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 Willkommen in Boston

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Gott
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BeitragThema: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:18


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Willkommen in Boston

Willkommen in Boston BU-CAS1



USA - Boston
Boston Logan Airport - Boston University
30. November 2030


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Zuletzt von Admin am 13.08.14 18:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Hayley Starhawk
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Hayley Starhawk


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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:28

Hayley war in das Flugzeug gestiegen, welches als erstes auf der Anzeigetafel angeschrieben stand und in dem es noch freie Plätze gab. Die Frau an der Rezeption schien irgendwie Mitleid mit ihr gehabt zu haben, jedenfalls erschien es Hayley so, wenn sie an den mitleidigen Blick der Frau dachte. Aber umso besser war es für sie selbst, dass sie einen billigen Last Minute Flug erstanden hatte. Und dieses Flugzeug hatte sie hier her gebracht, nach Boston. Warum ausgerechnet Boston? Das wusste sie auch nicht. Aber im Grunde war das auch egal. Hauptsache der Abstand zu ihrem Elternhaus – oder eher Villa – wurde immer größer. Mittlerweile war Hayley bereits drei Wochen unterwegs. Sie war müde. Geschlafen hatte sie bereits seit fast einem Tag nicht, da ihr letzter Blutzauber seine Wirkung verlor und sie ihn hatte erneuern müssen, bevor sie in das Flugzeug gestiegen war. Und das alles damit die Lakaien ihres Vater sie nicht fanden und er selbst ihre Spur nicht aufnehmen konnte. Das Geld, welches sie angespart und mitgenommen hatte, brauchte sich schneller auf, als sie erwartet hatte. Lange konnte sie so nicht mehr weiter machen, sowohl finanziell, als auch physisch. Dennoch stapfte sie munter weiter. Die Absätze ihrer einst sündhaft teuren, imitierten Cowboystiefel hallten laut über den Granitboden der Flughalle, als sie sich in Richtung Ausgang bewegte. Zielstrebig bewegte sich ihre zierliche Gestalt auf die großen Schiebetüren zu, durch die sie aus der Ankunftshalle in den Einkaufsbereich gelangte. Ihre langen Beine steckten in engen, schwarzen Leggins, sie trug ein weites Shirt und eine lange Weste darüber. Einen Schal um den Hals und die Jacke über ihren kleinen Trolli geworfen, den sie hinter sich her zog. Eigentlich wirkte sie wie eine normale, modische junge Frau. Allerdings zeichneten sich bereits leichte, rundliche Konturen unter ihrem Shirt ab. Es war eine einzige winzige Geste, die sie verraten konnte: die Art wie ihre Hand immer wieder flüchtig zu ihrem Bauch wanderte und leicht darüber strich. Menschen kamen ihr entgegen, eilten an ihr vorbei. Eilten irgendwohin. Wahrscheinlich um den Anschlussbus zu erwischen oder weil sie von ihren Lieben empfangen wurden. Etwas verloren schaute sie sich in Mitten der ganzen Fensterfronten um, als ihre feinen Sinnen einen Geruch aufnahmen und ihr Bauch ein Knurren von sich gab. Es roch eindeutig nach etwas Frittiertem. Sie wusste ohnehin nicht, wohin sie gehen sollte, also steuerte sie den kleinen Flughafen-Imbiss an. Dicht neben der Aufschrift „Terminal A, Gate 6“ befand sich das rot-schwarze Schild mit der Aufschrift „Lucky’s Lounge“. Aus dem Innere kamen ihr die aktuellen Radiohits entgegen, bunt gemischt von Hip Hop bis zu Hard Rock. Die Wände waren in einem tiefen Rot gehalten und zum Teil mit Kirschholz getafelt. Auch der Teppichboden war rot gemustert, ebenso wie die Stühle und Sitzbänke. Eigentlich sehr gemütlich. Noch war die Bar recht verlassen, aber das würde sich vermutlich bald enden. Überwiegend junges Publikum besuchte die Örtlichkeit, stellte Hayley fest, als sie an einem Pack kichernder Mädchen vorbei ging und auf einen kleineren Tisch zu steuerte, wo sie sich niederließ. Kurze Zeit später erschien auch eine weibliche Bedienung, auf deren schwarzem Shirt unverkennbar in neon-pinken und neon-grünen Buchstaben der Schriftzug des Ladens stand. Wie gern hätte sich Hayley einen Kaffee bestellt, wich jedoch auf einen Tee mit Sandwich und Fried Potatoes aus. Kurze Zeit später stand ihre Bestellung auf dem Tisch. Zeit für einen Lageplan, dachte sie sich und überlegte, wie sie nun als nächstes Vorgehen würde, während sie etwas gedankenverloren in ihr Sandwich biss, ohne dabei jedoch die Personen, die ein- und ausgingen, aus den Augen zu verlieren. Man konnte ja nie wissen, wann und wo man auf ein bekanntes Gesicht traf, welches man lieber meiden wollte. Aber vermutlich wurde sie nur paranoid.
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Ian Bennett
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Ian Bennett


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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:34

Ian war langweilig... Seit 2 Tagen war im Studentenwohnheim das Internet ausgefallen und wie vertrieb man sich da die Zeit? Die Playlist auf dem Laptop rauf und runter hören, die Konsole im Wohnzimmer anschmeißen und zocken, aber das Ganze hielt nicht lange vor, denn was Ian seit Langem mal wieder brauchte und was er sich sogar selbst eingestand an diesem Tag, war wohl irgendeine Art von sozialer Interaktion. In seinen Gedanken fand er diese Formulierung ziemlich lustig. Zwar konnte man ihm kaum nachsagen, dass er nicht offen und extrovertiert war, doch bevorzugte er doch meist das Einzelgängerleben. Freunde waren zwar vorhanden, doch da es sich meist um eher oberflächliche Freundschaften hielt, musste er sich auch stets darum kümmern, dass er sich mit den Leuten traf oder etwas unternahm. Sonst konnte es passieren, dass er wie an diesem Tag, einfach so in seiner Wohnung hockte und sich zu Tode langweilte.
Auch seine geliebten Kämpfe, die er überall in der Stadt besuchte und die ein wenig so wie ein Fight-Club aufgebaut waren, fanden jetzt im Winter eher weniger statt. Doch kaum hatte er daran gedacht, zückte er auch schon sein Smartphone, um nachzuschauen, ob es vielleicht doch ein Event gab, dass ihn von seinem bemitleidenswerten Schicksal befreite. Und tatsächlich: Bosten Logan Airport! Eine beinahe leer stehende Lagerhalle! Na, das hörte sich doch nach einem Ausflugsziel an! Vorher könnte er noch zum Panda Express gehen oder ins Lucky's und was Gutes bestellen und dann konnte er wohl genährt zum Kampf gehen. Es war sowieso bereits Nachmittag und somit hatte Ian sich zu sputen, auch wenn der Weg mit dem Bus keine halbe Stunde lang war. Allerdings musste man bei der Science Park Station immer damit rechnen, dass man genau dann ankam, wenn man den Anschluss Bus verpasste, also warf er sich in Jeans, T-Shirt und seine Lederjacke, zog sich seine Sportschuhe dazu an und achtete nicht wirklich darauf, dass er für den Winter zu kalt oder für modebewusste Menschen ein wenig zusammengewürfelt aussah.
Der Weg zum Flughafen war jedoch dieses Mal wirklich schnell und schon stand Ian vor dem Panda Express. Allerdings war er mittlerweile so hungrig geworden, dass er das überfüllte Asia Restaurant doch besser heute ausfallen lassen würde und das Lucky's mit seiner Anwesenheit beehren würde. Außerdem gab es da so unglaublich leckere Barbecue Gerichte, die seinem Hunger nach Fleisch gerecht wurden. Zu seinem Bedauern war die Bar noch relativ leer. Dabei hätte er gerne noch ein paar Worte mit jemandem gewechselt, bevor er sich später verprügeln ließ oder besser, bevor er dergleichen mit anderen tat. Es war wohl eine Art Hobby geworden, einfach irgendwelche Leute anzusprechen, mit ihnen den Abend zu verbringen und so seinem Bedürfnis nach ein wenig Abwechslung genüge zu tun. Es war für ihn die einfachste Methode ganz ohne Komplikationen jemanden kennen zu lernen, den er nach ein paar Stunden, oder einer Nacht, die er sonst wo verbrachte, wieder zu vergessen. Allerdings war die Auswahl heute nicht gerade groß: Eine Gruppe von mehr oder weniger Kindern, die es anscheinend sehr lustig fand, seinen neugierigen Blicken auszuweichen und daraufhin zu kichern, ein versoffener Typ an der Bar und eine... oha, eine hübsche und junge Dame, die sich gerade mit einem warmen Getränk und der dazugehörigen Mahlzeit vergnügte. Vergnügt war jedoch etwas übertrieben. Die Frau sah nicht gerade so aus, als sei sie gerade bei bester Laune, aber man konnte ja mal sein Glück versuchen. Dreist, wie er war, setzte er sich ihr gegenüber hin, nahm die Karte in die Hand und vernachlässigte den Umstand, dass so ziemlich alle Sitzplätze der Bar unbesetzt waren, jeder Tisch blitz blank geputzt da stand, um von ihm besetzt zu werden. Doch er setzte sich zu ihr und studierte die Menükarte, welche er sowieso bereits auswendig kannte.
„Du solltest das BBQ Beef Brisket probieren. Viel besser als dein Sandwich.“, schlug er vor und senkte die Karte ein wenig, um sie darüber hinweg anzulächeln. Es war immer gut, genervte Menschen mit einem Lächeln zu begegnen. Das verringerte die Chance von ihnen eine Ohrfeige zu bekommen, rausgeworfen oder in den Pool geschubst zu werden. Er hatte damit viel Erfahrung.
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Hayley Starhawk
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Hayley Starhawk


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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:41

Wie in Trance beobachtete Hayley, dass eine Gestalt den Raum betrat und an dem kichernden Rudel vorbei ging. Die Mädchen waren vermutlich nicht viel jünger als sie selbst. Nur verhielten sie sich anscheinend sehr gern so. Hayley beachtete den Neuankömmling nicht so wirklich, wirkte er doch wie der durchschnittliche, junge Mensch, der eine solche Bar aufsuchen würde. Vermutlich Student oder Job-Einsteiger. Stattdessen ertränkte sie lieber ihre frittierten Kartoffeln in einer selbst gemischten Ketchup-Mayonnaise-Masse und biss davon ab. Erst als er sich bereits ihr gegenüber auf die Bank niederließ, realisierte Hayley, dass der Fremde sie angesteuert hatte. Etwas verwirrt zuckte sie zusammen und schaute den Mann mit Unverständnis an. In ihrem Magen flatterte dieses flaue Gefühl. Kannte er sie etwa? Kannte er ihren Vater? Warum sollte er sich sonst zu ihr setzen, wenn alle anderen Tische frei waren? Doch der Fremde betrachtete lediglich die Speisekarte, ohne zunächst ein Wort zu verlieren. Komischer Vogel, dachte sich Hayley, musterte ihn jedoch aufmerksam. Durchschnittliche Klamotten, vielleicht zu kalt für diese Jahreszeit, zerzauste, braune Haare, ein relativ hübsches, junges Gesicht. Er war älter als die, aber vermutlich nicht sehr viel älter. Oder aber, wider aller äußerlichen Eindrücke, doch alt. So wie es bei Dämonen war. Dann senkte er die Karte und sah auf. Sie begegnete dem Blick seiner wachen, braunen Augen. Er lächelte und sie war verwirrt. Besonders, als er vorschlug, dass sie das Beef Brisket probieren sollte. Die Verwirrung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Danke, kein Bedarf.“, meinte sie ernst, wenn auch nicht unfreundlich, sondern nach wie vor verunsichert. Gegen sein schönes, saftiges, blutiges Steak, wie es ihre Mutter zubereitet hatte, hätte sie nichts einzuwenden gehabt, aber ihre unsäglichen Nahrungsrestriktionen versagten es.
„Wenn ich nur daran denke, dreht es mir den Magen um...“, meinte sie etwas zaghaft und rührte weiter mit der aufgeweichten Pommes in dem rot-weißen Gemisch herum.
„Kennen wir uns denn?“, versuchte sie es vorsichtig. Sie konnte nie ausschließen, dass es sich bei ihm nicht doch um jemandem aus dem Umkreis ihrer Familie handelte.
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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:44

„Oh, das glaube ich kaum!“, grinste Ian, als die junge Frau vor ihm, fast schon wider Erwarten, relativ freundlich war. „Das glaube ich nicht, weil ich mich an jemanden erinnern würde, der sein Ketchup-Mayo-Mix so... ähm, weiß macht. Wie du da etwas so Gutes aussschlagen kannst wie dieses leckere Barbecue Beef...“ Ian schüttelte den Kopf fast schon ungläubig und legte seinen Kopf etwas schief, nachdem er die Karte geschlossen und achtlos zur Seite gelegt hatte.
„Ertränkst du alles da drin? Wie kann man denn so etwas überhaupt essen?“ Plötzlich stand er auf und blickte zu der Bar hinüber, wo ein bekanntes Gesicht heute Dienst hatte und seine Bestellung aufnahm.
„Das Barbecue Beef, ne Cola und für meine geschmacksverwirrte Freundin hier ein Getränk ihrer Wahl, damit sie die ganze Mayo aus dem Mund spülen kann.“ Erwartungsvoll blickte Ian die ihm immer noch Fremde an und blieb stehen, darauf wartend, dass sie ihre Bestellung aufgab.
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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:45

Hayley verstand nicht so ganz, was an ihrer Mischung so sonderbar war und blickte in ihren rosa Dipp. Als sie seine ungläubige Stimme hörte und sein Kopfschütteln sah, wie er sich da ereiferte, musste sie letztlich doch grinsen. Genüsslich versenkte sie eine weitere Pommes darin, bevor sie sie sich demonstrativ in den Mund schon.
„Ich könnte alles darin ertränken!“, meinte sie noch immer grinsend. Ich weiß ja gar nicht, was du hast, ob ich mit Fett in Form von Barbecue oder Mayo reinziehen, ist doch egal!“ Sie beobachtete, wie der junge Mann eine der Bedienungen zunickte, worauf hin diese auf sie zu kam und mit dem freundlichsten Lächeln seine Bestellung aufnahm. Irgendwie mochte Hayley diese braun gebratenen, aufblondierten Tussen nicht. Aber sie musste sie ja auch nicht heiraten. Wieder war sie jedoch verwirrt, als sie aufgefordert wurde sich etwas zu bestellen.
„Ähm... einen Kakao, bitte...“, brachte sie schließlich hervor und reichte der Blonden ihr leere Teetasse. Mit leicht fahrigen Händen zupfte sie ihren Pullover etwas weiter nach vorn und weiter zusammen, bevor sie wieder zu dem jungen Mann aufblickte und sich etwas kleinlaut bedankte. Hayley setzte die Arme auf dem Tisch auf und rutschte unruhig, wie sie war, etwas nach vorn auf ihrem Sitz. Eine kurze Pause entstand und Hayley fühlte sich irgendwie dazu verpflichtet die Stille mit Small Talk zu füllen.
„Also, wer bist du? Und weshalb bist du ausgerechnet zu mir an den Tisch gekommen? Zu einer Wildfremden? Machst du das öfter? Einfach wildfremde Menschen anquatschen?“, plapperte sie schnell darauf los, es hätte fast der Eindruck entstehen können, dass sie tatsächlich nervös war.
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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:45

Ian nickte auf ihre Fragen hin. „Jep. Erfasst! Das ist ein Hobby von mir. Man trifft auf die seltsamsten Gestalten dabei. Und manchmal hat man das Glück auch eine etwas abgedrehte Person zu treffen, die alles in Mayo ertränkt und sich zum Runterspülen einen Kakao bestellt.“, lachte er schließlich gut gelaunt. Sie amüsierte ihn jetzt schon. Sicher konnte man zusammen eine Menge Spaß haben, dachte sich Ian nur und ließ nie wirklich lang die Augen von ihr, um sie zu mustern, einzuschätzen, zu verstehen.
Sie wirkte etwas nervös in seinen Augen. Wahrscheinlich war sie jünger, als sie aussah. Aber das war bei Frauen ab einem gewissen Alter, die sich zu kleiden wussten und auf ihr Äußeres achteten, ja meistens so, dass sie älter, oder besser reifer wirkten, als sie es eigentlich waren. Ob es bei ihr auch so war? Ihm war es einerlei. Zumindest hatte er Unterhaltung und das für den Preis eines Kakao. Ins Kino zu gehen war eindeutig teurer.
„Stört es dich denn? Soll ich wieder gehen? Du sahst hier etwas verloren und einsam aus, darum dachte ich mir, dass du vielleicht auch jemanden an deinem Tisch gebrauchen kannst. Bist du aus der Gegend? Oder gerade gelandet? Also ich bin Ian, aber dass ich dir meinen Namen gesagt habe, verpflichtet dich dazu, mir deinen zu sagen, das weißt du schon, oder?“, grinste er nun wieder frech und bekam seine Cola vor die Nase gestellt. Mit einem kurzen Nicken bedankte er sich bei der Kellnerin, die der Fremden noch kurz mitteilte, dass der Kakao noch ein paar Minuten auf sich warten ließ.
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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:46

Hayley hörte dem jungen Mann zu, während sie weiter ihre Pommes in die Mayo tunkte. Sie beschloss ihn erst einmal ausreden zu lassen, bevor sie wieder nervös drauf los plapperte. Zumindest brachte er sie zum Lachen mit seinem Hobby und der Aussage, dass sie verpflichtet war, sich nun ebenfalls vorzustellen. Das nahm zumindest die erste Anspannung. Aber eben so, wie sie ihn verstohlen zu beobachten schien, tat er Selbiges. Sein Blick ruhte doch etwas abschätzend und manchmal länger als notwendig auf ihr. Zumindest bestätigte es sie, dass er wahrscheinlich nicht in irgendeiner Verbindung zu ihrer „Fahndung“ stand. Sicher konnte man sich nie sein. Aber er schien doch eher ein normaler Mensch zu sein, schloss sie aus ihren Beobachtungen. Gleich prasselten jedoch eine Menge seinerseits auf sie ein. Auf die Frage hin, ob er gehen sollte, schüttelte sie den Kopf. Sie wollte tatsächlich zur Ausnahme nicht allein sein.
„Du hast Recht!“, gab Hayley zurück. „Es wäre unhöflich, wenn ich mich nicht vorstelle. Ich bin Hayley.“ Dann seufzte sie unwillkürlich und wirkte für einen Moment etwas betrübt, bevor sich ihr Gesicht wieder aufhellte und sie Ian mit einem schiefen, misslungenen Lächeln bedachte.
„Sieht man das wirklich an? Ich bin tatsächlich nicht von hier und gerade erst angekommen.“ Damit tippte sie auf ihren Trolli neben sich. Aber eigentlich wollte sie nicht darüber reden und keine weiteren Informationen über ihre Herkunft verraten. Daher nahm sie lieber wieder ein anderes Thema auf und schmunzelte nun etwas fröhlicher.
„Sag mal, du weißt schon, dass dein Hobby ziemlich skurril ist, oder? Außerdem, was machst du denn, wenn du an noch abgedrehtere Personen kommst, die weit aus mehr tun, als ihre Pommes in Mayo zu ertränken...“, gab sie zurück und schaute Ian für einen Moment mit einem aufgesetzten irren Blick an. Da stellte sich doch glatt die Frage, wer irrer war, Ian oder seine Bekanntschaften.
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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:48

Eindeutig hatte er eine passende Gesellschaft für den Abend gewählt. Ihr irrer Blick, den sie mimte, war unbezahlbar, wenn man den Umstand bedachte, dass sie sonst so normal wirkte. Aber er wirkte ja auch normal, musste er zugeben. Dabei war es das wohl ganz und gar nicht.
„Hayley also. Die höfliche Hayley, wie es scheint.“, grinste er auf die Aussage hin, dass es unhöflich war, sich nicht vorzustellen. Immerhin war das in der heutigen Zeit kein Muss. „Hayley, die Höfliche und weit Gereiste, die sich jetzt fragt, wer irrer ist: der mit dem seltsamen Hobby oder die Leute, die er trifft. Na ja, da ich kaum Mayo esse, sind es wohl die Anderen, was?“, zwinkerte er ihr zu. Als er dann wie zur Bestätigung auf den Trolli blickte, den er zuvor gar nicht bemerkt hatte, nickt er und setzte einen Fragenden Blick auf.
„Und wo soll es hingehen? Du siehst nicht nur so aus, als wärst du gerade angekommen, sondern eher auch so, als wärst du ziemlich planlos, wo es hingehen soll. Oder du wartest darauf, dass du abgeholt wirst.“, spielte er nun das Frage-Antwort-Spiel mit den vielen Mutmaßungen weiter. „Na ja, oder du bist auf der Flucht oder lebst gerne auf Flughäfen, das kann ja auch sein!“, grinste er weiterhin im Plapperton.
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Hayley Starhawk
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BeitragThema: Re: Willkommen in Boston   Willkommen in Boston Empty21.07.14 7:48

„So viele Hypothesen!“, meinte Hayley die Augen verdrehend.
„Du bist ein Meister im Hypothesen aufstellen!“, scherzte sie. „Und ein Paar davon sind gar nicht mal so falsch. Wenn 3200 Meilen weit sind, kann man tatsächlich sagen, dass ich weit gereist bin... mit kleineren Umwegen.“ Ein ganzes Land, eine ganze kontinentale Landmasse zwischen ihr und ihrem Vater sollte fürs Erste weit genug sein.
„Eigentlich soll es nirgends hingehen. Boston ist meine Endstation. Ich habe hier weder Freunde noch Familie, also auch niemanden der mich abholt. Genau das ist der Grund, weshalb ich hier bin. Ich möchte von vorn anfangen und auf einen Beinen stehen. Ohne den Kontrollzwang und die Vormundschaft meiner Eltern!“ Das war wahrscheinlich bereits zu viel gesagt, aber dieser Ian schien ziemlich neugierig zu sein. Und wenn sie freiwillig etwas mehr erzählte, ließ er vielleicht auch schneller locker. Reichte ihm diese Auskunft? Sie schaute abwartend zu ihm auf, dann fiel ihr aber etwas ein:
„Außerdem ist an Mayo nichts Irres!“, verteidigte sie sich mit gespielter Empörung und schob sie eine weitere Pommes mit reichlich Mayo in den Mund. „Ich finde, das ist eine sehr leckere Kombination! Solltest du auch mal probieren!“ Damit tunkte sie eine Pommes in den Ketchup-Mayonnaise-Dipp und hielt sie Ian entgegen mit einer auffordernden Geste.
„Trau dich!“, forderte sie ihn mit breitem Grinsen heraus.
Doch gerade in dem Moment kam die blonde Bedienung mit einem dampfenden Tablett an, auf dem das duftende Barbecue Beef stand, welches sie vor Ian abstelle und ihr heißer Kakao. Sie verließ die beiden mit einem Augenzwinkern in Ians Richtung und der Aussage:
„Lass es dir schmecken!“ Hayley schaute der Blondine nur mit gemischten Gefühlen nach.
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