dusche zu, deren Plastikkabine bereits weiß beschlagen war. Dahinter konnte sie lediglich Seymors Silhouette dahin erkennen, die sich bewegte. Ihre Finger berührten die Scheibe, so als wollte sie ihn berühren und hinterließen einen Abdruck. Strichen weiter hinab. Sie konnte trotze der flüssigen Seife und des Wassers und des Dampfes seinen Geruch wahrnehmen. Sie vermeinte sogar sein Herz zu hören. Und ihr Puls beschleunigte sich. Ihre Stimme war viel mehr ein dumpfes Schnurren, das gerade so gegen das Wasserrauschen ankam. „Und wie soll ich es lernen? Indem ich deinen Hals noch weiter zerbeiße?“ Sie schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Sie konnte ihn auch anders wo beißen. Nein, schüttelte sie den Kopf, ging zum Waschbecken und putzte sich die Zähne um den Geschmack seines Blutes endgültig los zu werden. Sie sollte es besser ganz schnell vergessen. Es war komisch mit einer Zahnbürste an den langen, spitzen Eckzähnen herum zu hantieren. Unbequem. Ungewohnt. Lächerlich. Sie spülte sich den Mund aus und zog ihre Oberlippe hoch um die Zähne genauer zu betrachten. Ihre Finger fuhren sie nach, drückten dagegen und betrachteten im Spiegel. Dir waren eindeutig echt. „Also glaubwürdig genug sind die zumindest für Halloween. Aber wie werd ich die danach los?“ Sie sprach eigentlich mehr zu sich als zu Seymor. Sie wollte das Bad verlassen, bevor Seymor aus der Dusche trat, aber ihr wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht und sie sah ihn bereits aus der Dusche treten, noch bevor sie gegangen war. Ihre Augen huschten über seinen nackten Körper und sie biss sich auf die Unterlippe. Und wieder war da der Drang ihn zu beißen. Mit einem kläglichen Wimmern huschte sie auf dem Bad ins Schlafzimmer, streifte schnell ihre Sachen ab und lag bereits mit ihrer Unterwäsche bekleidet im Bett. Brav wartete sie unter der Bettdecke auf Seymor, aber irgendwie hatte sie es so im Gefühl, dass die nächste Zeit keine leichte werden würde. Sie wartete brav, bis Seymor den Raum betreten hatte und grinste ihn frech an. „Und was schlägst du vor? Wie soll ich es denn nun lernen?“ Ihr Magen fuhr Achterbahn, als sie ihn sah.
Nachdem er sich bemerkbar gemacht hatte, konnte er leise Schritte hören, die zu ihm ins Badezimmer kamen. Auf ihren „Vorschlag“ hin es zu lernen indem sie seinen Hals noch weiter zerbiss, musste er unweigerlich grinsen, auch wenn Alyssa das von außerhalb der Dusche wohl kaum mitbekam. „Damit könnten wir zumindest mal starten.“, sagte er mit dem immer noch hörbaren Grinsen. Während sie sich die Zähne putzte, wusch Seymor sich noch die Haare, drehte schließlich das Wasser ab und schob den Duschvorhang zur Seite. Alyssa wollte gerade wieder aus dem Bad verschwinden, als Seymor nach einem Handtuch auf dem Schrank griff und sich zuerst die Haare abtrocknete, während er nach wie vor tropfend in Richtung Spiegel ging und auch den Rest abtrocknete. Er wollte gerade erwidern, dass wohl ihr Durst nicht gestillt sei, denn sonst würde sich das „Problem“ wohl von selbst lösen, doch sie verschwand eilig aus dem Bad. Er verzichtete darauf sich Boxershorts anzuziehen, für die paar Meter bis zum Bett wäre es ohnehin nur reine Zeitverschwendung. Dann richtete er sich die Haare im Spiegel so gut es ging, auch wenn sie Morgen Vormittag wohl nur noch mehr zerzaust sein würden. Dann folgte er Alyssa ins Schlafzimmer, wo er auf eine bereits entkleidete Alyssa traf, was in seinem Kopf durchaus wieder anregende Bilder hervor rief. Er legte sich einfach zu ihr ins Bett und zog sie zu einem Kuss an seine Lippen. „Nun, wenn es dir unangenehm ist mich am Hals zu beißen, dann gibt es auch noch andere Stellen, die du auch früher schon durchaus bevorzugt hast.“
Ihr Vorhaben Seymor nicht zu nahe zu kommen, wurde mit einer Berührung zu Nichte gemacht. Sein Arm legte sich um sie und sie spürte seinen Körper warm an ihrem. Seine Hand unter ihrem Kinn drehte ihr Gesicht leicht in seine Richtung zu einem Kuss und dann küsste er sie. Vorsichtig erwiderte sie die sanfte Berührung seiner Lippen. Es kribbelte alles in ihrem Körper und wieder war die Spannung in ihrem Körper da. Es war so, als streckten sich all ihre Sinneswahrnehmungen nach ihm aus. Aber er löste sich von ihr. Widerwillig und mit Anstrengung konzentrierte sie sich auf seine Worte. Es war ihr alles andere als unangenehm ihn am Hals zu beißen, allerdings sah er bereits schlimm genug aus. Wo mochte sie ihn denn sonst gebissen haben? Schulter? Handgelenk? Ihre Augen huschten über seinen Körper, der zum Teil von der Bettdecke bedeckt war und suchten nach möglichen Stellen. Sie grinste Seymor frech an und war mit einem Satz auf ihm. Es kostete sie einiges an Überwindung ihr Zähne nicht erneut in seinen Hals zu schlagen, als sie sich vor beugte und ihn küsste und anschließend ein Paar sachte Küsse auf seinem Hals verteilte. Sie küsste seine Schulter hinab, wo bei ihr wieder der Gedanke kam, dass dies wohl auch eine mögliche Stelle war ihn zu beißen. Doch sie küsste ihn weiter über seine Brust und seinen Bauch. Biss leicht in seine Seite, darauf achtend, dass es nicht zu fest war. Suchte dann wieder seinen Blick und küsste weiter hinab, sog leicht an seiner Haut. Ihr Zunge fuhr leicht die Andeutungen seiner Muskulatur entlang. Schließlich verlagerte sie ihr Gewicht und rutschte ein Stück hinab, die Decke mit sich hinab schiebend, bis sie nur noch auf Seymors Beinen und Unterschenkeln lag. Sie gelangte zu seiner Hüfte und küsste ihn zwischen dem Beckenknochen und Unterleib, in die sanfte Mulde, die seine Bauchmuskulatur bildete. Aber sie hielt nicht lange inne und küsste dann stetig weiter, bis ihre Lippen auf sein Glied trafen und sie vereinzelte Küsse darauf setzte. Ihre Zunge leckte ihn leicht, ihre Lippen streiften die warme Haut. Und wieder war das Bedürfnis ihn zu beißen, sogar fast noch stärker als zuvor. Sie war mehr als vorsichtig, als sie ihre Lippen um ihn schloss und mit der Zunge etwas fester über die empfindliche Haut fuhr und ganz leicht zu saugen begann. Ihre Finger legten sich ebenfalls um den Schaft. Bald wurde sie etwas selbstsicherer und ließ ihn sogar hin und wieder ihre Fänge spüren, während er tiefer zwischen ihre Lippen glitt und wieder heraus. Sie liebkoste ihn eine Zeit lang, bis sie es nicht länger aushielt. Sie löste ihre Lippen von ihm und schaute in sein Gesicht. Ihr eigenes Blut rauschte erstaunlich schnell durch ihren Körper. Sie konnte die Hitze und die Sehnsucht fast in jeder Zelle ihre Körpers fühlen, so kam es ihr vor. Dennoch küsste sie ihn wieder, küsste zur Seite hin, zu der Beuge seines Oberschenkels, leckte über die heiße Haut, ließ ihn ihren Atem auf der feuchten Haut fühlen. Dieses mal versuchte sie sich zu beherrschen und ihr Biss fiel kontrollierter aus, als sie ihre Fänge in die Innenseite seines Oberschenkels grub, während ihre Hand den vorherigen Rhythmus ihrer Lippen aufgenommen hatte. Sie schmeckte sein Blut und saugte an der Stelle. Gab ein leises Stöhnen von sich, während sie sich von ihm nahm, was sie wollte und was sie brauchte.
Was folgte, nachdem er sie küsste, konnte Seymor nicht mehr so genau sagen, denn er schloss die Augen, als ihre Lippen zu wandern begannen und ihm einen Schauer über den Rücken jagten, der eine Gänsehaut zurück ließ. Auf ihre Frage hin gab er keine Antwort mehr, genoss einfach das Gefühl von ihr liebkost zu werden. Von ihren Lippen auf seiner Haut. Auch fühlte er ihre Zähne in seiner Seite und dennoch schien sie sich vollkommen unter Kontrolle zu haben. Zu Schade, blitzte es durch seinen Kopf. Er wusste nur zu gut, dass sie mit Sicherheit noch das Verlangen danach hatte ihn zu beißen. Doch ihre Zunge wischte auch diesen Gedanken weg, während er sich kaum merklich und doch ein wenig durchstreckte, sodass sein Becken stärker in die Matratze und sein Oberkörper und Bauch ihrem Kuss entgegen gedrückt wurde. Er fühlte wie ihre Lippen noch tiefer wanderten, wie sie über seine Beckenknochen strichen und er fühlte wie seine Männlichkeit sich erneut zu regen begann. Auch Alyssa schien das zu bemerken, denn sie führte ihren Weg fort und kurz darauf zuckte sein Körper unwillkürlich zusammen, als ihre Lippen die empfindliche Spitze seines Gliedes berührte. Ihre Liebkosung verursachte ein leises Stöhnen, das sich seinen Lippen entrang und seinen Kopf frei von allen Gedanken machte. Doch sie endete zu früh, zu schnell, auch wenn er nicht hätte sagen können, wie lange es gedauert haben mochte. Doch dann konnte er spüren wie sie weiter wanderte, zumindest mit ihren Lippen und ein erwartungsvolles Kribbeln baute sich in ihm auf, auch wenn er zugleich bereits das Gefühl vermisste, das ihre Lippen eben bei ihm verursacht hatten. Dann waren da ihre Zähne bei seinem Oberschenkel. Er konnte nur zu deutlich fühlen, wie sehr sie sich - im Vergleich zu dem Mal - beherrschte. Obwohl er jetzt zwar auch abgelenkt war, konnte man es mit dem Zustand, als sie miteinander geschlafen hatten, nicht vergleichen und hätte sie jetzt so zugebissen, wie sie es zuvor getan hatte, wäre es wohl doch zumindest leicht schmerzhaft gewesen. Doch das jetzt erinnerte an die alte Alyssa. Dieser kaum merkliche Pieks beim Eindringen und das Gefühl das dabei entstand, wenn sie länger an einer Stelle verweilte. Die Bewegungen ihrer Hand lenkten ihn ab und dennoch war das Gefühl, das sie mit ihrem Mund verursachte um vieles intensiver. Das Stöhnen, das sie von sich gab erhöhte seine Lust erneut und dennoch wohl auf eine andere Weise, als es normalerweise der Fall gewesen wäre.
Wieder gab es keine Gegenwehr. Noch nicht einmal ein Zusammenzucken seinerseits. Im Gegenteil, ihr erschien es, als sei Seymor völlig entspannt, zumindest auf eine psychische Art, wenn vielleicht auch nicht auf eine physische. Sie nahm sich einfach alle Zeit heraus, die sie brauchte und vergaß sich für eine Weile. Sie genoss das Gefühl ihrer Lippen auf seiner weichen, warmen Haut und den würzigen Geschmack seines Blutes und während sie sich weiterhin nur auf ihn konzentrierte, stürzten tausende von Bildern auf sie ein. So viele, dass ihr Verstand sie nicht gleich verarbeiten konnte. Sie selbst zuckte zurück, wehrte sich aber nicht gegen die Unmenge an Impressionen. Alles zusammen, was Seymor und ihre Erinnerungen in ihr auslösten, schaltete ihren Verstand aus. Letztlich begann sie irgendwann über die Bisswunde zu lecken, bis sein Blut versiegt war. Ihre Hände schoben sich bedächtig über seinen Bauch hinauf, während ihre Lippen den selben Weg wieder zurücklegten und sie es nicht unterlassen konnte seine Eichel mit ihren Lippen zu umschließen und ihn ihre Zunge spüren zu lassen. Sie glitt regelrecht an seinem Körper entlang hinauf, bis sie auf seinem Becken saß und ihn mit einem unerklärlichen und zugleich herausfordernden Blick in den goldenen Augen angrinste. Nun, da er ohnehin nicht daran dachte sich zu wehren, ging es ihr durch den Kopf. Sie hob leicht ihr Becken an und wenige Handgriffe später spürte sie ihn bereits tief in sich und streckte den Rücken durch, legte den Kopf leicht in den Nacken. Ihr Körper entspannte sich für einen Augenblick bei dem angenehmen Gefühl. Aber auch ihr eigener Körper war es, der anderes im Sinn hatte. Ein Schauer rann ihre Wirbelsäule hinab und ihre Muskeln verspannten sich wieder. Ungeduldig begann sie zuerst langsam ihre Hüften zu bewegen, bis die Bewegungen stetig an Kraft zunahmen. Sie betrachtete Seymors Gesicht noch einmal, bevor sich ihre Augen schlossen und sie in einem Meer an Empfindungen versank. Die Wärme, die Hitze, die seine Nähe in ihr auslösten und die nur zu deutlich an das Feuer in ihr erinnerte. Lust, Verlangen und Sehnsucht. Trauer über Altes und Verlorenes, an das sie sich nur bruchstückhaft erinnern konnte, darüber dass sie die Zeit nicht mehr zurück drehen konnte. Enttäuschung darüber, dass sie viele Gesichter verschiedener Männer sah, wenn sie die Augen schloss, an deren Namen sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte und deren Gesichter sie besser nicht sehen sollte. Vielleicht nicht besser, sondern richtiger. Und dennoch gab es genug Zufriedenheit, dass sie nicht allein war.Dass sie Seymor hatte. Dass ihre Welt fast heil war. Und mit ihm wurde sie ein Stückchen heiler. Da war zu Vieles, dass sie umgab. Sie wusste nicht, ob genau diese alle Empfindungen es waren, die ihre Lust und die Wahrnehmung ihres Körpers so sehr steigerten, dass sie nicht lange durch hielt. Und noch bevor sie es kommen sah, überrollte ein erster Höhepunkt sie. Doch mit einem atemlosen Seufzen hielt Alyssa nur kurz inne, bevor sie ihren Rhythmus wieder aufnahm. Sie konnte sein Blut spüren, dass durch seinen Körper floss, konnte es auch in sich spüren, konnte die Verbindung zwischen ihnen spüren und versank wieder bereitwillig in dem Meer an Empfindungen.