USA - Boston Boston Logan Airport - Boston University 30. November 2030
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Zuletzt von Admin am 13.08.14 18:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 03.08.14 9:07
Panik! Ian rannte los, stürzte auf Hayley zu und warf sich auf die Knie zu ihr in den Schnee, um sie hilflos mit seinen Händen zu berühren. Er versuchte ihr auf zu helfen und konnte irgendwie nicht verstehen, was da gerade passiert war. Doch es deutete nichts darauf hin, dass der Dämon in ihr war. Zumindest nicht so in ihr, dass sie besessen wäre. Die Panik war ihm ins Gesicht geschrieben, genau wie Hayley die Schmerzen. „Was... Was... ist alles in Ordnung mit dir? Hayley, bist du das?“, fragte er vollkommen verwirrt, ohne wirklich zu wissen, was er da gerade tat. Eine Hand hatte sich auf ihren Rücken gelegt, die andere nahm ihre Hand, die sie sich gerade noch an den Bauch gehalten hatte, als hätte sie den Dämon verschluckt. Aber soweit er wusste, fraßen Werwölfe keine Dämonen. Schließlich war auch Draven an und begutachtete das Ganze aus ein paar Meter Entfernung. Von der Straßenseite der Uni kamen ebenfalls zwei Gestalten, seine Kampfgefährten, die verwirrt dreinblickten, als sie die Szenerie mit toten Beschwörern, dem schwer atmenden Mädchen, Hayley und Ian sahen. Auch sie wussten nicht, was das Ganze sollte und bekamen von Draven mit einigen Blicken gesagt, dass sie sich auf Abstand halten sollten. „Rede mit mir... Was ist passiert? Ist alles in Ordnung mit dir?“, stieß es aus Ian hervor.
Ians Finger legten sich warm um ihre Hand und zogen sie leicht mit sich, sodass sie sich zumindest aufrichtete und ihn anschaute. Ihre Wangen waren nass und sie atmete noch immer ungleichmäßig. Aber zumindest war Hayley nun so weit gefasst, dass sie ihn anschauen konnte. Sie nickte nur zur Antwort. Dabei wusste sie nicht wirklich, ob alles in Ordnung war. Hayley ließ sich von Ian auf die Beine ziehen, dabei wirkte sie noch etwas zittrig. Die Angst stand noch immer in ihren Augen. Dennoch gelang es ihr ihre Stimme etwas gefasster klingen zu lassen. „Wer soll ich denn sonst sein?“; wer auch immer sie war, das wusste vermutlich keine so genau. Ihre Augen schauten an Ian vorbei, der ebenfalls aussah, als hätte er gerade einen Geist gesehen. So als würde sie nach etwas suchen in der Dunkelheit. Wo war das Ding hin verschwunden? So weit Hayley wusste, konnte sie nicht so einfach besessen werden. Zumindest nicht, ohne es zu merken, aber sie konnte sich auch täuschen. Sie sah jedoch nur die zwei Gestalten, die auf sie zu kamen und dann stehen blieben und Draven, der auf sie zu kam. Verwirrt schaute Hayley Ian an. Dann zu Draven; der Professor schien nicht gerade erfreut und wieder zu Ian. „Ian?“, sie hörte sich zweifelnd an, fast schon ängstlich. „Was geschieht hier gerade? Du bist mir eine Erklärung schuldig!“, merkte Hayley an, als sie sich immer mehr zu fassen schien. Sie ließ von ihm ab und ging langsam ein Paar Schritte auf das Mädchen zu, das am Boden lag und kniete sich zu ihr. Hayley bettete ihren Kopf in ihrem Schoß. Zumindest äußerlich schien ihr geschehen zu sein. Ihr Atem und Herzschlag normalisierten sich wieder. Sie schaute zu Ian und dann zu Draven. „Jemand sollte einen Krankenwagen rufen. Sie steht sicher unter Schock.“, meinte Hayley und wischte sich selbst mit der Hand über das Gesicht. Es war jetzt einfach sich mit anderen zu befassen, als mit sich selbst und dem was passiert war. Obwohl sie noch immer panische Angst hatte.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 03.08.14 11:23
In dem Augenblick wo Hayley wieder richtig bei sich war und wieder aufrecht stand, passierten einige Dinge kurz nacheinander: Draven wies seine beiden anderen Deva-Krieger an, das Mädchen aufzuheben. Sie sollten sie zum Krankenhaus bringen, denn das war eindeutig schneller, als hier auf den Krankenwagen zu warten. Besonders da das Mädchen nicht gerade warm angezogen war. Für einen Dämon spielte das ja keine Rolle, aber das Mädchen musste ja nicht unbedingt noch eine Lungenentzündung bekommen, wo es schon so viel durchgemacht hatte. Als die Deva weg waren, ging Draven auf den perplex dastehenden Ian zu, fasste ihn an der Schulter und sagte ihm, dass er sich keine Sorgen machen sollte. Ian nickte daraufhin nur und ließ seinen erfahrenen Mentor den Vortritt. Besonders weil Ian sowieso keine Ahnung hatte, was da gerade passiert war und was das ganze eigentlich sollte. Wo war Aeshma? Warum war Hayley nicht besessen? Oder war sie es doch? Spielte sie nur? Das konnten Dämonen auch tun... „Ich werde wohl die Aufgabe für Ian übernehmen und dir einige Sachen erklären, die hier an der Schule vor sich gehen. Nachdem du mir etwas mehr über dich erzählt hast. Im Austausch dafür. Ian wird in der Zwischenzeit die Gegend absuchen und nach dem Dämon Ausschau halten, nicht wahr Ian?“ Der junge Mann hatte sich mittlerweile wieder gefangen und schaute nicht mehr viel zu besorgt für seine Verhältnisse, fast schon zu betroffen, auf Hayley, sondern machte sich auf den Weg. Der Professor wusste schon was er tun sollte. Was er tun musste. „Würdest du mich begleiten und einen Tee mit mir trinken? Es ist bitterkalt hier draußen und ich könnte ein wenig Gesellschaft vertragen. Du hast ja gesehen, wie es bei mir aussieht. Häufig bekomme ich Besuch nicht.Besonders nicht von einem Werwolf, wenn mich nicht alles täuscht?“
Hayley ließ die beiden anderen Jungs das Mädchen mit sich nehmen, da ihr klar war, dass sie sie ins Krankennhaus bringen würden. Also stand sie wieder auf, auch wenn sie noch immer nicht völlig bei sich war und noch immer mit den Gedanken ganz wo anders. Schnell wurde ihr aber klar, dass das hier keine wirkliche Einladung war, auch wenn es so formuliert war. Sie war hier wieder in etwas Größeres hineingeraten. Wie immer. Verwirrt und hilfesuchend schaute sie zu Ian, der sie daran machte den Befehlen zu folgen. Sie hoffte, sie würde ihn nach dem „Gespräch“ wiedersehen. Irgendwie schien es ihr auch so, als wollte der Professor Ian nicht wirklich dabei haben, bei dem Verhör oder was auch immer das werden sollte. Wieder breitete sich ein mulmiges Gefühl in ihr aus. Aber sie nickte dem Professor dennoch zu und folgte ihm nach. Bald waren sie wieder im Inneren des Gebäudes. In seinem Büro und sie fand sich in dem breiten Sessel wieder, den er ihr vorhin angeboten hatte. Sie streifte sich den Mantel ab, während der Dr. Draven an seinem Wasserkochen zu schaffen machte, in den er Wasser aus einer von vielen Flaschen eingoss. Die gesamte Zeit hatte sie geschwiegen bei dem Weg hinauf. Er hatte ihr nur den Platz angeboten und Hayley hatte die Stille auch nicht durchbrochen. Auch wenn sie noch immer auf einer Erklärung wartete, so wie er sicherlich auch. „Hören Sie, ich wollte und will keinen Ärger, auch wenn ich ein Werwolf bin und man uns das nachsagt. Ian und ich hatten nichts mit der Sache zu tun. Wir sind per Zufall in die Gruppe dieser Wahnsinniger hineingeraten. Dabei wollte ich einfach nur ein normales Leben hier aufbauen...“, Hayley wurde wieder kleinlaut, bis sie verstummte und auf ihr Hände schaute. „Aber warum wissen Sie und Ian von den Dingern, die da draußen herumlaufen?“
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 03.08.14 16:40
Draven lächelte nachdem er sich gesetzt hatte, um auf den Wasserkocher zu warten, der frühlich seiner immer lauter zu werdenden Aufgabe gerecht wurde und das Wasser erhitzte. Er blickte zu Hayley und sein Lächeln wurde ein wenig... herzlicher, als er ihre Verzweiflung hörte. „Mach dir bitte keine Sorgen, Hayley.“, meinte er etwas großväterlich und blickte das junge Mädchen an, als wolle er ihr alle Sorgen mit seinem Lächeln nehmen. „Ich weiß, dass ihr nichts damit zu tun habt. Und ich habe dich auch nicht zum Tee eingeladen, um dich zu verhören oder um dich gefangen zu nehmen. Ich habe dich hierher mitgenommen, um dir zu erklären, dass ich schon sehr lange mit dieser Aufgabe betraut bin, um derlei Dinge wie Dämonen oder Werwölfe zu kennen und zu wissen welche davon böse Absichten haben und welche nicht. Ian und ein paar andere sind Gehilfen von mir, die mir an Tagen wie diesen zur Seite stehen. Und du bist anscheinend ein armes Mädchen, dass am falschen Ort zur falschen Zeit war, ohne richtig was dafür zu können. Das tut mir wirklich leid.“ Wieder ein besorgter Blick. Draven stand jedoch auf und ging zum Wasserkocher, um den Tee nebenbei zuzubereiten. „Hayley... Woher weißt du eigentlich so viel über diese Dinge? Ich würde dich nicht einmal auf zwanzig Jahre schätzen und trotzdem versuchst du Ian vor diesem Dämon zu beschützen. Du solltest nichts gefährliches unternehmen in deinem Zustand.“
Hayley wurde tatsächlich etwas ruhiger, als der Professor zu sprechen begann. Und auch sein Lächeln beruhigte. Innerlich atmete sie auf. Dennoch ließ sie ihren Blick nicht von dem Professor ab, der sich daran machte den Tee in die Tassen zu füllen und das kochende Wasser darüber zu gießen. Aus seinen Worten schlussfolgerte sie, dass es sich bei den Vier, den beiden Jungs, Ian und dem Prof also um einen Bund oder eine Gruppierung handeln musste... Aber schon kam die nächste Frage. Sicherlich war es besser alle zu beantworten, dann ging das Ganze hier schneller von Statten. Nicht, dass ihr Draven unsympathisch war. Im Gegenteil. So so einen Großvater hätte sie sich gewünscht. Dennoch traute sie ihm nicht weiter, als sie schauen konnte. Und seine folgenden Worte brachen sie zum zusammenzucken. Unmerklich wanderten ihre Hände wieder in ihren Schoß. Die Wunde an ihrer Hand verheilte bereits, sodass nur noch ein roter Strich frischer Haut an den Zwischenfall erinnerte. „Ich... Meine Mutter ist auch eine Werwölfin. Aber bei ihr kam das unfreiwillig und da sie sich Hilfe gesucht hat um ihre Verwandlungen zu kontrollieren und selbst über die Wesen dort draußen gelernt hat, gab sie ihr Wissen, so zu sagen, an mich weiter. Damit ich nicht das Selbe durchmachen muss, wie sie es musste.“, Sie grübelte kurz und nahm die heiße Teetasse entgegen, die ihr der Professor reichte. Dampf stieg auf. „Es ist eine Gabe und die sollte man nutzen, um anderen zu helfen.“, gab Hayley zurück. „Und Ian, er hätte dort sterben können. Ich konnte nicht anders, als mich einzumischen... Was ist er? Was sind Sie? Ein Mensch?“, fragte sie zweifelnd. Denn wenn er ein Mensch war, wenn sie es alle waren, dann war es mehr als nur lebensmüde dort raus zu gehen. Und das allein. Das mit den Zustand überging sie einfach. Vielleicht war es nur eine Vermutung. Nicht was er mit Sicherheit wusste. Vielleicht meinte er etwas ganz anderes.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 07.08.14 17:03
Draven machte es sich in seinem Sessel gemütlich, nachdem er die dampfenden Tassen auf dem Schreibtisch, eine an seinem Platz und eine an Hayleys, abgestellt hatte. Er hörte ihr genau bei ihren Ausführungen zu, merkte auch bald, dass sie eigentlich etwas ganz anderes dachte, als er in diesem Moment. Aber er wollte noch etwas nachhaken, denn vielleicht wollte sie einfach nur ablenken, nicht zu viel verraten oder sie einfach nur auf eine falsche Fährte locken. Immerhin konnte Draven den Dämon in ihr spüren. Doch da war noch etwas Anderes... und genau das wollte er von ihr wissen. Wie kam etwas Dämonisches... in sie? Wie kam es generell dazu, dass anscheinend dort, wo sie herkam, Werwölfe und Dämonen zu paktieren schienen. Und noch ganz andere Dinge taten, die er sich gar nicht vorstellen wollte. Was das anging, war Draven wohl doch etwas zu traditionell. Aber was erwartete man von einem Jahrtausende alten Deva? „Trink erst einmal einen Schluck Tee. Der wird dich aufwärmen.“ Irgendwie tat sie ihm ja auch leid. Schließlich war sie noch so jung und sicher traf sie keinerlei Schuld an allem. Nun, zumindest vielem. „Deine Mutter hast du erwähnt. Sie ist also eine Werwölfin und... Was genau musste sie durchmachen? Die Wesen dort draußen? Ich glaube, du scheinst ziemlich mit allem vertraut zu sein wie mir scheint. Vielleicht solltest du von vorne anfangen, damit mir auch alles etwas klarer wird. Wenn du willst. Dann werde ich dir auch mehr über Ian und uns erzählen. Nun, über mich kann ich dir zumindest schon mal sagen, dass ich kein Mensch bin.“, lächelte er fast schon, als würde er ein Ratespiel spielen, welches ihn vergnügte, weil sein Gegenspieler nicht auf die Antwort kam.
Hayley beobachtete wie sich Draven mit seinem Tee wieder ihr gegenüber hinsetzte und sich seine Augen wieder auf sie richteten. Als er sie aufforderte einen Schluck zu trinken, tat sie das auch und setzte die heiße Tasse an die Lippen. Sie mochte keinen Kamillentee, dennoch konnte sie seine Wirkung nicht leugnen. Sie begann sich langsam zu entspannen. Und dann hakte er nach. Was hätte sie auch anderes erwartet. Seine Frage verwirrte sie nur, war es nicht bereits aus ihrer Aussage hervorgegangen? „Meine Mutter war zuvor ein unwissender Mensch, bis sie von einem Werwolf angegriffen wurde. Und es hat sie einige Jahre an Zeit und sehr viele Schmerzen gekostet ihre Verwandelungen zu kontrollieren, bis wieder normal mit anderen zusammenleben konnte. Das musste sie durchmachen: Isolation, Schmerzen, Selbstverlust...“, Hayley hätte diese Wortkette noch endlos weiterführen können. Aber sie beschloss es kurz und schmerzlos zu machen. „Mein Vater ist Magier und er hat ihr dabei geholfen Dinge über sich, über Werwölfe und über die Welt zu lernen. Da ist es nur verständlich, dass ich über die Welt Bescheid weiß.“ Zumindest über die übernatürliche, dachte sich Hayley. Sie seufzte schwer und entnervt und blickte kurz zur Seite, als müsste sie sich wieder sammeln. „Ich bin nach Boston gekommen, um neu anzufangen. Ohne Magier, Werwölfe, Vampire, Engel und ohne Dämonen. Ohne irgendeinen dämlich Krieg. Ich will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden und ein normales Leben führen.“, ihre Stimme wurde nun kaum merklich lauter, obwohl die Wut und Anspannung darin zu hören war. „Und dann taucht aus dem Nichts dieses Ding dort draußen aus...“, auch wenn sie versuchte sich zusammen zu reißen, konnte sie ihre Angst nicht mehr unterdrücken. Ein leichtes Zittern rann durch sie, trotz des heißen Tees. Sie hatte Angst. Angst, dass dieses Ding nun tatsächlich in ihr war. Auf der einen Seite wollte sie Hilfe, brauchte sie sie womöglich sogar. Doch auf der anderen Seite wollte sie nicht zurück. Es stimmte, sie wollte einfach nur normal sein, so weit das ging. Auch wenn dieser Draven nett zu ihr war, sie traute ihm nun noch weniger. Auch wenn sie von Anfang an vermutet hatte, dass er kein Mensch war. Aber vielleicht sollte ihr das auch einfach egal sein. Sie sollte einfach ihre Sachen von Ian zurückholen und dann einfach verschwinden. Was konnte schon passieren. Sie würde heute noch ein Zimmer suchen müsse. Aber besser als von irgendwem abhängig zu sein.
Ian Bennett Admin
Deva Lebensalter : 22 Tätigkeit : Student Anzahl der Beiträge : 61
Thema: Re: Willkommen in Boston 08.08.14 12:17
Verständnisvoll hatte er sich zurückgelehnt und ließ sich von ihren Worten belehren, wie eine Aussteigerin diese ganze Sache sah. Und er verstand das. Vollkommen. Auch er hatte in den letzten Jahrtausenden den Wunsch gehegt einfach aufzuhören, das Ganze sein zu lassen, sich zu verstecken. Doch er hatte seinen Weg gefunden, seine Bestimmung. Das, was er tun konnte, um auszuhalten, was er tun musste. Daraus kam dann ein Anthropologe, dem es Spaß machte zu unterrichten, Wissen zu vermitteln, der Menschheit ein wenig zu helfen, indem er seinen jungen Studenten auf die Sprünge half. Doch es gab einen Ausweg und Draven war froh, dass er ihr diesen Lichtblick vielleicht sogar aufzeigen konnte: „Weisst du Hayley, genau dafür sind wir da. Ian, ein paar andere und ich sind so etwas wie Hüter dieses Friedens, den du dir wünschst. Du warst heute wohl nur ein Opfer, dass zur falschen Zeit am falschen Ort war. Es gibt viele von uns dort draußen, doch sind wir wohl hoffnungslos unterbesetzt, sodass für ganz Boston nur fünf von uns da sind, um auf die Dinge aufzupassen. Um Nächte wie diese in Zukunft zu verhindern.“ Wieder trank er einen Schluck von seinem Tee, bevor er weiter redete. „Wahrscheinlich bist du hier sogar weniger damit konfrontiert, als woanders, gerade weil wir hier sind, um diese Geschehnisse zu verhindern. Aber du solltest dir im Klaren sein, dass Ian wohl ebenfalls ein Teil dieser Welt ist und solltest du tatsächlich hier bleiben wollen, wirst du wohl immer daran erinnert werden. Auf der anderen Seite hättest du hier sicher die Möglichkeit ein neues Leben aufzubauen. In unserem Schutz. Aber das musst du selber für dich entscheiden. Darum habe ich Ian auch weggeschickt, damit er dich nicht beeinflussen kann. Nur wie ich ihn kenne, steht er sicher vor der Tür und lauscht oder wird zumindest sehr bald hier sein, um vorlaut durch diese Tür zu platzen, um mir irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen, dass ich dich nicht wegschicken soll oder dergleichen.“, lächelte der Professor, scheinbar in bereits zukünftigen Erinnerungen schwelgend.
Hayley war irritiert als sie dem Alten so zuhörte. Seine Rede schien irgendwie wirr und sie wurde nicht wirklich darauf schlau. Ihre Augen wurden schmaler, als sich ihre Skepsis darin widerspiegelte. Hüter des Friedens? Ja, aber auf wessen Kosten? Fünf? Das Ganze klang wie eine riesige Verschwörung. Als wären sie die Familia, die ganz Boston kontrollierte. Wenn sie es richtig auffasste, dann stellte Draven sie vor eine Wahl: zurückgehen oder weggehen oder hier bleiben in ihrem Schutz. Bloß welche Art von Schutz sollte das sein? Sie schaute Draven nur völlig verwirrt an. „Warum sollte Ian mich beeinflussen? Und weshalb sollte es ihm wichtig sein, dass ich hier bleibe?“, ihre Irritation war deutlich in ihrer Stimme zu hören. Dann wurde sie allerdings noch etwas skeptischer. Sie stellte die Tasse ab und verschränkte ihre Hände in ihrem Schoß wieder. „Wollten Sie denn, dass ich gehe?“, fragte sie ernst, jedoch ohne hörbare Abneigung. „Außerdem würde mich interessieren, wie die Spielregeln lauten, wenn ich hier bleiben möchte? Ich mache keinen Ärger und Sie schreiben mich nicht auf ihre Abschussliste?“, hakte sie nach. Ihr war das Ganze hier irgendwie suspekt.